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Heerestorte
08.05.2016, 11:12
Wenn ich heute <20 wäre, würde ich in Deiner Situation eine Berufsausbildung vorziehen.

Besser auf die Vorklinik vorbereitet sein, dadurch mehr Zeit, z.B. für Geld verdienen haben
(...) usw.


Und welcher Job soll das sein, bei dem man eklatant besser auf die Vorklinik vorbereitet ist?

R4nd0m
08.05.2016, 11:25
Man munkelt, dass beispielsweise einige Krankenpflegerinnen sich deutlich leichter in gewissen vorklinischen Fächern getan haben. Auch einige (ehemalige) OTA's aus meinem Umfeld hatten nach eigenen Angaben vieles deutlich eher drauf als "der Durchschnitt" und hatten entsprechend mehr Zeit für OP-Jobs. Das ist jetzt aber ~ 10 Jahre her - daher sollte man selbst die Ausbildungsinhalte mit denen der Vorklinik vergleichen, um auf einem aktuellen Stand zu sein.

Im Zweifel eben jene Ausbildungsberufe, die sich inhaltlich mit der Vorklinik ähneln.

Aber zum Glück dürfte das für Dich ja mittlerweile nicht mehr relevant sein ;-)

Heerestorte
08.05.2016, 11:30
Man munkelt, dass beispielsweise einige Krankenpflegerinnen sich deutlich leichter in gewissen vorklinischen Fächern getan haben. Auch einige (ehemalige) OTA's aus meinem Umfeld hatten nach eigenen Angaben vieles deutlich eher drauf als "der Durchschnitt" und hatten entsprechend mehr Zeit für OP-Jobs. Das ist jetzt aber ~ 10 Jahre her - daher sollte man selbst die Ausbildungsinhalte mit denen der Vorklinik vergleichen, um auf einem aktuellen Stand zu sein.

Im Zweifel eben jene Ausbildungsberufe, die sich inhaltlich mit der Vorklinik ähneln.

Aber zum Glück dürfte das für Dich ja mittlerweile nicht mehr relevant sein ;-)

Ja, ne, ich frage nur, weil ich auch einige Kommilitonen kenne, die davor eine Ausbildung gemacht haben.
OTAs, Physios, Krankenschwestern etc. und von allen hörte man "Das habe ich alles schon mal gelernt, aber alles wieder vergessen", also war der Vorteil durchaus überschaubar und den meisten fiel es eher schwer so viel zu lernen, weil deren Schulzeit schon länger her war.

Dass man den Beruf aber dann nebenher natürlich weiter ausführen kann, ist natürlich ein Vorteil, da man sich nicht erst damit beschäftigen muss, wo man denn arbeiten könne etc.

R4nd0m
08.05.2016, 11:46
Einige Rettungsassistenten / bzw. -sanitäter bei uns im Ortsverband meinten mal, das in diesen Ausbildungen der Schwerpunkt so sehr auf die Praxis gelegt ist, dass sich daraus kaum Vorteile im Studium ergaben.

Bist / Warst Du nicht auch im Rettungsdienst? Wie hat Dir Deiner Meinung nach die Ausbildung geholfen?

Ich bin der Überzeugung, das es geeignetere und weniger geeignete Ausbildungsgänge hinsichtlich des zu erwartenden medizinischen Vorwissens gibt. Wie waren Deine Erfahrungen "als Sani"?

Heerestorte
08.05.2016, 12:06
Einige Rettungsassistenten / bzw. -sanitäter bei uns im Ortsverband meinten mal, das in diesen Ausbildungen der Schwerpunkt so sehr auf die Praxis gelegt ist, dass sich daraus kaum Vorteile im Studium ergaben.

Bist / Warst Du nicht auch im Rettungsdienst? Wie hat Dir Deiner Meinung nach die Ausbildung geholfen?

Ich bin der Überzeugung, das es geeignetere und weniger geeignete Ausbildungsgänge hinsichtlich des zu erwartenden medizinischen Vorwissens gibt. Wie waren Deine Erfahrungen "als Sani"?

