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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verunsichert vom Pflegepraktikum?



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monserat
09.07.2005, 21:39
Oh hoho...wie seid ihr denn gesegnet. Freut mich für euch, wenn ihr die Patienten waschen und pflegen durftet, aber falls ihr es nicht mitbekommen habt, geht es hier gerade darum, dass man als Praktikant an die unterste Stufe der untersten Stufe degradiert wird. Wisst ihr, ich bin mir nicht dafür zu schade Fakälien wegzuwischen oder anzupacken, wenn ich gebraucht werde - im Gegenteil, aber es ist so erniedrigend, wenn man sich den Hintern aufreißt und eine überhebliche Pflegeschülerin in einen Ton mit einem spricht, als wäre sie Feldwebel. Irgendwo muss auch mal die Würde eines Menschen gewahrt bleiben. Bei mir jedenfalls ist das so, dass sie einen ganz bewusst sch*** behandeln mit der Begründung: "Pah, als ich Praktikant war...da hättest du dich warm anziehen müssen."

Und wisst ihr was, leid tun, braucht euch hier gar niemand. Das hat keiner von euch erwartet. Aber das man hier seinem Unmut mal Luft verschaffen darf, um am nächsten Morgen wieder mit dem freundlichen Gesicht auf Station aufzutauchen, um den Leuten wieder einmal die Chance zu geben, einfachstes Sozialverhalten zu praktizieren, das ist ja wohl das Mindeste.

Ich denke, man muss sich nicht alles gefallen lassen.

Ich bin die ganze Zeit nett und höflich, auch wenn alle an einem den Frust über Unterbesetzung und eigene Minderbemittelheit an einem auslassen, doch wenn die mich morgen wieder zu dem notgeilen Sack schicken, der einem versucht, andauernd wohin zu greifen, dann sag ich denen, dass sie mich mal kreuzweise können. Drecksarbeit hin oder her, schon klar, dass die keiner gerne macht, aber übertreiben muss man es nicht, diese ganz allein einer einzigen Person - dem oder der Praktikantin aufzubürden.


Und ich finde, wenn man über einen längeren Zeitraum dermaßen behandelt wird, dann darf man auch das Recht haben, nicht gerade mit einem Smiling-Gesicht durch die Weltgeschichte zu spazieren, ohne dass das mit irgendwelchem Weicheierischen Getue einhergeht.

So, und nun legt ruhig wieder jedes einzelne Wort auf die Goldwaage und zeigt mir auf, dass ich solch eine Behandlung genau so verdient habe, weil ich nichts weiter als ein verwöhntes Studentenmädchen bin. Das ist so was zum K.....

Tut mir leid, wenn das nicht ganz regelkonform ist, aber da geht selbst mir mal die Hutschnur hoch. :-(

Feuerblick
09.07.2005, 21:44
Wenn alle so ungerecht zu dir sind... was bitte hält dich davon ab, die Abteilung oder das KH zu wechseln??????

