Klingt wie bei den Linux-Benutzern, die sich für toll halten, weil man dort jeden scheiß erstmal selbst programmieren muss.
Mir geht‘s im übrigen auch nicht darum, mich als besonders kompetent darzustellen. Gegen jemanden, der sich wirklich gut mit Statistik auskennt, komme ich absolut nicht an. Aber gegen die meisten medizinischen Doktoranden mit pillepalle retrospektiver Arbeit eben schon.
Wenn jemand einen Doktorgrad hauptsächlich mit statistischen Auswertungen erlangt, aber nicht mal wirklich verstanden hat, was ein p-Wert eigentlich aussagt, ja, dann spreche ich demjenigen die Kompetenz ab, die ich eigentlich für sowas erwarten würde. Und das sind keine Ausnahmen, sondern eher die Regel. Leistungsfähigkeit ist insofern vorhanden, dass sie den Zeitaufwand investieren sich irgendwie trotz grober Unfähigkeit durchzumogeln.
Ich hatte nicht erwartet, dass mir jemand wirklich 150 euro die Stunde zahlt. Dafür bekommt man sicher eine bessere Statistikerin als mich. Aber ich hatte auch keine Lust, kostenlos die Unfähigkeit anderer auszubügeln. Das hätte ich eben nur dann gemacht, wenn mir jemand meinen normalen Stundenlohn gezahlt hätte.
Bei der Gelegenheit erlaube ich mir mal, kürzlich hier gestellte Fragen eines Kollegen zu zitieren, die ungefähr den Kenntnisstand vieler Mediziner widerspiegeln, die über retrospektive Auswertungen einen Doktorgrad erlangen: