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Franka
08.09.2005, 13:37
Quatsch, das hat doch nichts mit Altruismus zu tun sondern damit, dass ein Pflegepraktikum zum Medizinstudium dazu gehört. Es ist eben wichtig, den Alltag auch von ner anderen Seite zu kennen und den lernst Du jedenfalls nicht kennen, wenn Du zur Visite mal eben durchrauschst.
Achja, sehr lobenswert dass Du den Beruf toll findest, obwohl Du nur ausgenutzt wirst! Und damit maße ich mir nicht an Dich beurteilen zu können sondern zitiere Dich einfach nur!

hibbert
08.09.2005, 13:57
Also ich halte das Pflegepraktikum nun auch nicht für die emotional einschneidenste Erfahrung in meinem Leben. Und wenn ich daran denke, dass es evtl. verfallen ist, wenn ich anfange zu studieren, wird mir Angst und Bange...


Wer eine Möglichkeit hat dem zu entgehen kann es doch machen. :-nix

banshee
08.09.2005, 14:02
Quatsch, das hat doch nichts mit Altruismus zu tun sondern damit, dass ein Pflegepraktikum zum Medizinstudium dazu gehört. Es ist eben wichtig, den Alltag auch von ner anderen Seite zu kennen und den lernst Du jedenfalls nicht kennen, wenn Du zur Visite mal eben durchrauschst.
Achja, sehr lobenswert dass Du den Beruf toll findest, obwohl Du nur ausgenutzt wirst! Und damit maße ich mir nicht an Dich beurteilen zu können sondern zitiere Dich einfach nur!

Wieso gehört ein Krankenpflegepraktikum zum Medizinstudium? Weil das in Deutschland so ist? Wie ist es denn in anderen Ländern geregelt? Solltest du dich vielleicht mal erkundigen. Und in den Ländern ohne Pflegepraktikum sind alle Ärzte mies weil sie "den Alltag von der anderen Seite nicht kennen"? Du hast Vorstellungen...
Warum meinst du denn wurde die Dauer des Praktikums von 2 auf 3 Monate erhöht? Damit die Praktikanten mehr lernen? Schöner Traum.
Ich habe gesagt das du während des Studiums und im Beruf genug ausgenutzt wirst und nicht das man nur ausgenutzt wirst. Pfleg ruhig weiter deinen Helferkomplex


Es geht doch bei dem Praktikum darum, mal richtig in der Pflege gearbeitet zu haben

Du darfst doch aus Versicherungsgründen offiziel eigentlich so gut wie nichts machen! Das ist nur in der Realität nicht so, weil es wie oben schon geschrieben Mangel an Pflegekräften gibt und die für jede Hilfe froh sind

chrizzle
08.09.2005, 14:21
Nachricht wurde gelöscht

Adrenalino
08.09.2005, 14:36
Lieber Bobbydigital!
Sag mal, mir wirfst Du vor, ich schreibe menschenverachtende Tätigkeiten, wenn ich einen Bericht über GOMERS verfasse... und Du hast hier "kein Bock auf Hintern wischen und Füße waschen"?!?
Wie kommst Du dazu, mich/meinen Thread derart runterzuziehen, wobei Du da nicht mal eine Ahnung hast, wovon Du sprichst... Du bist Dir ja anscheindend zu schade, um derartige Pflegetätigkeiten auszuführen.
Das hat mich jetzt wirklich etwas geärgert. Du kennst die Pflege (und ihren Humor) anscheinend auch nicht und hast keinen "Bock" auf sie.
Auf der anderen Seite wirfst Du mir vor, ich sei ein schlechter Pfleger und hoffst, "dass nie einer deiner Angehörigen, oder gar du selbst, zu einem Pflegefall wird, und dann auf einen Pfleger wie dich trifft! "
Wie kannst Du dann so etwas sagen???

Ich musste das jetzt loswerden, weil es mich einfach geärgert hat.

