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Mein Problem ist folgendes:
Ich arbeite in einer kleinen (allgemeinen) inneren Abteilung.
Es ist meine erste Stelle, und mit meinen 2 Jahren Berufserfahrung bin ich dort der Altassistent.
Mein Chef ist eigentlich ein ganz netter umgänglicher Typ.
Aber er ist mir nicht engagiert genug für "seine" Abteilung, und irgendwie fehlt mir das Vertrauen in seine Kompetenz (schrecklich, daß ich mich traue, sowas zu sagen).
Visiten für 20 Patienten sind mit ihm in 30 min erledigt - in der Inneren! Ich kann/könnte ihm da alles erzählen, z.B. wie toll ich ein Serum-Kalium von 7 mit zusätzlichen 3 Tbl. Kalinor täglich therapiere.
Mit den OÄ versuche ich zu einer Diagnose zu kommen, diskutiere nötige Untersuchungen und ihre Ergebnisse und versuche, eine gute Therapie zu machen. So wie es sich gehört!
Wenn Chefe dann schon mal dabei ist, steht er daneben und sagt GAR NIX.
Aus dem Hintergrunddienst hat er sich nahezu zurückgezogen. Dennoch graut es mir jedesmal, wenn ich ihn dann doch mal brauchen könnte, weil einfach nichts rüberkommt oder aber ein lapidares "Sie machen das schon" - Junge, ich bin erst seit 2 Jahren dabei!
Wir Assistenten und die OÄs versuchen, diese Abteilung mit tgl. reichlich Mehrarbeit am Laufen zu halten und gute Medizin zu machen - und unser Chef verläßt pünktlichst das Haus.
Kennt das jemand von euch? Könnt ihr es nachvollziehen?
Ich meine, ich brauche niemanden, der mich in alter Manier wie einen Volldepp behandelt, und vor den Patienten bloßstellt.
Aber mehr Engagement, kritisches Hinterfragen/Supervision und letztlich die Führungsrolle erwarte ich schon.
Was meint ihr?
Ich meine, daß ein Chef sich zwar für die Abteilung engagieren sollte, daß man aber andererseits sich endlich von diesem preußischen Militärgehabe mit dem Chef als Heilsbringer schlechthin verabschieden sollte. Du hast doch die Oberärzte, die sich anscheinend gut um Dich kümmern - ist doch okay.
Seh ich anders, JS. Ein Chef hat in meiner (naiven?) Vorstellung immer noch irgendwie zu zeigen, warum er denn nun Chef ist. Und damit meine ich keine Publikationen oder dergleichen, sondern Fachwissen und -können, wa bei meinem Gott sei Dank auch der Fall ist. Und dazu gehört auch Anleitung jüngerer Kollegen, was natürlich auf die Oberärzte deegiert werden kann und muss, was aber zumindest in Chefvisiten oder so mal da sein muss.
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Klar muß ein Chef kompetent sein, er repräsentiert die Abteilung auch nach außen. Aber in diesem Fall, wenn das wirklich das einzige Problem ist, würde ich die Sache eher gelassen sehen.