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Wissenschaftliche Karriere – Einstieg und Ziele

Grundstein ist oft schon die Dissertation

Redaktion (MEDI-LEARN)

PhD – Exotischer Titel mit Zukunft?

Zunächst muss man die angloamerikanische Herkunft dieser Ausbildung berücksichtigen. Hier gilt es viele Details und Spitzfindigkeiten zu beachten. An dieser Stelle eine stark vereinfachte Betrachtung anhand der „kleinen Titelkunde“, die wissenschaftlich vielleicht nicht vollständig korrekt, aber praktisch und daher möglicherweise auch einleuchtender erscheint:

Der deutsche medizinische Doktortitel entspricht nicht dem PhD, weil in den entsprechenden Ländern eine zusätzliche mehrjährige Postdoc-Ausbildung absolviert werden muss. In Deutschland hingegen kann der Dr. med. (dent.) weitestgehend bereits während des Studiums absolviert werden. Die US-Amerikaner z. B. erhalten nach Abschluss ihres Medizinstudiums ohne zusätzliche wissenschaftliche Abhandlung ein Berufsdoktorat (MD). Sie führen diesen Titel entsprechend auch bei Publikationen in Fachzeitschriften. Kommt eine zusätzliche Postdoc-Ausbildung hinzu, lautet die Bezeichnung MD, PhD. Der deutsche Dr. med. reduziert sich hingegen „äquivalent“ lediglich auf ein MD (eigentlich müsste der korrekte Titel „Dr. med.“ verwendet werden, das hat sich aber in den englischen Journals nicht durchsetzen können). Selbst wenn der deutsche Kandidat habilitiert ist, bleibt es beim MD, denn eine Habilitation entspricht nicht einem akademischen Grad!

Seit einigen Jahren werden nun aber auch zunehmend PhD-Programme an deutschen Universitäten angeboten. Es handelt sich dabei um Doktoratsstudiengänge im Sinne von Postdoc-Ausbildungen. Voraussetzung ist also ein bereits abgeschlossenes Vorstudium in einer bestimmten Fachrichtung. Zudem werden oft hohe zusätzliche Anforderungen wie etwa sehr gute Englischkenntnisse neben ausgezeichneten vorangegangenen Studienleistungen an die möglichen Kandidaten gestellt. Bei Abschluss werden üblicherweise neben homologiertem PhD je nach Fakultät die Titel Dr. phil., Dr. rer. nat., Dr. sc. med. oder ähnliche verliehen. Die Ausbildung wird häufig als Exzellenzförderung bezeichnet, die Studiendauer beträgt i. d. R. 3 bis 4 Jahre. Ein Großteil dieser Zeit ist nachweislich im Labor zu verbringen. Hier unterscheidet sich der Werdegang wesentlich von der Habilitation, die – wenn auch meistens recht zeitintensiv – parallel zur klinischen Ausbildung absolviert werden kann. Es bedarf also einer ausgefeilten Organisation, diesen Ausbildungsweg für angehende Mediziner schmackhaft zu machen, ist er doch häufig mit einer Verzögerung der Facharztausbildung verbunden.

Auf der anderen Seite zeichnet er sich durch klare Vorgaben aus und führt zu einem international anerkannten Abschluss. Die erbrachten Leistungen können darüber hinaus für eine etwaige zusätzliche Habilitation weiter verwendet werden. Auch ein Grundprinzip der PhD-Arbeit ist üblicherweise die Kumulation von hochrangigen Publikationen. Spätestens seit der zunehmenden Umsetzung der Bologna-Reform im europäischen Raum und der damit einhergehenden Einführung von Bachelor- und Masterabschlüssen gewinnt auch die PhD-Ausbildung zunehmend an Bedeutung.
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