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Ablauf in der Vorklinik

Das Medizinstudium

MEDI-LEARN

Semester und Semesterferien

Das Jahr des Normalbürgers ist für den Studenten zumeist in zwei Hälften aufgeteilt: in Sommer- und in Wintersemester. Das Sommersemester beginnt am 1. April und endet am 30. September, das Wintersemester beginnt am 1. Oktober und endet am 31. März. Darüber hinaus wird zwischen Vorlesungszeit und vorlesungsfreier Zeit unterschieden: Mitte Juli bis Mitte August beginnt die erste lange Phase der vorlesungsfreien Zeit, auch Semesterferien genannt, die erst Mitte Oktober (also auch nicht gleich am 1. Oktober) durch das nun mit Vorlesungen neu beginnende Wintersemester beendet wird. Diese knapp dreimonatigen Sommersemesterferien werden von den Studenten natürlich nicht nur zum Faulenzen benutzt, sondern meistens auch mit Aktivitäten rund um das Studium gefüllt: Einige Studenten absolvieren hier Teile ihres Krankenpflegepraktikums, machen Famulaturen oder widmen sich der Doktorarbeit.


Nicht zu vergessen, dass viele Studenten nur in den Semesterferien dazu kommen, das tiefe, tiefe Loch im Geldbeutel etwas zu stopfen. Außerdem liegen die großen Prüfungen/Examina gerade in den Zeiten der Semesterferien, sodass diese Phase dann voll und ganz mit Lernen ausgefüllt ist! Eventuelle Urlaubspläne sollten darauf abgestimmt sein. Die Wintersemesterferien dauern von Mitte Februar bis Mitte April. Auch hier stehen nach einer kleinen, verdienten Erholungsphase bei den meisten Medizinstudenten auch studienbezogene Arbeiten auf dem Plan. Daneben gibt es kürzere vorlesungsfreie Zeiten zwischen Weihnachten und Neujahr, an manchen Unis auch zu Pfingsten. Zusammengefasst besteht das studentische Jahr also aus rund sieben Monaten Vorlesungszeit und aus fünf Monaten vorlesungsfreier Zeit/Semesterferien. Hinweis: An einigen Universitäten wird abweichend vom hier vorgestellten Modell in Semestern (= Studienhalbjahren) das Studienjahr in Trimester (= Studiendritteljahr) aufgeteilt. Ob deine Uni die Semester oder aber Trimester als Grundlage zur Einteilung des Studienjahres nimmt, erfährst du recht frühzeitig im Laufe der Erstsemesterwochen oder bei der ersten Einschreibung.

Regelstudienzeit und individuelle Studienzeit

Ein Medizinstudium dauert in der Regelstudienzeit bis zum Erwerb des berufsqualifizierenden Abschlusses „Ärztin/Arzt“ sechs Jahre und drei Monate – die Prüfungszeit für die Abschlussprüfung mit eingerechnet. „In den Prüfungsordnungen sind die Studienzeiten zu sehen, in denen ein berufsqualifizierender Abschluss erworben werden kann (Regelstudienzeit). Die Regelstudienzeit schließt Zeiten einer in den Studiengang eingeordneten berufspraktischen Tätigkeit, praktische Studiensemester und Prüfungszeiten ein“, lautet § 10 des Hochschulrahmengesetzes. Dies sind insgesamt also etwas mehr als zwölf Semester. Die Regelstudienzeit ist diejenige Zeit, die für einen Student nach Absolvieren aller für die einzelnen Prüfungen notwendigen Voraussetzungen (Scheine etc.) vorgesehen ist, um das Medizinstudium erfolgreich abzuschließen. Soweit die Theorie. Doch viele Studenten absolvieren ihr Studium nicht in der Regelstudienzeit. Was führt zu einer längeren Dauer des Studiums? Die Gründe sind vielfältig und individuell verschieden. Die Doktorarbeit, Auslandsaufenthalte und hochschulpolitische Arbeit sind einige der häufigeren Gründe dafür, warum das Studium bisweilen ein oder mehrere Semester länger dauert.


Einige Beispiele von Studenten veranschaulichen diese Problematik: Pia M. aus Aachen hat bereits mit fortgeschrittener Semesterzahl neben der eigentlichen klinischen Ausbildung ihre medizinische Doktorarbeit angefertigt. Sie widmete sich für einige Zeit der Arbeit im Forschungslabor oder auf der Krankenstation, sodass das Examen erst später absolviert werden konnten. „Zwar hat mein Studium dadurch zwei Semester länger gedauert“, so Pia im Gespräch mit der Redaktion, „doch ich möchte diese Zeit für die Doktorarbeit nicht missen.“ Andere Studenten sind in hochschulpolitischen Gremien (Studentenparlament, AStA etc.) aktiv und widmen einen Teil ihrer Zeit, die sie ansonsten für das Studium verwenden, für diese engagierte Arbeit für Kommilitonen: „365 Tage im Jahr immer nur lernen, im Hörsaal sitzen, Bücherwurm sein, das war nichts für mich“, sagt Carsten R., der immer auch „etwas bewegen wollte“ und sich daher in AStA und Studentenparlament für studentische Belange engagierte. Wiederum andere Studenten verbringen einige Monate oder Semester im Ausland, sodass sie nach der Rückkehr in die Heimat noch Scheine und Prüfungen nachholen müssen. „Hätte ich nicht ein Auslandssemester in den USA absolviert, so wäre mein Studium zwar ein Semester kürzer, aber um wesentliche Erfahrungen medizinischer und menschlicher Art ärmer. Ich würde es immer wieder machen, auch wenn das Studium ein wenig länger dauert“, erzählt Bernd H.

