Viele der Waiseneltern sagten das, und mir ging es auch so, dass man besonders glückliche Eltern, Schwangere, oder gar Freunde mit Kindern im selben Alter kaum ertragen kann. Man will echt nicht hören oder gar sehen, was bei denen so läuft, und auch will man kein Gejammer über Kinder hören (von wegen sie schlafen schlecht oder schreien viel oder seien anstrengend). Also wenn man in die Kategorie fällt scheidet man irgendwie fast schon aus, um Gespräche zu unterhalten, weil man ja weiß dass da noch anderes ist was - wenn schon nicht unpassenderweise angesprochen - eben bewusst zurückgehalten wird. Und selbst bei allen anderen fühlt man sich unverstanden, weil es einfach eine Situation ist, die Außenstehende kaum nachvollziehen können.
Ganz gut fand ich Gespräche mit anderen Waiseneltern, weil die eben wissen wie es ist. Das sind keine Psychologen oder Therapeuten, aber der Rahmen ist geeigneter für Gespräche.
Irgendwann wird etwas Ablenkung auch willkommen. Anfangs muss man einfach Ruhe haben im zu trauern und sich selbst zu sortieren, dann aber ist es auch schön etwas abseits von kinderthemen was schönes zu unternehmen.
Was irgendwie schön war, war Post - unaufdringliche Beileidsbekundungen oder lange persönliche Briefe - wir hatten einen ganzen Haufen, das halbe Dorf hatte was geschickt.
Blumen schicken - vielleicht auch noch später, wenn andere nicht mehr daran denken.
Für näher stehende auch gut: Unterstützung bei der Organisation der Beerdigung anbieten, man glaubt gar nicht was da alles zu tun ist.
Ich war ein halbes Jahr ein gehässiges Persönchen, ja da vielleicht etwas Nachsicht haben, manche lassen etwas Wut auch an anderen aus. So richtig Friede setzte erst ein, als ich wieder schwanger war.