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Innere-Famulatur in Irland

Sechs Wochen Kardiologie auf Englisch

Nadine Hofmayer

Innere-Famulatur vom 18.2.-25.3.02 in Ballinasloe (Irland)

WARUM IRLAND?

Ich wollte unbedingt eine Famulatur im englischsprachigen Ausland machen, wobei an erster Stelle meiner Wunschliste Kapstadt stand. Leider scheiterte eine Famulatur dort an den enorm hohen Kosten für Einschreibung, Visum und Arbeitserlaubnis, so dass ich mir die günstigere und landschaftlich reizvolle Alternative Irland ausgesucht habe.
DIE BEWERBUNG

Beworben habe ich mich ein gutes halbes Jahr vor Famulaturbeginn schriftlich mit Anschreiben und Lebenslauf in ca. 10 irischen Krankenhäusern. Die Antworten kamen sehr spärlich, die erste Antwort kam erst nach über einem Monat.
Insgesamt bekam ich ziemlich viele Absagen bzw. die Information, dass ausländische Studenten nur in den Sommermonaten Juli und August genommen werden, in dieser Zeit dürfte es also relativ leicht sein, in Irland einen Famulaturplatz zu ergattern. Letztendlich bekam ich aber doch noch eine Zusage vom Portiuncula-Hospital in Ballinasloe.
Ich bin mit einem günstigen Charterflug nach Dublin geflogen und von dort mit dem Bus nach Ballinasloe. Eine günstige Alternative kann ein Flug mit Ryanair von Frankfurt Hahn nach Shannon sein.

DIE UMGEBUNG

Ballinasloe selbst ist ein ca. 6000 Einwohner zählender Ort im Landesinneren auf der Verbindungsstraße Dublin-Galway.
Die größeren Städte sind gut mit dem Bus zu erreichen, wer aber die landschaftlichen Sehenswürdigkeiten Irlands erkunden will, sollte sich eine Woche extra Zeit und ein Auto nehmen. Wer abends gerne und viel weggeht, sollte sich doch besser für eine größere Stadt entscheiden, außer ein paar Pubs hat Ballinasloe kein Nachtleben zu bieten.
DER ERSTE EINDRUCK

Der allererste Eindruck war eine ziemlich heruntergekommene schlecht beheizte Jugendherberge 10km von Ballinasloe entfernt, verbunden mit einer nur unregelmäßigen Busverbindung, in die ich mich für die ersten 3 Tage einquartiert hatte.
Der erste Tag im Krankenhaus begann hingegen mit einer Überraschung. Eigentlich hatte ich mich auf eine komplett englische Umgebung eingestellt, in meinem Team lernte ich allerdings gleich eine deutsche PJ-Studentin kennen und erfuhr, dass es am Krankenhaus 3 weitere Deutsche gibt. Es gab in der Inneren mehrere Teams. Mein Team in der Kardiologie bestehend aus Consultant (also Chefarzt des Teams), Oberärzten, Assistenten und Studenten war total nett und ich wusste gleich, zu wem ich dazugehöre.

Alltag im Krankenhaus

Das Krankenhaus war ziemlich klein, ich würde schätzen, weniger als hundert Betten und die Atmosphäre war dementsprechend familiär.
Von der Ausstattung her war das Krankenhaus nicht mit deutschem Standard zu vergleichen. Sechsbettzimmer bei Frauen wie Männern sind die Regel, die Betten können durch Vorhänge abgetrennt werden, jedem steht nur ein kleines Nachtkästchen zur Verfügung. Rollstühle, Liegen usw. machten allesamt einen altersschwachen Eindruck.
Das Verhältnis Arzt-Patient ist ebenfalls anders als bei uns. Die Patienten haben eine große Hochachtung und sind dankbar dafür, dass sich ein Arzt Zeit für sie nimmt. In die Ambulanz kommen beispielsweise die meisten älteren Leute im Sonntagsanzug oder im Sonntagskleid.

ALLTAG

Mein Tag bestand Montags, Mittwochs und Freitags aus einer ausführlichen Teaching Wardround, d.h. einer Visite, in der das ganze Team mitläuft, der Chef den Studenten Sachen erklärt, auf Herzgeräusche hören lässt... Diese Visite dauerte in der Regel den ganzen Tag, da jeweils 40-50 Patienten visitiert werden mussten. Die Visiten waren sehr lehrreich und einer der Höhepunkte der Famulatur. An den anderen Tagen war ich in der Ambulanz jeweils einem Arzt zugeteilt und habe mit ihm zusammen Patienten untersucht, die zur Nachbehandlung kardiologischer Krankheiten oder zur Kontrolle ihres Diabetes kamen.
 
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