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Prüfungsprotokolle - 3. Abschnitt

Prüfer : Krause
Uni : Berlin
Fach : Dermatologie

Das folgende Prüfungsprotokoll wurde von einem Studenten
bei uns in die Datenbank eingetragen:


[Losfach]

Vorgespräch:
Die Vereinbarung des Termins lief reibungslos über Frau Klameth. Frau Dr. Krause wirkte etwas streng. Wir bekamen einige Themenvorgaben: Atopie, Allergie allgemein, Psoriasis, häufige Hauttumore (Basaliom, Plattenepitelkarzinom, Melanom), häufige infektiöse Hauterkrankungen (HSV, VCV, Fußpilz), Systemerkrankungen mit Hautbeteiligung (SLE, Sklerodermie), blasenbildende Hauterkrankungen. Zur speziellen Therapie nur überblickend. Bei der Untersuchung müsse man halt sehen, was so an Patientenmaterial da sei, also lieber auch die wichtigsten Altersveränderungen der Haut anschauen und halt einen Hautbefund beschreiben können.

1. Tag:
Wir sollten uns in Zweierteams aufteilen, jede Gruppe wurde dann an einem eigenen Patienten geprüft. Unsere Patientin war zum Aortenklappenersatz gekommen und hatte zudem noch einen Lupus, zu dem dann meine Partnerin befragt wurde.
Ich sollte beschreiben, welche dermatologischen Befunde ich an der Patientin noch erheben könne. Sie hatte einige Leberflecke, die habe ich dann nach Effloreszenzenlehre beschrieben und etwas zur ABCDE- Regel gesagt.
Außerdem hatte sie noch einige Striae distensae und Unterschenkelödeme bei Herzinsuffizienz, ich habe dann noch die CVI als DD erwähnt und was man da für Befunde sehen könnte (Corona phlebetica, Varrizen, Ulcus, Purpura jaune d´ocre). Dann wies Frau Dr. Krause noch auf die Fersen der Patientin, da war die Haut ziemlich trocken, rissig und schuppte weißlich, ich sollte Differentialdiagnosen nennen. Ich habe trophische Strörung, Psoriasis und Mycosen erwähnt. Zu letzteren beiden sollte ich noch die Prädilektionsstellen nennen (Streckseiten, Steiß, Reizstellen bzw Intertrigines). Sie hat mich dann noch an das Ekzem als mögliche DD erinnert, hat aber nicht weiter gefragt.

2. Tag:
Für mich beschrieb Frau Dr. Krause den Fall einer Sekretärin, die wegen steifer Finger zunehmend Probleme beim Tippen bekommt und bei Kälte stark schmerzende Hände. Es lief dann auf eine Sklerodermie mit Raynaud- Phenomen hinaus.
Ich habe dann weiter nach Zeichen des systemischen Befalls (Zungenbändchensklerose, Dysphagie, Dyspnoe) gefragt und sollte dann die häufig befallenen Organsysteme nennen (Oesophagus, Lungenrestriktion durch Lungenfibrose und Thoraxsklerose, Perikard. Unser nephrologischer Prüfungsvorsitzender hat dann noch mal wegen dem Nierenbefall nachgeharkt und die skleroderme hypertone Krise erwähnt). Welche Diagnostik würden Sie machen? Serologie mit ANA, Anti- Scl, Anti- Zentromer beim CREST- Syndrom (Was ist das?), Hautbiopsie (Was würden Sie da erwarten? Bin nur auf entzündliches Infiltrat und Fibrosierung gekommen. Worauf müssen Sie achten? Bin nicht drauf gekommen, man soll besonders tief ausschneiden), evtl Funktionsdiagnostik (LuFu, Oesophagusmanometrie/ Breischluck, erinnere mich auch noch dunkel an einen Score, der die betroffenen Hautareale quanitifiziert).
Was gibt es sonst noch so für Erkrankungen, die hauptsächlich die Haut befallen? Meine zweite Antwort war blasenbildende Hauterkrankungen, dazu sollte ich dann weiter ausführen. Zu Pemphigus vulgaris, bullösem Pemphigoid und Morbus Duhring (bin nicht auf den Namen gekommen, war aber nicht schlimm) sollte ich dann was zur Klinik (Aussehen der Blasen, Prädilektionsstellen, Schleimhautbefall, Schmerz), Epidemiologie (Alter, auslösende Medikamente, Zöliakie), Diagnostik (AK gegen Desmosomen/Hemidesmosomen/Gewebstransglutaminase in Immunhisto und Serum, auf Nikolski bin ich ohne Hilfe nicht gekommen, Histo) und Therapie sagen. Bei der Therapie hätte sie gern gewusst, welche Immunsuppressiva man genau verwendet (bin nur auf Glukokortikoide und Azathioprin gekommen, Dapson, Mycophenolatmofetil und Cyclophosphamid werden auch eingesetzt). Und bei einem alten, multimorbiden Patienten? Ist auch symptomatische Therapie mit topischen Glucocorticoiden und Schmerzmitteln akzeptabel. Damit war sie dann zufrieden.

Benotung, allgemeiner Eindruck:
w* (2), w (2), w (2), w (3)
Entgegen dem im Vorgespräch eher strengen ersten Eindruck eine sehr nette Prüferin, die gern weiterhilft und sich sichtlich über jedes bischen Wissen freut, was dann kommt. Es kamen keine Kolibri- Themen dran und sie hielt sich genau an ihre Themenvorgaben, fragt da dann z.T. recht tiefgehend (Histobefund!), es ist aber keine Katastrophe, wenn man Lücken hat.
Das Wichtigste ist, durchzuatmen, sich locker zu machen und ruhig zu bleiben, selbst, wenn man mal auf dem falschen Fuß erwischt wird, kann man sich so von einem Wissensbröckchen zum nächsten hangeln und merkt am Ende, dass man doch noch überraschend viel Information zusammenbekommt. Und eine gute Note.
Zum Lernen habe ich vor allem Herold, MEX Klinik, Müller, die Lernkarten von Miamed- Amboss und das Kurzlehrbuch Dermatologie von Sterry benutzt. Unsere Prüfungsgruppe hat sich vorher mehrmals getroffen, um die Untersuchung zu üben, die Protokolle durchzugehen und sich mit Kärtchen, auf denen die Fragen aus den Protokollen standen, abwechselnd abzufragen. Das war wirklich nötig, schon allein, weil man nach all den Jahren des Kreuzens verlernt hat, in ganzen Sätzen und nicht nur Buchstaben zu denken und sich zu äußern. Vor allem hilft es aber, das man sich gegenseitig immer wieder aufbaut und motiviert, nicht aufzugeben und auf Hausfrau und Mutter umzusatteln, auch, wenn man mal wieder das Gefühl hat, dass das Gehirn auf unbestimmte Zeit Urlaub genommen hat und alles hoffnungslos ist. Ist es nicht. Wenn ich es konnte, kannst du´s auch ;). Viel Erfolg!