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Scienceman
06.10.2006, 11:55
haha, der war echt gut^^

Hägar
06.10.2006, 20:37
klagen ist teuer!!

LaTraviata
06.10.2006, 20:45
Na Cranium, zu viel Zeit auf ner Privaten verbracht?! *lol* Da war das immer ganz besonders extrem... "Schwester Lena, holen Sie mal die Bildzeitung!" ... "Nein, nicht den Koffer, den braunen Louis Vuitton...!" "Woher kommen Sie denn, dass Sie so dunkle Haare haben? Gibt's in Ihrem Heimatland keine Arbeit und müssen Sie deswegen hier her kommen und unser Sozialsystem ausnutzen? Wahrscheinlich hat sonst niemand in Ihrer Familie einen Job, aber haben alle mit hier her gebracht, was!?" <--- so Leute gibt's tatsächlich!!! Arme Schweine!!! Und ich bin Deutsche, mal so als Anmerkung ! :-oopss

Yersinia I.
06.10.2006, 21:17
Ohne irgendwelche Leute verurteilen zu wollen:
An den meisten deutschen Unis sind - auch schon ohne Einkläger - die Praktika völlig überbelegt.
Wir haben teilweise zu zwölft um ein Krankenbett herumgestanden.
Und die Seminargruppen werden immer größer. Ich unterrichte Pathologie, um einen Sektionstisch stehen 20 Studenten herum, die alle Fragen stellen möchten und zu Recht Antworten erwarten, aber es sind ZU VIELE!!! Wir sind ganz schön verzweifelt. Wir bekommen auch kein Geld für mehr Mikroskope, die Studis müssen sich oft zu zweit eins teilen. Das bedeutet, dass man nur die Hälfte der Themen schafft. Das bedeutet, dass Ihr mehr daheim tun müsstet.

Wollt Ihr das wirklich??

Und es geht nicht um Hörsäle, die sind meist auf Hunderte Studis ausgelegt. Ob da 5 oder 500 zuhören, bleibt sich gleich. Nach 3 Semesterwochen kommt eh nur noch der harte Kern. Es geht um die Pflichtpraktika. Und da ist es den - eh überarbeiteten - Dozenten, die Lehre meist in ihrer Freizeit machen bzw. danach weiterarbeiten auf Station oder im Labor eben NICHT egal, ob da 5 mehr oder weniger Studis sind. Wie gesagt, auch ohne Einkläger ist es schon qualvoll eng, in JEDEM Praktikum.
Na gut, hier in Berlin ist es wohl noch schlimmer als sonst irgendwo.

Gast454674
06.10.2006, 22:03
Egal ob das nun nur Berlin betrifft oder nicht (Ich denke, man könnte das von den Ausmaßen her in etwa mit anderen etwas größeren Hochschulen gleichstellen): Wenn ich das höre bin ich froh keine von denen zu sein, die sich einklagen.

Dann warte ich doch lieber und steh dann aufgrund eines ehrlich verdienten Studienplatzes mit 19 oder mehr anderen (zum Teil nicht "ehrlichen") Studenten um einen Sektionstisch herum - zumindest muss ich dann kein schlechtes Gewissen haben; an der Situation wird das aber wohl leider trotzdem nichts ändern.

-moosrose

zweikommaeins
07.10.2006, 00:37
Du brauchst meine Aussage nicht herumdrehen. Das hat nichts mit Beinfreiheit zu tun, sondern mit vernünftiger Lehre. Ob du's glaubst oder nicht, manche Medizinstudenten wollen tatsächlich auch eine vernünftige Ausbildung bekommen, nicht nur am Ende den Schein in der Hand haben. Die Unis haben beschlossen, dass man pro Dozent/Präptisch usw. so und so viele Studenten unterbringen kann, ohne dass die Lehre zu kurz kommt. Die Rechtsanwälte dagegen suchen eben die theoretischen Lücken, dass einem Dozent aber in Wirklichkeit noch mehr zugemutet werden kann. Ob das der Lehre schadet, ist einem Rechtsanwalt natürlich egal.

