Hallo Ihr,
wie einige vor mir trage ich mich mit dem Gedanken in meinem Alter noch 'mal von vorn anzufangen und ein Zahnmedizinstudium zu beginnen.
Ich bin Juristin und habe in den letzten 12 Jahren als Anwältin in einer Grosskanzlei in Frankfurt a.M. gearbeitet. Seit der Geburt meines Sohnes, der fast 5 ist, jedoch nur noch in Teilzeit. Mit zunehmender Anzahl der Berufsjahre hat sich meine Frustration erhöht und jetzt ist der Punkt gekommen, an dem ich mir darüber klar werden muss, ob ich tatsächlich den Rest meines mindestens noch 22 Jahre währenden Berufslebens mit einer Tätigkeit verbringen will, die mir nur noch selten Spass macht und bei der mir am Abend das Gefühl der "Befriedigung" fehlt, etwas Sinnvolles, Kreativ-handwerkliches und wirklich Nützliches gemacht zu haben.
Eigentlich wollte ich schon immer Zahnmedizin studieren. Aber aufgrund meines Abischnitts hätte ich seinerzeit 4 Wartesemester gebraucht und damals dachte ich, dass ich dann zu alt wäre, um mit dem Zahni-Studium zu beginnen.
"Jetzt oder nie", denke ich und bin auf der Suche nach Antworten, Erfahrungen und Denkanstössen zu meiner Überlegung, ob ich meinen Traum, Zahnmedizin zu studieren, Realität werden lasse. Jede Meinungskundgabe ist willkommen. Wichtig zu erwähnen ist, dass mein Sohn nächstes Jahr in die Schule kommt, ich alleinerziehend bin, also weder Grosseltern in greifbarer Nähe habe noch einen Papa, der mal bei der Betreuung des Kleinen einspringen könnte.
Und hier ein paar meiner Fragen:
1) Wieviel Semesterwochenstunden hat man im Schnitt beim Zahnmedizinstudium und wieviel davon mit Anwesenheitspflicht?
2) Was kommt an Studienkosten (neben den Studiengebühren) auf einen zu (für mich käme aufgrund meiner Ortsgebundenheit nur Frankfurt a.M. als Studienort in Betracht)?
3) Ist es realistischerweise möglich, neben dem Studium (in Teilzeit) zu arbeiten (allerdings könnte ich das nicht in meiner Kanzlei...) und wenn ja, wieviel Stunden könnte man da nach Eurer Erfahrung maximal arbeiten, ohne dass das Studium darunter leidet?
4) Ich habe in einem der threads gelesen, dass das Zahnmedizinstudium sehr zeitaufwendig ist, dh die Zahnis sind mit die ersten, die morgens in die Uni kommen und die letzten , die gehen (oft erst gegen 19.00h). Stimmt das?
5) Gibt es Möglichkeiten, das Studium zu straffen, oder bauen die Scheine alle aufeinander auf?
6) Wie schätzt Ihr die Lage für einen Oldie (48/49 J.) ein, von einem "alteingessenen" Zahnarzt eingestellt zu werden. Hat da jemand Erfahrungen?
7) Welche Möglichkeiten, neben der klassischen Zahnarztpraxis, gibt es noch, als Zahnärztin zu arbeiten?
8) Wieviel kostet die Eröffnung einer eigenen Praxis und sind Banken bereit, dies voll zu finanzieren?
Ich freue mich auf Eure Meldungen. Übrigens gehe ich morgen zum Zahn-/Medizin Info-Tag der Uni Frankfurt- vielleicht bin ich dann morgen Abend meiner Entscheidungsfindung schon ein Stück näher...
Viele Grüße!