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Miss
16.05.2009, 14:52
Und wer möchte schon BWL machen? Ich jedenfalls nicht :-meinung

Ihr hattet aber z.T. keine schlechten Anfangsgehälter. Bin an nem nicht-kirchlichen Haus, hatte im ersten Jahr halt keine Dienste (weil bei uns nicht und im Fach generell später üblich), kein Weihnachts- und Urlaubsgeld, und ich hatte KEINE 40t im ersten WBJ, dieses Jahr werd ich das wohl knapp schaffen :-nix mal gucken, bin mal gespannt, wie sich das wirklich mit den Diensten auszahlt.

habichnicht
16.05.2009, 15:54
Bin an nem nicht-kirchlichen Haus, hatte im ersten Jahr halt keine Dienste (weil bei uns nicht und im Fach generell später üblich), kein Weihnachts- und Urlaubsgeld, und ich hatte KEINE 40t im ersten WBJ, dieses Jahr werd ich das wohl knapp schaffen :-nix mal gucken, bin mal gespannt, wie sich das wirklich mit den Diensten auszahlt.

*klugscheiß* An Deinem Haus gilt doch seit dem 1.1.2007 dieser (http://www.marburger-bund.de/marburgerbund/landesverbaende/lv_hamburg/downloads/TV-Aerzte-KAH.pdf) Tarifvertrag. Da hättest Du im 1. WB-Jahr auch ohne Bereitschaftsdienste, ohne Weihnachts- und Urlaubsgeld allein durch das Grundgehalt ca. 41 000 Euro haben müssen; im zweiten wären es ca. 43 400 Euro und im dritten ca. 45 000 Euro. Wirst Du denn unter Tarif bezahlt?

Hypnos
16.05.2009, 17:05
hab ich doch oben erwähnt!

@evil: mobilmachung von wem?! sind doch alle glücklich. niemand ist unzufrieden mit der situation. scheine doch nur ich selbst zu sein. offensichtlich sind meine ansprüch doch etwas zu hoch, schließlich sind viele ohne arbeit und ohne einkommen. es ist vielleicht doch besser einfach die klappe zu halten und sich alles gefallen zu lassen. das lernt man ja schon im studium. warum selbst gedanken machen, wenns doch andere für einen tun. warum beschweren wenn man einen job sicher hat. warum sich unbequem machen, wenn alles super läuft, warum ins ausland gehen, wenn die bedingungen super sind, warum wechseln wenn doch so schön ist, warum jammern denn es könnte schlimmer kommen...

...ich lass es einfach... alles ist super und ich bin im falschen job

Kleiner Tipp:

http://www.heinzrudolfkunze.de/musik/songs/gutereise.html

Beste Grüße,:-))

Hypnos

Medimatze
16.05.2009, 20:00
Tja, das Einkommen scheint wichtiger zu sein - heute glänzt man als Arzt scheinbar nicht mehr mit Intellekt und Fähigkeit, sondern mit einem Yuppie-Sportwagen und einer Mitgliedschaft im Country Club. Ich habe mal eben meine Lohnsteuerbescheinigung aus meinem 1. Jahr als Assi rausgesucht - da hatte ich ohne 2 Nebenjobs 52.400 Euro Brutto (inkl. Diensten, Weihnachts- und Urlaubsgeld). Damals war ich Single, keine Kinder und bin in 95% pünktlich nachmittags nach Hause gegangen. Wer sich damit als Berufsanfänger schlecht bezahlt fühlt, spinnt einfach bzw. hat völlig überdrehte Vorstellungen vom Arbeitsmarkt. Wer nach Gehältern und Dienstwagen von BWLer giert, spinnt genauso. Wieviel Prozent der BWL-Absolventen sind denn so überbezahlt? Einer von zehn. Wirklich toller Vergleich. Ich konnte bisher mit meinem Einkommen immer gut leben; musste auf nichts verzichten. Und wem selbst das nicht reicht - zum Glück stehen einem in diesem Land alle Türen offen, nochmal zu studieren (kostenlos!) oder sich in einem anderen Berufsfeld umzusehen.

rede mit dir nicht übers geld!

Evil
17.05.2009, 10:02
Seit wann redest Du über etwas anderes?


es ist vielleicht doch besser einfach die klappe zu halten
Probier doch mal Klappehalten und einfach Handeln! :-top
MB-Stammtischpolemik kommt hier wohl anscheinend nicht so gut an.

