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ehemalige Userin 24092013
11.10.2009, 16:45
Hallo Zusammen,

ist es eigentlich möglich einen Backen- /Weisheitszahn ohne vorherige Röntgenaufnahme zu ziehen und nach Enfernung zeigt sich dann auf dem Röntgenbild ein Stückchenrestzahn mit Wurzelsträngen.

Auf Nachfrage ob das denn so geht kommt die Antwort: ja, das kann man so lassen, das verkapselt sich und alles wird gut.

Irgendwie hab ich sowas noch nie gehört und find das grad ein wenig merkwürdig?:-nix

LG und danke :-)

hennessy
11.10.2009, 17:24
Hallo Zusammen,

ist es eigentlich möglich einen Backen- /Weisheitszahn ohne vorherige Röntgenaufnahme zu ziehen und nach Enfernung zeigt sich dann auf dem Röntgenbild ein Stückchenrestzahn mit Wurzelsträngen.

Auf Nachfrage ob das denn so geht kommt die Antwort: ja, das kann man so lassen, das verkapselt sich und alles wird gut.

Irgendwie hab ich sowas noch nie gehört und find das grad ein wenig merkwürdig?:-nix

LG und danke :-)

Hallo Kaddel,
also normal wird vor der ex schon ein Rö-Bild gemacht. Denn man will ja schließlich wissen, wie die Wurzelverhältnisse sich verhalten und ob evtl. Nachbar-Gewebe gefährdet werden könnte. Auch vom Forensischen her bietet sich eine Rö-Aufnahme an.
Eine radix relicta stellt meines Wissens per se noch keinen Kunstfehler dar. Trotzdem sehen es manche Gutachter nicht gerne. Die Verkapselung klappt in den meisten Fällen auch. Manchmal aber eben nicht, mit evtl. negativen Konsequenzen wie z.B. Infektion, Zyste oder ähnliches.
Viele Grüße
hennessy

ehemalige Userin 24092013
11.10.2009, 17:38
Danke Hen :-),

ich fand die Geschichte einfach merkwürdig, weil ich vorgängige Rö-Aufnahmen auch kenne.
Die Verkapselungsgeschichte hörte sich für mich schräg an aber wenns funktioniert ok.
Es ist ja nicht mir passiert - da bin ich allerdings froh drum.


Macht es denn Sinn, nach einer gewissen Zeit ein Verlaufsröntgen zu machen oder erst, wenn Beschwerden auftreten?


LG

primus
11.10.2009, 19:03
hallo kaddel,
1. vor jeder zahnentfernung muss aus forensischen gründen ein röngenbild vorliegen
2. jeder wurzelrest muss entfernt werden (einzige ausnahme: zahn war vorher vital, der frakturierte wurzelrest ist von geringer dimension und befindet sich in unmittelbarer nähe zum n. alv. inf.

ich würde dir dringend empfehlen, einen chirurgen aufzusuchen, um den wurzelrest zu entfernen.

primus, fachzahnarzt für oralchirurgie

McZahnAG
12.10.2009, 20:56
primus, fachzahnarzt für oralchirurgie

Habe ich da gerade eine kleine Profilneurose entdeckt *lachtz

DrSkywalker
12.10.2009, 22:34
Sorry für`s OT, aber wenn ich da gerade MCZAHN AG lesen muss ich doch sehr schmunzeln! :-blush

LacrimaAurea
13.10.2009, 08:43
Ich muss Primus Recht geben!
das ist auch die Münchner Lehrmeinung und alle praktizierenden Ärzte, die ich kenne, würden ebenso vorgehen!
Niemals Wurzelrest drinlassen, außer er ist von wirklich zu kleiner Dimension.
Kann sein, dass du erst nach 5 oder 10 Jahren beschwerden bekommst,
aber es erfordert auf jeden fall eine intervention!!!

hennessy
13.10.2009, 08:57
auch wenn ich mir jetzt den Zorn mancher Uni-Hörigen oder Chirurgen zuziehe: Es gibt durchaus Fälle, bei denen eine radix relicta ein Leben lang keinerlei Komplikationen bereitet. Ich bin mehr oder weniger in einer Zahnarzt-Praxis aufgewachsen bzw. habe fast mein gesamtes Leben darin verbracht und schon öfters Patienten erlebt, bei denen eine radix relicta z.B. als Zufallsbefund im OPG erscheint. Auf die Frage, wann der Zahn gezogen wurde, bekam ich nicht selten die Antwort: Vor zig Jahren. Beschwerden? Nö, keine.
Klar ist es gegen die einschlägigen Lehrmeinungen, aber deswegen existiert es trotzdem. Und die Entfernung der radix könnte im Extremfall mehr Komplikationen bedeuten als das Belassen.
Mir sind Äußerungen wie "nie" oder "immer" von Haus aus verdächtig. (War schon bei den multiple choice Fragen so) Ich würde von Fall zu Fall individuell entscheiden: Wenn das Biest Zicken macht, raus damit. Wenn es gut zu erreichen ist, raus damit. Aber wenn es nur ein Stückchen Apex ist und schon zig Jahre im Knochen ist, ohne klinisch oder röntgenologisch auffällig zu sein, warum kann man es dann nicht drin belassen?