Schließlich hast Du selbst gesagt:
..."wir als gesunde menschen haben die aufgabe und die verantwortung, kranke mitmenschen zu heilen, oder, wenn das nicht möglich ist, ihnen ein menschenwürdiges leben zu ermöglichen "...
DANN GEH AUCH "HINTERN WISCHEN UND FÜSSE WASCHEN"

Franka
08.09.2005, 14:42
Helferkomplex? Achja...wo wir doch grade bei Anmaßungen waren......

Ich verurteile nicht die Ärzte (im Ausland oder sonstwo), die kein Pflegepraktikum machen. Es ist aber hier nunmal so geregelt und wem es nicht passt, dem steht es ja frei ins Ausland zu gehn! Solange man jedoch hier studiert, finde ich, kann sich auch jeder an dieselben Regeln halten.

Abschließend kann ich nur sagen, was man aus dem Pflegepraktikum macht, liegt am Einzelnen selbst. Und wer in seinem Praktikum positive Erfahrungen gemacht hat, der wird mir zustimmen wenn ich sage: Es ist eben DOCH sinnvoll.

Im Übrigen schließe ich mich Adrenalino an.

THawk
08.09.2005, 14:55
Du darfst doch aus Versicherungsgründen offiziel eigentlich so gut wie nichts machen! Das ist nur in der Realität nicht so, weil es wie oben schon geschrieben Mangel an Pflegekräften gibt und die für jede Hilfe froh sind

Falsch! Du darfst so einiges machen - nur das nicht, wo du wahrscheinlich den höheren Benefit drin siehst.
Letztendlich darfst du all die Verrichtungen machen mit denen du nachher als Arzt, bzw. auch schon Famulant, nichts mehr zu tun hast. Was darfst du nicht? Spritzen (das lernste schon noch im Studium, hierfür ist das Praktikum sicher nicht da), Blutabnehmen (s.o.), Medikamente verteilen / stellen (was bringts dir wenn du's dürftest?, außerdem sind die Gefahren in dem Bereich wirklich zu groß als dass ich da einen Praktikanten ranlassen würde), Infusionen vorbereiten...
Aber du darfst dich in der gesamten Grundpflege austoben, darst betreuen, Patienten begleiten, einschleusen in den OP und natürlich auch aufräumen (was ja nunmal zur Pflege dazugehört). Außerdem noch einiges unter Aufsicht (RR-Messen etc.).

DrSkywalker
08.09.2005, 14:59
Hallo Adrenalino!

Ich denke und weiss, dass es wichtig ist kranke Menschen respektvoll zu pflegen. Dafür gibt es examierte Pfegekräfte die diese Aufgabe sehr ernst nehmen und teilweise unglaubliches leisten.

Ich wiederum möchte jedoch keine Pflegekraft werden, sondern jemand der Kranke therapiert (also Arzt). Diese Aufgabe ist nicht besser oder schlechter als die der Pflege, aber schon unterschiedlich. Auf dem Weg zum Arzt-Werden liegt eben auch dieses Pflegepraktikum. Ich wollte lediglich Meinungen anderer , die einen besseren Einblick in die Materie haben, einholen. Die Überschrift habe ich gewählt, weil sie recht plakativ und auch provozierend ist und somit möglichst viele "Hits" verursacht.

Du hingegen hast davon gesprochen, dass menschen auf deiner Staton liegen die "eigentlich garnichtmehr leben wollen" etc. Das fande ich ärgerlich und unangebracht.

Ich würde aber vorschlagen, dass wir unseren Streit begeraben, da ich denke dass wir beide lediglich ein möglichst guter Arzt werden möchten und den richtigen Weg dahin noch suchen.

im übrigen hast durecht, ich mache keine Pflegerausbildung und kenne somit auch nicht den Humor oder andere Eigenheiten auf Station!

Gruß, bobby

Meridion
08.09.2005, 15:00
Leude, geschmeidig bleiben, das Pflegepraktikum is natürlich ein reines "wir sichern uns billige Arbeitskräfte"-Element der Ärzteausbildung.