LasseReinböng
17.05.2009, 10:08
T Ich habe mal eben meine Lohnsteuerbescheinigung aus meinem 1. Jahr als Assi rausgesucht - da hatte ich ohne 2 Nebenjobs 52.400 Euro Brutto (inkl. Diensten, Weihnachts- und Urlaubsgeld). Damals war ich Single, keine Kinder und bin in 95% pünktlich nachmittags nach Hause gegangen.

Na bitte, es geht doch ! Ich meine, wenn man humane Arbeitszeiten und auch ansonsten gute Bedingungen am Arbeitsplatz vorfindet ( Weiterbildung, Klima usw.) dann schielt man auch nicht ständig nach den vermeintlich höheren Gehältern anderer.

icespeedskatingfan
18.05.2009, 11:25
siehe Vorredner
@medimatze: die Arbeitszufriedenheit hängt doch nicht in erster Linie vom überdurchschnittlichen Gehalt ab, oder ?

Miss
18.05.2009, 11:34
*klugscheiß* An Deinem Haus gilt doch seit dem 1.1.2007 dieser (http://www.marburger-bund.de/marburgerbund/landesverbaende/lv_hamburg/downloads/TV-Aerzte-KAH.pdf) Tarifvertrag. Da hättest Du im 1. WB-Jahr auch ohne Bereitschaftsdienste, ohne Weihnachts- und Urlaubsgeld allein durch das Grundgehalt ca. 41 000 Euro haben müssen; im zweiten wären es ca. 43 400 Euro und im dritten ca. 45 000 Euro. Wirst Du denn unter Tarif bezahlt?
Nee, werd ich nicht :-blush waren doch 41 t knapp, allerdings 17 t Euro weniger brutto als bei meiner Vorrednerin, so viel werd ich auch mit meinen Diensten wohl nicht machen :-nix

Ehemaliger User 05022011
18.05.2009, 13:28
Und wem selbst das nicht reicht - zum Glück stehen einem in diesem Land alle Türen offen, nochmal zu studieren (kostenlos!) oder sich in einem anderen Berufsfeld umzusehen.

oder auch, um auszuwandern

ThunderRoad
18.05.2009, 14:36
Tja, die ewige Diskussion ums Gehalt.

So wirklich kann ich ja noch nicht mitreden, aber ich habe jetzt meinen ersten Vertrag (Nuklearmedizin, Uniklinikum) und das Bruttogrundgehalt ist knapp 46200 Euro im Jahr (ohne Dienste etc.).
Ich kann jetzt noch nichts über die Arbeitsbedingungen sagen, ich habe da zwar PJ gemacht und fand's super, aber als Assistenzarzt, der zudem noch forscht, ist es sicherlich schon nochmal was anderes.
Aber vom Gehalt an sich finde ich das schon erstmal nicht schlecht. Für den Einstieg ist es eigentlich optimal.
Das Problem sehe ich eher so ein bißchen in der ausbleibenden Gehaltssteigerung, also zumindest was das Grundgehalt angeht. Im Moment würde ich Netto so um die 2100 Euro rausbekommen, nach Tabelle bei ansonsten gleichen Voraussetzungen sind es ab dem 5. Jahr etwa 2600 Euro. Gut, da kann man jetzt drüber streiten, ob das so viel mehr ist.

Tja, keine Ahnung, mal sehen, was sich da so machen lässt. Ich habe eigentlich schon eher eine Unilaufbahn mit Habilitation etc. im Sinn...

Medimatze
18.05.2009, 20:08
siehe Vorredner
@medimatze: die Arbeitszufriedenheit hängt doch nicht in erster Linie vom überdurchschnittlichen Gehalt ab, oder ?

sag ich ja auch nicht. aber vieles wäre erträglicher, wenn wenigsten das geld stimmen würde.

