Prüfer | : |
Uni | : Dresden |
Fach | : Innere_Medizin |
Das folgende Prüfungsprotokoll wurde von einem Studenten
bei uns in die Datenbank eingetragen:Facharztprüfung Innere Medizin – Sächsische Landesärztekammer
📅 Datum: 04. Juni 2025
👥 Prüferteam:
PD Dr. med. Fischer
Dr. med. Schütz
Dr. med. Wilke
Einleitung / Persönliche Erfahrung
Die Prüfungsprotokolle früherer Kandidaten haben mir enorm geholfen – daher möchte ich mit meinem eigenen Beitrag auch etwas zurückgeben.
Fazit vorab: Es ist eine sehr machbare Prüfung, man macht sich im Vorfeld oft zu viel Stress, den man im Rückblick nicht gebraucht hätte. Die Prüfer*innen wollen niemanden durchfallen lassen, sie bemühen sich um eine freundliche, faire Atmosphäre. Auch wenn man bei einer Frage nicht sofort weiterweiß, wird nicht zusätzlich Druck aufgebaut.
Ich habe etwa 5 Monate lang verteilt gelernt – meist an Wochenenden, Feiertagen oder mit einzelnen Urlaubstagen. Die intensive Vorbereitungszeit begann ca. 5 Wochen vor der Prüfung mit täglich 6–8 Stunden Lernen (rückblickend etwas zu viel). Ich denke, 2–3 Wochen frei vor der Prüfung reichen vollkommen aus.
Materialien:
AMBOSS Facharztlernplan (ca. 40 % geschafft, war zu detailliert)
Facharztkurs in München (sehr hilfreich)
Prüfungsprotokolle und themenbezogenes Nachlesen auf AMBOSS
1. Prüfungsrunde
PD Dr. Fischer
Fall: Patient mit seit ca. 6 Stunden linksthorakalen Schmerzen in der Notaufnahme.
Offenes Gespräch mit strukturierter Differenzialdiagnose:
Die sogenannten Big Five: Lungenarterienembolie, akuter Myokardinfarkt, Aortendissektion, Pneumothorax, Pneumonie
Wichtig: Laborparameter, Bildgebung, CT Thorax mit Kontrastmittel bei V.a. LE
Es folgte ein EKG mit ST-Hebung V1–V3, typisch für Vorderwandinfarkt
Dann Übergang zu:
Akute Pankreatitis: Diagnostik, Therapie
Akute Cholezystitis
Hyperthyreose, latente hyperthyreose
→ Sehr faire und kollegiale Prüferin, angenehme Gesprächsatmosphäre.
Dr. Schütz
Thema: Synkopen
Systematische Einteilung in die vier Hauptgruppen
Vertiefung: Kardiale Synkope, dann vasovagale Synkope
Er wollte, dass man auch Patientenberatung betont (z. B. Verhalten bei vasovagaler Synkope)
→ Sehr strukturiertes, sachliches Vorgehen, freundlicher Stil.
Dr. Wilke
Fall: 30-jähriger Patient auf HNO-Station mit Tonsillitis und Antibiose, Verschlechterung mit hohem Fieber und Schüttelfrost.
Diagnostik: Paratonsillarabszess, eröffnet mit Eiteraustritt
Zusätzlich: chronische Rückenschmerzen durch körperliche Arbeit
→ Ich dachte zunächst an rheumatologische DD, aber das war nicht die Richtung, die er hören wollte.
Kernaussage:
Der Patient nahm Metamizol, was zu einer Agranulozytose führte
Wichtig: Differenzialblutbild, Kontrolle der Gesamtleukozyten
→ Das war etwas „rätselhaft“ gestellt, eher ein komplexer Fall mit Um-die-Ecke-Denken
2. Runde – Bild- und Befundrunde
PD Dr. Fischer: zeigte einen CGM-Ausdruck (Glukosesensor), mit schlechter Blutzuckereinstellung. Frage: Wie weiter vorgehen?
(Kannte ich aus Vorprotokollen – war hilfreich.)
Dr. Schütz: zeigte Bilder von Ösophagusvarizen Grad III–IV, inklusive Therapievorschlag mit Ligaturtherapie
Acanthosis nigricans
Ursache: Häufig assoziiert mit Hyperinsulinämie bei Adipositas, Typ-2-Diabetes, oder Insulintherapie.
Lokalisation: Meist Nacken, Achseln, Leisten, evtl. Handrücken
Dr. Wilke: zeigte ein EKG mit Torsade de pointes, Hintergrund: Neuroleptika, Diskussion über das Long-QT-Syndrom
Abschluss / Fazit
Die Prüfung verlief kollegial, respektvoll und insgesamt gut machbar.
Alle drei Prüfer waren bemüht, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, in der klinisches Denken im Vordergrund stand – nicht das Auswendiglernen. Besonders hilfreich war es, strukturierte Antworten zu geben, das wurde sehr positiv aufgenommen.
✅ Prüfung bestanden