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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Durchschnittlicher Arzt und überdurchschnittlicher Arzt



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RSB
11.06.2009, 23:23
Hey,

vielleicht eine etwas blöde Frage, ich bitte um Vergebung, aber es ist ja nun mal so, dass es kompetente Ärzte gibt, und dass es kompetentere Ärzte gibt.

Inwiefern würdet ihr behaupten, macht sich das bemerkbar? Wo liegt da der Unterschied und wie kann man erkennen, der eine hat "mehr drauf" als ein anderer?
Klar dass die Erfahrung eine große Rolle spielt, aber vergleichen wir mal 2 Ärzte mit gleicher Erfahrung und genau gleichem Studium.
Lässt sich sowas schon während des Studiums beobachten?
Z.b. "Hey, der hat echt ein riesiges Potenzial"
oder ist das erst später, als AA festzustellen, wer sich da abheben kann?

Was meint ihr, als erfahrene Hasen? ;)

Cosma
11.06.2009, 23:30
Huhu,


also erfahrener Hase bin ich nicht, aber ich hab den Eindruck, daß Menschen immer dann besonders gut sind, wenn sie sich selbst finden - also im Job letztlich das / den Bereich, der ihnen wirklich liegt und entspricht.

Klingt banal, steckt aber ne Menge dahinter (besonders dann, wenn beim jährlichen Chefdinner die Frau des Chirurgiechefs meines Mannes sagt - als es um irgendein fachfremdes Thema ging - ihr Mann habe ja zwei linke Hände :-oopss) !

hennessy
11.06.2009, 23:32
oh je, noch ein thread, auf den die Welt gewartet hat. Sorry.

Cosma
11.06.2009, 23:43
Hey, jetzt machste ja die ganze Stimmung kaputt.

Wo ich doch gerade so schön gesenft habe.

Als Zahni kann man ja den ganzen Tag unkommentiert vor sich hinquatschen, außer aha , ehe oeder e-e kriegt man ja kein Feedback, da ist mans ja gewohnt sich auf Wesentliches zu beschränken.

Wir Humanis sind da viel mehr am Gegenüber orientiert, die verbale Kommunikation ist doch Teil des Arzt-Ethos, da ist man doch verpflichtet sich empathisch zu verhalten.

:-music

rashy
12.06.2009, 00:55
Meiner Meinung nach fängt das damit an, dass man sich schon im Studium Mühe gibt und viel dazulernen will (bla, jetzt kommen all die, die meinen "gute noten machen keinen guten Arzt aus") Gute Noten machen nicht unbedingt einen guten Arzt aus, ABER: wer gute Noten kriegt (oder dies versucht), der gibt sich mehr Mühe, steigert sich auch in die Sache rein und geht das ganze mit viel mehr Ehrgeizig an-> ergo wird derjenige sich auch im späteren Arztleben so verhalten und mehr dazulernen -> "kompetenterer arzt".
Und ausserdem denk ich wohl, dass gute Noten der 1. schritt zum besseren Arzt ist. Wieviele von euch haben sich schon aufgeregt, dass die Profs. und Ärzte, die euch unterrichten selber nicht wirklich Ahnung haben und nur das wissen, was in jedem Buch auch steht? Die Kompetenz der Profs kommt ja dadurch, dass sie mehr wissen. Genauso beim Arzt: Durch viel Wissen (Viel pauken -> quasi als schöner Nebeneffekt auch bessere Noten) wird man viel mehr Möglichkeiten der Diagnose in Betracht ziehen usw. Zudem versteht man, was überhaupt gemacht wird und hat es nicht einfach auswendig gelernt, um die Prüfung zu bestehen ..

So und jetzt macht mich fertig :-D

Evil
12.06.2009, 09:43
Je besser jemand in seinem Fach ist, desto weniger redet er drüber... ;-)

gyrasehemmer
12.06.2009, 11:13
@Evil, irgendwie stimmt das schon :-))

tinach
12.06.2009, 12:23
Meiner Meinung nach fängt das damit an, dass man sich schon im Studium Mühe gibt und viel dazulernen will (bla, jetzt kommen all die, die meinen "gute noten machen keinen guten Arzt aus") Gute Noten machen nicht unbedingt einen guten Arzt aus, ABER: wer gute Noten kriegt (oder dies versucht), der gibt sich mehr Mühe, steigert sich auch in die Sache rein und geht das ganze mit viel mehr Ehrgeizig an-> ergo wird derjenige sich auch im späteren Arztleben so verhalten und mehr dazulernen -> "kompetenterer arzt".
Und ausserdem denk ich wohl, dass gute Noten der 1. schritt zum besseren Arzt ist. Wieviele von euch haben sich schon aufgeregt, dass die Profs. und Ärzte, die euch unterrichten selber nicht wirklich Ahnung haben und nur das wissen, was in jedem Buch auch steht? Die Kompetenz der Profs kommt ja dadurch, dass sie mehr wissen. Genauso beim Arzt: Durch viel Wissen (Viel pauken -> quasi als schöner Nebeneffekt auch bessere Noten) wird man viel mehr Möglichkeiten der Diagnose in Betracht ziehen usw. Zudem versteht man, was überhaupt gemacht wird und hat es nicht einfach auswendig gelernt, um die Prüfung zu bestehen ..

