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Edi
19.10.2002, 19:55
Wie is die Arbeit als AiPler bzw Krankenhausarzt denn nun wirklich? Stimmen die Horrorvorstellungen von der 80 Stunden Woche, den misserablen Arbeitsbedingungen und den unfreundlichen Oberärzten?

condorito
20.10.2002, 11:22
Ich hab jetzt im PJ die volle Dröhnung Bürokratie bekommen,und das is für mich schon ein Grund,aus der Klinik rauszugehen.
Die AiPler in unserer Chirurgie sind ganz schön am Rotieren,abba die OÄ´s sind nett.
Obiger Kommentar natürlich nur für mich sprechend....
Und wenn man in der ersten Woche von AIPs und Assis gefragt wird,ob man nich doch was ausserhalb der Klinik machen will,spricht das doch Bände,oder?

airmaria
20.10.2002, 12:23
Hm, kann auch nur aus PJ-Erfahrungen berichten:

Ich habe eine Menge wirklich netter Assis und A/Äip's kennengelernt... und alle hatten eins gemeinsam:
sie stöhnen mehr oder weniger über die Arbeitsbelastung, geben ihre Hobbies auf und... arbeiten!
Die meisten halten sich irgendwie so über Wasser, daß sie sich einreden, daß es irgendwann bestimmt mal besser wird ... und außerdem macht die Arbeit an sich ja auch spaß.

... und ruckzuck sind sie kurz vor der rente und haben gar nicht gemerkt, daß sie die schönste Zeit des Lebens mit Arbeiten verbracht haben...

Neeee! Ohne mich!

:-)) :-)) :-))


"Mary" airmaria

condorito
20.10.2002, 12:48
*unterschreib*
Was machst du denn,mary???

airmaria
20.10.2002, 12:58
...also erstmal mache ich Drittes in einer Woche... dann wird diese Jahr auf jeden Fall nix mehr gearbeitet (außer schnell noch Rigorosum)... und nebenbei suche ich dann etwas in der Medizintechnik, weil ich ja aus dem Maschbaubereich komme.
Hoffe, daß es etwas schönes da für mich gibt (Entwicklung Endoprothetik...)... mache mir im Moment aber auch keinen Kopf drum...
Notfalls kann man ja übergangsweise quasi von einem Tag auf den nächsten mit dem AIP anfangen und weitersuchen, aber ich hoffe nicht wirklich, daß ich darauf zurückgreifen muß!

"Mary" airmaria

Edi
20.10.2002, 15:35
Schade! Schließlich isses ja auch nicht so leicht nen Job in ner Praxis zu finden und ob man da wirklich weniger Arbeiten muß,,??! Ich scheu mich ja nicht vor viel Arbeit, aber ein bisschen Zeit zum Leben sollt schon übrigbleiben, oder ?
Is die Lage im Aussland eigentlich auch so angespannt wie hier (mit Ärztemangel im Krankenhaus etc.?)

Pua Moders
25.10.2002, 11:28
Original geschrieben von Edi
Wie is die Arbeit als AiPler bzw Krankenhausarzt denn nun wirklich? Stimmen die Horrorvorstellungen von der 80 Stunden Woche, den misserablen Arbeitsbedingungen und den unfreundlichen Oberärzten?

Zumindest bislang kann ich die Horrorgeschichten nicht bestätigen. Den Studientag konnte ich mir auf Freitag legen, Nacht- und Wochenenddienste sind nicht vorgesehen. Die Schwestern sind etwas teilweise unfreundlich, aber sonst bin ich zufrieden.

Pua Moders
25.10.2002, 11:32
Original geschrieben von condorito
Ich hab jetzt im PJ die volle Dröhnung Bürokratie bekommen,und das is für mich schon ein Grund,aus der Klinik rauszugehen.
Die AiPler in unserer Chirurgie sind ganz schön am Rotieren,abba die OÄ´s sind nett.
Obiger Kommentar natürlich nur für mich sprechend....
Und wenn man in der ersten Woche von AIPs und Assis gefragt wird,ob man nich doch was ausserhalb der Klinik machen will,spricht das doch Bände,oder?

