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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs



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McLaren422
06.02.2020, 22:18
auf der Allgemeinchirurgie wäre ohne PJler gar nichts gelaufen. Da ist ein überforderter syrischer Assistenzarzt für zum Teil 38 Patienten verantwortlich. Ohne uns hätten sich die ungeschriebenen Briefe und die leeren Blutabnahmeröhrchen kilometerhoch gestapelt...

Feuerblick
07.02.2020, 05:37
Tja, wenn kein PJ da ist (vielleicht auch, weil man sie vergrault hat), dann MUSS es ohne PJ gehen. Und glaub mir, es WIRD gehen. Und danach wird man die nächste PJ-Generation viel besser behandeln. PJler sind nicht unersetzlich! Und auch keine Sklaven.

Markian
07.02.2020, 06:03
Ist nicht immer so leicht wie du das sagst Feuerblick. Wenn man Blutentnahmen ablehnt macht man sich schneller unbeliebt als man denkt. Teaching etc. bekommt man leider nur wenn man eben diese Hilfstätigkeiten ausführt. Leider bekommt man oft auch dann kein Teaching. Blutabnehmen und Viggos legen kann ich mittlerweile mit verbunden Augen aus 5m Entfernung.

Ich finde es nicht unkollegial daheim zu bleiben, am Ende kriegt man dann die Quittung, wenn man für andere Tertiale keine Fehltage mehr hat.

Feuerblick
07.02.2020, 06:06
Man muss leider in unserem Job lernen, mal „Nein“ zu sagen und sich unbeliebt zu machen. Teaching darf und sollte nicht davon abhängig sein, ob mal hunderte Blutentnahmen macht. Ja, Blutabnehmen gehört dazu, aber es sollte fair verteilt sein. Wenn ihr nichts anderes macht und man euch auch ansonsten wenig Wertschätzung entgegenbringt, dann solltet ihr euch auch mal wehren. Es macht gar nichts, sich „unbeliebt“ zu machen. Das ist eine gute Lektion für später. Sonst geht ihr als Assistenzärzte in so manch einer Abteilung gnadenlos unter!

Absolute Arrhythmie
07.02.2020, 06:07
In meinen Haus gibt's nicht mal PJler, und wir schaffen die Arbeit irgendwie auch ohne :-)) unglaublich, aber wahr!

Markian
07.02.2020, 06:11
Klar aber als PJler ist man eben ein kleineres Zahnrad als es ein Assistent ist. Wir helfen uns gegenseitig als PJler, d.h. wir helfen uns bei Blutentnahmen, wenn einer grade richtig viel aufgedrückt bekommen hat. Das ist Solidarität. Als Student wird man unter menschenunwürdigen Bedingungen zum Arbeiten gezwungen, deshalb kann ich niemandem böse sein, der sich Fehltage erschleicht. Man verdient im Durchschnitt nicht mal die Hälfte einer Pflegeschülern im 1. Lehrjahr, das muss man sich vor Augen führen. Von daher kann man, wenn das Klima eh schon schlecht ist auch jegliche Zusatzarbeit verweigern.

JumpRopeQueen
07.02.2020, 11:15
Man verdient im Durchschnitt nicht mal die Hälfte einer Pflegeschülern im 1. Lehrjahr, das muss man sich vor Augen führen. Von daher kann man, wenn das Klima eh schon schlecht ist auch jegliche Zusatzarbeit verweigern.
Und auf unserer Station wird man sogar als PJ seitens Pflege UND Pflegeschüler wie Luft behandelt. Es wird ständig über die Ärzte gelästert und gerne auch mal im Patientenzimmer diskutiert, wie schlecht die jüngeren Ärzte sind. Ich habe so eine grausame Station seitens Pflege noch nicht erlebt und ich war mal selber Krankenschwester.
Heute hat sich eine Patientin beschwert, dass der Pfleger zu ihr meinte, sie sei eh hoffnungslos krank also wozu das ganze Überwachen etc.
Von daher nutze ich meine Fehltage gnadenlos aus, zumal es hier noch nicht mal auffällt, bzw. die Ärzte drüber vorbei schauen, zum Glück.

McLaren422
07.02.2020, 14:54
oje JumpRopeQueen, bei dir scheints ja richtig kacke zu laufen. Ich dachte, die sind so pingelig bei euch was früher gehen bzw Fehlen angeht.

