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Hierarchie in der Klinik

Wo ist die Grenze zwischen notwendig und zu viel?

MEDI-LEARN (Redaktion)

Ärzteteam

Es gibt sie wirklich. Die Hierarchie im Krankenhaus ist nicht nur ein Gerücht, das sich hartnäckig hält. Ausnahmen gibt es immer, doch die üblichen Klischees bestätigen sich noch sehr oft: Gerade in chirurgischen Fächern ist die Hierarchie stark ausgeprägt. Unterschiede gibt es von Abteilung zu Abteilung - genau wie in jeder anderen Arbeitsstätte. Für dich als Anfänger gilt erst einmal, dass du unangebrachte Kritik auf gar keinen Fall persönlich nehmen darfst. Sonst wird dir der Spaß an der Arbeit schnell vergehen.

Chefarzt als Vorbild

Die Unterschiede in der Hierarchie sind sehr stark und hauptsächlich geprägt von den leitenden Personen. Oberärzte und Chefarzt geben oft eine ganz bestimmte Hierarchiestruktur vor, die die ganze Abteilung bestimmt. Je stärker sie ihre Macht ausleben, um so stärker wird sie meist nach unten weitergegeben. Auf der nächsten Station kann das schon wieder ganz anders aussehen: andere Chefs, andere Hierarchie.
Zu einem gewissen Grad ist Hierarchie absolut notwendig. Es muss einfach klar sein, wer wem weisungsberechtigt ist, wer die Verantwortung trägt und ab welchem Punkt Diskussionen fehl am Platze sind – beispielsweise im Notfall. Außerdem wissen und können dienstältere Ärzte einfach mehr und kennen die Abläufe im Krankenhaus. Auch in anderen Arbeitsrichtungen mit hoher Verantwortung, zum Beispiel der Luftfahrt oder der Armee, gibt es klare Regeln, wann Befehlston angebracht und wann Zeit für kollegiales Zusammenarbeiten ist. Im Krankenhaus brauchen wir Hierarchie, aber zu einem gewissen Maß. Einige Abteilungen haben dieses gefunden, andere (noch) nicht.
Ein sehr schönes Beispiel für die Hierarchie ist das „Visiten-Ballett.“ Zu finden ist es gelegentlich in deutschen Krankenhäusern, doch ist es in den letzten Jahren immer seltener geworden und bei Weitem nicht der Regelfall: L`introduction: Vor dem Zimmer wird dem Solotänzer (meist dem Chefarzt) schnell das Wichtigste zum Patienten souffliert. Le 1er acte: Die Tür öffnet sich; der Chef betritt als Erster das Zimmer. Es folgen Oberärzte, Fachärzte, Assistenzärzte, PJler und alle anderen Anwesenden in streng hierarchischer Reihenfolge und drängen sich komplett in das Zimmer. Le 2e acte: die eigentliche Visite. Die Personen, die in der Hierarchie ganz unten stehen, kleben irgendwo an der Wand und bekommen sowohl optisch als auch akustisch nicht viel von der Aufführung mit. Le 3e acte: Kurz vor Ende des Gespräches drehen sich alle so, dass der Chef als Erster das Zimmer wieder verlassen kann. Es folgen ihm alle Personen in der üblichen Reihenfolge. Finale: kurze Nachbesprechung auf dem Gang – Planung weiterer Aufgaben. Im nächsten Zimmer wird die Aufführung wiederholt.
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