z.b. letzte nacht. mein dienst beginnt sonntag 9uhr. ich habe bis letzte nacht 81 patienten behandelt. 17 stunden am stück. es gab keine sekunde in der nicht mindesten ein patient in der abulanz gesessen hat. vom geprellten finger bis zur milzruptur war alles dabei. um 2 ins bett, nach 30 minuten der erste anruf einer schwester die was wissen wollte. nach weiteren 30 minnuten nochmal eine patientin mit seit 15jahren(!) bestehenden unterbauchschmerzen, dann wieder ins bett. um 3:45 erneuter anruf einer gynäkologin, sie wolle mir in 30 minuten einen patienten vorstellen, nach 30 minuten der anruf, dass die patientin doch nicht kommen würde. 5:55 reaalarm, 92jähriger patieten mit colon ca und lebermetastasen wie sich nach 10 minuten rausstellte. naja die nacht war rum. heute morgen kam dann ein offenes sprunggelenk -bin um 11uhr nach hause gegangen. nach 26 stunden. nettogehalt dafür 265euro. die 2 überstunden kann ich vielleicht irgendwann nehmen. ich habe zu hause ne stunde geschlafen, weil meiner tochter auch noch was von mir haben wollte. jetzt bin ich echt im arsch. morgen gehts weiter, hab am donnerstag dienst und dann wieder am sonntag. es geht mir nicht um den porsche, nicht um millionen, nicht um zigarren und champagner, aber das was ich machen muss ist weder gesund noch lukrativ. entschuldigung wenn ich das bedürfnis habe, dass diese arbeit mehr wert ist. natürlich kann ich mir ne lockere stelle suchen, vielleicht kommt das auch, aber darf ich nicht behaupten, dass diese arbeit besser bezahlt werden müsste. vielleicht müssten chirurgen besser bezahlt werden -keine ahnung, weil offensichtlich alle von euch zufrieden sind mit ihrer situation, aber ich kann euch sagen, dass die 30jährige heute nacht mit ihrer milzruptur beinahe draufgegangen wäre. das ist verantwortung. und ich finde dass das ein patient auch erwarten kann. ebenso erwarte ich eine "artgerechte" entlohnung dafür. mit 80.000 euro im jahr müsste ich übrigens trotzdem 10 jahre lang 1000 euro pro monat sparen um mir einen porsche zu kaufen. wir reden hier wirklich nicht vom geldregen. ein arzt in deutschland verdient durchschnittlich 120.000 euro netto im jahr. davon sind keine versicherungen, keine beiträge, keine praxisauslagen usw. bezahlt. der durchschnittsarzt verdient rund 4000euro NETTO. das ist nicht richtig. die rechnung ist einfach nicht okay!!!

sorry, wer das nicht versteht. das ist meine meinung. meine arbeit ist deutlich mehr wert!!!

Medimatze
18.05.2009, 20:27
letzlich geht es übrigens auch darum den beruf des chirurgen interessant zu machen, sonst sagen alle irgendwann mal "nö, mach ich nicht, dann gehe ich halt ins ausland/industrie/oder sonstwohin" "oder werde anästhesist, oder urologe..."

Cilo
18.05.2009, 20:36
Bei allem Verständnis für deine Situation und deine Position, aber:

4000€ Netto, dass ist doch ne Menge Holz, die Hälfte der Bevölkerung würde ich mal schätzen verdient nicht die Hälfte davon Brutto ! (und ganz am Rande - das ist nun mal ja auch der Teil der Bevölkerung, der die Löhne der Ärzte mitfinanziert)

jemand
18.05.2009, 21:01
letzlich geht es übrigens auch darum den beruf des chirurgen interessant zu machen, ...

:-)):-)):-))

WackenDoc
18.05.2009, 21:06
So ich hab letztes Jahr 44.000 brutto verdient. Das sind aktuell 2.800 netto pro Monat. Und ich bin nicht im ersten Jahr.
Das Grundgehlt find ich ok. Was mich im Krankenhaus angekotzt hat war, dass unsere Überstunden nix gekostet habe, weil nicht existent und wir deswegen für jede Deppenarbeiten herhalten mussten. Wenn ich 12 Stunden arbeite will ich auch für 12 Stunden bezahlt werden. (Ok die ÜBerstunden könnten schon besser bezahlt werden, dann würde wahrscheinlich auch jemand auf die Idee kommen, dass man für manche Tätigkeiten eine Hilfskraft einstellen könnte.
Was ich aber noch viel übler finde ist, dass erwartet wird, dass jegliche Fort- und Weiterbildung in der Freizeit stattfindet (Wenn überhaupt- ein einziger dokumentierter Ultraschall in 15 Monaten Innere ist schon ne tolle Weiterbildungsleistung vom Haus) und wir teilweise wie geistig Behinderte behandelt wurden.