Hypophyse
09.07.2005, 23:48
Genau, Feuerblick, das versteh ich auch nicht! Wieso regen sich die Leute ununterbrochen übers Pflegepraktikum auf, aber versuchen nicht, mal was daran zu ändern?
Ich hab drei Monate KPP gemacht und arbeite jetzt neben meinem Studium auf unterschiedlichen Stationen in der Pflege mit. Deshalb kenn ich beide Seiten und muss jetzt einfach mal was zu der ganzen Diskussion hier sagen:
Sicher ist es so, dass einen manche Schwestern ziemlich mies behandeln (es gibt ja wirklich Pfleger, die Vorurteile haben, was man aber nicht persönlich nehmen sollte, die sind meist nur frustriert und neidisch) aber das ist echt die Minderheit und selbst bei dem dümmsten Praktikum mit den unverschämtesten Kollegen wird es ja wohl eine Person auf Station geben, mit der man reden kann und der man offen sagen kann, was man sich von dem Praktikum eigentlich vorgestellt hat und was man sich wünschen würde und was einen nervt. Wenn das nicht geht, dann sollte man einfach sagen, so nicht, dann geh ich eben wo anders hin.
Mein erster Monat KPP war auch ätzend. Aber trotzdem hätte ich, mal im Nachhinein betrachtet, mehr draus machen könne, wenn ich einfach mal gesagt hätte, was mich stört (bei mir war das Problem vor allem, dass das Pflegepersonal in 2 Gruppen geteilt war und man dann immer zwischen den Stühlen saß...wenn man mal nicht mitgelästert hat, war man gleich unten durch und wurde mit sinnlosen Aufgaben beschäftigt), und zwar nicht erst am Ende, sondern gleich nach ner Woche. Naja, hab mir dann gedacht, das muss ich mir nicht geben, und bin in ein anderes KH gegangen. Prinzipiell hat mir das KPP schon Spaß gemacht, aber die Dienstplaneinteilung (immer Wechsel Früh-Spät-Früh-Spät) und das Klima auf Station haben mich total gestört und wenn man mit den entsprechenden Leuten zusammen gearbeitet hat, war man wirklich nur die bessere Putzfrau, während man mit anderen Schwestern zusammen echt interessante Sachen gesehen hat.
Auf jeden Fall war ich dann in einer Uni-Klinik, und dort war das Praktikum super. Das Klima auf Station war deutlich besser und die Leute haben sich echt bemüht, das Praktikum so zu gestalten, dass ich auch was davon hatte. Natürlich habe ich dort auch arbeiten müssen und bin nicht immer nur von der Visite in den OP gerannt. Ich denke, das ist das Problem, was viele mit dem KPP haben: viele Leute scheinen zu erwarten, dass das eine Einführung in die klinische Medizin für Vorkliniker ist, aber das stimmt halt einfach nicht. Aber wenn das Pflegepersonal sieht, dass man sich Mühe gibt und dass man auch Interesse an der Sache hat und nicht schon am ersten Tag voll genervt ist, weil man eigentlich keine Lust auf das KPP hat und auf grund von Vorurteilen (wie sie hier verbreitet werden) denkt, dass es ja nur blöd werden kann, dann merken die Leute das auch und haben keine Lust, einem was zu erklären oder zu zeigen. Es beruht halt alles auf Gegenseitigkeit, wenn man dem Pflegepersonal entgegen kommt, dann kommen die einem auch entgegen. Und dann kann es echt Spaß machen! Ihr haltet mich jetzt wahrscheinlich für blöd, aber ich würde sagen, das KPP (bzw die Arbeit im KH) hat mir mehr gebracht als der Großteil der Vorklinik-Kurse. Das ist vielleicht nicht bei jedem so, aber es ist (wie scope schon sagt) einfach absolut peinlich, wenn ein Arzt nicht mal weiß wie man nem Patienten aus dem Bett hilft oder wie man ein Bett verstellt (alles schon gesehen...). Und ein Grund, warum man als Praktikant oft nen schweren Stand hat, könnte vielleicht auch sein, dass die Station vorher schon 5 Praktikanten hatte, die sich nie Mühe gegeben haben (Zitat eines Praktikanten: "Du bist ja blöd, hier richtig was zu machen, ich setz mich mit meinem Laptop in die Küche und trink Kaffee, den unterschriebenen Zettel krieg ich doch sowieso!"), sich immer zu fein für alles waren oder schlicht und ergreifend - gibt's leider auch - emotionale Krüppel waren, die man auf die Patienten nicht loslassen konnte, bzw die es einfach nicht schaffen, auf Menschen (Patienten und Personal) zuzugehen. Es ist irgendwie auch verständlich, dass das Pflegepersonal dann keine Lust mehr hat, schon wieder nen Praktikanten einzuarbeiten, wenn von denen nie was zurück kommt, oder? Denkt mal drüber nach. Oder stellt euch mal vor, ihr wärt Krankenschwester, und würdet das, was hier manche so schreiben, irgendwo lesen oder hören (obwohl ihr jeden Tag und teilweise sogar jede Nacht ne anstrengende, unterbezahlte Arbeit erledigt)...vielleicht hättet ihr dann auch gewisse Vorurteile gegenüber Praktikanten.
