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  1. #2501
    Kinder-Fraktion Avatar von THawk
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    Dann sollte man aber nicht vergessen, dass (zumindest in Kanada, ich glaube USA ebenfalls) ein research project zwingend Teil der Assistenzarzt-Zeit ist. Und durch die Ausbildung im undergraduate Studiengang haben viele (nicht alle) schon zu Beginn der medical school einige Forschungserfahrung.

    Klinisch halte ich die breite Ausbildung an deutschen medizinischen Hochschulen für wichtig und gut. Irgendwo gehört da aber auch zwingend eine wissenschaftliche Ausbildung zum Arztwerden hinzu. Der deutsche Doktortitel ist (angesichts des sehr unterschiedlichen Niveaus) sicher nicht die optimale Variante. Man könnte z.B. eine (überschaubare) wissenschaftliche Arbeit in die Studienzeit integrieren, dann eben ein Berufsdoktorat raus machen, muss dann aber auch vernünftige Möglichkeiten für einen PhD schaffen. Denn da hakt es doch in Deutschland besonders dran. Da sind MD/PhD Projekte, wie sie von manchen Unis eingeführt wurden ein guter Anfang.
    "Wir hatten Zeit. Er, weil er alt, ich, weil ich jung war."
    Eric-Emmanuel Schmitt: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran



  2. #2502
    Diamanten Mitglied
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    In den USA gibts genug Unis, die über ihr residency program sagen, dass Forschung nicht nötig ist.

    Ich bin überzeugt, dass man bessere Ärzte "erzeugen" würde, wenn man den Wildwuchs an Fächern eindämmen würde, und stattdessen sicherstellen würde, dass das, was gelehrt wird, auch wirklich gelernt wird. Z.B. durch mehr mündliche Prüfungen statt immer nur Antwort-Wahl-Verfahren. Dadurch würde man auch dafür sorgen, dass man sich beim Lernen auf die wichtigsten Bereiche konzentriert, statt auf absurde Details.

    Ich bin auch nicht der Ansicht, dass eigene wissenschaftliche Tätigkeit fürs Arztsein wichtig ist. Worauf man bei Papers und Statistiken achten muss, lernt man, zumindest bei uns, in Med. Psych. und Biomathe recht intensiv. Alles, was darüber hinausgeht, ist IMHO Luxus, und nur für Leute relevant, die an Unikliniken Karriere machen wollen.

    Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ein Berufsdoktorat kommt. Das wäre ja eine Ungleichbehandlung aller anderen Studienrichtungen. Ich vermute eher, dass man die Anforderungen für den Dr. med. stark in die Höhe schrauben, und den Anteil der Dr. med. unter den Medizin-Absolventen stark reduzieren wird.



  3. #2503
    Diamanten Mitglied
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    manche fakultäten führen ja jetzt schon pflicht-forschungsarbeiten als teil des studiums



  4. #2504
    Diamanten Mitglied Avatar von Miss_H
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    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    Da finde ich das US-Modell sinnvoller: Fokus aufs Wesentliche. Unterschiedlichen Unis unterschiedliche Schwerpunkte ermöglichen. Nicht jeder Medizin-Absolvent muss unbedingt Schmerztherapie und Palliativmedizin und HNO und Psychiatrie und GTE und Med. Soz. gemacht haben. Bis zum Studienabschluss sind diese ganzen Details ohnehin wieder weg.
    Wenn ich deine Beiträge lesen, dann muss ich manchmal mit dem Kopf schütteln.
    1. In den USA ist alles besser. Da wissen wir schon lang. Wieso studierst du nicht in den USA?
    2. Schmerzmedizin ist ein ziemlich wichtiges Fach. Das brauchst du in jedem Fach (ok, Patho, Mibi, Transfusionsmedizin nicht, ansonsten allerdings schon) Auch die anderen Fächer sind wichtig.
    3. In welchem Studiengang lernt man bitte nur Dinge die man braucht? Ich persönlich habe "nur" zwei Fächer studiert, aber ich kenne niemanden aus meinem gesamten Freundeskreis, der nur relevante Dinge im Studium gerlernt hat. Es geht bei einem Studium immer darum Grundlagen zu lernen und noch viel mehr darüber hinaus. Denn ein Studium soll dich dazu befähigen unbekannte Probleme lösen zu können. Und in der Medizin ist sehr hilfreich einen Überblick zu haben und den bekommt man im Studium.