Bei uns läufts so mit Blutabnehmen/Viggos: Zuerst machen wir die Unfallchirurgie, da sind wir gerade eingeteilt. Dann kommen die anderen chirurgischen Abteilungen (es sei denn, die UC ruft uns in den OP). Hier zuerst die Allgemeinchirurgie, weil die hübsche PJlerin da gerade alleine ist und es da recht viele Abnahmen gibt. Anschließend noch die Gefäßchirurgie (die hat nicht so viele Abnahmen und genügend PJler) oder chirurgische Patienten vom Belegarzt.
Bei internistischen/urologischen/neurologischen Abnahmen mache ichs nur in Ausnahmefällen. Heute wollte ne Schwester uns noch dazu bringen, dass wir einfach "alle" machen, zwar nur auf der Station, wo sie ist, damit sie die Entlassungen besser planen könne oder so... Da haben wir uns aber gewehrt. :D

Btw: Feuerblick hat ne gute Sicht auf die Dinge, finde ich. Es kann nicht sein, dass man sich das Teaching durch Blutentnahmen/Viggos/Briefe etc "verdienen" muss.

Ich machs für mich so: Ich sehe das PJ als gute Gelegenheit an, sowas zu üben. Später sollte mans ja schon können. ;) Und wir kriegen ja immerhin 600 Euros, das motiviert zusätzlich :)

Heerestorte
07.02.2020, 15:07
Wie viele von euch Pech haben...
Hier super Assistenten, Oberärzte und die Pflege auch total lieb und nett. Erst heute ne stunde bei der Pflege gesessen und mit denen gefrühstückt und wir haben alle so viel Mist erzählt, dass wir vor lachen Tränen in den Augen hatten :D Bin echt traurig, wenn es vorbei ist.

davo
07.02.2020, 15:36
Ich finde, dass das alleine Grund genug ist, in Ö zu arbeiten. Man muss nicht sechs Jahre lang studiert haben, um Blut abnehmen zu können. Hier in Ö kann ich mich auf die Interpretation der Blutwerte und die aus ihnen resultierenden Konsequenzen konzentrieren - denn das ist tatsächlich eine ärztliche Aufgabe.

Mit der Pflege (wie auch mit den Ärzten) hab ich schon ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. In meinem Innere-Tertial an meiner Uniklinik war die Pflege auf der ersten Station (eine IMC) echt top, gute Atmosphäre, kannten sich gut aus, haben viel selbst gemacht. Und waren auch immer für ein gemeinsames Frühstück zu haben. Auch die Assistenzärzte waren immer bemüht, uns möglichst viel beizubringen. Auf meiner zweiten Station (Normalstation) war man nur der Depp vom Dienst zum Blutabnehmen. Die Pflege oft völlig ahnungslos, die Ärzte völlig demotiviert. Absolut null Lehre. Null Kontakt zur Pflege, man war ein völliger Fremdkörper auf der Station. Jetzt in der Arbeit ist die Pflege auf unserer Station im Großen und Ganzen sehr fit, obwohl es leider manche Situationen gibt, mit denen sie überhaupt nicht zurechtkommt. Z.B. Blutzuckerkorrekturen. Trotz sorgfältigst hinterlegter Korrekturschemata. Allerdings gibt es schon große Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Teams. An den meisten Tagen ist die Pflege sehr gut, aber hin und wieder sind auch Teams da, die einen echt zweifeln lassen. Auf den anderen Stationen (die man im Dienst mitbetreut) ist die Qualität der Pflege oft deutlich niedriger. Außerdem ist die Segregation zwischen Ärzten und Pflege recht stark ausgeprägt - nur im Dienst kommt es hin und wieder vor, dass man gemeinsam was isst oder privat miteinander redet.

McLaren422
07.02.2020, 16:11
Tja, wenn kein PJ da ist (vielleicht auch, weil man sie vergrault hat), dann MUSS es ohne PJ gehen. Und glaub mir, es WIRD gehen. Und danach wird man die nächste PJ-Generation viel besser behandeln. PJler sind nicht unersetzlich! Und auch keine Sklaven.

ich werde eine entsprechende Bewertung im PJ-Portal hinterlassen :)

Milky Way
07.02.2020, 16:29
Wie viele von euch Pech haben...
Hier super Assistenten, Oberärzte und die Pflege auch total lieb und nett. Erst heute ne stunde bei der Pflege gesessen und mit denen gefrühstückt und wir haben alle so viel Mist erzählt, dass wir vor lachen Tränen in den Augen hatten :D Bin echt traurig, wenn es vorbei ist.

also um nochmal eins klarzustellen: spass + lachtränen durch mist erzählen kommt auch bei uns dank dem anderen pjler wirklich nicht zu kurz!! also DAS werd ich wohl am ehesten vermissen :)

McLaren422
07.02.2020, 16:40
wenn wir uns mit der Pflege zum Frühstück hinsetzen würden, würde es heißen: Do sinn noch Viggos zum laie!!!!!! Han ihr schon Blut geholl?????? Mir hätte noch a paar chirurgische Blutentnahme!!!!

