Thomas24
17.12.2014, 21:19
Heute wurde im Kabinett das Versorgungsstärkungsgesetz beschlossen- inklusive der "Termingarantie beim Facharzt binnen von vier Wochen"...
Auf Kosten der kassenärztlichen Vereinigungen (die ja mit unseren Zwangsbeiträgen finanziert werden) sollen "Servicestellen" eingerichtet werden, in denen "qualifiziertes Personal" den anrufenden Kassenpatienten binnen von vier Wochen einen Termin bei einem FA organisieren soll. Falls das innerhalb der vier Wochen Frist nicht möglich sein soll, dürfen sich die Patienten dann zur Behandlung in ein Krankenhaus begeben, und die entstehenden Kosten werden den niedergelassenen vom Budget abgezogen (da Sie ja ihren Sicherstellungsauftrag nicht hinreichend wahrgenommen hätten:-kotz).
Wenn man das Beispiel mal konkret an meinem Fachgebiet durchexerzieren will: hier in einer strukturschwachen Randlage Sachsens mit alternder Bevölkerung gibt es derzeit 13 niedergelassene Augenärzte. Von denen werden binnen fünf Jahren weitere fünf ihre Tätigkeit einstellen und in Rente gehen. Nachfolger, die an einer Übernahme der dann freiwerdenden Kassensitze interessiert wären (ok, wer kann es Ihnen verdenken) gibt es: Null. Dafür gibt es regelmässig Anrufe der niedergelassenen Kollegen an die frischgebackenen FA Kollegen, ob man sich denn mal die Praxis ansehen wolle etc. Rein rechnerisch ist der Kreis sogar noch augenärztlich überversorgt, weil die Bedarfsplanung mehrere Jahrzehnte alt ist und weder die technisch- medizinischen Innovationen der letzten Jahre, noch die zunehmende Überalterung hier in der Region (die jungen, gesunden und Leistungsfähigen ziehen den Arbeitsplätzen hinterher, d.h. in die Ballungsräume Dresden/ Leipzig/ Jena oder gleich in den Westen) in keiner Weise berücksichtigt ist. Sei es drum. Diese 13 Männlein stemmen die Flächenversorgung und alle sind am oberen Limit ihrer Leistungsfähigkeit. Wenn sich von den 13 Kollegen absehbar noch 5 in die Rente verabschieden werden, ohne einen Nachfolger zu finden, dann gehen in einigen Jahren hier buchstäblich die Lichter aus. Bereits jetzt liegen die Termine für nicht- akute Fälle zwischen 3-6 Monaten, in vielen Praxen herscht Aufnahmestopp für Neupatienten. Die "überzähligen" Sitze sollen dann von den KVen aufgekauft und stillgelegt werden (schön, auch dass geht auf Kosten der Zwangsmitglieder).
Ok, denkt sich der Patient, dann ruf ich eben die Servicestelle an- dafür ist die ja da. Ok, die wird sich erstmal redlich bemühen, dann feststellen, dass in den genannten 13 Praxen der Region alles dicht ist, und dann eben drumherum telefonieren müssen. Muss Oma Müller, Meyer oder Schmidt eben 60-80 km weit nach Chemnitz oder Zwickau fahren. Mit ihrer beidseitigen AMD, oder ihrer Op würdigen Cataract ist das ja auch alles kein Problem- Sie sieht ja nichts mehr, aber bei der deutschen Bahn kann man sich ja auch durchfragen. Ok, wenn die Omi Glück hat, hat Sie Angehörige, die Sie fahren werden- vorausgesetzt, dass Sie in der Nähe wohnen und auch Zeit haben. Wie gesagt, viele junge Menschen haben die Region verlassen, weil Sie den Arbeitsplätzen hinterhergezogen sind. Den angebotenen Termin in der nächsten Großstadt will Omi aber sowieso nicht, weil a) Zwickau und Chemnitz sind ihr zu weit weg und/ oder b) die Praxis, die ihr vorgeschlagen wurde kennt Omi auch gar nicht. Sie will einen Arzt den Sie schon kennt, und dem Sie vertraut (kann man ja auch verstehen)- und nicht *irgendeinen* Arzt, der noch einen Termin innerhalb der vier Wochen freihatte und ihr vermittelt wurde. Mal abgesehen davon, dass die von der Fachgesellschaft vorgeschriebenen monatlichen Kontrollintervalle bei intravitrealer Injektionstherapie bei exsudativer AMD gaaaaanz schön optimistisch sind, wenn die Kontrolle für Funduskopie/OCT jedes Mal eine 80 km Fahrt bedeutet. Na gut, denkt sich der schlaue Patient: DANN GEH ICH EBEN INS KRANKENHAUS.
