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Blockpraktika - Große Unterschiede in Qualität und Lerneffekt

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Redaktion (MEDI-LEARN)

Oft wird über die mangelnde praktische Ausbildung im Medizinstudium gemeckert. Nach zwei Jahren Studium und dem „1. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung“ geht es im dritten Jahr so richtig los: während der vorlesungsfreien Zeit mit Famulaturen und während des Semesters mit Blockpraktika in fünf verschiedenen Fächern.

Unterricht im Krankenhaus

Im klinischen Studienabschnitt (5. bis 10. Semester) belegst du 12 Querschnittsbereiche, ein Wahlfach und 21 Hauptfächer. Fünf der Hauptfächer werden durch Blockpraktika während der Semester vertieft: 

- Innere Medizin
- Chirurgie
- Allgemeinmedizin (mind. 2 Wochen laut neuer AO!)
- Kinderheilkunde
- Frauenheilkunde 

Laut Approbationsordnung sind Blockpraktika „Veranstaltungen zur Differentialdiagnostik und -therapie der wichtigsten Krankheitsbilder unter Bedingungen des klinischen und ambulanten medizinischen Alltags.“ Sie finden in Kleingruppen im Krankenhaus statt. Es ist aber schwer, einen typischen Tagesablauf anzugeben, denn der variiert von Uni zu Uni, von Krankenhaus zu Krankenhaus und von Fach zu Fach.

Uni kümmert sich um den Platz

An einigen Unis folgen alle fünf Blockpraktika direkt aufeinander, sodass sie ein ganzes Semester füllen und einer Famulatur ähneln. An anderen sind sie über mehrere Semester verteilt. Anders als bei Famulaturen musst du dich nicht selber um einen Praktikumsplatz kümmern, das erledigt die Uni für dich. Du musst dir höchstens aus verschiedenen Praxen oder Krankenhäusern eines auswählen und dich dort anmelden. Es ist ratsam, vor der Wahl mit älteren Studenten zu sprechen, da die Qualität sehr unterschiedlich sein kann.

Vorbereitung auf ärztliche Tätigkeit 

Im Idealfall sind die Blockpraktika dafür da, dich auf Famulaturen, Praktisches Jahr und deinen Job als Arzt vorzubereiten. Du solltest Grundlagen der fünf Fächer erklärt bekommen, im Selbststudium vertiefen und üben, bis du darin wirklich fit bist. Nicht umsonst ist der Untersuchungs-Kurs, kurz U-Kurs, meist Teil des Blockpraktikums Innere Medizin. In der Chirurgie lernst du verschiedene Fachrichtungen kennen, z.B. Herz-, Unfall- und Neurochirurgie. Nicht umsonst ist der Untersuchungs-Kurs, kurz U-Kurs, Teil des Blockpraktikums Innere Medizin. In der Chirurgie lernst du beide Seiten kennen: die der Operateure und die der Narkoseärzte. In der Inneren Medizin wirst du, je nachdem, wohin du gerätst, Gastroskopien, Ultraschalluntersuchungen, Herz-Echografien und andere invasive und nicht-invasive Untersuchungen zu sehen bekommen. In der Allgemeinmedizin bist du alleine oder mit sehr wenigen Kommilitonen einem Allgemeinmediziner zugeteilt und erlebst einige Tage lang den Praxisbetrieb.

Alles ist möglich: perfektes Training oder Langeweile auf Station

Die Blockpraktika können ganztägig in mehreren Wochen am Stück auf Station oder in der Praxis/Ambulanz stattfinden. Es gibt auch die Alternative, dass sie jeweils nur 90 Minuten lang und über mehrere Semester verteilt sind. Du gehst mit zwei bis sechs weiteren Studenten in Krankenzimmer, übst Anamnese und Untersuchung und besprichst die Ergebnisse mit einem Arzt. Als begleitenden Unterricht kann es Vorlesungen, regelmäßige oder sporadische Seminare oder praktische Kurse geben. Dort lernen die Studenten Nähen, Gipsen, psychologische Betreuung oder Ultraschall-Techniken. Ein Problem ist, dass häufig kein verbindlicher Lernzielkatalog existiert oder dieser nicht eingehalten wird. Nicht immer sind die zuständigen Ärzte für die Zeit des Blockpraktikums vom normalen Stationsbetrieb freigestellt. Das kann dazu führen, dass sie zu spät kommen oder bei ihrem Unterricht vom Pieper unterbrochen werden.

Gelauscht (Foren)

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