Oder wir werden in den OP geklingelt. :D Naja, is trotzdem lustig^^

JumpRopeQueen
07.02.2020, 17:29
Ich verstehe echt nicht was bei der Pflege hier in Deutschland falsch gelaufen ist. Wenn man so frustriert von der Arbeit ist, dass man nur noch Ärzte und Patienten ankotzt, dann soll man das doch lieber lassen, oder? Vor allem diese Stimmung überträgt sich auch auf die Pflegeschüler, die jetzt schon genau so sind wie ihre Vorgesetzten.

Und das mit Blutabnahmen... das ist eins der Gründe, warum ich diese "Patientenmedizin" schnellstmöglich hinter mir haben will. Ich sehe es einfach nicht ein, dass ich nach 6 Jahre Studium das mache, was ich schon während meiner Ausbildung zur Krankenschwester gemacht habe.

WackenDoc
07.02.2020, 18:06
Wenn die Klinik einen Blutabnahmedienst haben will, dann soll sie diesen einstellen. Die PJler sind nicht der allgemeine Blutabnahmedienst.
Das ist eine Tätigkeit, die man fast nem Affen beibiegen kann. Man braucht ein paar einfache Grundlagen als Wissen und dann vor allem Erfahrung. Irgendwie haben wir es in Deutschland noch nicht kapiert, dass man Ressourcen, die teuer in der Ausbildung und auch noch insgesamt sehr knapp sind, nicht einfach für Tätigkeiten verbrät für die man schlechter qualifizierte und breiter verfügbare Mitarbeiter einsetzen könnte.

McLaren422
07.02.2020, 18:17
richtig WackenDoc! Wir sind Blutabnahmedienst, Hackenhalterdienst, Viggodienst und Arzbriefdienst. :D

aber sooo einfach ist Blutabnahme jetzt auch wieder nicht. Ich kanns zwar einigermaßen gut mittlerweile, aber bei manchen Patienten muss ich immer noch passen. Außerdem bin ich noch nicht so schnell, weil bei Hektik und Druck meine Kurve steil nach unten geht. Ich denke, dass ich bei 70% auf Anhieb Blut kriege, bei 80% beim zweiten Stechen und 85% beim dritten Stechen. 15% übergebe ich an den Arzt. Zufrieden bin ich erst, wenn ich nur bei unter 5% kapitulieren muss :D

WackenDoc
07.02.2020, 18:43
BLutabnehmen ist aber nun mal nicht DIE Kerntätigkeit eines Arztes. Ja er sollte es können. Manche sind begabter, manche weniger. Manche haben gute Lehrer, die es einem gut erklären, andere müssen es selber rausfinden.
Aber deswegen gehört Blutabnehmen zwar zu den Tätigkeiten eines PJler, aber er ist eben nicht angestellter Vampir, der für die Blutentnahmen des Hauses verantwortlich ist.

Sagt ja auch keiner, dass man nicht MAL im Notfall woanders aushelfen kann, wenn man sonst gut behandelt wird und eine gute Lehre bekommt. Aber es sollte eben im Rahmen bleiben und ein Geben und Nehmen sein.

McLaren422
08.02.2020, 00:06
sag mal kann man bei dir auch PJ machen? :D

Feuerblick
08.02.2020, 07:36
*lach* Bei McLarens Schilderung der Aussagen vom Pflegepersonal wusste ich sofort, in welcher Gegend du offenbar PJ machst :-))

davo
08.02.2020, 07:52
wenn wir uns mit der Pflege zum Frühstück hinsetzen würden, würde es heißen: Do sinn noch Viggos zum laie!!!!!! Han ihr schon Blut geholl?????? Mir hätte noch a paar chirurgische Blutentnahme!!!!

Oder wir werden in den OP geklingelt. :D Naja, is trotzdem lustig^^

Ja, die Selbstverständlichkeit, mit der die Pflege beinhart ihre ausgiebigen Gruppenfrühstücke durchzieht, auch dann wenn dadurch die gesamte Station stillsteht, während sie keine Hemmungen hat, jede Arbeit, oft auch ihre eigene, an alle anderen zu delegieren, auch dann, wenn diese den ganzen Tag pausenlos durchgearbeitet haben, ist schon immer wieder verblüffend. Die einzige wirksame Methode ist IMHO, dass man sich dem widersetzt und einfach sagt, ich mach jetzt erst mal auch Pause. Die, die immer ja sagen, werden in aller Regel immer nur noch stärker ausgenutzt. Gib jemandem den kleinen Finger und er nimmt die ganze Hand...