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Facharztprüfungprotokoll detail

 
Prüfungsprotokoll:
 
Ort/Uni:  Berlin, Charité - Universitätsmedizin
Fach:  Neurologie
Prüfer:  Prof. Dr. Endres
   
Atmosphäre:  eher locker
Dauer:  kleiner als 1 Stunde
Note:  keine Angabe
Vorgespräch:  nein
Kleidung:  gehobene Freizeitkleidung
Gespräch: 
1. Fall: Ein 60-jähriger Patient kommt zu Ihnen in die Praxis, er habe vor einigen Wochen auf der Hochzeit seines Sohnes eine Rede gehalten und dabei bemerkt, dass seine rechte Hand komisch gezittert habe. Was denken Sie?
Ich habe gesagt, dass ich eine ausführliche Anamnese erheben würde mit den Differentialdiagnosen zu Tremor im Hinterkopf: insbes. physiolog. Tremor in Stresssituation, essentieller Tremor (pos. Familienanamnese, pos. Einfluss von Alkohol) und Parkinson-Syndrom. Er wollte auf Letzteres hinaus und nichts zu anderen Tremorursachen hören. Habe dann das Parkinson-Syndrom benannt (Hypo-/Bradykinese + Rigor und/oder Ruhetremor), asymmetrischer Beginn, erfragen von motor. (u.a. Schulter-Arm-Schmerzen durch Bradykinese/Rigor) und frühen nicht-motorischen Symptomen (insbes. Fremdanamnese bei REM-Schlaf-Verhaltensstörung). Er hat gefragt, welchen frühen klinischen Test es gibt, mir ist dann die Schriftprobe (Mikrographie) und Riechtestung (Hyposmie) eingefallen. Er hat alles bejaht und einen Patienten geschildert mit beginnendem/milden Parkinson-Syndrom, wie ich weiter vorgehen würde? Ich habe cMRT genannt (Ausschluss sek. Parkinson-Syndrome, einige genannt bzw. Hinweis auf atypische Parkinson-Syndrome), L-DOPA-Test („welche Nebenwirkung? „gastrointestinal! "was dagegen tun?“ vorher Domperidon. „welche UAW?“ kam ich nicht drauf, habe versehentlich EPMS gesagt, war nicht schlimm, er meinte HRST, deshalb vorher EKG). Er wollte noch speziellere Bildgebung wissen, ich habe DatScan und Hirnstammsonografie gesagt und sollte erklären, was ich erwarte (asymmetrischen Befund mit Verminderung der präsynaptischen Dopamintransporterdichte nigrostriatal zur Abgrenzung zum essentiellen Tremor bzw. Hyperechogenität Substantiv nigra, einfache Untersuchung/verfügbar/kostengünstig, aber sehr UntersucherInnen-abhängig). Wollte dann noch weitere nuklearmedizinische Untersuchungen zur Abgrenzung der atypischen Parkinson-Syndrome nennen, da hat er aber abgewunken. Welche Therapie ich nun beginnen würde? Ich habe als mögliche Initialtherapie Monotherapie mit L-Dopa, Dopaminagoisten und MAO-B-Hemmern genannt, Vor- und Nachteile aufgezählt und gemeint, ich würde mich a.e. für Dopaminagonisten entscheiden, bei schlechter Verträglichkeit (UAWs aufgezählt, er wollte v.a. Impulskontrollstörung hören) Wechsel auf Monotherapie mit L-Dopa. Damit war er zufrieden.

2. Fall: Pat. mit Fußheberparese. Ich habe DD Peroneusparese DD L5-Syndrom genannt und dass ich zur Eingrenzung die Anamnese schärfen würde (insbes. auslösendes Ereignis und Frage nach Lumboischialgie). In der Untersuchung Differenzierung durch Sensibilitätsstörung (lateraler vs. medialer Unterschenkel bzw. Fußsohle bei L5). Er hat nach Reflexen gefragt -> TPR bei L5 betroffen, und nach motor. Unterschieden -> M. tibialis anterior (Fußsupination) und Mm. glutei medius und minimus (Hüftabduktion-Trendelenburg-Zeichen) bei L5. Zu Neurografie/EMG wollte er nichts hören, hat mich dann aber noch nach möglichen Ursachen der Peroneusparese gefragt, ich habe Prädilektionsstelle am Fibulakopf genannt mit Lagerungsschäden, Gips, Fraktur. Weiter proximal? im Bereich des N. ischiadicus.

3. Frage: Schildern Sie mir den Liquorbefund einer Neuroborelliose. Ich habe entzündl. Liquorsyndrom mit lymphozytärer Pleozytose (mäßig, im 3stelligen Bereich), normales Laktat und Glucose, erhöhtes Eiweiß genannt. Beim Eiweiß meinte er, könnte auch normal sein. Hat dann nach speziellem immunologischen Phänomen gefragt, ich kam erst nicht drauf, hab mich kurz verhaspelt mit TPHA (falsches Bakterium!) und bin dann über intrathekale Antikörper-Synthese auf die Dreiklassenreaktion mit IgM, IgA und IgG gekommen (das wollte er hören).


Insgesamt ein sehr freundlicher Prüfer mit fairen und erwartbaren Themen, der konkrete Fragen stellt und gezielte Stichworte hören möchte. Hilft weiter, wenn man in die falsche Richtung denkt oder etwas nicht direkt weiß! Wenn man anfängt zu erzählen, unterbricht er recht schnell und fragt anders weiter.

Lernaufwand: ca. 3 Monate 10-12h/Wo neben (Teilzeit-)Arbeit, dann 3 Wochen vor der Prüfung intensiv mit ca. 6-8h/Tag. Ich habe v.a. mit Amboss (neurolog. Kapitel durcharbeiten) gelernt, im Neurologie Compact und neurologisch-typische Diagnostik nachgelesen oder mit den DGN-Leitlinien ergänzt. Außerdem die Basics in „Praxisbuch EEG“ und „ENG EMG“ von Bischoff nachgelesen. FA-Repetitorien der DGN der der BGPN besucht, beide sehr empfehlenswert!