Örgs, wieder falsch. Wir sind hier im Umkreis von 80 km die EINZIGE Augenklinik und bereits jetzt personell ziemlich unterbesetzt. Der Großteil der Assistentenschaft besteht aus Teilzeiteltern, mit kleinen Kindern, die -selbst wenn Sie dennn wollten, nicht mal eben "Ok, da sitzen noch so viele Patienten in der Ambulanz rum, da mach ich eben Überstunden, bis die Patienten versorgt sind" arbeiten können. Da wollen Kinder von Kita/ Schule abgeholt, betreut und bekocht werden, da sind Kinder mal krank (= Teilzeitkraft fällt dann ungeplant aus), und von Urlaubssaison, Krankheit, Fortbildung etc. ist da noch keine Rede. Der Ehepartner arbeitet auch im Klinikum in einem Akutfach und kann auch nicht "mal eben spontan einspringen", weil seine eigene Station/ Funktionsabteilung auch brennt. Die verbliebene Rumpfmannschaft aus Vollzeitkräften hat ohnehin jetzt schon mit der Abarbeitung der elektiven Terminen, Konsile, Notfälle etc zu kämpfen. Über jeden ungeplanten zusätzlichen "ich hab draussen keinen Termin bekommen, deswegen sitz ich bei euch" Patienten werden sich meine Kollegen und ich freuen. "Na prima, schön, dass Sie da sind- nehmen Sie schonmal Platz. Haben Sie ihr Lunchpaket dabei? Sie werden es brauchen." :-kotz
Ach ja, es gilt ja Facharztstandard. Meine Assistenten haben zum Großteil einen Migrationshintergrund und werden es dem would- be Patienten schon irgendwie verständlich machen, dass es laaaange dauern wird. "Wann komm ich endlich dran?" " Wenn Sie dran sind." "Ja- ich sitze aber schon seit vier Stunden hier!" "Schön, dann sehen Sie uns ja schon seit vier Stunden beim herumrennen zu."
Und da in Deutschland der Facharztstandard gilt, wird jeder Patient auch noch einem Facharzt vorgestellt werden müssen- aber, oh weh: die einzigen Fachärzte haben a) auch noch andere Pflichten, wie so nebensächliche Dinge, wie Operationslisten abarbeiten etc. (mal abgesehen, dass die Dichte an muttersprachlichen Fachärzten in einer ostdeutschen Provinzklinik eher, ähm, überschaubar ist-), und alle, sowohl Assistenten, als auch Fach/ Oberärzte sich bis dato schon nicht über mangelnde Arbeit beklagen können UND DANN NACH GETANER ARBEIT AUCH MAL NACH HAUSE WOLLEN- und keinerlei Motivation verspüren, politische Fehlplanungen durch absehbar regelmässig anfallende Überstunden auszubaden, um sich dann auch noch von den wartenden ungeplanten Patienten für etwaige Wartezeiten anmotzen zu lassen.