Aber die Leute, die meinen, dass es fürs Studium überhaupt nichts bringt, würde ich gerne mal fragen, ob sie denn nicht der Meinung sind, dass es ihnen persönlich was gebracht hat? Sorry aber ich finde man bekommt in der ersten Zeit beim KPP ne völlig andere Einstellung zum Leben. Wenn das an euch einfach so vorbei geht, dann seid ihr entweder total abgebrüht oder ihr wart wirklich die ganze Zeit im Putzraum eingesperrt...
Außerdem: vielleicht lernt beim KPP der ein oder andere ja mal, sich durchzusetzen. Meint ihr, wenn ihr später bei der Famulatur oder im PJ seit, ist das anders? Meint ihr, die Ärzte kommen da zu euch und laden euch ein, bei dieser Untersuchung oder jener OP zu helfen? Vergesst es, wenn ihr da den Mund nicht auf kriegt, seit ihr den ganzen Tag mit Blutabnehmen und Chemos anhängen beschäftigt. C'est la vie - entweder, man macht was aus den Möglichkeiten, die man hat, oder man lässt es eben bleiben. Dann darf man sich aber auch nicht beschweren und jammern. Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass man in unserem Alter erwachsen genug wäre, um sowas hinzubekommen (anstatt sich hier auszuheulen wie früher bei Mami), aber vielleicht hab ich mich da ja getäuscht?!
Sicher hängt viel von der Station ab, aber ich habe echt aber auf vielen Stationen gearbeitet und es war noch nirgendwo so, dass das gesamte Pflegepersonal seinen Frust am armen Praktikanten allein ausgelassen hat und alle den ganzen Tag rauchend in der Küche saßen und man die ganze Arbeit allein machen musste, wie es gerne dargestellt wird (was ja auch gar nicht geht, das meiste darf und kann man ja gar nicht machen, also selbst wenn man alle "niederen" Aufgaben übernehmen würde, bliebe für das Pflegepersonal schon noch genug zu tun übrig...am Anfang sieht man das vielleicht auch nicht so und regt sich schnell mal auf deswegen, aber im Laufe der Zeit hab ich gelernt, das etwas differenzierter zu sehen) Es gibt überall Leute, mit denen man nicht so gut kann, das wird euch noch oft genug so gehen! Besser, ihr lernt jetzt schon mal, damit klar zu kommen!
Wisst ihr, das coole am KPP ist, da sind alle gleich...da hilft nicht Papas Praxis oder das tolle Stipendium, das man bekommt, weil man irgendwann in der Schule mal gut im Sport LK war oder den Citratzyklus so super auswendig gelernt hat. Hier muss sich jeder was erarbeiten und zeigen was er kann. Diese Erfahrung tut manchen Leuten echt gut...trifft sicher nicht auf alle zu, die sich hier beschweren, aber ich kenns von meinen Kommilitonen...und bei eben diesen Leuten freut es mich dann doch, wenn sie durch Sachen wie das KPP mal gezeigt bekommen, wo ihre Grenzen sind.
Nix für ungut, Leute, will hier niemanden beleidigen, aber manche Leute hier scheinen vielleicht einfach mal nen Tritt in den...ihr wisst schon was...zu brauchen. :-meinung
Nochmal: es kann immer mal dumm laufen, wenn man sich mit den Leuten auf Station einfach nicht versteht (oder wenn man vielleicht beim 1. Monat zu unsicher oder zu schüchtern war und die eh schon ein schlechtes Bild von einem haben), aber es steht jedem frei, wo anders hin zu gehen. Wenn das Praktikum nicht so läuft, überlegt euch doch zuerst mal, was ihr vielleicht besser/anders machen könntet. Aber es ist natürlich einfacher, das auf das böse Pflegepersonal (das im Übrigen an dieser Stelle echt mal ne Runde Respekt verdient hat) abzuschieben. War bei mir genauso. Aber bevor ich sowas in irgendwelchen Foren oder im ganzen Semester verbreitet habe, habe ich dann doch mal mein Hirn eingeschaltet.

