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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Mr. Pink online Beitrag anzeigen
    Ja und wenn du BD hast, darfst du sogar noch die 24h voll machen. klingt doch super praktisch und attraktiv oder?
    Naja, mögliche Vorteile eines Bereitschaftdienstes habe ich ja aufgezählt.

    Sicher kann man sich darüber vortrefflich streiten.

    Ich denke aber, man sollte sich einfach nur bewusst machen, dass auch andere Systeme Nachteile haben können und auch, dass nicht Alle das gleiche Dienstsystem, aus den gleichen Gründen, präferieren wie man selbst.

    Letztlich finde ich, gehört es zum guten Ton, einmal mit den Kollegen darüber zu diskutieren, bevor man durch die eigene Beschwerde ggf. das ganze Dienstsystem kippt und dann eine Lösung kommt, die die Mehrheit nicht will.



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  2. #17
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Heerestorte Beitrag anzeigen
    Dieses Argument verstehe ich nie, wenn es um Schichtsystem geht.
    Wenn ich Stationsarzt bin, arbeite ich meist von 7-18 Uhr. Da kann ich weder davorr noch danach was anfangen.
    Wäre das im Schichtsystem, könnte ich je nachdem ob ich früh oder spät habe, danach oder davor noch locker was anfangen.
    Wirklich? Das sehe ich nicht so....
    Bei Arbeitszeiten von 17-22 Uhr kannst Du davor nichts machen, weil alle Welt bis 16 Uhr arbeitet, und danach nicht, weil es Nacht ist.
    In dem Fall, dass man so eine Arbeitszeit die ganze Woche hätte, könntest Du regelmäßige Hobbies in einem Verein vergessen. Auch ein Familienleben mit schulpflichtigen Kindern ist so schwierig.
    Schwieriger jedenfalls als im Bereitschaftsdienstmodell...

    Wenn Du hingegen einen Bereitschaftsdienst alle 1,5 Wochen hättest, könntest Du den immer so legen, dass Du z.B. jeden Dienstag deinem Hobby nachgehen kannst....

    Aber wie gesagt, über Vor- und Nachteile einzelner Dienstmodelle lässt sich streiten....
    Geändert von Nefazodon (26.04.2021 um 22:16 Uhr) Grund: Ergänzung



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  3. #18
    Platin Mitglied
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    Allgemein zum Thema "zum Betriebsrat gehen": Man liest hier immer so Warnungen à la "Sei dir bewusst, dass du hinterher schlecht da stehen könntest" die klingen, als wäre es die völlige Eskalation, mit dem Betriebsrat zu sprechen... Quasi nur noch eine Stufe, bevor man mit dem Staatsanwalt vor der Tür steht. Dabei ist es nicht viel anders, als würde man mit dem Assistentensprecher über ein Problem sprechen. Davor hat doch (hoffentlich) auch keiner Angst...

    Im Betriebsrat sitzen ganz normale Kollegen von euch, die ein paar Fortbildungen zum Thema Arbeitsrecht gemacht haben und euch beraten und helfen sollen. Betriebsräte stehen unter Schweigepflicht und werden nichts anleiern, was man nicht möchte. Wenn man der Meinung ist, dass mit den eigenen Arbeitszeiten etwas nicht stimmt, kann man da ganz entspannt anrufen oder hingehen und die Lage schildern. Potentielle Antworten:
    - "Da gibt es eine Betriebsvereinbarung mit dem Arbeitgeber, findest du hier und hier, ist alles legal"
    - "Voll illegal, da könnten wir mal eurem Dienstplaner auf die Finger hauen, ohne deinen Namen ins Spiel zu bringen"
    - "Bekanntes Problem, der Arbeitgeber weigert sich schon länger, Regel xy umzusetzen. Wollt ihr als Abteilung dagegen vorgehen? Dann könnten wir einen gemeinsamen Termin mit unserem Anwalt vereinbaren"

    Was auf keinen Fall passiert: sofortige Meldung an den Chef, dass eine Querulant es gewagt, eine Frage an den Betriebsrat zu stellen.