Naja, könnte man theoretisch Abhilfe schaffen, indem man mehr Personal einstellt? Öhm... nein, es *existiert* hier vor Ort einfach kein Nachwuchs mehr, den wir irgendwoher noch kurzfristig rekrutieren könnten. Bulgarien, Rumänien und die Slowakei haben uns schon ihren Nachwuchs kostenlos ausgebildet und uns dann überlassen, und auch diese Quelle sprudelt nicht unendlich...und Griechen, Spanier etc. bekommen wir hier in die sächsische Provinz nicht hin. Nicht in Zeiten von PEGIDA Aufmärschen ganz in der Nähe und wenn Ihnen Alternativen im Westen angeboten werden. Und deutsche Bewerber? Wer glaubt, dass sich ein dt. Bewerber gezielt hierhin bewirbt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Evtl. wenn man einen persönlichen oder familiären Bezug hierhin hat, aber ansonsten: nö. Es gäbe da noch Unmenge an E-mail Bewerbungen für Gastärzte /Hospitanten aus dem nahöstlichen/ nordafrikanischen Raum "I have a stipend of my government in xxyz and would like bla bla". Jeder, der mal so einige "Gastärzte" aus den Golfstaaten/ Nordafrika etc. mal live und in farbe erleben durfte, verspürt nur wenig Lust dauerhaft im Team auf eine derartige Verstärkung setzen zu müssen. Mal angenommen, es gäbe geeignetes und hinreichend qualifiziertes Personal in ausreichender Menge, und dieses wäre auch bereit hierhin zu kommen- da gibt es noch die Geschäftsführung, die einer Stellenausweitung sicher nicht ohne weiteres zustimmen wird. Erst mehr Umsatz generieren, dann mehr Stellen. Punkt. Und im Zweifel sind Überstunden der Belegschaft noch immer billiger, als direkt eine neue Stelle zu schaffen. Umsatzerlöse werden eher über Operationen und stationäre Fälle geschaffen, nicht über Unmengen an ambulanten Fällen.
Ich kann mir vorstellen, dass das Konzept der Servicestellen in Ballungsregionen mit großer Wirtschaftskraft, gut ausgebauter Verkehrsinfrastruktur und entsprechender Klinik- und Praxisdichte funktionieren könnte. Aber in einem Flächenland in einer peripheren Randlage mit geringer Praxis und Klinikdichte- no chance.
Es stellt sich wirklich die Frage, wie gewisse Leute in Deutschland in verantwortliche Positionen gerückt sind- offensichtlich besteht für "Gesundheitspolitiker" aller Couleur die Qualifizierung in der Trias- Kreissaal, Hörsaal, Plenarsaal. Ohne Umweg über eine berufliche Tätigkeit in der freien Wildbahn.:-???
Ich freu mich auf die praktische Umsetzung des VVG in 2015, Mazel Tov uns allen, die in der direkten klinischen Patientenversorgung hängen.
Auf Kosten der kassenärztlichen Vereinigungen (die ja mit unseren Zwangsbeiträgen finanziert werden) sollen "Servicestellen" eingerichtet werden, in denen "qualifiziertes Personal" den anrufenden Kassenpatienten binnen von vier Wochen einen Termin bei einem FA organisieren soll. Falls das innerhalb der vier Wochen Frist nicht möglich sein soll, dürfen sich die Patienten dann zur Behandlung in ein Krankenhaus begeben, und die entstehenden Kosten werden den niedergelassenen vom Budget abgezogen (da Sie ja ihren Sicherstellungsauftrag nicht hinreichend wahrgenommen hätten:-kotz).
Wenn man das Beispiel mal konkret an meinem Fachgebiet durchexerzieren will: hier in einer strukturschwachen Randlage Sachsens mit alternder Bevölkerung gibt es derzeit 13 niedergelassene Augenärzte. Von denen werden binnen fünf Jahren weitere fünf ihre Tätigkeit einstellen und in Rente gehen. Nachfolger, die an einer Übernahme der dann freiwerdenden Kassensitze interessiert wären (ok, wer kann es Ihnen verdenken) gibt es: Null. Dafür gibt es regelmässig Anrufe der niedergelassenen Kollegen an die frischgebackenen FA Kollegen, ob man sich denn mal die Praxis ansehen wolle etc. Rein rechnerisch ist der Kreis sogar noch augenärztlich überversorgt, weil die Bedarfsplanung mehrere Jahrzehnte alt ist und weder die technisch- medizinischen Innovationen der letzten Jahre, noch die zunehmende Überalterung hier in der Region (die jungen, gesunden und Leistungsfähigen ziehen den Arbeitsplätzen hinterher, d.h. in die Ballungsräume Dresden/ Leipzig/ Jena oder gleich in den Westen) in keiner Weise berücksichtigt ist. Sei es drum. Diese 13 Männlein stemmen die Flächenversorgung und alle sind am oberen Limit ihrer Leistungsfähigkeit. Wenn sich von den 13 Kollegen absehbar noch 5 in die Rente verabschieden werden, ohne einen Nachfolger zu finden, dann gehen in einigen Jahren hier buchstäblich die Lichter aus. Bereits jetzt liegen die Termine für nicht- akute Fälle zwischen 3-6 Monaten, in vielen Praxen herscht Aufnahmestopp für Neupatienten. Die "überzähligen" Sitze sollen dann von den KVen aufgekauft und stillgelegt werden (schön, auch dass geht auf Kosten der Zwangsmitglieder).
