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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Avatar von Pünktchen
    Mitglied seit
    06.06.2002
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    Hi

    Schon seit langem versuche ich dem Rätsel auf die Spur zu kommen, wie Pyolysin funktioniert. Es ist eine antibakterielle Salbe, deren Grundlage Kulturfiltrate mit Zinoxid und Salicylsäure ist.

    Aus was bestehen diese Kulturfiltrate und was bewirken sie?

    Pyolysin®-Salbe

    Zus.: 100 g enth.: Pyolysin 25 g (keimfreies Filtrat aus Staphylokokken-, Streptokokken-, Escherichia-coli, Pseudomonas-aeruginosa- und Enterokokken-Bouillon-Kulturen, konserviert mit 0,45% Phenol), Zinkoxid 6,9 g, Salicylsäure 0,5 g.

    Weit. Bestandteile: Weißes Vaselin, Paraffine, Stearylstearat, Glycerolmonooleat, Geruchsstoff, gerein. Wasser.

    Anw.: Behandl. oberflächlich infizierter Hauterkrank., z. B.: infizierte Wunden, Ulcus cruris, Impetigo contagiosa, Follikulitis, Acne/Rosacea papulopustulosa.

    Dos.: Je nach Krankheitszustand und den Sekretionsverhältnissen tgl. ein- oder mehrmals auftragen in Form von Salbenverbänden oder Salbenplomben.

    AP.: 250 g (N3).
    Quelle: www.roteliste.de



    Gruss pünktchen,
    das grade mal wieder auf dem Schlauch steht

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  2. #2
    Back on Stage Avatar von Rico
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    31.01.2002
    Ort
    Tübingen
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    6.701
    Hab beim googeln nix spektakuläres gefunden außer dem hier:
    HISTORIE
    Der Ursprung dieser Salbe geht zurück bis zu Louis Pasteur, der bei empirischen Untersuchungen die Wirksamkeit von bakteriellen Lysaten (ein spezielles Bakterienkulturfiltrat) beobachtete, nämlich das Wachstum von Mikroorganismen zu hemmen. Die Arzneimittel, die aufgrund dieser Erkenntnisse entstanden, waren von sehr guter und effizienter therapeutischer Wirksamkeit. Leider wurden sie durch die rasche Entwicklung der Antibiotika verdrängt und wenig genutzt. Erst die auftretenden Nebenwirkungen bei der Anwendung von Antibiotika (wie Resistenzprobleme, Allergien, Reizungen) ließen diese Arzneimittel als Alternative aufleben.
    Ich spekuliere also mal wild:

    Wenn es ein Filtrat einer Kultur ohne die Keime selbst ist, dann kann es ja eigentlich bloß die ehemalige Nährlösung seien.
    Da in dieser jetzt (nachdem die Bakterien da drin gewachsen sind) die Nährstoffe fehlen und bakterielle Stoffwechselabfallprodukte dort angereichert ist, ist es nicht mehr so lebensfreundlich. Auch wage ich mich zu erinnern, daß die bakterielle Teilung durch deren Stoffwechselendprodukte gehemmt wird (wo die Nährstoffe knapp werden und der Müll sich schon stapelt macht eine weitere Vermehrung keinen Sinn).
    Wenn mann jetzt also die Pampe filtriert und die Bakterien "absiebt," dann müßte der Rest doch trotzdem noch das Wachstum hemmen (also antibiotisch wirken - sagen wir das nicht den Antibiotika-Gegnern ), oder?

    Klingt zumindest mal logisch...
    Definition of clinical experience:
    Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.



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  3. #3
    Avatar von Pünktchen
    Mitglied seit
    06.06.2002
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    5.740
    Danke Rico
    Das klingt sehr schlüssig von dir...meine Lieblingssalbe ist doch ein vergessenes "Wundermittel"

    Dann dürften ja nach deiner Theorie auch bestimmt keine Resistenzen auftreten oder?
    Aber warum sind es grade Staphs Streptos E.coli Enterokokken und Pseudomonas Filtrate? Vielleicht werden spezielle Stoffe abgegeben von den Bakterien, die sich im Filtrat wiederfinden?

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  4. #4
    Mod a.D. Avatar von Alles wird gut
    Mitglied seit
    06.08.2002
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    Marburg
    Semester:
    fäddisch
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    1.967
    Die gram-negativen Bakterien "enthalten" doch die Endotoxine und diese sind ein starkes Antigen. Staphis und Streptos liefern auch eine Menge immunologisch wirksame Antigene. Wahrscheinlich sorgt dieses Überangebot von Antigenen für eine "überschiessende" Immunreaktion, die bei der eigentlichen Infektion so nicht in Gang gekommen wäre und wird somit besser und schneller bekämpft.
    Lassen sie mich Arzt - ich bin durch!



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  5. #5
    TBSE performer Avatar von test
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    Facharzt
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    5.612
    Endotoxine sind ganz schwache Antigene!! Sie lösen keine Immunantwort gegen sich aus. Sie wirken unter anderem über direkte Bindung an Makrophagen und lösen darüber eine Aussschüttung von TNF-alpha aus, was bis zu einer Schocksymptomatik gehen kann.

    Wie so oft bei Salben würde mich mal interessieren, ob es überhaupt einen Beleg für die Wirksamkeit gibt? Erst dann würde ich mir den Kopf über den Wirkmechanismus zerbrechen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Salbe bisher nicht kannte, jedoch allgemein Salben gegenüber eher skeptisch bin.
    "Live as if you were to die tomorrow, learn as if you were to live forever."

    (Maria Mitchell / Mahatma Gandhi)



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