chris225
25.10.2009, 11:15
@henessy:

auch wenn du hier Mod bist, muss ich dir hier vorwerfen, dass deine Argumentation des ärztlichen Berufes nicht würdig ist. Über die Prognose einer Radix relicta entscheiden nicht die einzelnen Fallbeispiele einer Person, deren Mama und Papa schon immer Zahnärzte waren und es deshalb ja wissen müssen, sondern einzig und allein die wissenschaftliche Beurteilung durch systematische Reviews. Und letztere führten zur Lehrmeinung eigentlich jeder Uni, dass ein eventueller Wurzelrest nach der Zahnextraktion zu entfernen ist, es sei denn die Entfernung stellt eine Bedrohung für sensible Strukturen wie den Alveolaris inf. dar. Dem Folge zu leisten hat mit "Hörigkeit" (mich befremdet der ironische Unterton) nichts zu tun.
Wenn ein Patient mit 20 jahre alter Radix relicta völlig beschwerdefrei und ohne pathologischen Befund in die Praxis kommt, ist es natürlich eine andere Sache. Hier besteht natürlich erstmal kein Anlass zur Interevention, aber das war auch nicht die eingangs gestellte Frage.

primus
25.10.2009, 12:27
finde die aktuelle universitäre ausbildungssituation in der oralchirurgie und kieferorthopädie sehr bedenklich.
man müsste dringend die praktische ausbildung in diesen beiden bereichen nachjustieren, statt sich nur auf zahnerhaltung und -ersatz zu beschränken.

wenn man das nicht will, sollte man die allgemeinzahnärzte von der chirurgischen bzw. kieferorthopädischen versorgung ausschießen - es passiert zu viel murks, der dann von den fach(zahn)ärzten glatt gebügelt werden muss.

mir geht es dabei keinesfalls um standespolitische überlegungen - ausbaden muss die misere ja der patient. hab zu viele beispiele gesehen, wo sich der hauszahnarzt "zu höherem" berufen fühlte...

chris225
25.10.2009, 14:25
@primus:
dein Post klingt plausibel, aber ich tue mir gerade etwas schwer, ihn in den Kontext zu bringen.
Oder sprichst du das belassen einer radix relicta nach der zahnex gerade als so einen Fehler an? Dann verstehe ich es.

Relaxometrie
25.10.2009, 14:37
Wenn ein Patient mit 20 jahre alter Radix relicta völlig beschwerdefrei und ohne pathologischen Befund in die Praxis kommt, ist es natürlich eine andere Sache. Hier besteht natürlich erstmal kein Anlass zur Interevention, aber das war auch nicht die eingangs gestellte Frage.
Nein, es war zwar nicht die eingangs gestellte Frage. Trotzdem sagt Hennessy nichts anderes, als Du: Wurzelrest lange drin, blöd zu erreichen und beschwerdefrei ---> erstmal kein Handlungsbedarf.

hennessy
25.10.2009, 15:29
@ chris225:
ich wehre mich gegen die kritiklose "Ja"-und "Amen"-Sagerei der Uni-Hörigen (und hier wiederhole ich mich gerne), die alles in sich rein fressen und nichts hinterfragen. Erst wenn dann auch mal 10 oder 20 Jahre eigene Erfahrung am Gürtel hängen, sieht man, dass Wissenschaft und Praxis oftmals sehr weit auseinander klaffen. Nicht alles, was in der Wissenschaft gelehrt wird, ist auch in der Praxis ohne Einschränkungen durchführbar und sinnvoll.
Unabhängig von Moderator oder von medizinisch vorbelasteten Eltern: Über die Prognose einer radix relicta entscheidet jeder verantwortungsbewusste Behandler individuell und fallbezogen. (Gerne unter Einbeziehung der gängigen wissenschaftlichen Meinung). Und dass systematische Reviews nicht immer unabhängig von äußeren "Einflüssen" erstellt wurden und werden, das dürfte wohl auch inzwischen die Runde gemacht haben.
Ich möchte damit nicht generell die Wissenschaft diskreditieren oder ad absurdum führen, aber ich appelliere an den gesunden Menschenverstand eines jeden Arztes/Zahnarztes.
Deinen Vorwurf, meine Argumentation sei des ärztlichen Berufes nicht würdig, möchte ich nicht kommentieren.