Irgendwo muss eben eine Grenze gesetzt werden, wieviele Leute pro Semester mit dem Studium anfangen können. Natürlich ist es hart für diejenigen die nicht reinkommen, aber irgendwann ist jeder an der Reihe. Ich finde es eben schade, dass die Möglichkeit geboten wird, mit Geld die Schlange zu überspringen. Punkt. Gut, solange es die Möglichkeit gibt, werden es Leute nutzen. Damit müssen wohl alle leben. Genauso wie ein Kläger damit leben muss, dass manche Kommillitonen und Profs sein Verhalten nicht gut finden.

0 Semester studiert, aber schon mal ordentlich auf den Putz gehauen...

:-keks

Cranium
07.10.2006, 00:54
Na Cranium, zu viel Zeit auf ner Privaten verbracht?! *lol* Da war das immer ganz besonders extrem... "Schwester Lena, holen Sie mal die Bildzeitung!" ... "Nein, nicht den Koffer, den braunen Louis Vuitton...!" "Woher kommen Sie denn, dass Sie so dunkle Haare haben? Gibt's in Ihrem Heimatland keine Arbeit und müssen Sie deswegen hier her kommen und unser Sozialsystem ausnutzen? Wahrscheinlich hat sonst niemand in Ihrer Familie einen Job, aber haben alle mit hier her gebracht, was!?" <--- so Leute gibt's tatsächlich!!! Arme Schweine!!! Und ich bin Deutsche, mal so als Anmerkung ! :-oopss

Ach die Steigerung von "normal" zu privat, war gar nicht mal soooo extrem.
Allerdings gibt es Momente, in denen man gaaaaaaanz tief durchatmen muss, um den Pat. nicht an Ort und Stelle auseinander nehmen zu müssen.
Pat mit gesunden funktionstüchtigen oberen Extremitäten klingelt und sagt und zeigt dabei mit einer imperativen ausholenden Geste des Zeigefingers auf seine Flasche und anschließend auf sein leeres Glas: "Würden Sie mir bitte noch Wasser nachschenken!" :-kotz :-kotz :-kotz :-kotz :-kotz :-peng :-???

Und man lächelt freundlich und sagt: "Aber selbstverständlich!" Darf ich noch etwas für Sie tun?"......und betitelt ihn innerlich mit den schlimmsten Schimpfwörtern und möchte ihm am liebsten ein Brillenhämatom zaubern!.....
...jetzt brauch ich echt einen :-keks

Was einen auch immer innerlich zum Kotzen bringt ist der Spruch:

"Sie können aber gut deutsch, sind sie schon lange in Deutschland?"
:-kotz *augenroll*

oder "ach Sie sprechen aber ein tadelloses deutsch, richtiger Hamburger Schnack, man könnte meinen, Sie sind hier geboren...... :-kotz

Es gibt doch tatsächlich eine beachtliche Anzahl von Mitmenschen, die meinen, wenn man im Besitz schwarzer Haare ist, gleich aus dem hintersten Winkel eines Urwaldes im Papua Neuguinea kommen zu müssen.
Aber das man TROTZDEM hier geboren sein kann ist den vollkommen schleierhaft. :-kotz *augenwiewildrotierend*

...weitere 7 :-keks e für mich!

Pinacolada
07.10.2006, 08:44
0 Semester studiert, aber schon mal ordentlich auf den Putz gehauen...
Ja, den Eindruck habe ich von machen Klägern auch ;-)

Wenn du die Ansicht von einer langjährigen Fachperson lesen willst, dann verweise ich auf Yersinia's Beitrag, sie ist immerhin Dozentin, und bestätigt das was ich bereits geschrieben habe - nämlich, dass Kläger keineswegs neue Plätze schaffen, sondern lediglich die die theoretische Kapazität (Kapazität aus Sicht des RA's, nicht des Dozenten...) soweit ausreizen, so dass es sich für alle negativ auswirkt.

Aber das wollen die Kläger natürlich hören, beschimpfen oder ignorieren solche Beiträge und wundern sich dann, wenn sie es nachher an der Uni von Kommilitonen und Dozenten zu spüren kriegen. :-music Wenn ihr immer wieder mit dem leidigen Klagethema anfängt, dann müsst ihr wohl mit negativen Beiträgen rechnen, so ist das Leben Sunshine.

