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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Platin Mitglied
    Mitglied seit
    24.04.2006
    Ort
    schönste Universitätsstadt Deutschlands
    Beiträge
    873
    Da ist eine Mutter mit einem 6jährigen Kind, das nach einem Sturz anscheinend aus dem Ohr geblutet hat, in die Notaufnahme des Krankenhauses gegangen/gefahren. Die haben das Kind nicht untersucht, sondern Mutter und Kind zur KV-Notfallpraxis eines Praxisnetzes (im Gebäude des Krankenhauses?) geschickt. Von dort wurden die beiden zu einer auswärtigen HNO-Praxis geschickt, die KV-Notdienst hatte. Weil die HNO-Ärztin keine Diagnose stellen konnten, hat sie Mutter und Kind zurück in die KV-Notfallpraxis im Krankenhaus geschickt. Erst auf Protest der Mutter ist das Kind in der Notaufnahme angenommen und untersucht worden.

    Begründung /Zitat:

    >>Dies wiederum hat mit dem Kooperationsvertrag zu tun, den das Praxisnetz mit dem Klinikum geschlossen hat. Dr. Roland Zippelius, Leiter der Notaufnahme, erklärt das so: "Ist der Patient gehfähig, kommt er in die GOIN-Notfallpraxis." Muss er liegen oder wird er vom Rettungsdienst transportiert, geht es automatisch in die Notaufnahme. <<

    http://www.donaukurier.de/news/ingol...3e8aa66d6dfc98



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  2. #2
    *hat sich verabschiedet* Avatar von hennessy
    Mitglied seit
    27.02.2007
    Beiträge
    5.925
    Leider scheint dies Alltag in Deutschland zu sein. Nach dem Beamten-Motto: Man prüfe und überlege, ob nicht zuständig der Kollege.
    Schade. Man sitzt als Arzt ständig zwischen den Stühlen und auch mit einem Bein immer im Knast, weil es keine eindeutige Regelung gibt bzw weil man als Arzt auch mehr und mehr Kaufmann sein muss.
    Nochmals: Schade.
    Die Presse stürzt sich natürlich auf so einen Fall und macht eine Staatsaffäre draus. Sozialneid?

    gruß
    hennessy



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  3. #3
    Diamanten Mitglied Avatar von Skalpella
    Mitglied seit
    21.08.2006
    Ort
    EmmaH
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    Ich kenne die Problematik, weil ich das Haus zufällig sehr genau kenne. Das Problem, das in der Notaufnahme dieses Krankenhauses besteht ist wohl eine gesetzliche Regelung, dass gehfähige Patienten sich nicht selbst in ein Krankenhaus einweisen können, sondern dass diese Einweisung durch einen niedergelassenen Arzt erfolgen muss. Nun hat das besagte Krankenhaus einen Kooperationsvertrag mit einem Hausarztnetz geschlossen, das in diesem besagten Krankenhaus selbst einen Notfallambulanz betreibt.
    Könnte alles ganz gut sein. Leider kommt es sehr häufig zu unadäqat langen Wartezeiten; zusammen mit der Tatsache, dass die "Versorgung" wie in dem geschilderten Fall oftmals eine Farce ist. Dass ein aus dem Ohr blutendes Kind (nach Sturz) eher mal Verdacht auf eine Schädelbasisfraktur hat und einer Überwachung zugeführt werden sollte, als in den angrenzenden Landkreis zum HNO gefahren zu werden, sollte einleuchten.
    Ich selbst habe auch schon mitbekommen, dass eine Patientin mit akutem Abdomen und eindeutiger Ileussymtomatik nicht einmal von diesem Arzt, der in der besagten Praxis saß angesehen wurde. Er hat die nötigen Zettel ausgefüllt, die er zum abrechnen brauchte und die Frau eingewiesen, was zwei Stunden früher hätte erfolgen können, wenn sie nicht durch die Praxis gemusst hätte. Dies alles findet aber unter dem Dach des besagten Krankenhauses statt. Als Mitarbeiter muss man sich sowas dann immer anhören, wie schlecht die Behandlung dort war. Und auf Nachfragen erfährt man dann, dass es sich um die Notfallpraxis gehandelt hat.
    Einzige Möglichkeit, dem Ganzen zu entehen: Liegend vorfahren



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  4. #4
    *hat sich verabschiedet* Avatar von hennessy
    Mitglied seit
    27.02.2007
    Beiträge
    5.925
    traurig. Der heilige Bürokratius steht eben überall.

    gruß
    hennessy



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  5. #5
    LA Avatar von alex1
    Mitglied seit
    11.03.2002
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    "Just treat!"
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    Das ist nun wirklich gefährlich langsam, wenn man solche Patienten wie dieses Kind einfach wegschickt.
    Auf der anderen Seite allerdings muß man auch gestehen, daß Notaufnahmestationen ab und zu durch Hypochonder überrannt werden, die wegen jeden Sch**ß ein Haus der Maximalversorgung aufsuchen, weil die meinen da würde es besser gehen.
    Manche wissen nicht mal daß man die 10 Euro auch an der Notaufnahme zahlen muss und gehen deswegen in die Notaufnahme, es heißt ja auch "Praxisgebühr" und nicht "Notaufnahmegebühr oder Ambulanzgebühr".

    Die Idee eine Hausarztbereitschaftspraxis mit im Haus zu haben kenne ich aus München und hier funktioniert das Modell ganz nett soweit ich sagen kann. Allerdings muß man sehr vorsichtig selektionieren wenn man alles in die Praxis schickt.



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