Erreichbar ist der Diensthabende durch einen speziellen Dienst-Pieper oder ein Mobiltelefon mit einer im ganzen Haus bekannten Nummer. Unter anderem kann er während der Nacht bei akutem Geschehen wie Schlaganfällen, Blutungen, plötzlichem Fieber oder Herzrhythmusstörungen Ansprechpartner für das Pflegepersonal sein oder gerufen werden, wenn in der Notaufnahme ein neuer Patient eintrifft.
Falls das Arbeitsaufkommen es zulässt, darf man in manchen Häusern während eines Anwesenheitsdienstes durchaus schlafen. In Haut- und Augenkliniken wird das eher der Fall sein als in der Unfallchirurgie oder einer Intensivstation, aber letztlich ist es Glückssache und kann von Nacht zu Nacht sehr unterschiedlich sein. Je nach Station steht dem Diensthabenden ein Arztzimmer zur Verfügung, das zum Schlafen geeignet ist. Viele nutzen die ruhigeren Stunden aber auch zum Erstellen ihrer Arztbriefe.
Insbesondere vor unvorhergesehenen, dringenden Operationen hat der diensthabende Arzt den Hintergrund-Oberarzt zu informieren und telefonisch die erforderliche Rufdienst-Mannschaft zusammenzutrommeln. Mit der für viele Krankenhäuser sonst typischen Stille der Nacht ist es nun schlagartig vorbei: Von Anästhesisten etwa wird erwartet, dass sie unmittelbar nach dem Wecken innerhalb weniger Minuten die Intubationsnarkose für einen Notfall-Kaiserschnitt einleiten können.