Phil10
07.10.2006, 09:34
Ja, den Eindruck habe ich von machen Klägern auch ;-)

Wenn du die Ansicht von einer langjährigen Fachperson lesen willst, dann verweise ich auf Yersinia's Beitrag, sie ist immerhin Dozentin, und bestätigt das was ich bereits geschrieben habe - nämlich, dass Kläger keineswegs neue Plätze schaffen, sondern lediglich die die theoretische Kapazität (Kapazität aus Sicht des RA's, nicht des Dozenten...) soweit ausreizen, so dass es sich für alle negativ auswirkt.

Aber das wollen die Kläger natürlich hören, beschimpfen oder ignorieren solche Beiträge und wundern sich dann, wenn sie es nachher an der Uni von Kommilitonen und Dozenten zu spüren kriegen. :-music Wenn ihr immer wieder mit dem leidigen Klagethema anfängt, dann müsst ihr wohl mit negativen Beiträgen rechnen, so ist das Leben Sunshine.

Wenn ich sowas schon wieder lese :-oopss

Um mal eine Sache klarzustellen: Die meisten Leute klagen wohl nur, weil sie es als allerletzte Möglichkeit sehen, ohne 4 (+) Jahre Wartezeit an einen Studienplatz zu kommen.

Wenn sie in der previlligierten Lage wären, einen Platz über das AdH oder sogar die Bestenquote angeboten zu bekommen, würden die Wenigsten klagen.
:-meinung
Und solange jedes Jahr 20.000 und mehr Leute keinen Studienplatz bekommen, wird es auch Kläger geben.

Es kann doch nicht sein, dass ein Abiturient nach dem Abi erstmal 8 bis 9 Semester warten muss, bevor er das Studium beginnen kann!!! Dann fängt er mit 23, 24 oder 25 Jahren an - die ehemaligen Mitschüler stehen dann schon kurz vor ihrem Abschluss! Und man selber darf sich freuen, dass man eine Zulassung zum 1. Fachsemester bekommen hat - super :-party !!!

Ich kann jeden Kläger verstehen. Auf der anderen Seite verstehe ich natürlich auch die andere Seite. Ich möchte meine Anatomie Praktika auch nicht in überfüllten Seziersäälen verbringen.

Aber das Problem sind nicht die Kläger, sondern das ganze System.
Und es kann nicht sein, dass alle Abiturienten mit einem Schnitt unter 1,8 ( es gibt natürliche auch Ausnahmen) dieses in Form von Wartezeit ausbaden!

Ich sag nur:
Abitur = Hochschulzugangsberechtigung = Recht auf Studienplatz ( nach Wahl)

Ich möchte noch einmal alle Abiturienten, besonders die der Abibestenquote auffordern, sich klarzumachen, in welcher außerordentlich glücklichen Lage sie sich befinden! :-top

medicus164
07.10.2006, 09:46
@ Phil

Ein echt super Beitrag :-dafür
Ich bin vollkommen deiner Meinung. Kläger oder nicht, wir alle sind ein Opfer des Systems, durch das wir nicht richtig durchsehen und daher den Konflikt untereinander suchen. Denn wenn es für jemanden negativ ausgeht, muss immer die verantwortung bei jemanden gesucht werden. Das ist leider ganz normal und so kommt es zum Konflikt. Ich wünsche mir das sich das system in unser aller interesse bald ändert und wir alle - mit der alleinigen Voraussetzung der Allgemeinen Hochschulreiche (without NC) - unser Wunschstudium aufnehemen können.
Danke Phil.... echt super :-meinung

Cranium
07.10.2006, 10:08
Ja, den Eindruck habe ich von machen Klägern auch ;-)

Wenn du die Ansicht von einer langjährigen Fachperson lesen willst, dann verweise ich auf Yersinia's Beitrag, sie ist immerhin Dozentin, und bestätigt das was ich bereits geschrieben habe - nämlich, dass Kläger keineswegs neue Plätze schaffen, sondern lediglich die die theoretische Kapazität (Kapazität aus Sicht des RA's, nicht des Dozenten...) soweit ausreizen, so dass es sich für alle negativ auswirkt. .................................