Brauchen wir gar nicht drüber streiten - Trotzdem kann man da ne Menge mitnehmen, ganz egal wo man ist. Bei nem kleinen Haus isses vielleicht auch mal n selberassistierter/gelegter Zugang (wo ihn Pflegepersonal selber legt), Infusionen stöpseln, Patientenverläufe durchschauen. Es wird einem dies und das erklärt.

Klar, es is leichte Kost die zu nem großen Teil nicht hängenbleibt bei der Masse an Details und Basiswissen, dass sich im Studium erst noch angeeignet wissen will, trotzdem; Es hat - wenn man davon profitieren WILL - ne übergeordnete Funktion: man lernt die Abläufe in nem Krankenhaus recht detailiert kennen... und das VOR dem Physikum, im Idealfall vor dem gesamten Studium. Den Einblick sollte man keinesfalls unterschätzen...

Grüßle,
Meridion

Fresh Prince
08.09.2005, 15:00
Ich versteh euren Zoff ehrlich gesagt überhaupt nicht. Ihr tretet hier eine Sache aus, die mit dem Thema längst nichts mehr zu tun hat. Euer Gemoser und Gemecker über Vergangenes etc zeigt mir nur sehr deutlich, dass ihr unzufrieden seid. Ich will an dieser Stelle nicht verallgemeinern, aber die Zahl ist auffällig hoch! Mir hat eine Aussage zweier Ärztinnen im mittleren Alter sehr zu denken gegeben. Sie haben mich ernsthaft gefragt, ob ich wirklich Medizin studieren wolle, ich solle mir über die Konsequenzen bewusst sein. Eigentlich sei der Job nicht zu empfehlen. Das sagt eine Ärztin die aus dem Gröbsten raus ist. Warum sagt sie das? Letztlich nur, weil sie über einen Assistenz-oder Stationsarzt nicht hinausgekommen ist und mit ihrer beruflichen Situation unzufrieden ist. Gleichzeitig "versaut" sie mir aber die positiven Aussichten auf mein Studium. Was ich damit sagen will, es bleibt immer jedem selbst überlassen, was er aus seiner Lage macht, wie er es anpackt und beendet.
Wenn der eine sich um ein Praktikum drücken kann, warum nicht? Wenn einer von euch die Chance hätte, würde er auch zuschlagen, gerade bei der mieslichen finanziellen Lage. Klar sind 3 Monate mit bezahlter Arbeit besser als unentgeltlich einer 40Std-Woche nachgehen, oder???
Ob er dann später ein schlechterer Arzt wird, weil er kein Pflegepraktikum vor seinem Studium gemacht hat, wage ich zu bezweifeln. Im Laufe eures Studiums werdet ihr noch so oft Praktika machen oder freiwillig im Krankenhaus arbeiten um euch persönlich weiterzubilden. Zumindest werde ich das machen. Denn im Studium wird euch nicht alles gezeigt, was man später als Assistenzarzt von euch verlangt!
Ich habe bewusst mein Praktikum aufgeteilt in Privatklinik (bereits abgeleistet) und Akuthaus (steht noch bevor) um beides zu erleben. Warum sollte eine Privatklinik für manchen "ungeeignet" sein. Ich kann doch nicht behaupten, ich bekomme mehr oder weniger mit. Es hängt letztlich nur von euren Vorgesetzten ab. Ein "Kameradenschwein" lässt dich die ganze Zeit die Drecksarbeit (damit meine ich nicht das Erwähnte im Topic!!!) machen, während eine andere dir mehr Zugeständnisse bezgl deiner Tätigkeit macht. Also bitte nicht alles über einen Kamm scheren, ob das eine oder andere besser ist. Logisch will jeder die Meinung des anderen wissen, aber bleibt doch bitte klar und halbwegs objektiv (auch wenn es nicht immer machbar ist)

Hessejung
08.09.2005, 15:01
@Adrenalino: SAUBER!! :-) Du sprichst mir aus der Seele!!





Im Übrigen halte ich es für wichtig, dass man als künftiger Vorgesetzer einen "kleinen" Einblick in die Tätigkeiten der "Untergebenen" hat.


