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Letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks

Organisation der Arbeit im Dienst- oder Schichtsystem

Redaktion (MEDI-LEARN)

Arbeiten nach Zeitsystem

Ob du in deiner Klinik im Schicht- oder Dienstsystem arbeitest ist gesetzlich geregelt und unter anderem eine Frage der Arbeitsauslastung im Dienst. Welches dieser beiden aber für dich persönlich das bessere ist, kannst du nur entscheiden, wenn du es selber ausprobiert hast. Das hängt nämlich nicht zuletzt von deiner aktuellen privaten Lebenssituation ab, zum Beispiel ob du Kinder hast oder eine Fernbeziehung führst und deshalb häufig für mehrere Tage unterwegs bist.

Die Frage des Systems kann also langfristig durchaus Einfluss auf deine Überlegungen haben, in welchem Haus und auf welcher Station du dich um einen Arbeitsplatz bewerben willst. 

Manche Zeitgenossen schätzen die Regelmäßigkeit des Dienstsystems, das üblicherweise montags bis freitags eine Arbeitszeit von acht Stunden vorsieht. Je nach Haus kommen pro Monat fünf bis acht "Dienste" hinzu. Dieses Modell ist typisch für Normalstationen, Ambulanzen und so weiter. Es ermöglicht es dir unter anderem, Therapien anzustoßen und am nächsten Tag die Ergebnisse zu sehen. Wenn du allerdings zwei "Dienste" in einer Woche hast, wird das kaum der Fall sein, denn am jeweils folgenden Tag gehst du ja nicht zur Arbeit.
Ganz anders ist das vorwiegend auf Intensiv- und Intermediate-Care-Stationen zu findende Schichtsystem strukturiert: Gearbeitet wird entweder im Wechsel von Tag und Nacht (Zweier-System) oder in Früh-, Spät- und Nachtschichten (Dreier-System), zum Beispiel im täglichen oder im wöchentlichen Rhythmus. Das ist einerseits körperlich beanspruchender, insbesondere wenn die Wechsel schnell aufeinander folgen, aber es verschafft dir auch große Freiräume. Manche Mediziner lieben deshalb das Zweier-System, weil sie zwar 13 Stunden am Stück in der Klinik sind, aber das nur maximal vier Tage hintereinander. Und rund die Hälfte aller Tage eines Monats haben sie frei. Das Arbeiten im Schichtdienst wirkt sich negativ auf deinen Gehaltszettel aus. Dies liegt an der unterschiedlichen Eingruppierung dieser Art zu arbeiten im Gegensatz zum Dienstsystem. Dafür hat man die Möglichkeit über die sogenannte OptOut Regelung individuell die gesetzlich zugelassene maximale Wochenarbeitszeit zu überschreiten.
 
So lässt das Zweier-Schichtsystem viel eher Erledigungen zu, die nur tagsüber möglich sind – Behördengänge, das Auto zur Werkstatt bringen und so weiter. Seine Kinder würde man an den langen Arbeitstagen aber wohl immer nur schlafend zu Gesicht bekommen. Familienmenschen werden deshalb vermutlich das Dienstsystem favorisieren. Nicht zuletzt spielen auch eigene gesundheitliche Belange eine Rolle. Wer unbedingt einen halbwegs gleichmäßigen Schlafrhythmus braucht, um erholt aufzuwachen, geht nach ein paar Monaten Schichtsystem ziemlich sicher am Stock.
 
Egal, in welchem System du arbeitest: Das Entscheidende sind die Übergaben von der einen Schicht an die nächste! Wenn in diesem Moment wesentliche Informationen verloren gehen, hat das weit reichende Konsequenzen: Diagnosen und Therapien verzögern sich oder laufen ins Nichts. Dadurch wird die Qualität der Patientenversorgung stark in Frage gestellt, und auch die Ärzte werden mit dem Zustand weniger zufrieden sein. 
 
Letztlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks, welches der Systeme dir besser gefällt. Diese kann man nicht beschreiben, sondern nur selber herausfinden.

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