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Die zahnmedizinische Doktorarbeit

Promotion während des Studiums

MEDI-LEARN Redaktion

Promotion zum Dr. med. dent.: Keine Pflicht, aber großartige Chance
50 bis 60 Prozent der Zahnmediziner schreiben früher oder später eine Doktorarbeit (Promotion). Zahnmedizin gehört zu den wenigen Studiengängen, in dem Studenten schon während des Studiums mit der Doktorarbeit beginnen oder diese sogar abschließen können. In fast allen Fachrichtungen kann erst nach dem Studium damit begonnen werden. Es ist keine Pflicht, eine Doktorarbeit (auch Dissertation oder „Diss“ genannt) zu schreiben. Du kannst auch so das Abschlussexamen machen, dein Studium abschließen und Zahnarzt werden. Die Dissertation ist mit reichlich, zudem meist unbezahlter Arbeit verbunden und viele angefangene Arbeiten scheitern im Verlauf.

Patienten ist der Unterschied zwischen Doktor und Arzt nicht immer klar
Wenn du deine Promotionsstelle jedoch sorgfältig auswählst und den zusätzlichen Aufwand auf dich nimmst, bringt dir der Titel „Dr. med. dent.“ (= Doctor medicinae dentariae) einige Vorteile. Beachte: Auch wenn du die Promotion (Promotion = Doktorarbeit + Rigorosum) schon im Studium abschließen solltest, kannst du den Titel erst nach dem Studium führen. Obwohl dich die zusätzlichen Buchstaben keinesfalls zu einem besseren Arzt machen, gucken noch immer einige Patienten komisch, wenn man kein Doktor ist. Außerdem bringt der Titel Vorteile bei der Stellensuche und du kannst durch die Arbeit selbst Kontakte knüpfen. Auch beim Bewerbungsgespräch kann der Titel dir Vorteile bringen, gelegentlich ist er sogar Pflicht, z. B. wenn du eine wissenschaftliche Karriere anstrebst.

Betreuer und Doktorvater
Es kommt nur sehr selten vor, dass ein Student für seine Dissertation eine großartige Idee hat, diese einem Professor vorstellt und daraus eine Dissertation erwächst. In der Mehrzahl der Fälle ist es eher so, dass Chefärzte oder Professoren an bestimmten Themen arbeiten und entweder Doktorarbeitsstellen ausschreiben oder je nach Bedarf auf Anfrage Doktoranden annehmen. Der Beginn deiner Doktorandenkarriere besteht also aus der Suche nach einem Doktorvater. Wer als Doktorvater agieren darf, ist von Uni zu Uni unterschiedlich geregelt. Hochschullehrer und die meisten Professoren sowie habilitierte Privatdozenten gehören dazu. Lies in der aktuellen Promotionsordnung deiner Fakultät nach. Beachte bei der Suche, dass du meist nicht von deinem offiziellen Doktorvater betreut wirst und diesen nur selten sehen wirst. Häufiger wirst du mit deinem Betreuer zu tun haben, der oft „nur“ Dr. und Mitarbeiter in der Abteilung des Privatdizenten bzw. Professors ist.

Früh anfangen
Theoretisch kannst du schon in der Vorklinik mit der Doktorarbeit beginnen. Das benötigte Fachwissen ist meist so speziell, dass du auch in höheren Semestern nicht mehr darüber weißt. Einarbeiten musst du dich immer. Ein Beginn in der Vorklinik ist allerdings sehr selten und auch nicht nötig. Der „klassische“ Ablauf ist etwa so: Nach dem „Physikum“ beginnen die meisten. Wichtig: Egal wie spät du anfängst, solltest du dir eine Arbeit aussuchen, die du im Studium fertigstellen kannst. Stehst du ersteinmal im Berufsleben, wirst du nicht mehr viel für die „Diss“ tun können, in der Uni hast du zumindest die Semesterferien. Häufig werden aber die Monate direkt nach dem Abschlussexamen noch dafür genutzt, die Dissertation fertigzustellen. Einige Studenten nehmen extra ein Urlaubssemester für ihre Doktorarbeit, z. T. wird das sogar vom Doktorvater verlangt. Erkundige dich in diesem Fall nach Stipendien für Doktoranden.

Labor, Station, OP oder Computer?
Die Dauer der gesamten Promotion ist recht unterschiedlich, sie reicht von Gerüchten wie „in vier Monaten durchgezogen“ bis hin zu Arbeiten, die im 6. Semester begonnen werden, zwei Urlaubssemester erfordern und drei Jahre nach Approbation immer noch nicht abgeschlossen sind. Die Unterschiede beruhen nicht nur auf Art, Stelle und Umfang der Doktorarbeit, der persönlichen Zielstrebigkeit und Glück, sondern auch auf der Art der Arbeit. Um die Richtige zu finden, solltest du über folgende Fragen nachdenken: Möchte ich lieber mit Patienten, im Labor oder am Computer arbeiten? Wie viel Zeit möchte ich aufwenden? Will ich nur den Titel haben oder die Grundlage für eine wissenschaftliche Karriere legen? Je nachdem kannst du dich nach verschiedenen Doktorarbeiten umsehen:
  • Prospektiv: Die erforderlichen Daten müssen erst noch (von dir) erhoben werden, bevor du sie auswerten und darüber schreiben kannst. Das kann, z. B. bei geringer Inzidenz der Krankheit, eine Weile dauern und ist nicht immer berechenbar. Dafür kannst du aber tendenziell eine gute Note erwarten. Ein Muss, wenn du eine Forschungs- oder Unikarriere anstrebst!
    • Klinisch: Klassische Studie, du erhebst die Daten direkt am Patienten, z. B. mittels Fragebogen, EKG, im OP ...
    • Experimentell: langwierige, aber hoch angesehene Arbeit im Labor. Du führst Experimente durch, evtl. auch Tierversuche.
  • Retrospektiv: auch „statistisch“, häufig in operativen Fächern. Du wertest bereits vorhandene, meist klinische Daten aus und vergleichst sie mit der aktuellen Literatur zum Thema. Diese Arbeiten sind tendenziell schneller zu beenden und besser planbar. Du bist unabhängig von Inzidenzen und Patienten – sehr wohl aber abhängig von der Qualität der Akten und den Leuten, die die Akten verwalten.
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