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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Philipp Rösler (FDP) will NC abschaffen



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fallenangel30487
04.04.2010, 20:10
Das Problem: In den Gegenden, in denen man Stipendien bekommt, wird man sein Geld nicht suffizient ausgeben können ;-)

Naja Geld ausgeben kann man bei uns auch gut genug *g*
Aber die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sind eben sehr begrenzt...für ne gute Disco musst du schon nach Saarbrücken oder Kaisereslautern fahren und dann kannst du eh nix trinken weil die Zugverbindung so schlecht is, dass du gar keine andere Möglichkeit hast als mit dem Auto zu fahren.
So ähnlich ist es hier mit allem, ohne Auto kommst du eigentlich nirgendwo hin. Und wenn du dann bis z.b 18 Uhr oder länger arbeitest hast du echt keinen Bock mehr noch 40-70 km in die nächst größere Stadt zu fahren um mal ordentlich shoppen zu gehen oder z.b Squash zu spielen oder so....
Wenn man das nicht gewöhnt ist, ist das doch schon ziemlich *******..und ich versteh echt jeden der nicht freiwillig in die Provinz zieht *g* ich mein so schlimm wie im Osten ist es bei uns jetzt nicht, aber die Lust hierher zuziehen ist wohl die gleiche.
Bei uns merkt man den Ärztemangel auch eher an den Kliniken und Facharztpraxen. Allgemeinmediziner gibt es hier noch mehr als genug, aber um nen guten Orthopäden oder Neurologen zu finden musst du schon 30-40 km fahren und dann hast du Wartezeiten von bis zu 8 Wochen....

vlg fallenangel

Solara
04.04.2010, 20:12
Aber wie mein Vorredner bereits gesagt hat, spielt der soziale Aspekt eine entscheidende Rolle. Was wäre ein Mediziner ohne Menschenbezug, ohne soziale Kompetenzen und Kommunikationsfähigkeit? Schulische Leistungen sind wichtig, aber nicht ALLES.

Schulische Leistung in entsprechendem Maße ermöglichen einen früheren Zugang zum Studium.

Und zum eigentlichen Problem:
eine Änderung der Studienplatzverteilung ändert nicht das Problem - die Absolventen gehen ins Ausland oder in die patientenferne Arbeitsbereiche - in der Patientenversorgung tätige Ärzte werden zunehmend fehlen.
Und eine Lösung dieses Problemes findet nicht dadurch statt, dass Auswahlgespräche zur Studiumszulassung geführt werden - wie auch?

pottmed
04.04.2010, 20:55
Im Endeffekt ist eh alles gehüpft wie gesprungen.

Die Diskussion führt auch immer zu den gleichen Resultaten. Die Auswahl nach Abinote alleine ist nicht optimal, das wissen wir alle. Bessere Vorschläge hat aber auch kaum jemand, außer gerade die, die jedem einzelnem in seiner persönlichen Situation in den Kram passen.

Außerdem garantiert ein noch so tolles Auswahlverfahren auch nicht, dass auf einmal alle Arztstellen in Brandenburg besetzt sind, denn auch Leute die gewartet haben oder sonst wie sozial am Anfang ihres Studiums sind, müssen sich irgendwann den Realitäten des Alltags stellen und da wird dann manches relativ und man landet vielleicht doch im Ausland, in der Beratung oder in der Industrie.

Das Einzige was hilft um effizient mehr Arztstellen zu besetzen, wenn man davon ausgeht, dass immer ca. 20 % der Absolventen nicht in den Beruf gehen, unabhängig vom Auswahlverfahren, sind mehr Studienplätze.... aber davon hört man irgendwie immer sehr wenig und auch Herr Rösler erwähnt dies nur im Nebensatz. Tja, dann wird uns der Ärztemangel wohl erstmal erhalten bleiben... :-meinung

Solara
04.04.2010, 21:14
Hab's eben nochmal im Spiegel nachgelesen:

was bitte bringt eine andersgeartete Studienplatzvergabe? Mehr Studienplätze werden es doch auch nicht. Und Auswahlgespräche an den Unis kosten Geld, viel Geld - könnte doch dann viel besser in die Gründung neuer medizinischer Fakultäten gesteckt werden, waren nicht Augsburg, Bielefeld, Oldenburg im Gespräch?

Da sollte Herr Rösler mal ansetzen, wenn er was verbessern will und das kostenbewusst!

