Prüfer | : PD Dr. Mönch |
Uni | : andere Uni |
Fach | : Chirurgie |
Das folgende Prüfungsprotokoll wurde von einem Studenten
bei uns in die Datenbank eingetragen:Die Prüfung fand in der BZÄK Neustadt statt.
Prüfer waren PD Dr. Mönch vom Westpfalzklinikum Kaiserslautern (Viszeralchirurgie) und ein älterer unfallchirurgischer Kollege, dessen Namen ich leider nicht verstand. Atmosphäre war über die gesamte Prüfung sehr nett und entspannt.
Der Unfallchirurg begann:
1. Kind stürzt auf Handgelenk, 13 Jahre alt, hält Unterarm in Schonhaltung.
Kurz Untersuchungsgang erklären (wollte pDMS hören, angrenzende Gelenke mit untersuchen), welches Röntgen melde ich an --> HG in 2E
Dann Röntgenbild mit kindlicher Fraktur am Handgelenk.
Erklären was ich sah, Aitken 1 Verletzung, dorsal abgekippt mit metaphysärem Keilfragment.
Kurz erklären was die Gefahr dieser Verletzung (Wachstumsstörung Epiphyse), konservativ oder operativ? Operativ mit K-Draht-Osteosynthese. Er zeigte dann Bilder von der Versorgung mit 2 K-Drähten.
Welches ist die häufigste Art der kindlichen Verletzungen? --> die gezeigte Aitken 1 Verletzung.
Gleiche Verletzung beim Erwachsenen mit Röntgenbildern, Extensionsfraktur des Radius.
Klassifikation nach AO? War eine C1 Fraktur.
Art der Versorgung? Volare Plattenosteosynthese. Hat mir wieder Rö-Bilder postop. gezeigt.
2. 80 Jahre alte Frau stürzt auf Hüfte, schmerzbedingte Immobilität, außenrotiertes Bein.
Kurzes GEspräch über Untersuchung und Anamnese (er fand gut, dass man gleich bei Aufnahme die vorbestehende Mobilität und häusliche Lebenssituation erfragt und dokumentiert)
Rö-Bild mit med. Schenkelhalsfraktur.
Klassifikationen (Garden und Pauwels) erfragt, Art der operativen Versorgung? Habe zementierte Duokopf-Prothese geantwortet, damit war er zufrieden. Zeigte mit Rö-Bilder der Versorgung - war eine unzementierte Prothese --> ich wunderte mich, er meinte aber er hatte zuletzt intraop. 2 Zementkomplikationen mit Todesfolge, daher reizt er die unzementierte Wahl nun dtl öfter aus.
Was häufiger - petrochantäre oder med. SHF?
Hab ich geraten, gefühlt med. SHF. Er meinte ca 50/50. Wie würde ich die pertrochantäre Versorgen?
Nicht dislozierte A1 Fraktur mit DHK (außer sehr alt und schlechte Knochenqualität), alles darüber hinaus mittels TFNA.
Nun prüfte der Viszeralchirurg:
1. Alte Dame, rez. Oberbauchschmerzen, nun akut seit der Nacht, mit Übelkeit.
--> Anamnese und Untersuchungsgang erklärt, Murphy Zeichen, welche Laborwerte ich abnehme (BB, K, Na, Krea, GGT, GOP, GPT, Bili, etc).
Bili, Leberwerte, CRP und Leukos dtl. erhöht, Pankreasenzyme auf Nachfrage normal.
Weiter mittels Sono Abdomen - alles mit Luft überlagert, sei kaum beurteilbar. GB nur teilweise sichtbar. Was mache ich jetzt?
Da akutes Abdomen mit entspr. Laborkonstellation ---> CT Abdomen
Befund: Akute Cholezystitis bzw Cholangitis mit Choledochuskonkrement über 5cm Größe, mauert kompletten Choledochus aus. Was tun?
Antwort: Offene Cholezystektomie mit Choledochusrevision und Einlage T-Drainage.
Wie verschließe operiere ich den Choledochus? Anwort: Haltefäden, Längsinzision, Versuch der Konkrementbergung mit Klemme oder Fogarty.
Wie verschließen? Naht mit 5-0 Monocryl nach Einlage T-Drainage.
2. Welche Möglichkeiten Leistenhernie zu operieren?
Antwort: Naht vs. Meshverfahren, Meshversorgung ist aktuell Standard und nach EHS Guidelines empfohlen. Aufzählung TEP, TAPP, TIPP, Lichtenstein, Shouldice.
Was ich am häufigsten operiert habe: TEP und Lichtenstein (habe in unserem Haus keine einzige TAPP durchgeführt).
Welches Verfahren am besten? TEP/TAPP und Lichtenstein gleichwertig - nur postop Schmerzen geringer und Rekonvaleszenz kürzer bei TEP/TAPP.
Danach sollte ich Schritt für Schritt erklären wie ich Lichtenstein operiere, inkl. Aufzählung der Nerven. War kein großes Problem.
Dann kurzes Gespräch über Versorgung Femoralhernie , wie es beim Prüfer bspw versorgt wird. Entweder TAPP/TEP oder offen zB nach Fabricius/Bassini.
Das war's dann auch, die Fragen waren absolut human und die Stimmung war extrem angenehm.
Viel Erfolg!