Feuerblick
10.07.2005, 11:22
Danke!!!!

Leelaacoo
10.07.2005, 12:10
Nun ja, ich glaube, Monserat wollte einfach mal nur Damof ablassen..ich kann das schon verstehen. Das ist ja auch mit ein Sinn des Praktikums...auch mal schlechte Tage zu haben, auch mal den Ärger zu schlucken und am nächsten Tag wieder auf der Matte zu stehen...ein wesentlicher Teil des späteren Arztseins. Es wird auch im Arbeitsleben Tage geben, wo dich der Chef ansch****t, Patienten doof drauf sind, die eine Schwester in deiner Anwesenheit ÜBER dich lästert...irgendwann steht man da drüber.
Mein Pflegepraktikum (das ich jedoch nur noch undeutlich in Erinnerung habe) war auch ein Wechselbad zwischen guten und schlimmen Tagen...
Ich habe 1 Monat länger gemacht, weil man mir einredete, es zählen nur die Arbeitstage fürs LPA und nicht die Tage insgesamt...ich war da halt noch so naiv, darauf reinzufallen...pech, sch*** drauf.
Ich durfte NIE zu Untersuchungen mit, habe ich mal darum gebeten (nachdem mein Putzjob erledigt war), wurde ich (un)freundlich darauf hingewiesen, ich als Praktikantin könne mir doch nicht einbilden, so einen Luxus zu bekommen (stattdesen durfte die Pflegepraktikantin mit...nun ja).
Andere Tage waren besser, andere Stationen freundlicher...aber ich kann schon verstehen, daß man beginnt zu zweifeln, was man da tut...nicht mal im medizinischen, sondern im menschlichen Sinne...wenn man sich Mühe gibt und freundlich ist, erwartet man, daß man auch dementsprechend behandelt wird...und muß lernen, daß dies zwar oft, aber eben nicht IMMER der Fall ist...
In famulaturen und im PJ läuft es ja im Prinzip genauso...ich ärgere mich auch darüber, daß auf einmal alle Assis auf der Station plötzlich das Blutabnehmen und Viggo -Legen verlernt haben...und ich deswegen die Besprechung mit dem OA verpasse. Ich ärgere mich auch, daß ich teils nicht zum PJ-Unterricht komme, weil mir alle Aufnahmen aufs Auge gedrückt werden, damit ich sie dem OA vorstellen kann, mit dem sich der eine Assi nicht versteht...und dann noch Rügen bekomme, warum ich alles nicht bitteschön noch schneller schaffe...
Aber langsam lernt man, sich ein wenig durchzusetzen und auch mal "Nein" zu sagen. Ich bin jetzt ehrlicher, satt immer ja und amen zu sagen, sage ich "Ich muß mich erst um mein Zimmer kümmern und da die Aufnahme machen...den Schellong - test mußt du selbst machen". Man kanns einfach nicht allen Recht machen...und die Patienten gehen vor!
Andererseits kann man auch nicht nur in der Ecke rumstehen und darauf warten, daß einem die tollsten Dinge zufliegen...
Ich hoffe, jemand hat verstanden, was ich hier zusammengeschrieben habe, war eine stressige Woche. Aber hej, Augen zu und durch!!! :-party

LG Lee :-D

monserat
10.07.2005, 14:49
In dem Ort, in dem ich wohne, gibt es nur ein KH.
Wisst ihr, ich will das auch einfach irgendwie durchstehen und nicht einfach davonlaufen. Wenn ich jetzt nicht irgendeine Lösung finde, werde ich so oder so irgendwann wieder in dieser Situation stecken.

Mir ging's nur gegen den Strich, das hier Leute kein Verständnis aufbringen und persönliche Probleme als Rumgejammere und man solle sich nicht so "anstellen" abtun.

Freundliche Tipps wären einfach angebrachter gewesen, als dieses herablassende "da musst du eben durch" Getue.

Feuerblick
10.07.2005, 14:55
*schulterzuck* DAS ist aber nun mal genau der Knackpunkt. DA mußt du durch und durch noch so einiges mehr. Das PJ ist nämlich mindestens genauso bescheiden und da kann man erst recht nicht wechseln. Ist wirklich im Umkreis deines Wohnortes nur ein KH?? Kann ich mir gar nicht vorstellen, wo um Himmels Willen wohnst du? Ich meine, in dem Ort, in dem ich wohne, gibt es exakt KEIN KH, aber rundherum mit etwas Fahrzeit gibts ausreichend Möglichkeiten. Man kann, wenn man nur will. Ansonsten wirst du in der Tat einfach nach dem Motto "Augen zu und durch" verfahren müssen. Und nun sag nicht, daß dir das nicht längst klar war.

