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Goldene Zeiten

Interviews mit jungen Ärzten zur Stellensuche

MEDI-LEARN (Redaktion)

 

Im Februar 2011 haben wir Fragen zur Stellensuche und der aktuellen Bewerbungssituation an mehrere Ärzte geschickt und innerhalb kurzer Zeit über 60 ausführliche Antworten erhalten. Einzelne dieser einmaligen Interviews wird es an anderer Stelle geben, hier dagegen findest du die Essenz aus Tipps, Informationen und trockenen Fakten:

Wann hast du angefangen, dich zu bewerben?

Ein paar der Befragten haben bereits vor dem Praktischen Jahr (PJ) damit begonnen, Bewerbungen abzuschicken. Dabei haben sie hauptsächlich Chefs oder Personalverantwortliche angesprochen, wenn es ihnen bei einer Famulatur oder der Doktorarbeit besonders gut gefallen hat. Während des PJs wird diese Methode häufiger genutzt. Die meisten bewerben sich allerdings, wie zu erwarten, kurz vor oder nach dem Staatsexamen. Zwischen PJ-Ende und den Prüfungen liegen einige Wochen, sodass viele in dieser Zeit schon erste Bewerbungen losgeschickt haben. Andere haben erst in der Woche oder dem Monat nach ihrer letzten Prüfung begonnen.

Einzelne haben zunächst erst einmal Urlaub gemacht oder ihre Dissertation beendet und sich danach um ihre Bewerbungen gekümmert. Auch diese Mediziner haben selten mehr als sechs Monate nach dem Abschlussexamen („HEX“) verstreichen lassen. Ebenso selten sind Bewerbungen sechs Monate oder mehr vor geplantem Arbeitsbeginn. Viele, die sich zu verschiedensten Zeitpunkten beworben hatten, sagen aber, dass ein Monat vorher ausgereicht hätte.


Wie lange nach der letzten Prüfung hast du deine erste Stelle angetreten?

Je nach Bewerbungsbeginn war der Arbeitsbeginn bei den Ärzten unterschiedlich. Einzelne hatten ihre Zusage bereits vor der letzten Prüfung. Viele sind eine bis drei Wochen nach dem Examen in den Beruf eingestiegen, die meisten ein bis vier Monate danach. Diejenigen, die erst noch eine Auszeit genommen haben, umziehen mussten oder ihre Doktorarbeit beenden wollten, haben entsprechend später angefangen und den Termin eventuell mit ihrem Arbeitgeber besprochen. Sechs Monate oder noch mehr nach der letzten Prüfung sind allerdings die absolute Ausnahme. Die Chancen sinken dann wegen eines zu großen Abstands zum Studium und fehlender Praxis.


Wo hast du dich informiert?

Die häufigste Antwort auf diese Frage ist: „Ich habe die Kliniken herausgesucht, bei denen ich arbeiten würde und dann eine Initiativbewerbung geschrieben.“ Dafür bieten sich die Webseiten der Kliniken an – eigentlich hat jede Klinik mittlerweile einen Internetauftritt. Wer noch keine konkrete Idee hat, sucht zunächst unter www.kliniken.de oder ähnlichen Seiten nach passenden Häusern. Für die gezielte Suche nach offenen Stellen ist sicher das Ärzteblatt der Klassiker. Jeder approbierte Arzt bekommt es wöchentlich zugeschickt – das gesamte Stellenangebot steht aber auch online unter http://www.aerzteblatt.de/v4/stellen/maske.asp. Daneben gibt es zahlreiche andere Webseiten, auf denen du nach offenen Stellen suchen kannst, u. a. Seiten von Fachgesellschaften.

Eine weitere wichtige Informationsquelle neben dem Internet sind persönliche Gespräche mit Kollegen, Freunden und (ehemaligen) Kommilitonen. Während der Famulatur oder des PJs haben viele bereits Kontakte mit Ärzten auf ihrer potentiellen Traumstelle geknüpft. Persönliche Informationen sind häufig authentischer und hilfreicher als öffentliche. Die befragten Ärzte haben auch Personalvermittler, Semesterverteiler und Mentoringprogramme der Uni erwähnt. Mit Jobmessen für Mediziner („Das brachte wenig.“) und dem Arbeitsamt haben sie keine überragenden Erfahrungen gemacht.

Hast du dich nur auf offene Stellen beworben oder auch „initiativ“?

Obwohl es zurzeit viele freien Stellen gibt, beschränken sich nur wenige Ärzte bei ihrer Bewerbung auf ausgeschriebene Stellen. Häufig antworten sie sogar, dass sie sich ausschließlich initiativ beworben haben. Sie fragten einfach direkt bei ihrer Wunschklinik nach. Oft hört man: „Ich habe mich initiativ bei einem Krankenhaus beworben, in dem ich schon eine Famulatur gemacht hatte und dessen Arbeitsatmosphäre ich sehr mag.“ oder „Ausgeschriebene Stellen hielten die für mich interessanten Kliniken wohl nicht für nötig.“

Wie hast du den Kontakt hergestellt?

Heutzutage stehen verschiedene Kommunikationsmedien zur Verfügung und die meisten Bewerber benutzen auch mehrere von ihnen:

- Telefon: Erst anrufen, dann die Mappe schicken oder persönlich vorbeibringen – das scheint die häufigste Vorgehensweise zu sein. Bei dem Telefonat wird entweder gefragt, ob die ausgeschriebene Stelle noch frei ist oder ob man seine Initiativbewerbung schicken dürfe. Einzelne versuchen auch, gleich den Chef zu erreichen und ihm ein paar sorgfältig überlegte Fragen zu stellen, um einen Eindruck vom potentiellen Vorgesetzten zu bekommen.
- Brief: Der klassische DIN A4-Umschlag ist immer noch gefragt. Einige Ärzte nutzen bei ihrer Bewerbung ausschließlich den Postweg. Häufig geht dem Absenden der Mappe aber ein kurzes Telefonat voraus.
- Persönlich: Auch der persönliche Kontakt mit dem potentiellen Arbeitgeber wird von Bewerbern sehr häufig hergestellt oder er war durch Famulaturen, PJ oder Doktorarbeit bereits vorhanden. Entweder haben die Interessenten schon während ihrer Arbeit im Wunschkrankenhaus nach Berufschancen gefragt – also zum Teil noch vor der Approbation. Oder sie haben später persönlich ihre Mappe vorbeigebracht. Auch hier gilt wieder: telefonisch vorwarnen.
- E-Mail: Wird nicht so häufig genutzt, wie man denken könnte. Wenn nicht ausdrücklich ein Brief gewünscht ist, kann man ihn durch eine E-Mail ersetzen. Bei Bewerbungen im Ausland wird diese häufiger genutzt. Einer der ganz wenigen Ärzte, die sich ausschließlich per E-Mail beworben haben, schreibt: „Anschreiben direkt in die Email, dazu vier Anhänge: Curriculum Vitae (Lebenslauf), Zeugnisse (Examen, Physikum, Abitur), Arbeitszeugnisse und Referenz-Liste.“
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