So und jetzt macht mich fertig :-D

genau..am anfang steht find ich irgendw eine bestimmte einstellung..gibt sich der arzt mit dem ergebnis zufrieden u nimmt es hin oder denkt er weiter..aufs unileben übertragen: wie oft fragen bestimmte leute andere(die sog. streber) "hey warum lernst du? warum machst du dir die mühe? in dem fach/bei dem prüfer fällt doch sowieso niemand durch...in nem halben jahr hast du dann eh alles wieder vergessen..."
ja toll..aber auf station steht man dann später auf dem schlauch und schätze mal die zeit dann die wissenslücken adäquat zu schließen hat man dann nich mehr..einmal gelernt und verstanden lässt sich viel besser u schneller wieder auffrischen...
vielleicht mal abgesehen von chirurgen die vor allem geschickt operieren können müssen, denke ich profitiert man in jedem fach von nem fundierten wissen..wie schon gesagt wurde, gehört natürlich mehr dazu u ein 1,0er student muss nich der beste arzt später sein, wenn ihm der überblick vor lauter details verloren gegangen oder er menschlich evt nich zu gebrauchen ist..naja..wie auch immer..will eigentlich nur den beitrag stützen, statt fertig zu machen;)

blond
12.06.2009, 12:52
wird man automatisch ein guter arzt, wenn man viel lernt und viel weiss, menschlich aber ein a-loch ist????? das bezweifel ich stark... gruss blond

netfinder
12.06.2009, 13:20
o m g, es geht los ...:-))

rashy
12.06.2009, 15:06
wird man automatisch ein guter arzt, wenn man viel lernt und viel weiss, menschlich aber ein a-loch ist????? das bezweifel ich stark... gruss blond Ich finds lustig, dass du das so schwarz-weiss siehst. Es KANN ja keine Menschen geben, die gut UND menschlich sind.. nein, das wär ja was ganz neues!
Man ist nicht "mehr menschlich", wenn man sich öfters mit seinen Freunden trifft oder feiern geht..man hat einfach andere Prioritäten.

Takuta
12.06.2009, 18:45
gute noten machen noch lange keinen guten arzt.

manche ärzte sind gut, andere weniger, und wenige viel - und ich finde, das zeichnet sich schon im studium ab, nicht erst später.

tinach
12.06.2009, 19:02
Zitat von blond
wird man automatisch ein guter arzt, wenn man viel lernt und viel weiss, menschlich aber ein a-loch ist????? das bezweifel ich stark... gruss blond

....


wie schon gesagt wurde, gehört natürlich mehr dazu u ein 1,0er student muss nich der beste arzt später sein, wenn ihm der überblick vor lauter details verloren gegangen oder er menschlich evt nich zu gebrauchen ist..

ein guter arzt sollte auch genau lesen und zuhören können;-)

rashy hat ja extra ihre meinung nochmal erklärt, damit es keine missverständnisse gibt..es geht ua um die einstellung, interesse u engagement mitzubringen..

und mal als gegenfrage: wird man automatisch ein guter arzt, wenn man ein guter mensh ist, aber nichts lernt und nichts weis????

Kackbratze
12.06.2009, 20:36
Eine gewisse Leidenschaft für seinen Job sollte man schon mitbringen...

Nautila
12.06.2009, 21:19
Was genau meinst du mit "kompetentem" Arzt?
Ein Arzt, der seine Diagnose aus dem FF stellen kann oder die kompliziertesten Dinge mit links und verbundenen Augen operiert?
Oder den Arzt, der gut und menschlich mit seinen Patienten umgeht?
Oder den Arzt, der die geringste Ansammlung von Aktenbergen vorzuweisen hat? :-))

Ich denke, Patienten können fachliche Kompetenzen nicht unbedingt beurteilen (es sei denn, Arzt stellt sich total blöde an oder Patient hat schon diverse Mediziner aufgrund komplizierter Vorgeschichte durch).
Die Kollegen und der Chef allerdings schon.

Die Patienten beurteilen nach Menschlichkeit, nach der Zeit, die man für sie aufwendet.
Die Rechnungsabteilung freut sich sicherlich über zügig abgearbeitete Aktenstapel.

Ich denke, eine gute Mischung macht's.
Man muss schon auf seine Patienten eingehen können, natürlich ein Grundwissen haben, wobei das mit der Erfahrung wächst, und die Aktenberge... na, Schwamm über die. ;-)
Dazu gehört für mich einfach ein solides Grundinteresse an der Materie und am Job.

Motto: Neugierig und Mensch bleiben!

