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Wissenschaftliche Karriere – Einstieg und Ziele

Grundstein ist oft schon die Dissertation

Redaktion (MEDI-LEARN)

Während die Wahl der späteren Fachrichtung für die klinische Laufbahn frühestens zum Wahltertial im PJ wirklich relevant wird, können entscheidende Grundsteine für eine wissenschaftliche Laufbahn bereits deutlich früher, nämlich mit Wahl des Dissertationsthemas, gelegt werden. Es gibt selbstverständlich verschiedene Möglichkeiten und Wege in die medizinische Forschung, auch ist eine „ungeeignete Doktorarbeit“ noch keine Sackgasse. Jedoch gilt es gerade für die wissenschaftliche Laufbahn, sorgfältig zu planen.

Wer braucht überhaupt die Forschung für seine Laufbahn?

Wer eine universitäre Laufbahn anstrebt, kommt selbstverständlich nicht an der Forschung vorbei. Aber auch größere periphere Häuser besetzen ihre Top-Positionen zunehmend mit habilitierten Kandidaten. Auf der anderen Seite soll es immer noch Mediziner geben, die aus reinem Interesse am Gebiet forschen. Zugegeben, dieser Satz entbehrt nicht eines gewissen provokativen Untertons, denn für manch karriereorientierten Jungmediziner, aber auch für manch altbewährten Chef, gelten als wesentliche Währung: Publikationen.

Ohne Publikationen keine wissenschaftliche Karriere, ohne wissenschaftliche Karriere keine Spitzenposition! Publikationen stehen für Renommee und Impact. Letzterer ist praktischerweise auch noch direkt ablesbar am journalspezifischen Faktor. Der Journal Impact Factor (JIF) berechnet nach einer Formel, wie häufig Artikel aus einer bestimmten Zeitschrift in anderen Zeitschriften in Relation zur Gesamtzahl der dort veröffentlichten Artikel zitiert wird (Siehe auch Kapitel Publikationen – die Währung der Wissenschaft?). Prinzipiell gilt: Je höher der Impact Factor eines Journals, desto angesehener ist es.
Es kann in diesem Zusammenhang also durchaus vorkommen, dass ein Chef nicht mehr danach fragt, woran man bislang geforscht oder was man entwickelt hat, sondern lediglich: „Wie viele Papers haben sie in entsprechend angesehenen Journals publiziert?“

 

Wie finde ich den richtigen Einstieg in die medizinische Forschung?

Klassischerweise knüpft man die ersten Kontakte im Rahmen seiner Doktorarbeit. Dabei hat man nicht nur die Möglichkeit, sich in das wissenschaftliche Arbeiten hineinzufinden, sondern eben auch die Chance, sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe bzw. dem Chef zu empfehlen.

Läuft alles gut, kann der Karrierestart als „wissenschaftlicher Assistent“ erfolgen. Diese Karriere ist auch heute noch, gerade an den Universitätskliniken in den klinischen Fächern, gekennzeichnet von absoluter Abhängigkeit und dem Förderungswillen des jeweiligen Chefs. Steht man bereits während der normalen Weiterbildungszeit in einem besonderen Abhängigkeitsverhältnis zum Chef, so potenziert sich dieses als wissenschaftlicher Assistent: Lange Arbeitszeiten und zusätzliche wissenschaftliche Beschäftigung nach der regulären Klinikarbeit gelten auch heute noch als Nachweis von Leistungsbereitschaft, Förderungswürdigkeit und ärztlichem Ethos. Die Forschung wird schließlich als persönliche Bereicherung betrachtet und erfolgt daher oft „zeit- und überstundenneutral“.

Das Forschungsthema ist zu Beginn üblicherweise das der jeweiligen Arbeitsgruppe bzw. des Chefs. Ist dieser – aus welchen Gründen auch immer – zu gegebener Zeit nicht mit den Leistungen und Ergebnissen einverstanden, kann die Karriere schnell ins Stocken geraten. Auf der anderen Seite kann bei guter „Symbiose“, entsprechendem Arbeitseinsatz und rechtzeitig erworbener Leidensfähigkeit eine klassische Karriere bis hin zum Ordinarius (Lehrstuhlinhaber an einer Universität) gelingen. Aber selbst wenn alles optimal verläuft, Studium in Regelzeit, gute Noten, entsprechende Publikationen etc., gibt es in Deutschland keine Garantie auf eine Professur. Hier unterscheidet sich das System z. B. deutlich vom amerikanischen, wo es quasi eine feste Laufbahnzusage für die Karriereanstellung als „assistant professor“ gibt und man im Bewährungsfall nach dessen Ende zum „full professor“ aufsteigt.
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