Nach Zivi in der Pflege und nun dreijähriger Pflegeausbildung weiß ich
um die Strukturen im Krankenhaus und über die Einstellung des Pflegepersonals gegenüber den Ärzten.

Des öfteren bekam ich zu hören, wie lobenswert es doch ist wenn sich mal ein Arzt "erbarmt" einen kleinen vielleicht 10sec pflegerischen Handgriff zu tun....

Das hinterlässt IMMER einen RIESEN-Eindruck! Und zwar nicht weil etwas Arbeit abgenommen wurde, sondern weil der Arzt dadurch vielleicht etwas Menschlichkeit, multidisziplinären Teamgeist und Akzeptanz der Pfleger/Schwestern zeigt...



Gut, aber jedem das seine.

Ich finde das Praktikum SINNVOLL: Je mehr PFLEGE in dem Praktikum steckt- umso besser!



ES HEIßT JA SCHLIEßLICH AUCH PFLEGEPRAKTIKUM!!!!!!!!!!!




:-dafür

despratetostuddy
08.09.2005, 15:07
Ich wiederum möchte jedoch keine Pflegekraft werden, sondern jemand der Kranke therapiert (also Arzt).
Das ist schön aber jeder fängt mal klein an.

Ach bevor ich es vergessen: Ärzte sind keine Heiler! oft ist die gute pflegerische Leistung der Schwestern u. Pfleger mitverantwortlich oder sogar alleinverantwortlich für dei Genesung einse Patienten!

Hessejung
08.09.2005, 15:29
Du hingegen hast davon gesprochen, dass menschen auf deiner Staton liegen die "eigentlich garnichtmehr leben wollen" etc. Das fande ich ärgerlich und unangebracht.



Ob du es jetzt glaubst oder nicht: Es gibt Menschen in Krankenhäusern, die einfach nicht mehr wollen! Das kann einige Gründe haben.... V.a. in der letzten Phase des Lebens tritt der Wunsch zu Sterben auf und je mehr Beistand+Verständnis dem Menschen in dieser Phase gegeben wird, umso leichter hat er es sich auf den Weg zu machen. Ein Arzt der dabei versucht um jeden Preis zu retten und dies nicht akzeptieren will ist nicht wirklich hilfreich. Er schlüpft z.B. auf Palliativstationen in eine andere Rolle......

DrSkywalker
08.09.2005, 15:35
Ob du es jetzt glaubst oder nicht: Es gibt Menschen in Krankenhäusern, die einfach nicht mehr wollen! Das kann einige Gründe haben.... V.a. in der letzten Phase des Lebens tritt der Wunsch zu Sterben auf und je mehr Beistand+Verständnis dem Menschen in dieser Phase gegeben wird, umso leichter hat er es sich auf den Weg zu machen.

Und Beistand + Verständniss drücke ich nach Adrenalino aus, in dem ich diese armen Menschen GOMER (dt.: raus aus meiner notaufnahme) nenne...

Aber ist doch auch gut jetzt, ich denke er hat sich enifach wegen dem Buch etwas vergaloppiert, sowas passiert wenn man gerade ein tolles Buch gelesen hat.

Friede!

Adrenalino
08.09.2005, 15:54
@ Hessejung:
Das mit der Palliativmaßnahme hat mir noch gefehlt! Ganz meiner Meinung! :-top Stimme Dir absolut zu!!
Eine traurige, aber sehr ernste Maßnahme wenn alte sehr kranke Menschen nicht mehr leben wollen...

Das mit meinem Artikel fasst wahrscheinlich auch fast jeder anders auf.

@bobbydigital:
Ok, es ist alles gesagt, ich denke jetzt ist gut :-)
Friede

flavour
08.09.2005, 16:07
Hatte vor dem Pflegepraktikum auch gehofft, irgendwo einfach einen Schein zu kriegen, Beziehungen zu Ärzten waren ja da.