Du argumentierst immer so unsauber!
Was du oben behauptest ist und bleibt falsch!

Die Kläger erklagen zusätzliche Kapazitäten, also außerhalb des Kontingents, dass für das ganze ZVS verfahren läuft!

Das es dadurch natürlich etwas enger am Seziertisch wird und die Lehre darunter leidet, ist unbestreitbar und der fade Nachgeschmack dabei.

Aber solange es der Rechtsstaat als legitim ansieht..........

Und Phino hat vollkommen Recht mit der Aussage, dass man mit dem Abitur eine HochschulZUGANGSBERECHTIGUNG erworben hat!

Und wenn der Staat nicht genug Gelder in die Hochschulen steckt und für eine qualitativ hochwertigere Lehre sorgt und den Bedarf an Studienplätzen nicht abdeckt, dann erklagen die Menschen, die es sich leisten können, eben mit den Rechten, die ihnen zur Verfügung stehen eine Platz.

Hui, sind das viele Kommata! Ob das so stimmt? :-keks

Und die ungerechtigkeit bzgl. des sich leisten können einer Klage oder nicht, sehe ich auch.
Aber so ist das nun mal in der Juristerei.

Recht haben, ist noch lange nicht Recht bekommen! :-keks

FrederikMD
07.10.2006, 10:31
Die Kläger erklagen zusätzliche Kapazitäten, also außerhalb des Kontingents, dass für das ganze ZVS verfahren läuft!Ersteres ist sicher nicht richtig, man überfüllt die a priori knappen Ressourcen mit noch mehr Leuten, und dazu noch nicht mit den Besten, sondern mit finanziell besser gestellten.


Das es dadurch natürlich etwas enger am Seziertisch wird und die Lehre darunter leidet, ist unbestreitbar und der fade Nachgeschmack dabei.Fade ist, dass einige sich anstrengen müssen und hart für ihr Studium arbeiten, während andere faul in der Hängematte den Ausgang von Sammelklagen gegen Universitäten erwarten. Da stört es natürlich auch am Präptisch, in den Seminaren und am Krankenbett.


Und Phino hat vollkommen Recht mit der Aussage, dass man mit dem Abitur eine HochschulZUGANGSBERECHTIGUNG erworben hat!Aber damit hast Du Dich doch nicht automatisch für jedes Fach qualifiziert.


Und wenn der Staat nicht genug Gelder in die Hochschulen steckt und für eine qualitativ hochwertigere Lehre sorgt und den Bedarf an Studienplätzen nicht abdeckt, dann erklagen die Menschen, die es sich leisten können, eben mit den Rechten, die ihnen zur Verfügung stehen eine Platz. Der Bedarf an Medizinstudienplätzen ist nicht nur gedeckt, sondern eher übersättigt. Dies zumindest aus gesellschaftlicher Sicht, die ja auch den vollen Betrag dieses Studiums bezahlt. Das einige "Idealisten", die so ideal sind, dass ihre Leistungsbereitschaft dabei auf der Strecke bleibt glauben, sie müssten sich noch zusätzlich der Medizin andienen und ihren Anspruch durchsetzen, ist unverständlich. Und mehr Geld? Wenn Du bereit wärst, für Dein Studium zu zahlen, wäre das mit den Kapazitäten auch kein Problem. Nur wir haben 2-3 mal mehr Ärzte pro Einwohner als jedes andere Erstweltland, und nur weil ein paar Schnösel glaubten, es gebe Bedarf nach ihnen, ist dem faktisch noch lange nicht so.

Cranium
07.10.2006, 10:38
......................und nur weil ein paar Schnösel glaubten, es gebe Bedarf nach ihnen, ist dem faktisch noch lange nicht so.

Meinst du alle die klagen, tragen Polohemden und werden von Mama und Papa anal mit Geld gemässtet?
Es gibt auch Menschen die dafür arbeiten.
Und selbst wenn das Geld von den Eltern kommt, und es wie du sagst "Schnösel" sind haben sie das gleiche Recht.

