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Auswahlgesprächsprotokoll Detail

 
Auswahlgesprächsprotokoll:
Protokoll eingefügt 16.09.2016
Ort/Uni:  Hannover, Medizinische Hochschule Hannover
Semester:  0
Anzahl Prüfer:  2-4
   
Atmosphäre:  eher locker
Dauer:  0 Std.
Note:  0
Kleidung:  gehobene Freizeitkleidung
Gespräch: 
Protokoll Auswahlgespräch Hannover Wintersemester 2015/2016
Durchgeführt am 04.09.2015 um 9.30 Uhr


Ich habe mich mit einem Abiturdurchschnitt von 1,5 zum Wintersemester 2015/2016 an der Medizinischen Hochschule Hannover MHH beworben und wurde zum Auswahlgespräch an die MHH eingeladen. 2015 lag die Einladungsgrenze bei 1,5, wobei innerhalb aller 1,5er Bewerber gelost wurde. Ich hatte also Glück, überhaupt eingeladen worden zu sein!
Am 13.08. habe ich das Einschreiben von der MHH mit der Einladung zum Auswahlgespräch am 04.09.2015 um 09.30 Uhr erhalten. Auf der Internetseite der Uni wurde vorher schon angegeben, dass ab dem 11.08. die Einschreiben versandt werden. Wegen des Versands per Einschreiben hat es etwas gedauert, bis der Brief zugestellt wurde. Vorab konnte ich aber telefonisch nach Angabe von Name und Geburtsdatum abfragen, ob ich eine Einladung erhalten würde.

Zum Gespräch sollten sich die Bewerber eine Stunde vorher in der Uni im entsprechenden Gebäude einfinden. Dort treffen die Bewerber auf die andere Mitbewerber, die im selben Zeitraum das Gespräch haben, und auf Studierende aus höheren Semestern. Die Stimmung ist natürlich angespannt, die Studierenden geben sich aber mit Bewirtung, letzten Tipps und aufmunternden Worten größte Mühe, den Bewerbern die Anspannung zu nehmen.
Die Kleidung war dem Anlass angemessen schick, aber nicht übertrieben. Herren in der Regel mit hellem Hemd und dunkler Stoffhose, Damen häufig mit weißer Bluse und dunkler Hose. Ausreißer nach oben und unten wie immer mit dabei!