John Silver
12.06.2009, 22:37
Ein guter Arzt ist fachlich kompetent und bei Patienten beliebt. Das sind alles kaum quantifizierbare Dinge.

Michael72
12.06.2009, 23:21
Ein guter Arzt ist sympathisch, empathisch, gut aussehend, engagiert, fachlich kompetent, über die Medizin hinaus gebildet, sozial und familiär gut gestellt, setzt sich für seine Patienten auch gegen die Kritik Vorgesetzter ein, ist ethisch und moralisch ein Vorbild, wechselt täglich seinen Kittel und desinfiziert sein Stethoskop. Er kümmert sich vorbildlich um Famulanten und PJler und sieht in der Lehre die Chance die Ärzte von morgen zu schaffen. Die Weiterbildung seiner Assistenten ist ihm ein persönliches Anliegen. Sein Umgang mit Pflegekräften, Reinigungspersonal und Kollegen ist mehr als vorbildlich, jederzeit nett und stets verbindlich. Er ist zuverlässig und konsequent, erledigt seine Aufgaben zeitnah und immer pünktlich. Er ist auch im Hintergrund immer ansprechbar und ein echter Partner seiner Assistenten.

Nun ja, man könnte das nun noch ewig so fortführen. Was ich damit sagen will ist: Fachwissen ist immer nur eine Facette des Ganzen.

Hypnos
12.06.2009, 23:25
Ein guter Arzt ist gut aussehend,


Danke. Heut ist so ein schöner Tag....schalalalala...:-dance

freestyler
13.06.2009, 01:28
Ein guter Arzt ist sympathisch, empathisch, gut aussehend, engagiert, fachlich kompetent, über die Medizin hinaus gebildet, sozial und familiär gut gestellt, setzt sich für seine Patienten auch gegen die Kritik Vorgesetzter ein, ist ethisch und moralisch ein Vorbild, wechselt täglich seinen Kittel und desinfiziert sein Stethoskop. Er kümmert sich vorbildlich um Famulanten und PJler und sieht in der Lehre die Chance die Ärzte von morgen zu schaffen. Die Weiterbildung seiner Assistenten ist ihm ein persönliches Anliegen. Sein Umgang mit Pflegekräften, Reinigungspersonal und Kollegen ist mehr als vorbildlich, jederzeit nett und stets verbindlich. Er ist zuverlässig und konsequent, erledigt seine Aufgaben zeitnah und immer pünktlich. Er ist auch im Hintergrund immer ansprechbar und ein echter Partner seiner Assistenten.

Nun ja, man könnte das nun noch ewig so fortführen. Was ich damit sagen will ist: Fachwissen ist immer nur eine Facette des Ganzen.

Hoffe du glaubst das nicht alles selbst?!

So einen Menschen gibt es nämlich nicht.

alphawelle
13.06.2009, 09:30
Hey,

vielleicht eine etwas blöde Frage, ich bitte um Vergebung, aber es ist ja nun mal so, dass es kompetente Ärzte gibt, und dass es kompetentere Ärzte gibt.

Inwiefern würdet ihr behaupten, macht sich das bemerkbar? Wo liegt da der Unterschied und wie kann man erkennen, der eine hat "mehr drauf" als ein anderer?
Klar dass die Erfahrung eine große Rolle spielt, aber vergleichen wir mal 2 Ärzte mit gleicher Erfahrung und genau gleichem Studium.
Lässt sich sowas schon während des Studiums beobachten?
Z.b. "Hey, der hat echt ein riesiges Potenzial"
oder ist das erst später, als AA festzustellen, wer sich da abheben kann?

Was meint ihr, als erfahrene Hasen? ;)

Es fällt leichter auf, wenn du NICHT gut bist, als wenn du gut bist, insbes. als AA. Dass du gut bist, fällt auf wenn du um rat gesucht wirst, und wenn du ein plausibles Antwort mit einer plausiblen Begründung parat hast. Z.b Dame mit COPD, Tachykardie und schlechte O2-Sättigung... gibst du zunächst O2 oder steigerst du die Dosis an hydrochlorothiazid, oder was? (Wenn die Tachykardie durch die schlechte ventilation angetrieben wird, dann würde es sinn machen, die Sättigung allererst zu korrigieren.)

Du wirst wohl eher nicht mit aktionismus und einzeltaten als guter Arzt von deiner Kollegen eingestuft werden. Wenn du richtig gut wirst, und die Kollegen richtig schlecht sind, dann wissen die auch nicht was die falsch machen, und was du richtig machst. Es ist vielleicht am besten in der Chirurgie sichtbar, wenn deine Statistik die beste ist. Anderswo ist es wichiger, du kennst dich mit patienten aus, und machst keine groben fehler, wirkst entspannt, und bist ein NETTER kollege. Dann bekommst du respekt. Es ist nicht ein Beruf für Menschen die in irgendwas Weltmeister werden wollen, oder ihre Komplexe so beseitigen. Vielleicht wenn du nur forschung machst, aber als Kliniker nicht.