Ach sei doch nicht so infantil und naiv!
Du hörst dich wie ein Schnösel an! tss.......

FrederikMD
07.10.2006, 10:38
Wenn sie in der previlligierten Lage wären, einen Platz über das AdH oder sogar die Bestenquote angeboten zu bekommen, würden die Wenigsten klagen.Übersetzung: Wenn ich nicht so schlecht wäre, müßte ich mir ums Klagen keine Sorgen machen.


Es kann doch nicht sein, dass ein Abiturient nach dem Abi erstmal 8 bis 9 Semester warten muss, bevor er das Studium beginnen kann!!! Dann fängt er mit 23, 24 oder 25 Jahren an - die ehemaligen Mitschüler stehen dann schon kurz vor ihrem Abschluss! Und man selber darf sich freuen, dass man eine Zulassung zum 1. Fachsemester bekommen hat - super :-party !!!Umgekehrt wird ein Schuh drauß, nämlich dass Du Dich glücklich schätzen darfst, einen Studienplatz trotz besserer Konkurrenz zu bekommen. Nenn mir mal ein Land/System, dass so ein Sozialkriterium hat!


Aber das Problem sind nicht die Kläger, sondern das ganze System. Und es kann nicht sein, dass alle Abiturienten mit einem Schnitt unter 1,8 ( es gibt natürliche auch Ausnahmen) dieses in Form von Wartezeit ausbaden!Das System ist in Ordnung und versorgt sich mit denen, die wirklich hervorragende und damit qualifizierende Leistungen gebracht haben + diejenigen, die man per Wartezeit einlässt. Das ist wahre Nächstenliebe.

Ich möchte noch einmal alle Abiturienten, besonders die der Abibestenquote auffordern, sich klarzumachen, in welcher außerordentlich glücklichen Lage sie sich befinden! :-topGenau, euer gutes Abitur war nämlich nur eine Glückssache und hatte nichts mit eurem Fleiß, eurer Motivation und eurer Zielsetzung zu tun. Was für Glück, wenn man ein gutes Abitur gewürfelt bekommt und dass in 2 kompletten Jahren.

FrederikMD
07.10.2006, 10:40
Meinst du alle die klagen, tragen Polohemden und werden von Mama und Papa anal mit Geld gemässtet?
Es gibt auch Menschen die dafür arbeiten.
Es geht dabei um die Einstellung, nicht den finanziellen Hintergrund. Jemand, der sich nicht um ein gutes Abitur, wohl aber um einen guten Anwalt bemühen kann, sollte sich dadurch keinen Vorteil verschaffen können. Ist im Rest der Welt auch nicht anders.

kay-bro
07.10.2006, 10:46
Eine sehr amüsante Diskussion...
..immer wieder aufs Neue. :-)

Phil10
07.10.2006, 11:04
Übersetzung: Wenn ich nicht so schlecht wäre, müßte ich mir ums Klagen keine Sorgen machen.

Umgekehrt wird ein Schuh drauß, nämlich dass Du Dich glücklich schätzen darfst, einen Studienplatz trotz besserer Konkurrenz zu bekommen. Nenn mir mal ein Land/System, dass so ein Sozialkriterium hat!

Dieses Argument kommt immer wieder. Aber ich bin nicht der Meinung, dass man sich freuen kann, dass man nach 4 Jahren überhaupt einen Platz bekommt. Dass man einen Platz bekommt, sollte selbstverständlich sein.
Und ich bin echt froh, dass ich in Deutschland lebe. Ein Studium ist ein staatliches Angebot, zu dem alle geeigneten Bewerber (also Inhaber einer Hochschulzugangsberechtigung ;-) ) Zugang erhalten sollten.
Bei anderen staatlichen Leistungen ist dies selbstverständlich. Ich denke da nur mal an die staatlichen Sozialleistungen. Da wird auch nicht sortiert nach dem Motto: " Die Sozialleistungen werden nach Grad des zu erwartenden Nutzen für die Gesellschaft verteilt" (Bitte nicht falsch verstehen) - und das ist auch gut so!