Cassy
10.07.2005, 15:06
Meinst du, dass es dir als Assistenzarzt einmal besser ergehen wird? In der Anästhesie wirst du derjenige sein, welcher all die ungeliebten Narkoseaufklärungen macht, in der Inneren das ständige Blutzapfen und in der Chirurgie der lebendige Haken- und Schnauzehalter... :-))

Ausserdem kann man euch als Praktikanten nicht all zu viel machen lassen auf Station, da bei Fehlern die euch zugeteilten Pflegekräfte verantwortlich gemacht werden. Also riskiert man doch logischerweise auch nur für diejenigen etwas, die Willen und Interesse zeigen!!! Außerdem müssen beispielsweise Krankenpflegeschüler, nachdem sie auch erstmals nur für die Schmutzarbeiten herhalten mussten, stundenlang theoretischen und praktischen Unterricht über sich ergehen lassen bevor sie spritzen, Sonden legen oder große Verbandswechsel (Zehenstrahlresektion, Verbrennungen, Madentherapie etc) durchführen dürfen. Mit welcher Berechtigung wollt ihr das denn alles machen? Oder Medikamente richten? Ich hätte auch keine Lust, alles zu kontrollieren, und mache ich dies nicht und ihr habt etwas falsch gerichtet, so hätte ich die schuld. So etwas nimmt keiner gern auf sich.

Ihr habt, wenn ihr auf Station kommt, keine Ahnung vom Ablauf. Wär es denn nicht erst einmal sinnvoll, diesen kennen zu lernen? Und wie gesagt, stellt man sich bei den Grundlagen nicht all zu doof und faul an, so wird man sich auch für euch einsetzten :-meinung

Hoppla-Daisy
10.07.2005, 15:21
Ich kann Cassy nur zustimmen. In meinem Praktikum hab ich auch erstmal zugeguckt, wie was gemacht wird, hab denen Löcher in den Bauch gefragt. Dann wurden bereits nach 3 Tagen plötzlich Aufgaben an mich herangetragen, von denen Cassy bereits sagte, dass die normalerweise NICHT an Praktikanten vergeben werden. Wenn man sich aber geschickt anstellt, Interesse zeigt und beim GERINGSTEN Zweifel jemanden fragt, ob dies und das so richtig ist, dann hat man schon ne Menge gewonnen.

Und mit der Zeit erledigt man Dinge, die einem nicht erst gesagt werden müssen, sondern weil man sie sieht! Und das zeigt den Schwestern/Pflegern, dass du mit Engagement dabei bist!

Läuft es mal nicht so gut, wie von dir beschrieben, dann würde ich trotzdem nie anders verfahren!

:-meinung

test
10.07.2005, 15:28
Naja ich verstehe nicht, wieso es einem verboten werden soll sich zu beschweren nur, weil es in anderem BEreichen auch nich super toll zugeht?? Nur weil man Praktikant ist muß man auch nich alles schlucken.
Außerdem beschwert ihr euch doch auch, wenn euch was nicht passt, egal ob in der Ausbildung, Praktikum, Studium oder PJ. :-nix
Ich hatte jetzt bei monserat nicht den Eindruck, dass sie sich zu fein fürs Pflegepraktikum ist sondern, dass ihr einfach die Bedingungen nich passen. Und das kann ich gut verstehen. Ich habe an 2 verschiedenen Häusern PflPr gemacht, an einem wars gut am anderen wirklich beschissen. :-nix :-meinung

Finde das ehrlich gesagt etwas übertrieben, wie hier auf sie eingeschossen wird.

Feuerblick
10.07.2005, 15:33
Meine Posts (außer dem letzten) bezogen sich eher auf das allgemeine Genöle von Pflegepraktikanten, Testi... :-)):-D;-)

netfinder
10.07.2005, 15:44
Außerdem müssen beispielsweise Krankenpflegeschüler, nachdem sie auch erstmals nur für die Schmutzarbeiten herhalten mussten, stundenlang theoretischen und praktischen Unterricht über sich ergehen lassen bevor sie spritzen, Sonden legen oder große Verbandswechsel (Zehenstrahlresektion, Verbrennungen, Madentherapie etc) durchführen dürfen. Mit welcher Berechtigung wollt ihr das denn alles machen?