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  4. #19
    Diamanten Mitglied
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    17.03.2006
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    Ich finde diese Diskussionen wie so häufig ziemlich schwarz-weiß und vermisse ein paar Dinge:
    - elektronische Zeiterfassung: es wird behauptet, dass es die in vielen Kliniken nicht geben soll. Meine persönliche Erfahrung und die von Kollegen aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind da anders. Das wird sehr wohl gemacht. Aber natürlich kommen in so einem Forum vor allem die zu Wort bei denen es nicht läuft.
    - 24h-Dienste vs. Schichtdienst vs. Wochenenddienste etc.: mir ist dieses "entweder 24h-Dienste oder Schichtdienst" deutlich zu beschränkt. Nefadozon hat schon erwähnt dass er sich auf dies beschränkt weil es für die Diskussion einfacher ist, später bleibt Nefadozon aber in dieser Beschränkung drin und löst sich nimmer. Aber die Realität ist halt mal komplizierter! Beispiel Schichtdienst: kennt ihr nur Zwei-/Dreischicht-Systeme? Habt ihr euch mal angeschaut wieviele verschiedene Schichten es zum Beispiel im Pflegebereich gibt mit Frühdienst 1-7, später Frühdienst, früher Spätdienst, Zwischendienst, Spätdienst 1-23, langer Früh, kurzer Früh, Nacht, Zwischendienst mit anschließender Rufbereitschaft etc. Es gibt sehr sehr viele Varianten und die Modelle werden dann teils von der Verwaltung vorgegeben.

    Beispiele?
    Ich war mal in einer Klinik mit katastrophalen Wochenenddiensten. Der Wochenenddienst war zuständig für Visite, Stationen, Notaufnahme und OP. Wenn Samstag morgens dann eine OP losging und die Notaufnahme gebrummt hat, wer macht dann Visite? Wer kümmert sich um die Station wenn die was brauchen? Katastrophe. Wir haben diskutiert usw. und das Ergebnis war: wir müssten eigentlich einen Visitendienst einführen. Wochenende 9 bis 11:30 Uhr Visitendienst. Ist ja kein Problem, Anzahl an freien Wochenenden stand damals noch nicht im Tarifvertrag, jeder Assistenzarzt hätte halt ein zusätzliches Wochenende Samstag und Sonntag für zweieinhalb Stunden Visitendienst. Wir haben uns dann doch dagegen entschieden und für lieber weniger dafür aber komplett besch... Wochenenddienste.
    Entlastung der Diensthabenden Richtung Nadeln legen oder Blutabnahmen etc.: die Pflege wird es nicht machen. Fürs Wochenende kann man ggf. Studenten oder MFAs einstellen für die Routineabnahme morgens. Aber eine zusätzliche Kraft zwischen 17 und 22 Uhr für "gelegentliche" Viggos/Blutabnahmen? Da lacht einen die Klinikleitung aus.

    Bereitschaftsdienste: das 24h-Modell ist ja wenn man ehrlich ist ein 8h+16h-Modell. 8h Vollarbeitszeit + 16h Bereitschaftsdienst. Und ja, natürlich gibt es Klinken in denen in den 16h Bereitschaftsdienst erfahrungsgemäß mehr Arbeit anfällt als die maximalen 49%. Da simma uns ja einig. Aber statt diesen 24h-Bereitschaftsdiensten und einem reinen Schichtmodell gibt es noch viel dazwischen. Das Einfachste ist ein Modell wie 15:45 Uhr kommen (für eine 15min Übergabe), dann bis Mitternacht Volldienst (incl. 30min Pause), dann Bereitschaftsdienst bis zum nächsten Morgen, sagen wir bis 8 Uhr, dann wieder 15min Übergabe als Volldienst im Rahmen der 8 Uhr Morgenbesprechung und dann heimgehen. Damit kommt man auf 8h Volldienst (zzgl. 30min Pause) + 8h Bereitschaftsdienst.
    Der Unterschied zwischen diesem Modell und dem Modell der 24h-Dienste ist dann aber auch dass man zwar mehr frei hat und natürlich die Dienstbelastung eine andere ist, 24h-Dienste können je nach Klinik sehr anstrengend sein, aber auch finanziell. Wenn man 4-5 Dienste im Monat normalerweise macht sind das gleich mal 5x8h = 40h die nicht mehr ausgezahlt werden und das zum Beispiel mit gut 30€ brutto macht gleich mal 1200€ brutto aus, jeden einzelnen Monat. Das ist jetzt nicht wenig. Und weil nicht alle Assistenzärzte gleich sind können manche das Geld gut brauchen, manche wollen lieber Freizeit und wieder andere sind genervt weil sie damit wieder einen Tag ausfallen in denen sie zum Beispiel nicht in den OP können für die eigene Weiterbildung. Ich will das auch gar nicht bewerten, ich sag nur dass die ärztlichen Kollegen da teils unterschiedliche Prioritäten haben und es damit schwierig sein kann sich auf ein Modell zu einigen. Und das war jetzt noch eines der allereinfachsten Modelle.