Ok, denkt sich der Patient, dann ruf ich eben die Servicestelle an- dafür ist die ja da. Ok, die wird sich erstmal redlich bemühen, dann feststellen, dass in den genannten 13 Praxen der Region alles dicht ist, und dann eben drumherum telefonieren müssen. Muss Oma Müller, Meyer oder Schmidt eben 60-80 km weit nach Chemnitz oder Zwickau fahren. Mit ihrer beidseitigen AMD, oder ihrer Op würdigen Cataract ist das ja auch alles kein Problem- Sie sieht ja nichts mehr, aber bei der deutschen Bahn kann man sich ja auch durchfragen. Ok, wenn die Omi Glück hat, hat Sie Angehörige, die Sie fahren werden- vorausgesetzt, dass Sie in der Nähe wohnen und auch Zeit haben. Wie gesagt, viele junge Menschen haben die Region verlassen, weil Sie den Arbeitsplätzen hinterhergezogen sind. Den angebotenen Termin in der nächsten Großstadt will Omi aber sowieso nicht, weil a) Zwickau und Chemnitz sind ihr zu weit weg und/ oder b) die Praxis, die ihr vorgeschlagen wurde kennt Omi auch gar nicht. Sie will einen Arzt den Sie schon kennt, und dem Sie vertraut (kann man ja auch verstehen)- und nicht *irgendeinen* Arzt, der noch einen Termin innerhalb der vier Wochen freihatte und ihr vermittelt wurde. Mal abgesehen davon, dass die von der Fachgesellschaft vorgeschriebenen monatlichen Kontrollintervalle bei intravitrealer Injektionstherapie bei exsudativer AMD gaaaaanz schön optimistisch sind, wenn die Kontrolle für Funduskopie/OCT jedes Mal eine 80 km Fahrt bedeutet. Na gut, denkt sich der schlaue Patient: DANN GEH ICH EBEN INS KRANKENHAUS.
Örgs, wieder falsch. Wir sind hier im Umkreis von 80 km die EINZIGE Augenklinik und bereits jetzt personell ziemlich unterbesetzt. Der Großteil der Assistentenschaft besteht aus Teilzeiteltern, mit kleinen Kindern, die -selbst wenn Sie dennn wollten, nicht mal eben "Ok, da sitzen noch so viele Patienten in der Ambulanz rum, da mach ich eben Überstunden, bis die Patienten versorgt sind" arbeiten können. Da wollen Kinder von Kita/ Schule abgeholt, betreut und bekocht werden, da sind Kinder mal krank (= Teilzeitkraft fällt dann ungeplant aus), und von Urlaubssaison, Krankheit, Fortbildung etc. ist da noch keine Rede. Der Ehepartner arbeitet auch im Klinikum in einem Akutfach und kann auch nicht "mal eben spontan einspringen", weil seine eigene Station/ Funktionsabteilung auch brennt. Die verbliebene Rumpfmannschaft aus Vollzeitkräften hat ohnehin jetzt schon mit der Abarbeitung der elektiven Terminen, Konsile, Notfälle etc zu kämpfen. Über jeden ungeplanten zusätzlichen "ich hab draussen keinen Termin bekommen, deswegen sitz ich bei euch" Patienten werden sich meine Kollegen und ich freuen. "Na prima, schön, dass Sie da sind- nehmen Sie schonmal Platz. Haben Sie ihr Lunchpaket dabei? Sie werden es brauchen." :-kotz
Ach ja, es gilt ja Facharztstandard. Meine Assistenten haben zum Großteil einen Migrationshintergrund und werden es dem would- be Patienten schon irgendwie verständlich machen, dass es laaaange dauern wird. "Wann komm ich endlich dran?" " Wenn Sie dran sind." "Ja- ich sitze aber schon seit vier Stunden hier!" "Schön, dann sehen Sie uns ja schon seit vier Stunden beim herumrennen zu."