Izutop
04.04.2010, 21:38
Außerdem garantiert ein noch so tolles Auswahlverfahren auch nicht, dass auf einmal alle Arztstellen in Brandenburg besetzt sind, denn auch Leute die gewartet haben oder sonst wie sozial am Anfang ihres Studiums sind, müssen sich irgendwann den Realitäten des Alltags stellen und da wird dann manches relativ und man landet vielleicht doch im Ausland, in der Beratung oder in der Industrie.


Leider zu wahr. Außerdem mal nebenbei gesagt: wie hoch ist die Abbrecherquote für Medizin? 30-50%?
Von denen die Anfangen schaffen vielleicht mal einige den Abschluss und von denen bleiben nur einige in Deutschland usw.
Es gibt viele Punkte wo Leute verloren gehen...Aber es bringt nichts was uns der Herr Rösler da erzählt.

Wenn ich ein Omlet kochen will nehm ich auch nur normale Eier und keine verfaulten. Was bringt es denn wenn ich mehr verfaulte Eier in den Kühlschrank lege, die ich dann eh nicht kochen kann?
Input ist manchmal eben nicht gleich output. Das sollte ein Politiker doch wohl auch wissen oder?

Coxy-Baby
04.04.2010, 21:44
Leider zu wahr. Außerdem mal nebenbei gesagt: wie hoch ist die Abbrecherquote für Medizin? 30-50%?


Nö die liegt so bei 10% ........ http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,grossbild-450213-508930,00.html

Bastian
04.04.2010, 21:55
Wenn man bedenkt dass in den vergangenen 18 Jahren der durchschnittliche Reallohn von Ärzten um 50 % gesunken ist, ist es doch klar wie man Ärzte wieder in Kliniken und Praxen locken könnte. ;-)

Mäuse fängt man mit Speck und nicht mit Essig.

Ausserdem hat Deutschland im Internationalen Vergleich eine recht hohe Ärztedichte. Aber so lange Ärzte Blut abnehmen, Braunülen legen und Befunde sortieren müssen (Jobs für man nun wirklich nicht studiert haben muss), scheint die ärztliche Arbeitskraft für die Arbeitgeber noch viel zu billig zu sein.

bremer
04.04.2010, 22:40
Nö die liegt so bei 10% ........ http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,grossbild-450213-508930,00.html

Nö. Die lag mal bei 10%, das ist aber auch schon ein paar Jahre her. Mittlerweile ist sie deutlich gestiegen.

Coxy-Baby
04.04.2010, 22:46
Nö. Die lag mal bei 10%, das ist aber auch schon ein paar Jahre her. Mittlerweile ist sie deutlich gestiegen.

Gibts da auch Zahlen, ich habe gerade gelesen, die wäre sogar noch gefallen.....

"Die Abbruchquote lag 2006 bei 5 Prozent, wie das Hochschul-Informations-System (HIS) in Hannover mitteilt."

bremer
04.04.2010, 22:56
NRW die große Ausnahme?
http://www.aekno.de/downloads/archiv/2008.09.008.pdf

Izutop
04.04.2010, 23:09
Doch so wenig - ich dachte Medizin sei so ein 1.Semester Schocker bei dem alle abhauen, die es nur halbherzig meinten ;)?
Man kann sich auch täuschen - aber wie gesagt NC abschaffen kein Allheilmittel

Skyreaver
04.04.2010, 23:09
Ich weiss gar nicht was ihr hier alle gegen den Rösler wettert?! MWn studieren etwa 60% Frauen Medizin, was einfach daran liegt, dass die in unserem Schulsystem massiv bevorzugt werden (sowohl durch Studien belegt, als auch persönliche Erfahrung).

Und Ärtzinnen gehen eben Naturgemäß viel eher in Mutterschaft/Teilzeit als Männer und können daher weniger oft den Landarzt machen. Ich kenne in meiner Umgebung auch keine Landärztin.

Daher kann die Rechnung Veränderte Zulassungsbedingugen --> Mehr Landäzte am Ende schon aufgehen. In Schweden haben sie ja sogar mal eine Männerquote für das Medizinstudium eingeführt, mussten die allerdings wenig später wiedert aufgeben, weil die ja die Frauen benachteiligt. :-wand

Ich hoffe sowas ähnliches wurde nicht schon geschrieben, ich hab mir nicht den ganzen Thread durchgelesen.

Linda.1001
04.04.2010, 23:12
Die Frage ist doch primär nicht ob, sondern wie.....und das scheint Herr Rösler ziemlich übersehen zu haben. Wie ist nochmal das Verhältnis Studienbewerber : Studienplätze? Jedenfalls sehe ich keine Möglichkeit eben mal so neue Studienplätze in ausreichender Zahl bereit zu stellen.