Ist interessant mal zu hören, wie es an anderen Orten aussieht. Bist Du direkt am Uni-Klinikum? Ich mache mein PJ (z.Z. Neurologie) an einem peripheren KH und habe bisher keine wesentlich schlechten Erfahrungen gehabt.

condorito
26.10.2002, 11:56
Peripheres Haus,Uni is noch schlimmer

lala
27.10.2002, 19:06
Also, wie es so ist merkt man glaube ich erst dann wenn man selbst für sein Tun und Lassen verantwortlich ist, im AiP.
Im PJ kriegt man zwar einen recht allumfassenden Einblick und bekommt mit, wie viel Arbeit da ist, wie so der Umgang und die Arbeitsbedingungen sind, hört das Gejammer der AiPs und Assistenten, aber man ist selbst doch eher wenig betroffen.
Wenn man dann plötzlich da steht und Entscheidungen treffen muß, dass immer und immer wieder jemand was von einem will, Angehörige einen um 18.30 noch belästigen, obwohl man ja eigentlich seit 2 Stunden Feierabend hat und nur noch da ist, weil der endlose Diktierstapel kleiner werden muß, ist das was gaaaaanz anderes! Im PJ hab ich auch viel getan und bis 6-8 Patienten weitgehend selbständig betreut. Hatte aber immer freitags Studientag und war auch sonst meist bis 18.00 weg. Jetzt hab ich aber meist so 12 Patienten (wenn meine Kollegin Dienst hatte hab ich die ganze Station, also bis zu 26 Patienten) und komme nur selten vor 18.00 weg. 1-2 Überstunden täglich ist normal (werden nicht bezahlt und Freizeitausgleich wegen der Personalknappheit kaum realisierbar...), also kommt man schon so auf seine 45-50 Stunden-Woche (ohne Dienste). Die Oberärzte bei uns sind okay, klar gibt es manchmal Unstimmigkeiten, aber ansonsten sind Kollegen, Pflegepersonal, MTA, Schreibdienst etc. sehr nett. Es ist also nicht alles soooo furchtbar und läßt sich (zumindest zur Zeit) aushalten, schön wäre trotzdem eine richtige Lösung mit "normalen" Arbeitszeiten udn v.a. korrekter Bezahlung im AiP.

Pua Moders
29.10.2002, 21:49
Original geschrieben von doclala
Also, wie es so ist merkt man glaube ich erst dann wenn man selbst für sein Tun und Lassen verantwortlich ist, im AiP.
Im PJ kriegt man zwar einen recht allumfassenden Einblick und bekommt mit, wie viel Arbeit da ist, wie so der Umgang und die Arbeitsbedingungen sind, hört das Gejammer der AiPs und Assistenten, aber man ist selbst doch eher wenig betroffen.
Wenn man dann plötzlich da steht und Entscheidungen treffen muß, dass immer und immer wieder jemand was von einem will, Angehörige einen um 18.30 noch belästigen, obwohl man ja eigentlich seit 2 Stunden Feierabend hat und nur noch da ist, weil der endlose Diktierstapel kleiner werden muß, ist das was gaaaaanz anderes! Im PJ hab ich auch viel getan und bis 6-8 Patienten weitgehend selbständig betreut. Hatte aber immer freitags Studientag und war auch sonst meist bis 18.00 weg. Jetzt hab ich aber meist so 12 Patienten (wenn meine Kollegin Dienst hatte hab ich die ganze Station, also bis zu 26 Patienten) und komme nur selten vor 18.00 weg. 1-2 Überstunden täglich ist normal (werden nicht bezahlt und Freizeitausgleich wegen der Personalknappheit kaum realisierbar...), also kommt man schon so auf seine 45-50 Stunden-Woche (ohne Dienste). Die Oberärzte bei uns sind okay, klar gibt es manchmal Unstimmigkeiten, aber ansonsten sind Kollegen, Pflegepersonal, MTA, Schreibdienst etc. sehr nett. Es ist also nicht alles soooo furchtbar und läßt sich (zumindest zur Zeit) aushalten, schön wäre trotzdem eine richtige Lösung mit "normalen" Arbeitszeiten udn v.a. korrekter Bezahlung im AiP.

Sorry, aber 6-8 Patienten weitgehend selbstständig im PJ zu betreuen, halte ich doch für etwas übertrieben. So ganz nehme ich Dir die Zahl nicht ab. Im übrigen bleibt bei uns auch kaum einer bis 18.00 Uhr.

lala
30.10.2002, 13:30
Sorry, aber leider war es faktisch so in meinem Neuro-Tertial, ob DU es glaubst oder nicht. Klar, betreuen heißt immer mit Hilfe der Assistenten, aber ansonsten alles selber organisieren, visitieren, Diagnostik und Therapie planen, anordnen, halt so das was immer anfällt. Klar es kann sein, dass es mal nur 4 waren, dann waren es auch mal wieder 8 gleichzeitig, habe etwa 40 -50 diktierte ausführliche Arztbriefe, die das beweisen. Aber wieso hälst Du das für so unwarscheinlich? Darfst oder sollst Du in deinem Haus nicht so viele betreuen? Ich fand das nicht weiter schlimm, besser kann man gar nicht lernen als einfach so in den Stationsalltag integriert zu sein und überfordernd fand ich das auch nicht.