Das System ist in Ordnung und versorgt sich mit denen, die wirklich hervorragende und damit qualifizierende Leistungen gebracht haben + diejenigen, die man per Wartezeit einlässt. Das ist wahre Nächstenliebe.
Genau, euer gutes Abitur war nämlich nur eine Glückssache und hatte nichts mit eurem Fleiß, eurer Motivation und eurer Zielsetzung zu tun. Was für Glück, wenn man ein gutes Abitur gewürfelt bekommt und dass in 2 kompletten Jahren.
Ich würde keinem Abiturienten mit einem guten 1er - Abi unterstellen, dass er dieses durch Glück bekommen hat. Da steckt natürlich viel Arbeit hinter. Aber trotzdem geht mir diese Selbstverständlichkeit, mit der einige 1er - Abiturienten ihren Studienplatz annehmenen, gegen den Strich!
Die Gründe, warum schlechtere Abiturieten genauso geeignet sind, wurden hier ja schon ausreichend diskutiert.
Ich bin nur der Meinung, dass man dankbar sein sollte, wenn einem der Staat einen Medizinstudienplatz zur Verfügung stellt.
Es gibt tausende andere Bewerber , die Jahr für Jahr leer ausgehen. Und das finde ich einfach nur schlimm!
Ich denke, man muss erst einmal selber in die Lage sein, keinen Platz zu erhalten, bevor man diese Sichtweise verstehen kann.

Phil10
07.10.2006, 11:07
Eine sehr amüsante Diskussion...
..immer wieder aufs Neue. :-)

Wenn ich ein Abi von 1,0 hätte, könnte ich darüber auch lachen. Das Problem ist, dass es bitterer Ernst ist - Semester für Semester !!!

FrederikMD
07.10.2006, 11:09
Dieses Argument kommt immer wieder. Aber ich bin nicht der Meinung, dass man sich freuen kann, dass man nach 4 Jahren überhaupt einen Platz bekommt. Dass man einen Platz bekommt, sollte selbstverständlich sein.
Und ich bin echt froh, dass ich in Deutschland lebe. Ein Studium ist ein staatliches Angebot, zu dem alle geeigneten Bewerber (also Inhaber einer Hochschulzugangsberechtigung ;-) ) Zugang erhalten sollten.
Bei anderen staatlichen Leistungen ist dies selbstverständlich. Ich denke da nur mal an die staatlichen Sozialleistungen. Da wird auch nicht sortiert nach dem Motto: " Die Sozialleistungen werden nach Grad des zu erwartenden Nutzen für die Gesellschaft verteilt" (Bitte nicht falsch verstehen) - und das ist auch gut so!
Nun, da gesellschaftliche Ressourcen aber begrenzt sind und daher weise verteilt werden sollten, sind Überlegungen des gesellschaftlichen nutzens sehr wichtig! Nicht umsonst holt Deutschland in der Medizin seit Jahren keinen Nobelpreis mehr, weil statt auf Klasse die Masse gefördert wird. Ein Studium ist zwar ein staatliches Angebot, aber das muss sich natürlich balancieren mit Nachfrage und Qualifikation. Die Selbstverständlichkeit der Gutmütigkeit des Verteilungssystems führt zur Perversion, dass auf einmal ALLE einen Studienplatz für sich fordern. Es gibt eh zuviele Ärzte in Deutschland, da sollte man den Riegel vorschieben.

Ich will hier auch keinem den Lebenstraum zerstören, aber mich wundert es schon immer wieder, wenn man sich als idealer Kandidat und auserwählt und vorbestimmt für den Medizinberuf hält, ein ordentliches Abitur eine Hürde darstellen soll...

FrederikMD
07.10.2006, 11:10
Aber trotzdem geht mir diese Selbstverständlichkeit, mit der einige 1er - Abiturienten ihren Studienplatz annehmenen, gegen den Strich!
Man nennt diese Reaktion auch Neid. Verständlich, aber warum sollte ein herausragender Kandidat nicht auch mit selbstverständlichkeit seinen erarbeitenden Platz antreten??