Hm. der Unterschied zwischen einem Pflegeparaktikanten und dem Krankenpflegeschueler ist aber, dass jener keine Ausbildung macht und somit gar nicht die Zeit hat, sich erstmal alle theoretischen und praktischen Grundlagen anzueignen. Wenn man wirklich gar nichts in dieser Art machen darf (ging mir auch so in meinem 2. Pflegepraktikum, naja immerhin hab ich Aschenbecherleeren gerlnt...), dann ist die Bezeichnung Pflegepraktikum wirklich voellig sinnlos!
Ausserdem verlangt ja keiner, dass man gleich Sonden legen, Verbandswechseln, usw. durchfuehren darf, sondern nur, etwas anstaendiger und nicht wie der letzte Dreck behandelt zu werden.

:-meinung

nettie

Neely
10.07.2005, 15:52
Ich war am Anfang auch engagiert und hochinteressiert, hatte aber nach einiger Zeit das Gefühl, dass das eher lästig ist. Ärzte bekommt man ohnehin kaum zu Gesicht, muss mit dem Abwischen auch möglichst warten, bis die Doktoren fertig mit ihren Visiten sind.

Man kriegt noch nicht einmal viel von der Pflege mit, da man mit den Dingen beschäftigt wird, die sonst niemand machen will. Oft ist es einfach eintönig und langweilig, man darf sich blöd anmotzen lassen oder bissige Kommentare anhören, einige sind auch oberflächlich freundlich und würgen es dir hintenrum rein, man weiß nie, woran man ist.

Außerdem bekommt man extra Praktikantenkleidung, damit ja gleich jeder merkt, dass man nicht dazugehört und einen auch entsprechend behandelt, wenigstens sehen das die Patienten oft anders, die einen oft wirklich sehr freundlich behandeln, die sind der einzige Lichtblick, einige mag man sehr gern nach einiger Zeit. Auch bekommt man endlich richtige Vorbilder zu sehen, ich hätte mir nie gedacht, wie genial es sein muss, Chefarzt zu sein. Es ist wahnsinnig krass, welches Ansehen diese genießen und welche Rolle sie einnehmen, was sie alles im OP leisten und welche Erfolge einige schon gefeiert haben, der Halbgott in Weiß ist da gar nicht so weit hergeholt, manchmal wäre sogar der Ausdruck "Gott" wohl naheliegender. Man lernt vielleicht auch, in der Hierarchie ganz weit unten zu stehen, das Endglied der Kette zu sein, aber wenn man ohnehin schon in einem psychischen Tief ist, ist das nicht gerade hilfreich, außerdem ist es auch nicht gerade schön, zum Betriebsarzt zu müssen, wenn man nicht wirklich gesund und belastbar ist, der Hausarzt testet ja nur auf Infektionskrankheiten. Das macht alles so verdammt schwierig, ich bin einfach nur froh, wenn das vorbei ist, mehr als 1 Monat am Stück würde NIE gehen. Ich bleib dabei, 3 Monate sind pervers lang.

Hoppla-Daisy
10.07.2005, 15:59
Neely, unser "Halbgott in Weiß" (ich arbeite nebenbei auf der gleichen Station, wo ich auch Praktikum gemacht habe) ist vom Fachlichen her ne echte Koryphäe, aber vom menschlichen her mal so, mal so...... insgeheim lächeln wir aber mehr über ihn als dass wir ihn bewundern.

Denn, und das darf man nicht vergessen: Arzt oder nicht Arzt, alle Menschen schei§§en durch's gleiche Loch!

Daisy, die sich schon mal für die unflätige Ausdrucksweise entschuldigt, aber das fiel ihr gerade so in die Tasten!

Cassy
10.07.2005, 16:02
Kaum zu glauben, aber Ärzte gehen auch arbeiten um wie jeder andere Geld zu verdienen!!!! Denn nur so können die sich Auto, Wohnung/Haus und Urlaub leisten :-)) Deswegen sind sie noch lange keine Halbgötter, jeder ist eben auf dem Gebiet gut, welches er oder sie gelernt hat.

Feuerblick
10.07.2005, 16:02
Sehr schön ausgedrückt! Die meisten Chefärzte werden übrigens nicht aus Respekt so behandelt, sondern weil das Personal Repressalien fürchtet, weil die Halbgötter zum Teil ziemliche A******* sind!!

