Eigentlich war ich ja schön zum Fischessen in meiner Bereitschaft eingeladen. Und gegen 10 Uhr Abends schlage ich dann völlig unvermittelt in einen Massenanfall ein;
Knapp 100 Meter von unserer Unterkunft entfernt ist während eines illegalen Autorennens ein PKW in eine Gruppe jugendlicher Zuschauer gerast und hat dabei 3 schwer- und 11 weitere mittelschwer verletzt. Duch zunehmende Blaulichtaktivität und einer darauf folgenden SEG-Ärztealarmierung angelockt sah ich mich als 2. Arzt vor Ort.
Man rechnet mit sowas im Grunde ja nicht. Zivil und ohne großen Überblick zieht man das geübte Programm durch und versucht den Schaden irgendwie zu begrenzen.
Ich bin heute an ganz persönliche Grenzen gestossen und in meinem Kopf schwirren wilde Bilder von massiven Blutungen, offenen Brüchen, abgerissenen Gliedmaßen begleitet von Maßnahmen, die ich bestenfalls theoretisch erlernt hatte. Witze über Gefäßklemmen werde ich mir ab heute mal verkneifen und zudem fällt es mir schwer, einfach ins Bett zu krabbeln mit dem Wissen, dass eine gerade mal 17jährige zukünftig ohne ihren Unterschenkel auskommen muss.
Als "Stadtretter" hat man es ja nicht so häufig mit geplatzten Bäuchen & Gedärmen.
Was für ein Tag...
Daniel