Ja, darauf wollte ich auch ein wenig hinaus. Ja, bin RS und es hat kaum was gebracht.
Über EKG z.B. wusste ich halt grob was es anzeigt und wie man ein 12 Kanal-EKG klebt.
Die Physiologie dahinter wird einem kaum erklärt. Ich hatte ein Fitzelchen Vorsprung in Medizintechnik, aber viel genützt hat das nichts.

Man lernt halt, wie du schon sagtest, eher die Praxis, da man ja eher dazu da ist, dem RA und den NA zu helfen. Da braucht man nicht so viel theoretisches Wissen.
Man weiß einige wenige Sachen, aber halts nichts dramatisches.
Ich wusste z.B. im Studium schon pathologische Atemmuster wie Cheyne-Stokes-Atmung, Kussmaul etc. und noch andere Dinge. Aber z.B. Biochemie war eigentlich gar kein Ausbildungsbestandteil und Physiologie auch eher wenig.

Es wird halt mehr auf praktische Abläufe etc. Wert gelegt.
EKG anlegen, technische Rettung, Infusionen, Medikamente etc.
Vielleicht werden sich noch einige Dinge in der Klinik als Vorteil erweisen.
Z.B. die Formel für die prozentuale Verbrennung von der Körperoberfläche (Neunerregel), GCS, SHT-Grade etc. pp. Aber das sind ja nur Kleinigkeiten.

Ich persönlich hatte als eigentlichen Vorteil nur, dass ich schon im Umgang mit Patienten ein wenig geschult war und ich einen Teil der Medizin kannte und wusste, dass es das sein soll.
Mir fiel die Anamneseerhebung im Wahlfach Anamnese leichter, da ich ja schon Patientenkontakt-Erfahrung hatte.



Wir können unterm Strich festhalten, dass die Ausbildung im RD viel Spaß macht, einen fürs Leben lehrt, man eigentlich immer irgendwo als Ehrenamtler/450€-Basis einen Job findet,
aber man kaum Vorteile für das Studium hat.

Als Rettungsassistent/Notfallsani ist das vermutlich ein wenig anders,
da diese sicherlich mehr Physio/Biochemie in ihrer Ausbildung haben.

Haematopoesie
08.05.2016, 12:11
Und welcher Job soll das sein, bei dem man eklatant besser auf die Vorklinik vorbereitet ist?

MTA!
Ich kann zwar nur für mich, meine Schule (staatlich) und meine zukünftige Uni sprechen, aber zB. das Physikpraktikum ist 1:1 gleich (inkl. Prüfung und Testate), Histologie werde ich auch nicht wieder so schnell vergessen, Bakterien bekomme ich auch noch zusammen und dann kommt noch das ganze Vorklinik Zeug wie Chemie, Biochemie etc dazu. Wir hatten Profs und Dozenten, die auch die Studenten betreuen und oft wurden die Folien nicht wirklich abgeändert. Klar, ganz so in die Tiefe gings dann nicht, aber ich denke, dass ich da schon nicht mit 0 Ahnung da stehe.
Ich werde berichten, wenn ich dann nächstes Jahr hoffentlich endlich selbst studieren kann :).

Migole
08.05.2016, 15:06
Falls noch nicht vorgeschlagen worden ist: Molekularmedizin ist auch ganz nett. Biomedizin ebenso, aber da ist es recht schwierig reinzukommen.

.... Siehe mein Kommentar. "Ganz nett" bringt einem nicht viel wenn man nachher arbeitslos und ohne Wartesemester dasteht.
Aber der OP scheint ja zum Glück eher in Richtung Ausbildung zu blicken. Wobei ich da auch gar nicht unbedingt in Richtung "Verwertbarkeit für das Studium" schauen würde, sondern eher was einem Spaß macht :-) aus meinem Semester haben z.B. auch schon mehere wieder abgebrochen und sind in ihren alten Beruf zurück gegangen.

Arrhythmie
08.05.2016, 16:10
Molmed und Biomedizin... Davon würd ich mal tunlichst die Finger lassen. Migole hat es ja schon geschrieben...