NC abschaffen- und dann? Wieso sollte man denn die Zulassungsbedingungen verändern, dadurch entstehen doch nicht mehr Studienplätze....

Solara
04.04.2010, 23:14
..., dass die (mädels) in unserem Schulsystem massiv bevorzugt werden (sowohl durch Studien belegt, als auch persönliche Erfahrung).



Inwiefern denn? Oder werden die Jungs benachteiligt? Wodurch?
Und, wenn ja, was könnte man dagegen tun?

Izutop
04.04.2010, 23:17
Daher kann die Rechnung Veränderte Zulassungsbedingugen --> Mehr Landäzte am Ende schon aufgehen. In Schweden haben sie ja sogar mal eine Männerquote für das Medizinstudium eingeführt, mussten die allerdings wenig später wiedert aufgeben, weil die ja die Frauen benachteiligt. :-wand


Weiß nicht: mMn sollte "nicht jeder Medizin studieren dürfen"* - NC ist zwar keine allgemein Lösung aber es ist eine gute um wirklich Leute zu finden, die das Studium auch schaffen - was man auch durch z.b. TMS oder vorher erbrachte Ausbildungen beweisen kann.
Außerdem MEHR Zulassungen nicht gleich MEHR Studienplätze.
Also es war mir immer klar, dass mehr Frauen in den medzinischer Bereich gehen als Männer - 60% nun ja etwas mehr als die Hälfte, mich stört es nicht :-D

*Achtung Pauschalisierung!

fallenangel30487
04.04.2010, 23:21
Eigentlich is es ja egal wie man die Zulassungbedingungen ändert, irgendjemand wird immer damit unzufrieden sein. Jetzt sind es die Leute mit Ausbildung und Abi auf dem 2. Bildungsweg (wie ich *g*), Warter usw...Wenn man mehr Auswahlgespräche macht, werden es wohl die Leute mit nem 1,0 er Abi sein ....
So ist das nun mal... aber an der Situation ändert es doch trotzdem nix...

Skyreaver
04.04.2010, 23:26
Die Frage ist doch primär nicht ob, sondern wie.....und das scheint Herr Rösler ziemlich übersehen zu haben. Wie ist nochmal das Verhältnis Studienbewerber : Studienplätze? Jedenfalls sehe ich keine Möglichkeit eben mal so neue Studienplätze in ausreichender Zahl bereit zu stellen.

NC abschaffen- und dann? Wieso sollte man denn die Zulassungsbedingungen verändern, dadurch entstehen doch nicht mehr Studienplätze....

Es geht ja wohl aiuch nicht um mehr Studienplätze, sondern um andere Zulassungsbedingungen. Siehe EMS in Österreich.


Inwiefern denn? Oder werden die Jungs benachteiligt? Wodurch?
Und, wenn ja, was könnte man dagegen tun?

Das liegt an unserem komplett durchgegenderten und politisch korrekten Bildungssystem und fängt schon bei der Kleinkindererziehung an an: Es gibt praktisch keine Kindergärtner, oder wenigstens Grundschullehrer. Das wirkt sich dann so aus, dass seit der Grundschule Mädchen im Schnitt bessere Noten haben. Das ganze pflanzt sich fort mit all den alt 68er Lehrer die in den Gymnasien hocken wie die Made im Speck und führt eben dazu, dass viel mehr Frauen als Männer zu ihrem Medizinstudienplatz kommen. Tun kann man dagegen leider Gottes gar nichts, weil all die Gleichstellungsbeauftragten und Gutmenschen sich in der Gesselschaft festgesetzt haben wie geldsaugende Zecken und ihre eigene Absetzung so verhindern. MMn geht das Land in mittlerer Zukunft eh vor die Hunde.

Oder denkst du, dass Männer einfach pauschl dümmer sind?

Coxy-Baby
04.04.2010, 23:28
Oder denkst du, dass Männer einfach pauschl dümmer sind?

In deinem Fall eindeutig Ja.

Skyreaver
04.04.2010, 23:32
In deinem Fall eindeutig Ja.

Ich kann leider nur hoffen, dass du damit recht hast.

Distress Misstress
04.04.2010, 23:32
Ich habe hier ja schon oft Leute heulen lesen, weil sie mit DN 3,5 ja so lange warten müssen oder weil sie die Krankenpflegeausbildung unglaublich hassen. Aber dass jemand den fehlenden Studienplatz auf das Geschlecht schiebt noch nicht. Cool. Ich liebe Abwechslung.