Evil
10.07.2005, 16:08
Hey, an alle Praktikanten: ich bin auch Arzt, aber das kann jedem passieren, das ist nicht so schlimm :-D :-D :-D

Hoppla-Daisy
10.07.2005, 16:12
Und manchmal ist es auch eine Krankheit :-D :-D :-D

littlehappygirl
10.07.2005, 16:12
Hallo ihr alle!

Also ich lese jetzt seit ner weile hier in diesem thread rum und bin echt geschockt wie schlimm einige das pflegepraktikum erlebt haben.

Ich habe seit mai mein praktikum gemacht, habe also noch 3 wochen (leider nur noch). bin absolut restlos begeistert. alle schwestern sind total nett, mit einigen treff ich mich mittlerweile auch so nebenbei zum shoppen. alle sind total bemüht mir was zu zeigen und jede von meinen vielen fragen zu beantworten, oder mir besuche im OP zu ermöglichen wo ich nu auch schon einiges sehen durfte :-). zutraun tun sie mir auch schon einiges, darf schon mal insulin oder thrombose spritzen geben, viggos an oder abstöpseln, fäden oder klammern entfernen oder infusionen anhängen. klar tu ich auch betten machen, leute waschen, boten gänge machen, bettpfannen wechseln. aber das gehört doch dazu. ist ja schließlich ein PFLEGEpraktikum und macht ja auch spaß, ma wird bestimmt nie wieder so viel patientenkontakt haben. die ärtze schneien ja nur zur visite mal rein. als arzt fühlt man sich später noch lange genug und bin echt schockiert wie wenig respekt die dem pflegepersonal manchmal entgegenbringen, zumindest einige fühlen sich denen haushoch überlegen und benehmen sich sowas von arrogant.

also ich kann mich der weitläufigen meinung hier echt nicht anschließen, arbeit ist super und interessant, ausgebeutet fühl ich mich nicht( habe normale arbeitszeiten wie die schwestern, also meistens frühdiest von 6-14.15 uhr und bekommen pro monat 200 euro dafür). wurde von anfang an nett aufgenommen und finde 3 monate sind absoulut net zu lang. ich finde damit net lauter so arrogante ärzte bei rauskommen müssten das noch länger sein und immer praxiseinsatz pro semester oder so.

naja, aber wenn bei vielen die erfahrungen wirklich so schlimm waren versteh ichs gut dass einem dass dann zu lang vorkommt.aber schlagt mich net für meine meinung *g*

littlehappygirl

Pünktchen
10.07.2005, 16:18
Der zukünftige Medizinstudent soll einen Einblick in die Krankenpflege geben soll, nicht in die ärztliche Tätigkeit!!!! Man soll einen Einblick in den Stationsalltag bekommen, man soll verstehen welche Auswirkungen ärztliche Anordnungen haben, man soll aber auch merken, daß es nur "läuft" wenn bestimmte Tätigkeiten gemacht werden!!!

Dazu gehört es Patienten von A nach B zu bringen...Staub zu wischen...Betten zu reinigen (Hygienemassnahmen einzuhalten)...Pflegemassnahmen durchzuführen (z.B. Patienten waschen, Essen reichen)...nicht nur RR, Puls und Temp zu messen.


@neely
Als Pflegepraktikant hat man meistens keinerlei Ausbildung!!! Somit steht man ganz unten in der Hierarchie und dessen sollte man sich bewusst sein. Man ist nichts besseres!!! Warum sollte man das sein? Jeder Krankenpflegeschüler im ersten Jahr weiss mehr als du! Die müssen für die Aufgaben, die du machen willst, vorher durch Prüfungen bestehen, also warum sollte man einem Pflegepraktikanten solche Dinge machen lassen???
Ich denke, du solltest mal mehr Respekt dem Pflegepersonal erweisen als dem Chefarzt! Ohen das Pflegepersonal würde auf Station nichts passieren. Vielleicht erkennst du irgendwann erinmal den Sinn meiner Worte!



Und für alle die sich über das Pflegepraktikum ärgern:
Medizinstudenten sind im Pflegepraktikum nichts besseres nur weil sie Medizin studieren wollen!!!!