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drdrdr.
11.11.2023, 07:01
Ich glaube das Finanzamt würde sich über einen anonymen Tipp über diese Abrechnungspraxis freuen. ;-)

Denunziantentum at it’s finest.

h3nni
11.11.2023, 07:52
Nix Denunzianten. Regeln sind dafür da, dass alle sie einhalten, damit keiner nen ungerechtfertigten Vorteil hat. Insbesondere die Berufsordnung. Die haben wir, damit der Staat sich raushält. Wenn einzelne sich zu viel rausnehmen, bleibt für die anderen weniger da.

drdrdr.
11.11.2023, 09:06
Nix Denunzianten. Regeln sind dafür da, dass alle sie einhalten, damit keiner nen ungerechtfertigten Vorteil hat. Insbesondere die Berufsordnung. Die haben wir, damit der Staat sich raushält. Wenn einzelne sich zu viel rausnehmen, bleibt für die anderen weniger da.



Wenn Lust besteht auf Finanzamt zu machen und zu denunzieren dann aber mit vor- und Nachnamen. Nix anonymes.

Coxy-Baby
11.11.2023, 17:52
Scheint schon wieder Vollmond zu sein....

Feuerblick
11.11.2023, 19:01
Nee… da hat irgendwer wieder die Tür offen und den Generator auf Vollbetrieb gelassen.

Anne1970
12.11.2023, 06:50
:grins:

StuartProwerFaktor
24.11.2023, 13:31
Hallo zusammen, ich habe mal ein paar Fragen in die Runde. Ich (nicht mehr weit vom FA Innere Medizin entfernt) habe mir eine Praxis angeschaut die ich recht interessant finde. Die Praxis macht primär Substitution und diesbezüglich hatte ich den Eindruck, dass das sehr sicherer und auch delegierbarer Umsatz ist, welcher die Kosten trägt + auskömmlichen Lohn ermöglicht. Auf der anderen Seite macht die Praxis kaum GKV-Patienten (abseits der Substitution) und 0 Hausbesuche (werden konsequent abgelehnt, absolutes Minimum an Sprechzeit/Woche). Noch kurz zu mir, ich bin vom Typ her schon jemand der den Ball eher flach hält / pragmatisch ist und keine Lust hat, sich für 1000 Euro mehr maximal zu verbiegen, ich habe aber auch nie ein großartiges Problem damit gehabt 42h + Dienste + X Innere an einer Uni zu machen. Ich finde für mich persönlich sollte das Netto schon bei Minimum 6000 liegen, sonst kann man auch die Benefits des Angestelltseins genießen. Ich könnte mir durchaus vorstellen das ganz normale Tagesgeschäft in ein einem solchen Setting auszubauen (aber auf ein überschaubares Niveau) – Stand jetzt betragen die Terminslots ca. 20-30 (!) Minuten in der Praxis pro Patient mit einem Anliegen außerhalb der Substitution. Davon ab könnte man aber nicht aus dem Stand einfach deutlich mehr machen, da hierfür die personelle Kapazität fehlt und gescheites Personal wächst ja wohl nicht mehr auf Bäumen.
Meine Fragen in die Runde wären wie folgt:

1) Wie lohnen sich eigentlich Hausbesuche / Heimbesuche – ich könnte mir durchaus vorstellen vielleicht einen oder 2 Tage die Woche den Hauptteil des Tages damit zu verbringen, möglichst örtlich / terminlich sinnvoll organisierte Haus-/Heimbesuche zu machen. Sind Heime dankbar wenn man sich da anbietet oder sind diese in einer größeren Stadt eher gut versorgt? Klappt die Kooperation dort gut oder wollen die einen für jeden Quatsch zu jeder Tages- und Nachtzeit kommen lassen?

2) Wie lohnen sich ZB wie Ernährungsmedizin, Manuelle Medizin, Palliativmedizin oder Naturheilkunde? Grundsätzlich finde ich die Sachen schon interessant, würde es aber auch nicht machen wollen, wenn es absolut vergebene Mühe ist.

