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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #32826
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    10.01.2009
    Beiträge
    3.902
    Viele der Waiseneltern sagten das, und mir ging es auch so, dass man besonders glückliche Eltern, Schwangere, oder gar Freunde mit Kindern im selben Alter kaum ertragen kann. Man will echt nicht hören oder gar sehen, was bei denen so läuft, und auch will man kein Gejammer über Kinder hören (von wegen sie schlafen schlecht oder schreien viel oder seien anstrengend). Also wenn man in die Kategorie fällt scheidet man irgendwie fast schon aus, um Gespräche zu unterhalten, weil man ja weiß dass da noch anderes ist was - wenn schon nicht unpassenderweise angesprochen - eben bewusst zurückgehalten wird. Und selbst bei allen anderen fühlt man sich unverstanden, weil es einfach eine Situation ist, die Außenstehende kaum nachvollziehen können.
    Ganz gut fand ich Gespräche mit anderen Waiseneltern, weil die eben wissen wie es ist. Das sind keine Psychologen oder Therapeuten, aber der Rahmen ist geeigneter für Gespräche.
    Irgendwann wird etwas Ablenkung auch willkommen. Anfangs muss man einfach Ruhe haben im zu trauern und sich selbst zu sortieren, dann aber ist es auch schön etwas abseits von kinderthemen was schönes zu unternehmen.
    Was irgendwie schön war, war Post - unaufdringliche Beileidsbekundungen oder lange persönliche Briefe - wir hatten einen ganzen Haufen, das halbe Dorf hatte was geschickt.
    Blumen schicken - vielleicht auch noch später, wenn andere nicht mehr daran denken.
    Für näher stehende auch gut: Unterstützung bei der Organisation der Beerdigung anbieten, man glaubt gar nicht was da alles zu tun ist.

    Ich war ein halbes Jahr ein gehässiges Persönchen, ja da vielleicht etwas Nachsicht haben, manche lassen etwas Wut auch an anderen aus. So richtig Friede setzte erst ein, als ich wieder schwanger war.



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  2. #32827
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    12.09.2006
    Beiträge
    5.499
    In unserem Viertel gibt es ein wunderschönes Einfamilienhaus mit einem tollen Garten, in dem es wirklich alles gibt, was man sich so vorstellen kann. Jedes Mal, wenn ich an diesem Haus vorbei gekommen bin, war ich ein bisschen neidisch darauf. Bis mir eine Bekannte erzählt hat, dass das zweite Kind dieser Familie 2019 nach nur 11 Tagen verstorben ist. Das hat mich irgendwie ganz schön getroffen, obwohl ich die Familie nur vom sehen kenne. Wenn ich daran denke, bin ich einfach nur froh, dass meine Familie gesund und munter ist. Als Kind früher habe ich den Tod von einigen gleichaltrigen miterleben müssen, das war schon schlimm. Aber bei eigenen Kindern ist das unvorstellbar.



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  3. #32828
    small but dangerous
    Mitglied seit
    23.05.2012
    Semester:
    Narkosefachzwerg
    Beiträge
    4.183
    Ich arbeite aktuell fast ausschließlich mit onkologischen Kids (größtenteils mit sehr schlechter bis infauster Prognose), mir gehen da oft Gedanken zum Thema Tod und was das mit den Eltern macht im Kopf rum.
    Ich finde es auch super schwierig da als Außenstehende "gut" zu reagieren (beim Tod von Erwachsenen fällt einem das irgendwie leichter. Mit trauernden Angehörigen hat man ja gerade in der Intensivmedizin relativ oft zu tun, da habe ich vermutlich auch mehr "Übung").
    Das Baby einer Kollegin starb wenige Tage nach Entbindung an einem Herzfehler, da wusste ich auch nicht so recht, wie ich am besten reagieren/helfen soll.



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  4. #32829
    little red riding bitch Avatar von agouti_lilac
    Mitglied seit
    18.10.2002
    Ort
    german mouse clinic
    Semester:
    fetal position
    Beiträge
    4.544
    Danke euch.
    Calvin: “It's psychosomatic. You need a lobotomy. I'll get a saw.”



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  5. #32830
    gamo lefuzi nibe
    Mitglied seit
    24.10.2009
    Beiträge
    3.484
    Oh man, K1 treibt mich in den Wahnsinn mit ihrer Verpeiltheit. Sie schafft es nicht nur, Tintenflecken an ihren Händen, im Gesicht und auf ihrer Kleidung zu verteilen, sondern mittlerweile in der ganzen Wohnung. Heute hat sie dann aus Versehen die falsche Seite im Buch bearbeitet, was zu einem halbstündigen Meltdown geführt hat, während dessen sie mit 100 dB rumgebrüllt hat. Und mein Mann schrieb mir wütende Nachrichten, weil er sich bei der VK im Nebenzimmer gestört gefühlt hat...



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