Hab dann aber doch einfach angefangen, zum 21. sind 2 Monate rum, den letzten mach ich evtl. auf ner Intensiv nächstes Jahr.

Po abwischen musste ich einmal, war mir jetzt aber relaiv egal. Finde die Arbeit sinnvoll, vor allem um zu merken: bloß kein Pfleger/Schwester werden, fieser Job auf normalen Stationen.

2 Monate fände ich von der Zeit ideal, lernt man genug und ist nicht zu genervt. Ich bin froh, dass in 2 Wochen erstmal wieder Studium angesagt ist.

DjBonsai
08.09.2005, 17:37
Des öfteren bekam ich zu hören, wie lobenswert es doch ist wenn sich mal ein Arzt "erbarmt" einen kleinen vielleicht 10sec pflegerischen Handgriff zu tun....

Das hinterlässt IMMER einen RIESEN-Eindruck! Und zwar nicht weil etwas Arbeit abgenommen wurde, sondern weil der Arzt dadurch vielleicht etwas Menschlichkeit, multidisziplinären Teamgeist und Akzeptanz der Pfleger/Schwestern zeigt...


Seh ich ganz genauso. Man arbeitet mit den Pflegekräften als Arzt eng zusammen und jeder hat mal nen schlechten Tag. Ist doch schön, wenn man sich aufeinander verlassen kann und man auch mal als Arzt pflegerische tätigkeiten macht.
Das Pflegepersonal entlastet einen auch mal. Bei uns war es so, dass die Schwestern morgens auch oft Blut abgenommenm haben. Das MUSSTEN sie nicht tun, aber sie haben es getan, weil die Ärzte mit ihnen auch nett und hilfsbereit umgegangen sind. Es geht schließlich um Teamarbeit und nicht darum gegeneinander zu arbeiten, oder eine Linie zu ziehen, wo man eigentlich garkeine ziehen kann, weil es allen beteiligten doch um das selbe gehen sollte, nämlich, dass es den Patienten bald wieder gut geht und dass er einen angenehmen Aufenthalt im Krankenhaus hat und die beste medizinische Versorgung bekommt.
Ich denke nicht, dass man genau sagen kann, wer für den Patienten mehr tun kann...der Arzt oder das Pflegepersonal. Beide Seiten können schlimme fehler machen und beide können den Patienten auch so helfen, dass sie wieder gesund werden. Tatsache ist doch, dass die Wahrscheinlichkeit der Heilung viel höher ist, wenn beide Berufsgruppen zusammenhalten und sich zusammen um die Patienten kümmern. Auch Krankenschwestern oder Pfleger haben einen harten Job (auch, wenn es manchmal nicht so aussieht) und als angehender Arzt sollte man diese Seite der Arbeit schon kennenlernen und respektieren. Ich persöhnlich halte das schon für wichtig.
:-meinung

Feuerblick
08.09.2005, 18:38
Ob drei Monate Pflegepraktikum nun sinnvoll sind, oder ob zwei Monate (wie bei mir damals) nicht auch ausreichen, lasse ich mal dahingestellt.
Trotzdem halte ich das Praktikum für sinnvoll.
1. Auch als Arzt muss man durchaus mal nen Popo saubermachen o.ä. Und was machst du, wenn dein Patient Durchfall hat und du ne rektale Untersuchung machen musst? Oder deinem Patienten übel ist und er dir vor die Füße k...? Besser, wenn du im Praktikum die Gelegenheit hattest, deine Ekelgrenze entsprechend anzupassen.
2. Manche Dinge wird dir im Studium auch während Famulaturen keiner mehr so gut zeigen können wie während des Praktikums. Dazu gehören so nette Sachen wie "Wie messe ich Fieber und RR, sodaß vernünftige Ergebnisse rauskommen?" (kann später gut sein, wenn Ergebnisse keinen Sinn ergeben...) oder wie und wo kann ich welche Infusion anhängen. Und auch - das halte ich für sehr wichtig- "Wie kann ich einen Patienten rückenschonend so hindrehen, daß ich ihn verbinden, Blutabnehmen etc. kann?" Nicht immer hat eine Schwester für so etwas Zeit!
3. Stationsablauf und Organisation: Ich erlebe immer mal wieder, daß Docs kein Verständnis dafür haben, wenn Schwestern meckern, weil schon wieder ein neuer schwer pflegebedürftiger Pat. auf Station gesteckt wird. Wieviel Arbeit das macht und wie lange so etwas dauert, sollte man als Arzt mal am eigenen Leib erfahren haben.