Vor dem letzten Examen nehmen sich viele Studenten ein Semester frei, um sich in Ruhe und intensiv auf die letzte Prüfung vorbereiten zu können. Darüber hinaus gibt es noch viele andere Beweggründe, das Studium zu verlängern: Manche Studenten haben schon eine eigene Familie und müssen entsprechend uni-technisch etwas kürzer treten. Andere brauchen einfach mal eine Auszeit oder ziehen es vor, ein paar Monate die Welt kennenzulernen. Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass es gute und vielfältige Gründe geben kann, die Regelstudienzeit von zwölf Semestern zu verlängern. Allerdings sollten all diejenigen Studenten, die vorhaben, im Studium für die o. a. Gründe zu pausieren und gleichzeitig BAföG oder Stipendien beziehen, auf die aktuelle Förderungshöchstdauer achten. So kann es nicht passieren, dass man sich am Ende des Studiums während der entscheidenden Examina auch noch um die Sicherung des Lebensunterhaltes aus eigener Kraft kümmern muss.

Die Approbation

Das Medizinstudium ist in seinem Ablauf sehr viel formaler geregelt als die meisten anderen Studiengänge. Die gesetzliche Grundlage für die Ausbildung im Rahmen deines Medizinstudiums bildet die sogenannte Approbationsordnung (kurz: AO). Den aktuellen Gesetzestext (Stand: 7.1.2013) mit ausführlichen Anlagen (z. B. Zeugnisvordrucke oder Inhalte einzelner Fächer) findest du im Internet unter: www.medi-learn.de/STF874. Wir halten dich auf unserer Webseite unter www.medi-learn.de und im Newsletter diesbezüglich weiterhin gern auf dem Laufenden. Falls du spezielle Fragen zur Approbationsordnung haben solltest, empfehlen wir dir den Besuch in unseren Diskussionsforen unter www.medi-learn.de/foren – hier triffst du auf eine große Community junger Mediziner, die bei Fragen deinerseits gerne hilfreich mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Die Abschnitte des Medizinstudiums

Einteilung des Studiums in drei Abschnitte
Nach der Approbationsordnung ist das sechsjährige Studium in einen ersten, zweiten und dritten Abschnitt unterteilt. Der erste Abschnitt (Vorklinik genannt), beinhaltet die größeren und kleineren Grundlagenfächer (Anatomie, Biochemie, Physiologie, Psychologie, Chemie, Physik, Biologie). Er umfasst die ersten vier Semester und wird mit der ersten größeren Prüfung abgeschlossen, dem „Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung“ (auch Physikum genannt, du wirst hier mündlich und schriftlich geprüft). Der zweite Abschnitt des Medizinstudiums widmet sich der Ausbildung in zahlreichen klinischen Fächern (z. B. Innere Medizin, Neurologie, Kinderheilkunde) und umfasst die Semester sechs bis zehn.


Im Anschluss daran findet der „Zweite Abschnitt der Ärztlichen Prüfung“ statt, der in schriftlicher Form absolviert wird. Hast du diese vorletzte Prüfung erfolgreich bestanden, steht nun mit dem Praktischen Jahr in den Semestern elf und zwölf eine rein praktische Ausbildung in akademischen Lehrkrankenhäusern oder der Uniklinik auf dem Plan. Schließlich absolvierst du dann nach dem PJ noch die allerletzte Prüfung deines Studiums („Dritter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung“) in mündlich-praktischer Form, bevor du dich nach (mindestens) sechs Jahren dann Ärztin oder Arzt nennen darfst.


Kurz zur Notenberechnung: Die Note aus dem ersten Abschnitt wird verdoppelt, die Noten aus dem zweiten und dritten Abschnitt werden verfünffacht und die Summe durch zwölf geteilt – klingt kompliziert, merk dir vielleicht einfach, dass der zweite und dritte Abschnitt gleichwertig untereinander zählen und im Vergleich zum ersten Abschnitt deutlich wichtiger sind. Oder andersherum: Wenn du ein eher mäßiges Physikum ablegst, steht einer guten Abschlussnote dennoch nichts im Wege, da die späteren Examina für die Notengebung relevanter sind.