Und da in Deutschland der Facharztstandard gilt, wird jeder Patient auch noch einem Facharzt vorgestellt werden müssen- aber, oh weh: die einzigen Fachärzte haben a) auch noch andere Pflichten, wie so nebensächliche Dinge, wie Operationslisten abarbeiten etc. (mal abgesehen, dass die Dichte an muttersprachlichen Fachärzten in einer ostdeutschen Provinzklinik eher, ähm, überschaubar ist-), und alle, sowohl Assistenten, als auch Fach/ Oberärzte sich bis dato schon nicht über mangelnde Arbeit beklagen können UND DANN NACH GETANER ARBEIT AUCH MAL NACH HAUSE WOLLEN- und keinerlei Motivation verspüren, politische Fehlplanungen durch absehbar regelmässig anfallende Überstunden auszubaden, um sich dann auch noch von den wartenden ungeplanten Patienten für etwaige Wartezeiten anmotzen zu lassen.
Naja, könnte man theoretisch Abhilfe schaffen, indem man mehr Personal einstellt? Öhm... nein, es *existiert* hier vor Ort einfach kein Nachwuchs mehr, den wir irgendwoher noch kurzfristig rekrutieren könnten. Bulgarien, Rumänien und die Slowakei haben uns schon ihren Nachwuchs kostenlos ausgebildet und uns dann überlassen, und auch diese Quelle sprudelt nicht unendlich...und Griechen, Spanier etc. bekommen wir hier in die sächsische Provinz nicht hin. Nicht in Zeiten von PEGIDA Aufmärschen ganz in der Nähe und wenn Ihnen Alternativen im Westen angeboten werden. Und deutsche Bewerber? Wer glaubt, dass sich ein dt. Bewerber gezielt hierhin bewirbt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Evtl. wenn man einen persönlichen oder familiären Bezug hierhin hat, aber ansonsten: nö. Es gäbe da noch Unmenge an E-mail Bewerbungen für Gastärzte /Hospitanten aus dem nahöstlichen/ nordafrikanischen Raum "I have a stipend of my government in xxyz and would like bla bla". Jeder, der mal so einige "Gastärzte" aus den Golfstaaten/ Nordafrika etc. mal live und in farbe erleben durfte, verspürt nur wenig Lust dauerhaft im Team auf eine derartige Verstärkung setzen zu müssen. Mal angenommen, es gäbe geeignetes und hinreichend qualifiziertes Personal in ausreichender Menge, und dieses wäre auch bereit hierhin zu kommen- da gibt es noch die Geschäftsführung, die einer Stellenausweitung sicher nicht ohne weiteres zustimmen wird. Erst mehr Umsatz generieren, dann mehr Stellen. Punkt. Und im Zweifel sind Überstunden der Belegschaft noch immer billiger, als direkt eine neue Stelle zu schaffen. Umsatzerlöse werden eher über Operationen und stationäre Fälle geschaffen, nicht über Unmengen an ambulanten Fällen.
Ich kann mir vorstellen, dass das Konzept der Servicestellen in Ballungsregionen mit großer Wirtschaftskraft, gut ausgebauter Verkehrsinfrastruktur und entsprechender Klinik- und Praxisdichte funktionieren könnte. Aber in einem Flächenland in einer peripheren Randlage mit geringer Praxis und Klinikdichte- no chance.
Es stellt sich wirklich die Frage, wie gewisse Leute in Deutschland in verantwortliche Positionen gerückt sind- offensichtlich besteht für "Gesundheitspolitiker" aller Couleur die Qualifizierung in der Trias- Kreissaal, Hörsaal, Plenarsaal. Ohne Umweg über eine berufliche Tätigkeit in der freien Wildbahn.:-???
Ich freu mich auf die praktische Umsetzung des VVG in 2015, Mazel Tov uns allen, die in der direkten klinischen Patientenversorgung hängen.