Während Famulaturen etc. lernt man das nicht mehr. Denn dann denkt man gerne "Ich bin Famulant, das muss ich nicht mehr können" und wendet sich interessanten Dingen zu.

Aber es spricht ja nichts dagegen, das Praktikum zu splitten. Meinetwegen zwei Monate dolce vita auf Privat und einer auf Akutstation, damit mans mal gesehen hat. Das Leben ist ja auch nciht immer nur schwarz-weiß....

Cassy
08.09.2005, 19:02
Ich halte das Pflegepraktikum durchaus für sinnvoll aus den selben Gründen wie sie schon Feuerblick genannt hat. Wir Krankenschwestern freuen uns immer sehr wenn ein Arzt uns mal schnell unter die Arme greift. Umso gerner machen wir dann auch Dinge, die ihm/ihr den Alltag erleichtern (und damit meine ich nicht nur dass wir kostenlos Kaffee zur Verfügung stellen :-)))

Um ehrlich zu sein: so wie manche hier über das Pflegepersonal reden könnte man glatt meinen, dass diese Berufsgruppe nichts wert ist, nur Praktikanten ärgert und auch sonst nicht all zu viel macht. Jeder geht arbeiten um Geld zu verdienen, und eigentlich sollte man ein wenig Respekt vor den Personen haben, welche die "Drecksarbeit" erledigen, und damit meine ich nicht nur Gesäße abwaschen...

Vanquish
08.09.2005, 19:15
@Bobbydigital
Bist du festerÜberzeugung Arzt zu werden?? Deine Einstellung gefällt mir für einen baldigen Arzt überhaupt nicht!
Sicherlich wirst du anderen Tätigkeitsfeldern zugeordnet werden, aber du solltest keine Scheu vor dem Umgang mit Menschen haben dürfen, zumindest nicht in diesem Berufsfeld!

Ich warte nun schon seit fast 2 1/2 Jahren, um überhaupt zum Medizinstudium zugelassen zu werden. Ich habe bereits auch verschiedene Praktika absolviert, um zumindest einen Eindruck von der Medizin vermittelt zu bekommen! Auch hielt ich es für sehr interessant, mir erstmal einen Eindruck aus der Sicht eines Pflegers zu verschaffen. Ich war die erste Zeit auf der Koloproktologie und bin anschließend auf die Unfallchirurgie gewechselt! Das komplette Praktikum über durfte ich "Ärsche abwischen"und noch vieles vieles mehr......
Und soll ich dir mal was sagen?? Eshat mir überhaupt nichts ausgemacht! Ganz im Gegenteil, denn ich fühlte mich der Medizin und damit meinem Wunschberuf des Arztes immer näher!!
Fakt ist nur, dass ich warten muss.......unter Umständen noch 2 Jahre!!
Aber warum das GANZE?? Weil ich anscheinend aufgrund meines Abiturs nicht so gewappnet scheine, in Zukunft mal Arzt werden zu können bzw. als solcher agieren zu können.

Das sind für mich immer solche Punkte, wo ich mir andere Auswahlkriterien wünschen würde und meine Meinung bestätigt wird! Gute Noten in der Schule machen einen Arzt noch lange nicht aus! Ich verstehe den Beruf als eine Art Berufung!

Deswegen habe ich jede Menge Respekt vor Medizinstudenten, die trotz guter Schulnoten, sich berufen fühlen und sich vor dem Umgang mit Menschen nicht fürchten!

Was allerdings dich angeht...fällt mir einfach nichts mehr ein!