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Studieren in Rumänien

MEDI-LEARN (Redaktion)

Studieren in Rumänien

 Wessen Abiturnote nicht für den sofortigen Studienbeginn reicht, der kann warten. Wer nicht warten kann oder möchte, kann ins Ausland gehen. Lange Zeit war Ungarn die erste Wahl, wenn auch recht kostspielig. Inzwischen gewinnt das östliche EU-Ausland zunehmend an Attraktivität. Das Medizinstudium wird dort oftmals auf Englisch angeboten, Studiengebühren und Lebenshaltungskosten sind vergleichsweise niedrig, durch die EU-Zugehörigkeit ist auch die Anerkennung des Studiums kein Problem. Eines dieser Länder ist Rumänien.

An mehreren medizinischen Fakultäten Rumäniens werden Medizinstudiengänge zusätzlich auf Englisch oder Französisch angeboten. Cluj und Bukarest sind wohl die bekanntesten Städte mit entsprechenden Fakultäten, aber auch in Timişoara, Oradea oder Constanţa ist das Studium möglich. Dabei existieren diese fremdsprachigen Angebote immer parallel zu den rumänischen Studiengängen. Was wiederum bedeutet, dass der Kontakt zu rumänischen Kommilitonen eher gering ist, wenn man ihn denn nicht ganz bewusst sucht. Aber der Reihe nach.

Die Zulassung zum Studium an einer rumänischen Universität ist weder an einen Numerus clausus noch an einen Aufnahmetest gekoppelt. Das bedeutet, dass quasi jeder Bewerber, der seine Unterlagen vollständig einreicht, als Student angenommen wird. In der Regel wird ein Sprachnachweis für die Unterrichtssprache verlangt. Die von der Uni geforderten Unterlagen müssen ins Englische übersetzt werden, genau wie das Attest, das belegt, dass du keine ansteckenden Krankheiten hast. Außerdem sollte man sich bewusst sein, dass es in Rumänien Studiengebühren gibt, die bei ungefähr 5000 Euro im Jahr liegen.

Sechs Jahre, also genau so lange wie in Deutschland, beträgt die Studiendauer in Rumänien. Die Vorklinik dauert zwei Jahre und beinhaltet die Fächer Anatomie, Biophysik, Biochemie, Zellbiologie und medizinische Informatik. Dazu kommen ein Sport- und ein Sprachkurs in Rumänisch. Der Sprachkurs ist wichtig, um sich später in der Klinik mit den Patienten verständigen zu können. An einigen Universitäten muss nach der Vorklinik auch ein Sprachtest abgelegt werden, ohne den das Weiterstudieren nicht möglich ist. Im klinischen Abschnitt wird in den Universitätskliniken gelehrt. In Cluj muss in jedem Studienjahr ein Praktikum in einem rumänischen Lehrkrankenhaus absolviert werden. Eine Besonderheit dürfte sein, dass man bei Fehlen in einem anwesenheitspflichtigen Kurs zur Kasse gebeten wird.

Ein Wechsel nach Deutschland während des Studiums ist möglich, aber nicht unkompliziert. In der Regel werden die ersten zwei Studienjahre anerkannt, doch einen Studienplatz für den klinischen Abschnitt gibt es nur an Universitäten, die in diesem Bereich Kapazitäten freihaben. Vielfach müssen sich Wechselwillige ihren Studienplatz erklagen. Bei Fragen in Bezug auf einen Wechsel und die Anerkennung bisher erbrachter Studienleistungen solltest du dich sicherheitshalber immer an das zuständige Landesprüfungsamt wenden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die englisch- und französischsprachigen Studiengänge international sind. Gerade in Cluj studieren auch viele Deutsche, sodass es eine Menge Austauschmöglichkeiten gibt. Die Lebenshaltungskosten in Rumänien sind geringer als in Deutschland, auch wenn die Tendenz steigend ist. Trotz der zum Teil erheblichen Probleme Rumäniens ist die Ausstattung der Universitäten und Krankenhäuser gut und ermöglicht eine Ausbildung auf hohem Niveau. Dennoch ist nicht alles Gold, was glänzt, und es empfiehlt sich, sich vor dem Start ins Auslandsstudium gut zu informieren und die Vor- und Nachteile abzuwägen.