3) Tendenziell habe ich zwar schon einige Antworten hier und da im Forum mal rausgelesen, würde es aber dennoch einmal fragen: In einer Praxis mit 25h/Woche müsste man ja auch nur 25/42h FA-Gehalt im Vergleich zur Uni bekommen oder ist es hier eher Usus ein volles Gehalt trotz der geringeren Arbeitszeit zu zahlen?

4) Hat jemand Erfahrung mit Suchtmedizin und eine Idee wo der Zug so hinfährt? Ich habe persönlich den Eindruck, dass dies etwas ist, wo man politisch schon eher dankbar für ist und den Ärzten die das machen eher nicht auf die Nerven geht (ich finde das ganze sehr kosteneffizient für den Staat). Ich habe mich damit bis dato natürlich 0 beschäftigt in der Klinik.

5) Zu Frage 4 im Grunde noch: Wie ist das so mit Urlaubsvertretungen? Wenn man gut zahlt bekommt man auch immer irgendwie irgendwo einen der das macht? Da Substitution natürlich 7 Tage die Woche läuft, wäre mir hin und wieder auch sehr gelegen an stundenweisen Vertretungen am Wochenende – die kann man natürlich auch vergolden, findet man da Leute die sowas machen oder eher schwerlich?

6) Ich weiß diese Frage ist jetzt schwer zu beantworten, aber ich begnüge mich auch mit wilden Schätzungen / Vermutungen / Daumenregeln. Was meint ihr, ist ein angemessener Preis für eine Praxis, die einem ein gutes Netto, ohne dass man sich dafür krumm macht bietet mit insgesamt überschaubarem Risiko i.S. geringer Fixkosten? Man liest halt ganz verschiedene Sachen von paar Euro bis mehrfaches des Jahresumsatzes.

h3nni
24.11.2023, 21:32
Hast du Substi mal gesehen und gemacht? Finger weg von "ist bestimmt auskömmlich, ich kauf den Sitz", wenn du das nicht intensiv gesehen hast! Die Klientel kann sehr speziell sein, das muss man, auch seelisch, aushalten können.

Grombühlerin
25.11.2023, 06:50
Für Substitution braucht man -zumindest in meinem Bundesland- bei mehr als 10 Patienten die Zusatzbezeichnung, die nicht nicht ganz einfach zu bekommen ist (Kurse selten und schnell ausgebucht, seltene Prüfungstermine). Also nicht außergewöhnlich schwierig, sondern einfach viel Vorlaufzeit erforderlich.

Haffi
25.11.2023, 19:12
1) Wie lohnen sich eigentlich Hausbesuche / Heimbesuche – ich könnte mir durchaus vorstellen vielleicht einen oder 2 Tage die Woche den Hauptteil des Tages damit zu verbringen, möglichst örtlich / terminlich sinnvoll organisierte Haus-/Heimbesuche zu machen. Sind Heime dankbar wenn man sich da anbietet oder sind diese in einer größeren Stadt eher gut versorgt? Klappt die Kooperation dort gut oder wollen die einen für jeden Quatsch zu jeder Tages- und Nachtzeit kommen lassen?

Einzelne Hausbesuche sind in der Regel ein großes Minusgeschäft, Heimbesuche hingegen lohnen sich wenn du viele PatientInnen in ein und dem selben Heim und im besten Fall einen Kooperationsvertrag hast sehr! In unserer Region reißen sich die KollegInnen entsprechend mehr oder weniger um die Heime. Außerhalb der Geschäftszeiten wenden sich die Heime bei uns an die Bereitschaftsärzte der KV.



2) Wie lohnen sich ZB wie Ernährungsmedizin, Manuelle Medizin, Palliativmedizin oder Naturheilkunde? Grundsätzlich finde ich die Sachen schon interessant, würde es aber auch nicht machen wollen, wenn es absolut vergebene Mühe ist.


Pauschal nicht zu beantworten. Kommt auf die konkrete Zusatzbezeichnung an.



3) Tendenziell habe ich zwar schon einige Antworten hier und da im Forum mal rausgelesen, würde es aber dennoch einmal fragen: In einer Praxis mit 25h/Woche müsste man ja auch nur 25/42h FA-Gehalt im Vergleich zur Uni bekommen oder ist es hier eher Usus ein volles Gehalt trotz der geringeren Arbeitszeit

25h die Woche sind nicht üblich. Irgendwas zwischen 30 und 35 Stunden bei vollem Gehalt ist üblich.