Es bleibt kaum einer bis 18.00? Traumhaft, wir arbeiten von 8.00 bis 16.30, und fast nie kommen wir vor 18.00 raus, weil eine 50-Betten-Neurologie in einem 1100-Betten-Klinikum (mit vielen Konsilen , immer randvoll belegt, hoher Durchsatz, hohe Dienstbelastung durch quasi-Stroke-Unit) mit einem Stellenplan von 1-3-4-2 sehr eng ist, und mit 2 Ärzten je Station, von denen jeder 5-6 Dienste macht (und dann der andere jeweils danach allein ist), ist es selten möglich alles bis 16.30 organisiert zu bekommen. Schreib doch mal wo du dein Neuro-PJ machst, sollte man für später vielleicht mal im Auge behalten ;-)

Gruß,
doclala

Thomas24
30.10.2002, 23:41
Eine 1100 Bettenburg ???

Hört sich nach Krefeld an ;-) . Hast Du dein Neuro PJ unter Prof. Freund in der Uni gemacht? Ich höre bislang nur gutes (was die Einbindung ins Team etc. angeht), allerdings soll es ein für PJ Verhältnisse hartes Brot sein (z.T. von sieben Uhr morgens bis abends acht...).

Wie waren denn deine anderen Tertiale? Ich erwäge, für Innere und Chirurgie evtl. einen großen Bogen um die Uniklinik zu machen :-D

Pua Moders
31.10.2002, 20:01
Original geschrieben von doclala
Sorry, aber leider war es faktisch so in meinem Neuro-Tertial, ob DU es glaubst oder nicht. Klar, betreuen heißt immer mit Hilfe der Assistenten, aber ansonsten alles selber organisieren, visitieren, Diagnostik und Therapie planen, anordnen, halt so das was immer anfällt. Klar es kann sein, dass es mal nur 4 waren, dann waren es auch mal wieder 8 gleichzeitig, habe etwa 40 -50 diktierte ausführliche Arztbriefe, die das beweisen. Aber wieso hälst Du das für so unwarscheinlich? Darfst oder sollst Du in deinem Haus nicht so viele betreuen? Ich fand das nicht weiter schlimm, besser kann man gar nicht lernen als einfach so in den Stationsalltag integriert zu sein und überfordernd fand ich das auch nicht.

Es bleibt kaum einer bis 18.00? Traumhaft, wir arbeiten von 8.00 bis 16.30, und fast nie kommen wir vor 18.00 raus, weil eine 50-Betten-Neurologie in einem 1100-Betten-Klinikum (mit vielen Konsilen , immer randvoll belegt, hoher Durchsatz, hohe Dienstbelastung durch quasi-Stroke-Unit) mit einem Stellenplan von 1-3-4-2 sehr eng ist, und mit 2 Ärzten je Station, von denen jeder 5-6 Dienste macht (und dann der andere jeweils danach allein ist), ist es selten möglich alles bis 16.30 organisiert zu bekommen. Schreib doch mal wo du dein Neuro-PJ machst, sollte man für später vielleicht mal im Auge behalten ;-)

Gruß,
doclala

Mir geht es um etwas anderes: woher will ein PJler die fachliche Kompetenz haben, um Diagnostik und Therapie für Patienten zu planen? Ich finde es eher erschreckend, dass jemand, der nun wirklich noch nicht viel Sachkenntnis vorweisen kann, an so eine Aufgabe herangelassen wird.

Und ja, sicher lerne ich auch meine eigenen Patienten zu betreuen, aber um wirklich Kompetenz zu erlangen, benötigt es Jahre. Deswegen würde ich nie schreiben, dass ich Patienten weitgehend selbstständig betreue, weil es dazu doch etwas mehr erfordert, als 4 Monate PJ in der Abteilung ;-)


Zu unserer Neurologie: auch etwa 50 Betten

lala
01.11.2002, 10:29
Hallo.
Also selbständig betreuen, damit meine ich: so selbständig wie es auch die AiP und Assistenten der Station tun. Natürlich treffe ich als PJ nicht selbst die Entscheidungen (ob nun der Hirntumor operiert wird, welches Antiepileptikum gegeben wird etc.), sondern spreche weitere Diagnostik und Therapie mit Oberärzten bzw. Chef ab, eben genauso wie auch die AiP und Assistenten. D.h. kein Patient war wirklich in Gefahr ;-) wenn es das ist was Dir so Sorgen macht.

