Hallo,
vielen Dank nochmals für eure Antworten und Meinungen bzw. Hilfen.
Es hat sich viel getan und ich habe inzwischen meine Hausarztfamulatur in der Allgemeinmedizin gemacht. Es war super, es hat einfach nur Spaß gemacht.
Diese 4 Wochen waren die besten meines bisherigen Studiums. Der Arzt war super engagiert, ich durfte unglaublich viel machen.
Anamnese, Therapie, Blutabnehmen, Infusionen, Injektionen etc. Er gab mir eine Famulantensprechstunde, ich durfte kleinere Fälle komplett selbst behandeln und er schaute natürlich bei jedem Schritt drüber.
Von den Patienten bekam ich tolle Rückmeldungen und der Hausarzt meinte auch, praktisch sei ich schon richtig fit und auch das Wissen ist da. Ich dachte immer, ich wisse nix aufgrund der schlechten Noten aber sobald es an die Zusammenhänge und das logische Vorgehen ging, da hat es bei mir klick gemacht.
Ich hab mit dem Arzt auch über meine Zweifel gesprochen, aber er meinte ich wäre in der Allgemeinmedizin super aufgehoben und könnte das richtig gut machen später. Außerdem ist die Weiterbildung nicht sooo stressig, nach den klinischen Monaten in der Inneren kann man ja in den niedergelassenen Bereich was auch mit Familie etc. halbwegs vereinbar ist. Zumindest hatte er 3x Söhne und ich hatte nicht den Eindruck dass die zu kurz kommen trotz sehr gut laufender Praxis. Also ich denke, da bin ich genau richtig. Und die Noten interessiert da wirklich keiner.
Aber was ich auch für mich gelernt habe: Weniger hart sein mit mir selbst und meinen Mitmenschen. Stolz sein auf das was ich bisher kann, vor allem aber auch dankbar sein für die Möglichkeiten die ich jetzt hatte. So glücklich läuft das nicht immer und jetzt mit neuer Energie und Elan das durchziehen. Ich denke, mir hat immer ein bisschen so ein Ziel bzw. eine Aussicht gefehlt. Und zum ersten Mal habe ich gelernt, das ganze in Zusammenhängen anzuwenden.
Danke nochmal für die ganzen Tipps!