    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    Ich bin überzeugt, dass man bessere Ärzte "erzeugen" würde, wenn man den Wildwuchs an Fächern eindämmen würde, und stattdessen sicherstellen würde, dass das, was gelehrt wird, auch wirklich gelernt wird. Z.B. durch mehr mündliche Prüfungen statt immer nur Antwort-Wahl-Verfahren. Dadurch würde man auch dafür sorgen, dass man sich beim Lernen auf die wichtigsten Bereiche konzentriert, statt auf absurde Details.
    Mündliche Prüfungen sind ziemlich subjektiv. An meiner Uni gibt es objektive mündliche Prüfungen. Dein Prüfer liest dir nur die Aufgabenstellung vor und interagiert danach nicht mehr mit dir. Das ist mit Abstand die unmenschlichste Prüfung die ich bis jetzt erleben durfte. Ich halte nicht besonders viel von mündlichen Prüfungen. Man könnte schriftliche Prüfungen bei denen man schreiben muss erstellen oder einfach MC-Fragen immer wieder neu oder umgestalten. Das wäre aber Aufwand und das machen die Dozenten nicht.

    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    Ich bin auch nicht der Ansicht, dass eigene wissenschaftliche Tätigkeit fürs Arztsein wichtig ist. Worauf man bei Papers und Statistiken achten muss, lernt man, zumindest bei uns, in Med. Psych. und Biomathe recht intensiv. Alles, was darüber hinausgeht, ist IMHO Luxus, und nur für Leute relevant, die an Unikliniken Karriere machen wollen.
    Bei uns nicht. Ein viele meiner Mitstudenten können Studien nicht richtig lesen, davon bin ich überzeugt. Und ich finde das gehört zu jeder akademischen Ausbildung.



  5. #2505
    Diamanten Mitglied
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    5. WBJ Psychiatrie
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    Alles ist "wichtig". Und gerade ich interessiere mich auch durchaus für medizinische Teilbereiche, die ich vermutlich nie "brauchen" werde.

    Aber die Frage ist eben, wie hoch der Preis ist, den man dafür bezahlen muss, dass man so viel ins Studium reinpackt. Der Preis ist, dass alles oberflächlich gelehrt und geprüft wird, dass man Altfragenorgien benötigt, um akzeptable Bestehensquoten zu erzielen. Die Studenten haben also am Papier alle Fächer absolviert, aber nur wenig Wissen erworben. Ist das sinnvoll? Natürlich nicht.

    Deshalb meine Forderung, sich von der zwanghaften Vorstellung, jedes Fach ins Studium reinpacken zu müssen, zu verabschieden. Man lernt vieles als Assistenzarzt, und muss deshalb nicht krampfhaft versuchen, alles ins Studium reinzupacken. Das ist in einer Welt des ständig wachsenden medizinischen Wissens einfach unrealistisch.

    In meinem Erststudium hat man auch vieles gelernt, was man "nicht benötigt". Das war aber auch völlig egal, da die Menge an Stoff im Verhältnis sehr gering war. Man konnte also alles gründlich lernen, und die Prüfungen konnten deutlich tiefgehender/verständnisorientierter sein als ich es im Medizinstudium erlebe.

    Und nein, es ist sicher nicht alles besser in den USA. Aber das sollte einen nicht davon abhalten, sinnvolle Aspekte zu übernehmen. Deutschland stellt mit seiner Art des Medizinstudiums, mit dem 35-Fächer-Hammerexamen und der extremen Standardisierung über alle Unis hinweg, international gesehen sicher eine absolute Ausnahme dar. Das bekommt man nicht umsonst, sondern geht mit hohen Kosten einher.

    Ist aber in diesem Thread sicher off-topic Um noch einmal auf den Kern meiner Aussage zurückzukommen: Wenn man auch noch eine zwangsweise "Doktor"arbeit ins Medizinstudium reinpacken will, muss man den Stoff des klinischen Studienabschnitts um mindestens 1/5 kürzen. Da das natürlich nicht geschehen wird, werden die Klausuren halt noch altfragenlastiger werden müssen...
    Geändert von davo (19.11.2016 um 23:34 Uhr)



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