Eine vollkommene "Kompetenz" erwirbt man weder durchs Studium noch durch die Facharztausbildung. Auch unsere OÄ und CÄ müssen immer wieder mal nachlesen und diskutieren. Üblicherweise haben wir alle (egal ob nun PJ, AiP oder Assi) unsere Patienten dem OA vorgestellt und dann Diagnostik und Therapie vorgeschlagen (liest man sich halt dann mal ein bißchen ins Theam ein...) und das nach Absprache dann so gemacht, und bei Fragen war für alle immer der OA ansprechbar. Wichtig aber: wir haben selbständig nachgedacht, Konzepte entwickelt und Vorschläge gemacht, nicht bloß Anamnesen erhoben, durchgeklopft und dann gefragt "was nun?". Selbständig hieß dann auch den Patienten über Befunde und Diagnose informieren, Angehörige sprechen, wenn Probleme auftauchen, neue Ideen zu entwickeln.
Im Prinzip nicht anders als es jetzt im AiP läuft.
Also, damit Du mich nicht wieder falsch verstehst (und wieder alles zitierst...): SELBSTÄNDIG BETREUEN heißt nicht SELBSTÄNDIG BEHANDELN!! Meine Patienten -damals im PJ wie auch jetzt- werden bzw. wurden alle natürlich auch von einem Facharzt gesehn und mitbehandelt.

Ich wünsch Dir für Dein PJ, dasss Du nicht nur als Viggo-Schieber und Blutabnehmer ausgenutzt wirst, sondern auch ein bißchen selbständiog arbeiten und denken darfst!
Viel Spaß noch!

hiddl
01.11.2002, 13:06
Also, so wie doclala es beschreibt, kenne ich es eigentlich auch. Ich hatte in der Inneren "mein Zimmer", für das primär ich verantwortlich war; natürlich in Absprache mit Assi und OA, aber die haben durchaus auch mal gesagt "Wenn Du meinst, dann machen wir das jetzt so." (es gibt schließlich Entscheidungen, die nicht völlig eindeutig sind.) In der Chirurgie jetzt gerade war es auf der Station natürlich nicht so, aber in der Ambulanz habe ich auch meine Patienten, untersuche sie, stelle sie dem OA vor und bespreche mit ihm, was ich jetzt so machen würde. Ich denke, das ist fast die einzige Möglichkeit im PJ was zu lernen, denn es ist schließlich ein himmelweiter Unterschied, ob man immer nur die Entscheidungen der anderen nachvollzieht, oder sich selbst mal Gedanken macht, was denn jetzt sinnvoll wäre.

Gruß, Ute

Älgen
01.11.2002, 18:12
Hej !

Nun ich malwieder aus dem Norden. Bin seit 4 Wochen in Östersund in Schweden zu 2-PJ-Tertialen. Habe mit der Anästhesie angefangen & darf hier (recht gut bezahlt) selbstverständlich selbstständig soweit selbstständig arbeiten, wie ich es eben kann; es is' hier so, daß man als Medizinstudent mit abgeschlossenem 9 Semester (isngesamt 11) als "uneprüfter Arzt" arbeiten kann, so man den entpsrechenden Kurs abgeschlossen hat & in dieser Form mach' ich mein PJ.

Hier ist es selbstverständlich, daß ich im Zweifelsfalle einen OA/Assi frage, wenn ich mir im geringsten unsicher bin & außerdem machen die Anästhesieschwestern sehr viel selbstständig & auch ganze Narkosen selbst. Genauso selbstverständlich mache ich Dinge, die ich kann aber auch selbstständig & entscheide inzwischen im Aufklärungsgespräch bei Standarteingriffen alleine, welche Narkose/Regionalanästhesie der Patient bekommt, genauso wie ich entscheide, mit welchem Narkosemittel ich einleiten will & mit was ich den Plexus/die Spinale/Epidurale lege (vorausgersetzt natürlich ich bin mir sicher) Auch solche Dinge, wie Spinale, ZVKs, Arterien & Epiduralkatheter mach' ich unbeaufsichtigt & kann aber immer 'nen OA zur Hilfe rufen. Außerdem bin ich in 2 Wochen zum ersten mal alleine zum Primärdienst mit 'nem Oberarzt als Hintergrund eingeteilt. Diese Form des Umganges mit dem Nachwuchs ist hier Standard & es überleben auch nicht weniger Patienten - ich glaube, daß man vielleicht einfach weniger Diskutieren sollte & stattdessen lieber versuchen was zu verändern - in welcher Form auch immer ...

In diesem Sinne viele Grüße aus der Kälte !

Kolja

Pua Moders
02.11.2002, 20:02
Original geschrieben von doclala
Hallo.
Also selbständig betreuen, damit meine ich: so selbständig wie es auch die AiP und Assistenten der Station tun. Natürlich treffe ich als PJ nicht selbst die Entscheidungen (ob nun der Hirntumor operiert wird, welches Antiepileptikum gegeben wird etc.), sondern spreche weitere Diagnostik und Therapie mit Oberärzten bzw. Chef ab, eben genauso wie auch die AiP und Assistenten. D.h. kein Patient war wirklich in Gefahr ;-) wenn es das ist was Dir so Sorgen macht.

Eine vollkommene "Kompetenz" erwirbt man weder durchs Studium noch durch die Facharztausbildung. Auch unsere OÄ und CÄ müssen immer wieder mal nachlesen und diskutieren. Üblicherweise haben wir alle (egal ob nun PJ, AiP oder Assi) unsere Patienten dem OA vorgestellt und dann Diagnostik und Therapie vorgeschlagen (liest man sich halt dann mal ein bißchen ins Theam ein...) und das nach Absprache dann so gemacht, und bei Fragen war für alle immer der OA ansprechbar. Wichtig aber: wir haben selbständig nachgedacht, Konzepte entwickelt und Vorschläge gemacht, nicht bloß Anamnesen erhoben, durchgeklopft und dann gefragt "was nun?". Selbständig hieß dann auch den Patienten über Befunde und Diagnose informieren, Angehörige sprechen, wenn Probleme auftauchen, neue Ideen zu entwickeln.
Im Prinzip nicht anders als es jetzt im AiP läuft.
Also, damit Du mich nicht wieder falsch verstehst (und wieder alles zitierst...): SELBSTÄNDIG BETREUEN heißt nicht SELBSTÄNDIG BEHANDELN!! Meine Patienten -damals im PJ wie auch jetzt- werden bzw. wurden alle natürlich auch von einem Facharzt gesehn und mitbehandelt.



Darum gings mir, das Programm, das Du oben beschreibst, habe ich ja genauso wie Du ;) Eine Kompetenz eines Facharztes würde ich mir während des PJs auch sicher nicht anmassen.

Wie gesagt, Patienten aufnehmen, untersuchen, dem OA/CA vorstellen, Therapie aufstellen/vorschlagen usw. machen wir hier als PJler auch ;)

Galadriel
05.08.2003, 17:31
Ich hab jetzt etwas mehr als einen Monat AiP in der Inneren hinter mir. Man hat mir 4 Tage Einarbeitungszeit gegeben, in der ich das Haus und die dortigen Gepflogenheiten kennen lernen konnte und dann ging es mit eigenen Patienten los. Die ersten Tage waren es 6, inzwischen sind es 9. Aufgrund der recht angespannten Assistentenlage (Urlaubszeit, viele Krankmeldungen) könnte die Supervisison besser sein, aber ich hab eine tolle OÄ, zu der kann man mit jeder Frage kommen. Den ersten Dienst hatte ich nach drei Wochen, allerdings ist das ein 2. Dienst, es ist also immer auch ein Assistent im Haus.
Insgesamt kann ich sagen, daß ich es gut getroffen hab. Wir machen im Moment nur ca. 3 bis 4 Dienste im Monat und kommen mit relativ wenig Überstunden aus (haben aber auch eine 40-Stunden-Woche), würde sagen, der Schnitt liegt bei 1 Überstunde täglich.
Bürokram ist erträglich, wir arbeiten mit Orbis.
Habe Freunde, denen es wesentlich schlechter ergeht im AiP. Fragt, da wo ihr euch bewerbt, AiPs oder Assistenten, dann kommt kein Schock hinterher.

Dr. Tom
17.08.2003, 11:07
Auch solche Dinge, wie Spinale, ZVKs, Arterien & Epiduralkatheter mach' ich unbeaufsichtigt

gut, dass ich privat versichert bin!!!!!! :-((