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Der Fall ist leider mal wieder so ein "hoppla-hoppla-Fall", was mich total ankotzt. Der Patient hat zwar seine Koro bekommen (Hauptziel also erreicht) und ist danach eine Nacht auf der Intensivstation überwacht worden. Heute dann auf meine Station verlegt worden; morgen Entlassung. Klaro....kein Problem, wenn ich den Hopplahoppla-Stil gut finden würde. Aber bei der Visite ist mir halt das eine Auge des Patienten aufgefallen (der Bulbus steht überwiegend nach lateral und oben gewendet) und ich habe ihn drauf angesprochen. Daraufhin hat er mir supernett geantwortet und gesagt, daß er die Schmerzen im Auge nicht mehr ein Jahr lang aushalten könne. Und ich schätze den Patienten nicht wehleidig ein. In dem Gespräch kam auch raus, daß er Augentropfen für das noch gesündere Auge braucht; diese standen aber gar nicht in unserer Patientenkurve drin. Das ist das, was ich mit "Hopplahoppmedizin" meine. Man behandelt das Hauptsymptom (NSTEMI) und hat im Verlauf dann keine Zeit/ Lust mehr, die im Notfall verständlicherweise vielleicht untergegangene Medikamentenliste bzgl. der vorbestehenden Hausmedikation zu vervollständigen. Wenn mir solche Ungereimtheiten auffallen, verfolge ich es/ frage den Patiente/ versuche die Gesamtsituation des Patienten zu erkennen. Aber das kostet Zeit und wird offensichtlich vom System nicht gewünscht.