Modellstudiengang Medizin in Bochum - Teil I
Neue Wege zum Arzt an der Ruhr-Uni Bochum
Johannes Wagenhäuser (AG Öffentlichkeitsarbeit Modellstudiengang Bochum)
Seit Jahren ist das Medizinstudium immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Im Kritikmittelpunkt stehen meist die strikte Fächertrennung und der fehlende Praxisbezug.
In Bochum war dies Impuls, den Modellstudiengang für Medizin ins Leben zu rufen.
Neue Wege zum Arztberuf: Modellstudiengang Medizin in Bochum
Seit dem Wintersemester 2003/2004 kann an der Ruhr-Universität-Bochum auf Grundlage der neuen Approbationsordnung für Ärzte ein wesentlicher Schritt in Richtung praxisbezogenere Ausbildung für den Arztberuf getan werden.
Das Studium ist neben hinzugenommenen Bereichen, wie etwa der ärztlichen Interaktion oder der Gesundheitsökonomie, strukturell völlig neu konzipiert und ausgerichtet. Aufgrund der überschaubaren Anzahl von 42 Studierenden pro Jahrgang ist es möglich, den gewohnten Frontalunterricht durch interaktive Seminare zu ersetzen. Problemorientiertes Lernen anhand von Patientengeschichten in Kleingruppen zu je sieben Studierenden bildet den Kern des Modellstudiengangs. So wird von Anfang an fächerübergreifendes Denken gefördert und das teamorientierte Arbeiten in den Vordergrund gestellt. Auf Grundlage eines sorgfältig durchdachten und in mehreren Lernspiralen angeordneten Curriculums haben die Studierenden die Möglichkeit, in Themenblöcken (z.B. Herz/Kreislauf oder Atmung) auf die vorklinische Propädeutik einzugehen, diese jedoch gleich im Kontext zur Klinik einzuordnen und sich anwendungsbezogen anzueignen.
Bei dieser Form des Lernens steht im Mittelpunkt, das Interesse und die Begeisterung des Einzelnen zu wecken, um somit langfristige Motivation und den Drang zum eigenständigen Lernen zu entfachen. Die zahlreichen praktischen Elemente (z.B. wöchentliche Untersuchungskurse oder Praktische Übungen) garantieren einen hohen Wiedererkennungswert des Gelernten und lassen die Theorie schlüssig und lebendig werden.
Entsprechend sind auch die Prüfungen neu aufgebaut: In Klausuren werden sowohl Fallgeschichten bearbeitet, als auch praktische Fähigkeiten im Umgang mit Patienten geprüft. Der direkte Kontakt zu Dozenten und viele studentische Engagements im Rahmen des Studiums führen zu einer intensiven Identifikation mit der Medizin.
Ein bestmöglich auf den Arztberuf vorbereitendes Studium bedeutet für Medizinstudierende, konsequent an die ärztlichen Aufgaben herangeführt zu werden und zu lernen, was das "Arzt sein" ausmacht! Unter diesem Gesichtspunkt wurde der Modellstudiengang konzipiert und so wird er in Bochum auch er- und gelebt!
Autor: Johannes Wagenhäuser (AG Öffentlichkeitsarbeit des Modellstudiengangs Bochum)
Artikelserie zum Modellstudiengang in Bochum:
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Artikelserie Bochum - Teil I - klick hier ]
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Artikelserie Bochum - Teil II - klick hier]
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Artikelserie Bochum - Teil III - klick hier ]