Ich denke mit Forderungen nach mehr Gehalt werden wir - grad in der aktuellen wirtschaftlichen Lage-keinen Blumentopf gewinnen- damit verlieren wir nur noch die Patienten, die eigentlich auf unserer Seite sein müssten um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen.
Es sollte viel mehr um bessere Arbeitsbedingungen gehen. Ordentliche Weiterbildung, normale Arbeitszeiten (und zwar nicht nur auf dem Papier)

Und eine anständige Behandlung von Ärzten fängt für mich schon in KPP an.
Spätestens im PJ mit dem "Mir gings damals ja noch viel schlechter und deswegen soll es euch auch nicht besser gehen"- Gehabe der Ober- und Chefärzte (und teilweise schon Assistenten) kriegt man seinen Nachwuchs zuverlässig vergrault.

Wie oft sieht man Fernsehreportagen wo LKW-Fahrer auf Lenk- und Ruhezeiten überprüft werden- wurde denn schon jemals in einem Krankenhaus kontrolliert wieviel real gearbeitet wird?
Wieviele Chefs verlieren denn wirklich ihre Weiterbildungsermächtigung weil sie ihren Pflichten nicht nachkommen?

Zur Zeit bin ich übrigens sehr mit meinen Arbeitsbedingungen zufrieden. Und mit meinem Gehalt hab ich auch kein Problem.

stud_tir
18.05.2009, 21:31
Die Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen (Vollbezahlte / ausgeglichene Überstunden mit Zulage, echte Umsetzung der AZG, etc) kann ich voll und ganz verstehen - die Forderung nach einem höheren Grundgehalt eigentlich nicht (erst Recht nicht Forderungen nach unterschiedlicher Bezahlung der einzelnen Fachgruppen...)

Medimatze
18.05.2009, 21:41
Die Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen (Vollbezahlte / ausgeglichene Überstunden mit Zulage, echte Umsetzung der AZG, etc) kann ich voll und ganz verstehen - die Forderung nach einem höheren Grundgehalt eigentlich nicht (erst Recht nicht Forderungen nach unterschiedlicher Bezahlung der einzelnen Fachgruppen...)

hä?! also ich mache pro tag 2 überstunden und am wochenende i.d.r. 3. sind also rund 10 stunden pro woche. 40 im monat. also will ich ein normales zusätzliches gehalt. ich arbeite ja auch mehr. das kann sich aber niemand leisten. also bleibt es wie es ist. ob du das grundgehalt oder sonstwie nennst. ich würde wie gesagt die bedingungen aktzeptieren wenns geld stimmen würde. oder aber nach 40 stunden nach hause gehen -und das ist utopie!

WackenDoc
18.05.2009, 21:42
Allerdings muss ich zu meinem letzten Beitrag noch ergänzen, das ich mir zur Zeit nich vorstellen kann eine eigene Praxis aufzumachen wenn ich meinen Facharzt hab.
Da ist mir das unternehmerische Risiko zu hoch.

stud_tir
18.05.2009, 21:44
hä?! also ich mache pro tag 2 überstunden und am wochenende i.d.r. 3. sind also rund 10 stunden pro woche. 40 im monat. also will ich ein normales zusätzliches gehalt. ich arbeite ja auch mehr. das kann sich aber niemand leisten. also bleibt es wie es ist. ob du das grundgehalt oder sonstwie nennst. ich würde wie gesagt die bedingungen aktzeptieren wenns geld stimmen würde. oder aber nach 40 stunden nach hause gehen -und das ist utopie!Wie gesagt: Grundgehalt und ÜStundenausgleich sind zwei paar Stiefel.
Höheres Grundgehalt sehe ich als sinnlos an - Überstundenausgleich (Freizeit oder Geld) aber als verdient. Jetzt klarer?

John Silver
18.05.2009, 22:10
Naja, "sinnlos" ist ein höheres Gehalt ganz sicher nicht :-))

Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Gehalt sich nicht an anderen Berufsgruppen orientieren sollte. Denn eine solche Argumentation führt sehr schnell in eine Sackgasse, beispielsweise dann, wenn man das beliebte Beispiel des Schlüsselnotdienstes anführt.

Besonders liebe ich das Gefasel von der Verantwortung eines Juristen oder Ingenieurs, und daß infolge ihrer Fehler "auch" Menschen stürben. Dann frage ich immer, ob denn auch Menschen stürben, wenn ein Ingenieur oder Jurist keinen Fehler macht. Darauf habe ich bisher keine vernünftige Antwort bekommen - nur Geblubber.