4) Hat jemand Erfahrung mit Suchtmedizin und eine Idee wo der Zug so hinfährt? Ich habe persönlich den Eindruck, dass dies etwas ist, wo man politisch schon eher dankbar für ist und den Ärzten die das machen eher nicht auf die Nerven geht (ich finde das ganze sehr kosteneffizient für den Staat). Ich habe mich damit bis dato natürlich 0 beschäftigt in der Klinik.

Finanziell eher attraktiv. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass das Wartezimmer sich verändert und das passt ggf. dem ein oder anderen Patienten nicht.

Trenn
25.11.2023, 22:24
@StuartProwerFaktor: Hast du dir die Gewinnermittlung und KV-Abrechnungen zeigen lassen? Damit kannst du doch ziemlich schnell abschätzen, wie viel Netto du bekommen kannst. 6000€ Netto läge so im unteren 25-50% Quartil, also auch ohne grössere Anstrengungen erreichbar. Zusatzquali Palliativ macht z.B. zusammen mit Heim-Kooperationsverträge Sinn. Ansonsten sind Zusatzqualis nicht so lukrativ sondern dienen eher der Profilschärfung. Für Suchtmedizin braucht man zumindest in Hessen eine Zusatzqualifizierung. Wenn du bisher noch gar nicht ambulant gearbeitet hast, macht es nicht mehr Sinn erstmal angestellt zu arbeiten, parallel eine Zusatzquali zu machen und während der Arbeit so viel organisatorisches und abrechnungsrelevantes zu erlernen? Kannst du als Internist nicht schnell den Diabetologen machen? Das hebt dich auch nochmal z.T. von den Allgemeinmedizinern ab.

doc2020
26.11.2023, 10:26
@StuartProwerFaktor: Hast du dir die Gewinnermittlung und KV-Abrechnungen zeigen lassen? Damit kannst du doch ziemlich schnell abschätzen, wie viel Netto du bekommen kannst. 6000€ Netto läge so im unteren 25-50% Quartil, also auch ohne grössere Anstrengungen erreichbar. Zusatzquali Palliativ macht z.B. zusammen mit Heim-Kooperationsverträge Sinn. Ansonsten sind Zusatzqualis nicht so lukrativ sondern dienen eher der Profilschärfung. Für Suchtmedizin braucht man zumindest in Hessen eine Zusatzqualifizierung. Wenn du bisher noch gar nicht ambulant gearbeitet hast, macht es nicht mehr Sinn erstmal angestellt zu arbeiten, parallel eine Zusatzquali zu machen und während der Arbeit so viel organisatorisches und abrechnungsrelevantes zu erlernen? Kannst du als Internist nicht schnell den Diabetologen machen? Das hebt dich auch nochmal z.T. von den Allgemeinmedizinern ab.

Dann dürften vielleicht sogar 10000 Netto möglich sein mit mehr Anstrengungen?

Haffi
26.11.2023, 10:59
Dann dürften vielleicht sogar 10000 Netto möglich sein mit mehr Anstrengungen?

Was erwartest du jetzt für Antworten? Ich kenne auch einen Allgemeinmediziner, der 30 000 netto verdient, indem er aus zwei geerbten Praxen ein MVZ mit 20 Standorten gemacht hat und selbst gar nicht mehr ärztlich tätig ist. Dazu waren wie er selbst sagt Erbe, viele Kontakte (des Vaters) und Glück erforderlich. Die Range ist breit.

StuartProwerFaktor
26.11.2023, 14:34
@ h3nni: Ich hätte schon genug Zeit mir das anzuschauen. Ich glaube aber eher nicht, dass mich das stören würde. Habe selten Probleme mit Patienten oder störe mich ernsthaft an Dingen.
@ Haffi: Danke, das ist mal interessant zu wissen.
@ Trenn: Noch nicht, würde ich aber im Vorfeld natürlich machen. Ich glaube Diabetologie hieße ab FA noch einmal 12 Monate Diabetologie unter WB-Befugnis - schon machbar aber eher sehr unpraktisch.