KeepWell
08.05.2016, 17:21
Und welcher Job soll das sein, bei dem man eklatant besser auf die Vorklinik vorbereitet ist?

Ich kann da nur von mir sprechen, habe vorher eine MTRA Ausbildung gemacht, den wirklich einzigen Vorteil den ich durch die Ausbildung hatte, war das ich förmlich nicht erschlagen wurde von den ganzen Fachbegriffen und ein bisschen Anatomie kann man ja auch schon, auch wenn es im Studium deutlich tiefgreifender ist :) Sonst hab ich aber auch keine wirklichen Vorteile erkennen können >_< Gut und Röntgen/CT sind ja auch nichts neues mehr für mich :)

ehem-user-11022019-1151
08.05.2016, 17:26
Ich glaube auch, dass Physiotherapie ganz gut wegen Anatomie ist, aber im Endeffekt muss man trotzdem lernen, auch wenn man es in der Ausbildung hatte.
Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass man in einer Ausbildung gut auf das Studium und den Lernstoff vorbereitet wird.
Ich weiß nicht, was man in der MTA Schule über Histologie lernt, aber ich wage zu bezweifeln, dass das dem Niveau eines Studium entspricht.

Haematopoesie
09.05.2016, 21:40
Ich weiß nicht, was man in der MTA Schule über Histologie lernt, aber ich wage zu bezweifeln, dass das dem Niveau eines Studium entspricht.

:) ich würde da sogar behaupten eine MTA hats da mehr drauf. Hab meinen ganzen Medi Freunden bei Histo geholfen.
Das Script und der Präparate Koffer war auch 1:1 das selbe, dazu kommt, dass wir natürlich die ganzen Färbungen und Schnitte selbst gemacht haben. Ich mein, eine TA muss das später beurteilen können ob die Färbung überhaupt funktioniert hat, was meinst wie der Pathologe einem zusammenstaucht wenn man da irgendeinen Käse abliefert... Wobei die normale Histo jetzt auch kein Hexenwerk ist, PAP Abstriche dagegen.... :-oopss

fMRI
10.05.2016, 00:25
Wer eine Ausbildung nur mit dem Ziel macht es später 'einfacher' im Studium zu haben sollte vielleicht in sich gehen und Aengste und Unsicherheiten überdenken.
Sucht euch doch was aus, was euch Spass und Freude macht, lernt das (Studium kommt ja dann in ein paar Jahren) und bringt ein total anderes Wissen und Erfahrungen zum Studium mit. Macht etwas, was euch sonst noch interessiert -- werdet Koch, Bademeister, Landschaftsgärtnerin, Schneider ("Modedesign"), Erzieher, "irgendwas mit Medien" (Cutterin (Filmschnitt), Tontechnik, etc.)... Interessante Ausbildungsberufe gibt es en masse...

fMRI
10.05.2016, 10:35
Hörgeräteakkustikerin, Optiker, Orthopädietechniker, Logopädin, Ergotherapeut, ... wenn's schon was mit "Gesundheit" zu tun haben soll. Oder auch Hygienefachkraft, Lebensmittelinspektorin, Fachkraft im Versicherungswesen (Ausbildung bei Krankenkasse), MDA,... Alles Dinge, die man nicht (bzw. nochmal aber mit anderen Aspekten) im Studium lernt, aber doch ein interessantes Spektrum an Wissen vermitteln.
Ich verdrehe immer die Augen, wenn Leuten nur die Auswahl
A) Krankenpflege
B) MTA, OTA, MRTA oder sonst was mit 3-4 Buchstaben
C) Rettungsdienst
einfällt.
Laaaaaangweilig...! :-)

Behandelt Stottern, bringt jemandem nach einem Unfall das Sprechen oder Schlucken wieder bei, passt einem Baby die erste Brille an, optimiert die Prothese von einem Sportler, macht Kopfläuseinspektion mit dem Gesundheitsamt in der Grundschule, lernt die Tricks der effektiven Dokumentation und Abrechnung.... Bis auf die Jobs in der Verwaltung kann man da auch locker Samstags bzw. Teilzeit im Studium nachher nebenbei weiterarbeiten.