Bewerbung - was wird normalerweise verlangt?

[pesanserinus]

Ich habe nun doch angefangen mich nach einer Doktorarbeit umzusehen, was ich eigentlich gar nicht wollte, man mir aber nahegelegt hat, da es wohl ohne nicht so leicht wird einen Job zu finden in der Großstadt (ob das stimmt? Keine Ahnung...will in die Radiologie).

Nun habe ich mich auf ein Thema aus der Promotionsdatenbank der Uni beworben (Auswertung von vorliegenden Daten aus einer bereits abgeschlossenen Studie). Auf mein Anschreiben an den Prof. kam eine Mail seiner Studienassistentin zurück, die von mir folgendes wollte:

- Lebenslauf mit Ehrenämtern (sowas hab ich gar nicht!), Angabe ob ledig/verheiratet und ob Kinder da sind
- Noten (Studiums- und Abschlussnoten)

Ist das nicht etwas übertrieben für eine unbezahlte Stelle? Habe mich jetzt gefragt, ob das vielleicht schlechtes Zeichen ist, wenn die schon bei der Bewerbung so pingelig sind und anscheinend kinderlose sozial engagierte Überflieger suchen. :-((

Frage an euch: ist das normale sowas abzufragen wenn man eine Doktorarbeit übernehmen will?

[ehemaliger User_13052016-1]

Der Lebenslauf und die Zeugnisse (Abi, Physikum,evtl. Kliniknoten) sind eigentlich Standard bei allen Bewerbungen, nichts ungewöhnliches...Das mit dem Familienstand finde ich persönlich etwas dreist, aber scheint in Deutschland nach wie vor oft Usus zu sein, obwohl eigentlich jetzt weniger als früher :P Hier ein Thema, das ich mal eröffnet hatte

http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=92281

[pesanserinus]

Lebenslauf ist klar, "Abschlussnoten" fand ich aber seltsam. Hat ja kaum ein Otto-Normal-Student. Ich hab zwar ne Ausbildung, hab aber die Note nicht mit angegeben, weil die nicht so schön war. :D

Jetzt wurde ich tatsächlich zum Gespräch eingeladen, obwohl ich das bei meinen Noten nicht gedacht habe. Ich hab echt null Ahnung was ich da erzählen kann oder gefragt werden könnte usw. :-nix

[throni]

"Lebenslauf mit EHRENÄMTERN"?? Noten? Für eine unbezahlte Doktorarbeit völlig übertrieben! Wäre für mich persönlich absolut ein Grund, mich da nicht zu "bewerben". Und die Frage nach dem Familienstand im Rahmen einer Doktorarbeitsbewerbung ist geradezu abstrus.

[pesanserinus]

Mir kam das halt auch ziemlich überzogen vor, aber ehrlich gesagt will ich unbedingt eine Doktorarbeit in dem Fach haben und habe also keine andere Möglichkeit, als das mitzuspielen. Der Doktorvater ist ein krasser Überflieger, ich denke, dass es vielleicht daran liegt. Und ich hoffe einfach, dass eine Mitarbeit an einer großen Studie bei einem relativ bekannten Prof. vielleicht hilft einen guten Job zu bekommen nach dem Studium.

[ehemaliger User_13052016-1]

Also ich finde es mehr als normal...Zu jeder Bewerbung gehören Zeugnisse und Lebenslauf dazu, auch für die einer Ausbildung als Verkäuferin...Also warum nicht für eine Doktorarbeit?

Solche Kontakte helfen aus persönlicher Erfahrung wirklich ungeheim

[roxolana]

Ich glaube ich weiß was das für ein Prof ist... fängt der Name mit D an und reimt sich auf Ei? ;)

[davo]

Ich hätte, als naiver Vorkliniker, nie gedacht, dass sich jemand ohne Lebenslauf und ohne Zeugnisse für eine Doktorarbeit bewerben würde :-))

[Muriel]

Hm, meine"Bewerbung" damals war ein Zweizeiler per Email ;-)

[pesanserinus]

Stell dir vor, ich habe mich auch nicht ohne Lebenslauf beworben. Den hatte ich bereits in der ersten Anfrage mitgeschickt, trotzdem wollte ihn die Studienassistentin nochmal haben.

Meine Güte...ich wollte ja nur wissen, ob es normal ist, dass nach Ehrenämtern, Familienstand und Abschlussnoten (da wird ja bei den meisten nur das Abi vorliegen) gefragt wird, da ich bisher immer nur gehört habe, dass die Leute einfach ne Mail schreiben und wupps haben die ne Doktorarbeit.

[Nessiemoo]

Bei mir war es auch eine kurze Mail mit dem Lebenslauf im Anhang.

Bei mir stehen aber das Engagement (Fachschaft etc), Abi & Physikumsnote auch direkt im Lebenslauf drin...sind auch nicht so schlecht.

Familienstand nicht. Das geht niemanden an, mit wem und mit welchen Ergebnissen ich in meiner Freizeit schlafe oder nicht...

[Sternenprinzessin]

Ich hätte ja nicht gedacht, dass das so gängig ist mit kompletter Bewerbung. Da hatte ich ja richtig Glück. Mein Doktorvater wollte nur eine Art "Motivationsschreiben" haben, also warum gerade ich gerade diese Promotion machen will. Noten, Abschlüsse, Vorbildung oder ganz und gar Familienstand haben den überhaupt nicht interessiert...
Aber wenn der Prof, um den es hier geht, eine Koryphäe auf seinem Gebiet ist und du unglaublich von ihm profitieren kannst, würde ich doch in den sauren Apfel beißen und eine komplette Bewerbung aufsetzen. Wenn die Betreuung dafür super ist, ist das ja ein vergleichsweise kleines Opfer.

[pesanserinus]

@Sternenprinzessin

Die Bewerbung ist jetzt ja durch, ich wurde zum Gespräch bestellt...und habe Angst. :D Bin kein Typ für sowas.

Ob der jetzt eine Koryphäe ist, keine Ahnung. Er beschäftigt sehr halt sehr ausgiebig mit einer bestimmten Untersuchungsmethode und schreibt darüber Bücher und etliche Artikel. Das Projekt, zu dem das alles gehört, ist EU-weit wenn ich es richtig mitbekommen habe, also ein riesen Ding. Daher meinte ich, dass es bestimmt nicht schlecht aussieht, wenn man an sowas großem mitgearbeitet hat.

[pesanserinus]

So das Gespräch habe ich hinter mir und es lief leider nicht so toll. Habe mich sehr "vorgeführt" gefühlt und fand auch die Erwartungen ziemlich heftig. Im Angebot war die Rede von fertigen Werten, die nun noch ausgewertet werden sollen, jetzt hieß es plötzlich, dass es noch offen ist, was man damit genau macht und das man auch an den anderen Projekten mitarbeiten soll. Außerdem MÜSSEN alle Doktoranden dort ein Freisemester nehmen. Das stand leider auch nicht im Angebot, sonst hätte ich mich gar nicht beworben. Irgendwie bin ich jetzt richtig abgeschreckt es überhaupt nochmal woanders zu versuchen.... :( Muss mich erstmal von dem Gespräch erholen glaube ich....