Was bringt denn Diabetologie grundsätzlich? Es muss ja jetzt nicht jeder Diabetes zu einem Spezialisten, von einigen anspruchsvollen Fällen natürlich abgesehen.

Trenn
27.11.2023, 09:44
Hallo, vielleicht hat jemand schon recherchiert und kann mir etwas weiter helfen. Könnt ihr eine Notfalltasche (gerne auch ein anderer umfunktionierter Rucksack, Bonus wenn man damit auch Rad fahren kann :-P) für Hausbesuche und ÄBD Hausbesuchsdienste (die man zwangsweise aufgedrückt bekommt, ich will Hausbesuchsdienste so gut wie es geht vermeiden...) empfehlen? Am Besten auch mit Inhalt, damit man nicht alles einzeln zusammen kaufen muss. Aber auch nur das, was man unbedingt braucht (was will ich mit Intubationsbesteck, wenn ich es A) fast ein Jahrzehnt nicht mehr intubiert habe und B) alleine vor Ort bin). Ich dachte so an Maske, Ambubeutel (oder reicht da schon ein Beatmungstuch?), BZ-Messgerät (sehr teuer?), Pinzette, Verbandsschere und Ampullarium. Weiteres Gedöns wir RR-Messgerät, Stethoskop und so hat man als Arzt schon. Vielen Dank für euren Input!

Frisko
29.11.2023, 08:59
Mal eine ganz andere Frage an die bereits niedergelassenen Kolleg*innen:

Vor der Niederlassung erscheint es ja sehr wichtig, den oder die zukünftige Partnerin "näher" kennenzulernen, ggf. eine gewisse Zeit miteinander gearbeitet zu haben, um zu sehen, ob die Arbeitsweise/-einstellung was auch immer harmoniert.

Aus eurer Sicht: macht das überhaupt Sinn? Bei uns stellt sich das Konstrukt relativ kompliziert dar und wir wissen nicht, wie wir realistisch probatorisch miteinander arbeiten können. Zumindest zwischenmenschlich beim Kaffee passt das, Einstellung zum Arbeiten und zur Medizin ebenfalls.
Wenn ja: wie lange sollte man das machen? Unsere bisherige Idee war, mich in der Praxis für einige Zeit als Sicherstellungsassistent zu beschäftigen, danach, bis zur eigenen Niederlassung aber wieder getrennte Wege zu gehen.
Problem: ist natürlich mit finanziellen Einbußen verbunden, die ich nur einen Monat wirklich abpuffern könnte.

davo
29.11.2023, 09:46
Ich kann es mir nicht vorstellen, mit jemandem dauerhaft zusammenzuarbeiten, mit jemandem ein enormes wirtschaftliches Risiko zu teilen, mit dem ich nie tatsächlich zusammengearbeitet habe. Wenn du dir da eine Probephase nicht leisten kannst, würd ich es gleich sein lassen - denn das (finanzielle, berufliche, persönliche) Risiko, das du ohne längere Probephase auf dich nimmst, ist ungleich größer.

Frisko
29.11.2023, 10:36
Du bist schon niedergelassen? Wie lange habt ihr das probeweise gemacht?

davo
29.11.2023, 10:57
Nein, ich bin gerade am Planen bzw. Vorbereiten... und Niederlassung im eigentlichen Sinn geht natürlich erst als FA... Details am besten per PN. Bin zwar in einem anderen Fach tätig, aber gibt sicher trotzdem einige Parallelen.

nappy
29.11.2023, 12:42
Was wollt ihr denn machen - ne BAG oder ne Gemeinschaftspraxis?
Letztlich geht es ja bei vielen Partnerschaften wenn es Streit gibt um das Geld - wer arbeitet wieviel, wer arbeitet schneller usw. Und wenn das Praxiskonstrukt zerbricht schmerzt das sehr.
Die Frage ist wie sinnvoll es ist sich anstellen zu lassen auf Probe wenn man in Zukunft ja eigentlich Partner auf Augenhöhe sein will ?
Denke die wahren Probleme kommen dann eher mit der Zeit. Einer hat Familie und muss ein Haus abbezahlen- ergo maximal ackern. Der andere hat die Schäfchen schon im Trockenen und will 9 to 5. ich denke das sind Dinge die man besprechen muss