chris225
25.10.2009, 18:30
@Hennessy:

meine Wortwahl war wohl unangebracht.
Natürlich bist du als Person ganz bestimmt des ärztlichen Berufes würdig, das ist doch sicher keine Frage. Aber die Argumentation, dass man auch schon viele Leute mit Radix relicta ohne pathologische Folgen gesehen hat und dadurch herleitet, man könne diese Sache nach einer frischen Zahnextraktion einfach belassen, widerspricht den Grundsätzen einer evidenzbasierten Zahnmedizin. Ich habe auch schon viele über 80 jährige Kettenraucher gesehen, trotzdem sagen die objektivierten Daten, dass Rauchen die Lebenserwartung verkürzt. Ebenso sagen objektivierte Daten, dass eine Radix relicta das Risiko für entzündliche Vorgänge und Zytenbildung in der Mundhöhle signifikant erhöht. Ich halte es nicht für sinnvoll, dem eigenen Bauch mehr zu vetrauen als der wissenschaftlichen Evidenz und insbesondere nicht, diejenigen die dies nicht tun als Uni-Hörige zu verlachen. Sonst begeben wir uns schrittweise in die Regionen der "Homöopathischen Zahnmedizin".

hennessy
26.10.2009, 07:20
@Hennessy:

meine Wortwahl war wohl unangebracht.
Natürlich bist du als Person ganz bestimmt des ärztlichen Berufes würdig, das ist doch sicher keine Frage. Aber die Argumentation, dass man auch schon viele Leute mit Radix relicta ohne pathologische Folgen gesehen hat und dadurch herleitet, man könne diese Sache nach einer frischen Zahnextraktion einfach belassen, widerspricht den Grundsätzen einer evidenzbasierten Zahnmedizin. Ich habe auch schon viele über 80 jährige Kettenraucher gesehen, trotzdem sagen die objektivierten Daten, dass Rauchen die Lebenserwartung verkürzt. Ebenso sagen objektivierte Daten, dass eine Radix relicta das Risiko für entzündliche Vorgänge und Zytenbildung in der Mundhöhle signifikant erhöht. Ich halte es nicht für sinnvoll, dem eigenen Bauch mehr zu vetrauen als der wissenschaftlichen Evidenz und insbesondere nicht, diejenigen die dies nicht tun als Uni-Hörige zu verlachen. Sonst begeben wir uns schrittweise in die Regionen der "Homöopathischen Zahnmedizin".

anscheinend reden wir aneinander vorbei.
Schau Dir doch bitte nochmal mein posting #8 an. Es wird dort nicht von einer frischen Zahnextraktion mit radix relicta gesprochen. Und um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Ich würde einem 80 - Jährigen sicherlich nicht das Rauchen verbieten, wenns ihm ansonsten gut geht.
Ergo: Ich entscheide nach wie vor fallbezogen und individuell und wäge Nutzen und Risiko gegeneinander ab. Auch das hat sich nämlich in Studien als erfolgversprechend erwiesen. ;-) Ist Dir das evidenzbasiert genug?
Und auch die homöopathische Zahnmedizin hat für mich durchaus ihre Daseinsberechtigung. Obwohl sie in der Uni nicht gelehrt wird, funktioniert sie. Ich möchte damit sagen, dass es oft recht gut tut, über den eigenen (Uni-)Tellerrand zu sehen. Es hat nicht nur mich weiter gebracht.

anba
26.10.2009, 08:58
Und auch die homöopathische Zahnmedizin hat für mich durchaus ihre Daseinsberechtigung. Obwohl sie in der Uni nicht gelehrt wird, funktioniert sie.

Hennessy, was ist denn homöopathische Zahnmedizin? Ich kann mir darunter nichts vorstellen. :-nix

Ehemaliger User 05022011
26.10.2009, 09:00
Sorry, aber die Zeiten der Halbgötter in Weiß die du Henne ev. als Kind noch miterleben durftest (oder besser vielleicht mußtest?) sind lange vorbei und deswegen zählen eben wissenschaftliche Erkenntnisse mehr als die von dir immer wieder hier beschworenen "persönlichen Einschätzungen". In einem Medizinforum für Studenten und Jungärzte von "Uni-Hörigen" zu sprechen, ist wirklich etwas daneben.:-meinung

was ist denn homöopathische Zahnmedizin? Ich kann mir darunter nichts vorstellen. :-nix

Homöopathie in der Zahnmedizin wird z.B. bei Diagnosen wie Zahnfleischentzündung, Parodontitis, Mundschleimhauterkrankungen wie Aphthen oder auch Soor, starker Kariesanfälligkeit, CMD mit Knirschen und Pressen, Trigeminusneuralgie angewendet.

Relaxometrie
26.10.2009, 09:24
In einem Medizinforum für Studenten und Jungärzte von "Uni-Hörigen" zu sprechen, ist wirklich etwas daneben.
Sagt jemand, der/die im wievielten Semester studiert?



@hennessy: Ich glaube, hier sind Leute unterwegs, die Dich mißverstehen WOLLEN. In meinem Posting #12 habe ich das ja schon aufzuzeigen versucht.

Coxy-Baby
26.10.2009, 09:27
Sagt jemand, der/die im wievielten Semester studiert?

Man munkelt im 7. Semester(??) Aber bei dem Käse wäre ich mir nicht so sicher...denn auch da weiß man das Theorie und Praxis 2 Paar Schuhe sind..

anba
26.10.2009, 11:18
Man munkelt im 7. Semester(??) Aber bei dem Käse wäre ich mir nicht so sicher...

Vielleicht im siebten prävorklinischen.... ;-)