Ich wurde pünktlich aus dem Wartebereich von einem der Prüfer in den Gesprächsraum geführt. Dort wartete der zweite Prüfer schon auf uns. Man sitzt sich an zwei Tischen direkt gegenüber. Distanz wird also nicht aufgebaut. Während des Gesprächs machen sich beide Prüfer immer wieder Notizen, davon darf man sich nicht verrückt machen lassen. Es dient einfach der Protokollierung.
Meine beiden Prüfer waren der Studiendekan Prof. Dr. Just, ein Toxikologe, und Prof. Dr. Cantz, ein Stammzellenforscher.
Das Gespräch begann wie erwartet mit der Vorstellung der beiden Prüfer, die dann aber ohne große Umschweife losfragten. Grundsätzlich orientierten sie sich an dem vorher zugesandten biografischen Fragebogen, wobei themenbezogen auch Nachfragen gestellt wurden.
Als Eingangsfrage sollte ich kurz darlegen, was ich denn seit meinem Abitur 2014 gemacht hatte. Darüber kam ich dann auf das Thema Pflegepraktikum, das ich auf der Schlaganfallstation gemacht hatte und mittlerweile in diesem Krankenhaus als Pflegehelfer arbeite. Die Prüfer kamen bei diesem Thema auf eine kleine fachliche Frage, was der Unterschied zwischen einer Thrombose und einer Ischämie sei. Da ich mir nicht ganz sicher war, die richtige Definition genau zu wissen, habe ich dann erst einmal tief gestapelt und es charmant versucht: Es sei ja nicht besonders einfach, zwei Professoren das zu erklären, ich müsste ja selbst erst noch studieren. Die richtige Antwort habe ich dann doch gewusst. Pfiffige Antworten, wenn sie nicht zu häufig kommen und man damit nicht jeder Frage ausweicht, kommen bei den Prüfern ganz gut an, so glaube ich. Im fachlichen Fragespiel ging es weiter, was denn das Gegenteil eines „arteriellen Verschlusses“ sei. Bei der Frage stand ich kurz auf dem Schlauch. Das habe ich auch zugegeben, was aber von den beiden Profs honoriert wurde. Außerdem sollte ich erklären was beim Blutdruck und wie er gemessen wird, was normale Werte seien und wo die Grenzwerte lägen.
Es ging dann weiter mit Fragen zu meinen Hobbies, Musik und Sport. Musik als Ausgleich für das Lernen in der Schule und als eine Leidenschaft. Ich gab an, ein bisschen Klavier zu spielen, aber keinen Unterricht zu nehmen. Die sich anschließende Frage diente, so glaube ich, dann der Verifizierung desselbigen: Was für Komponisten ich denn so spielen würde. Zum Sport erzählte ich vom Zeitaufwand des Leistungssports, den ich betreibe (ich spiele Hockey in der Bundesliga). Ich ließ aber auch einfließen, dass der Sport eine Leidenschaft sei, dass er aber eben auch weitestgehend Ausgleich zum Lernen darstelle und ich für wichtige Prüfungen diesen Sport auch immer wieder in die zweite Reihe habe legen müssen und dass ich mit einem Studienstart natürlich auch erst einmal sehen müsse, wie es zeitlich dann noch klappt.
Zum Thema Schule kam dann noch der kurze Exkurs zum Thema Facharbeit im Geschichts-LK. Da sollte man sich vorher nochmal angesehen haben, was man damals geschrieben hat. Besonders, wenn man es im biografischen Fragebogen angibt. Auf die „böse Frage“, warum ich denn Chemie und Physik in der Oberstufe nicht weitergewählt hätte, wollte ich es nicht gleich auf meine Lehrer schieben, wobei der Hinweis darauf ankam. Ich fügte dann hinzu, mir in anderen Fächern mehr Punkte ausgerechnet zu haben und mittlerweile mehr Interesse an Chemie zu haben als noch zu Schulzeiten. „Nachher ist man immer schlauer“, aber ein bisschen würde es mich schon ärgern. Das kam plausibel rüber.
Zum Abschluss kam dann noch die Frage: Warum Hannover? Auf diese Frage sollte man sich auf jeden Fall vorbereitet haben, das hatte ich auch getan. Vor dem Gespräch hatte eine der Studierenden darauf hingewiesen, dass es nicht unbedingt gut ankommt, den „guten Ruf“ der MHH anzusprechen. Ich habe mich auf den Modellstudiengang bezogen, der, wie ich glaube, mir in meiner Lernweise entgegen kommt. Die Rückfrage der Prüfer darauf war schon vorprogrammiert: Dann hätte ich ja auch Aachen, Köln oder Hamburg angeben können… Meine ehrliche und einfache Antwort, dass ich nur in Hannover mit 1,5 überhaupt die Chance bekäme, mich vorzustellen, wurde angenommen. Außerdem nannte ich noch die praxisbezogene und forschungsorientierte Lehre als sehr ansprechende Aspekte für mich. Der aus dem Forschungsbereich stammende Prüfer fragte darauf hin zurück, was ich mir denn unter Forschung vorstelle. Bei der Vorbereitung zu diesem Gespräch hatte ich über das Exzellenz-Cluster „Rebirth“ gelesen, bei dem Grundlagenforschung an Stammzellen vorangetrieben wird. Aus genau diesem Bereich kam dieser Prüfer und so konnte ich mit einem gesunden Halbwissen aufwarten und punkten.
Zum Schluss eröffneten mir die beiden Prüfer noch die Möglichkeit, selber Fragen zu stellen. Ich fragte nach dem Grund für die Wahl des jeweiligen Fachgebietes.

Ich habe nicht auf die Zeit geachtet, zwischen 25-30 Minuten dürften es aber gewesen sein.

Abschließend muss ich sagen, dass ich mit mehr Fragen, die Studienmotivation oder Berufsbild betreffen, gerechnet hätte. Das Gespräch kam mir eher wie die Verifizierung meiner biografischen Daten vor. Am End habe ich einen Studienplatz bekommen. Anhand der Gesprächsthemen kann man also keine Vorhersage über die Tendenz geben.
Locker auftreten, bei der Wahrheit bleiben und immer davon ausgehen, dass die Gesprächspartner einem ja nichts böses wollen. Sie wollen einen nur austesten. Mal intensiver, mal weniger intensiv!
Viel Erfolg!