Folgendes Szenario:
NEF und RTW werden zu einem Einsatz entsendet, die LS läßt durchklingen das es wahrscheinlich zu einer ReA kommen wird. Der RTW erreicht den Einsatzort einige Minuten vor dem NEF - die Besatung (2 RS) findet den ca. 70 Jahre alten Patienten auf dem Sofa liegend vor. Anwesend ist der Sohn des Patienten, der seinen Vater besuchen wollte und ihn reglos vorfand. Kreislauf und Atmung sind nicht vorhanden, als die RS den Patienten auf den Boden legen, bemerken sie das der Patient bereits zu einem gewissen Grade starr ist. Sie beginnen trotzdem mit der Reanimation, als wenig später der NA eintrifft, bricht er die ReA durch die RS ab und stellt den Tod des Patienten fest.
Was mich an diesem Einsatz beschäftigt, ist die ReA durch die RS trotz eines sicheren Todeszeichens (Muskelstarre durch Unterkühlung konnte in der beheizten Wohnung ausgeschlossen werden). Ich kann verstehen, dass die Besatung des RTW auf das bald zu erwartende NEF warten wollte, doch denke ich auch v.a. an den anwesenden Sohn. Meine Frage: Ist eine solche (sinnlose) ReA nicht nur eine zusätzliche Belastung für anwesende Verwandte (Hoffnungsschimmer) ? Ich hätte in dieser Situation wahrscheinlich gleich verhalten wie die RTW Besatzung, da ich nirgendwo "Verhaltensregeln" für solche Situationen finden kann, finde perönlich aber, das es zu mehr Schaden (an den Angehörigen) führt als es nützt.
Meiner Meinung nach sollte der Umgang mit den Angehörigen Verstorbener vermehrt in der Ausbildung mit geschulten Personal (KIT) geübt und angehende RS auf solche Situationen besser vorbereitet werden.
Ich beziehe mich hier nur auf die Österreichische RS Ausbildung, da ich nicht weiß wie dies in Deutschland gehandhabt wird. Mich würde interessieren inwiefern die RA Ausbildung solche Situationen behandelt und wie ihr über das oben beschriebene Vorgehen und meine Einwände denkt.