    Varianten gefällig? Bei der Morgenvisite braucht es ja eh nicht so viele Leute und die Morgenbesprechung wird überbewertet, also machen wir einen normalen Frühdienst, dann einen Zwischendienst der zum Beispiel um 9 Uhr kommt und dann sofort in den OP geht, der kann dann als Volldienst bis 17:45 Uhr arbeiten, da schließen wir dann Rufbereitschaft an falls in der Nacht noch was zum Hakenhalten anfällt und wenns im OP länger dauert als 17:45 Uhr dann ist das halt blöd gelaufen und sind Überstunden in der Rufbereitschaft, der Nachtdienst kommt dann um 17:30 Uhr, macht dann Volldienst bis Mitternacht und geht wie schon erwähnt um 8 Uhr heim. Blöd ist dann halt dass der Nachtdienst so wenig arbeitet und damit nur auf 6h Vollarbeitszeit kommt, aber das gleicht man mit den variablen Überstunden des Zwischendienstes aus, dieser kann ja manchmal nicht um 17:45 Uhr gehen da kann es auch schon mal 22 Uhr werden. Je nach Arbeitsanfall, aber kein Problem, die Überstunden hier werden ja für die Minusstunden beim Nachtdienst gebraucht.
    Ich bin froh dass das keine ganz realistische Variante bei den Ärzten ist, sowas wird eher bei den Pflegekräften gemacht. Bei den Ärzten achtet man schon noch sehr oft drauf dass die Morgenbesprechung zum Beispiel eingehalten wird. Aber theoretisch wäre es denkbar und in gewissen Abwandlungen gibt es solche Varianten schon. Das heißt man sollte sich vorher überlegen was man will.

    und @Mr. Pink online: nur weil dir persönlich das Schichtmodell gefällt und es in deine persönliche Freizeitplanung passt kann dies bei anderen Leuten ganz anders sein. Corona ändert wieder viel aktuell aber wenn man sich beispielsweise die Kindersituation vor Corona anschaut und dann Spätdienst hat: die Kinder gehen in der früh in Kindergarten/Schule und kommen am frühen Nachmittag wieder heim, am frühen Nachmittag geht man selbst in die Klinik und kommt wieder wenn die Kinder schlafen. Jeden Tag. Damit würde ich meine Kinder eine Woche lang quasi null sehen. Es kann Leute geben die das mögen, ich nicht. Dann komm ich lieber am späten Nachmittag heim und hab noch was von meinen Kindern. Auch ist die Organisation der Kinderbetreuung mit Schichtdienst nochmal schwieriger. Wenn man solche Dinge 1. nicht hat und 2. nicht mal kennt dann kann Schichtdienst natürlich Spaß machen. In meiner Intensivzeit hatte ich Nachtdienste da bin ich morgens raus, hoch auf den Berg, oben am Berg eine erste Rast, wieder runter, vielleicht noch in den See, hier wieder bissl geruht und abends wieder in den Nachtdienst. Aber da hatte ich erstens noch mehr Energie für solche Späße (bin nun älter) und zweitens keine Kinder.

    TL;DR:
    - Zeiterfassung: finde ich ein ernsthaftes Problem das in einigen Kliniken (nicht flächendeckend) auftritt und ernsthaft angegangen werden sollte! Arbeitszeit gehört zu 100% erfasst.
    - Dienstmodelle: hier ist es meiner Meinung nach wichtig dass man sich sehr genau überlegt was man will und das mit den Kollegen abstimmt. Und nochmal: verschiedene Varianten und Modelle sollte man proaktiv sich überlegen, mit den Kollegen sehr genau abstimmen und nicht von der Verwaltung zum Schluss aufoktroyieren lassen.



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  5. #20
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    13.11.2011
    Semester:
    Klinik :)
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    @sweety92
    Oh wow... wenn du da jemandem vom Marburger Bund mitbringst, dann braucht der Chef erst mal ein paar Tage Loperamid. Nachträgliche Manipulation von Arbeitszeit ist ein ganz ganz heißes Eisen und da kommt gerne und schnell auch mal jemand vom Regierungspräsidium. Die Strafen für diese Art von Arbeitszeitgesetz-Bruchs sind sensibel.
    Ich suche die ganze Zeit danach, finde es aber nicht. Hast du zufällig die Paragraphen dazu?



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