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Famulatur in der Gefäßchirurgie

Krankenhaus Neuperlach (München)

Sebastian Clauß

Tagesablauf

Im Durchschnitt wurden pro Tag 3 Operationen durchgeführt, die jeweils zwischen 2 und 8 Stunden dauerten. Zum Schwerpunkt gehörten Operationen an der Carotis, Bauchaortenaneurysmen, Bypässe an den Beinen, Varizen oder auch Amputationen. Neben einem PJler war noch ein weiterer Famulant in der Gefäßchirurgie, so dass jeder von uns pro Tag mindestens eine OP mitmachen durfte. Meine Tätigkeiten waren dabei in erster Linie Hakenhalten, Absaugen oder Strom für den Elektroschneider geben. Auch die Hautnaht durfte ich schon mal machen. Wenn ich nicht im OP war, habe ich auf Station die Blutabnahmen gemacht, bin bei der Visite mitgegangen, habe Patienten aufgenommen, Anamnesegespräche geführt, körperliche Untersuchungen durchgeführt, Nadeln gelegt, Dopplerdrücke gemessen oder mir die Ultraschalldiagnostik angesehen. Montags gab es immer noch eine Röntgenbesprechung.
Die Arbeitszeiten waren vergleichsweise flexibel. Morgens trafen sich alle um 7.30 Uhr zur Morgenbesprechung. Dann ging ich entweder gleich mit in die erste OP oder hatte auf Station zu tun. Nachmittags gaben mir meine sehr netten Kollegen dann auch schon mal früher frei, so dass ich auch schon mal um 14 Uhr nach Hause fahren durfte.

Fazit

Insgesamt fand ich meine erste Famulatur ganz gut. Ein kleiner Nachteil waren sicherlich meine fehlenden Vorkenntnisse. Ich hätte vielleicht noch mehr lernen können, wenn ich schon Innere oder Chirurgie gelernt hätte. Aber insgesamt war es gut. Die Ärzte haben mir alles gezeigt, mich ins „Team“ integriert und mir vieles beigebracht. Ein Manko der Gefäßchirurgischen Abteilung ist, dass dort eine Teilzeit-Ärztin beschäftigt wird, die morgens schon eine Stunde vor Dienstbeginn mit den Blutabnahmen, Anamnesen und körperlichen Untersuchungen anfängt. Wenn die Morgenbesprechung beendet ist, hat sie bereits alle Arbeiten erledigt, die man als Student normalerweise machen kann. Glücklicherweise ging diese Ärztin aber nach einer Woche in Urlaub, so dass ich schon bald viel zu tun hatte. Bei den ersten Blutabnahmen war ich gleich ziemlich verzweifelt, weil die meisten Patienten der Gefäßchirurgie eben sehr schlechte Gefäße haben, aber im Laufe der Zeit wurde ich immer erfolgreicher.

Gelauscht (Foren)

Austausch im Forum
Im Endeffekt war die tägliche Übung an schlechten Venen aber von Vorteil. Die OPs waren sehr interessant. Neben kleineren Eingriffen habe ich auch große Bauchoperationen gesehen, die mir die Grenzen meiner körperlichen Belastbarkeit aufgezeigt haben. Das Beste an der Famulatur waren aber die Kollegen. Sie waren alle sehr nett und hilfreich. Hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang den Chefarzt. Er ist ein äußerst sympathischer, fast schon „kumpelhafter“, humorvoller und selbstverständlich kompetenter Mensch, von dem ich fachlich viel lernen durfte. Doch nicht nur fachlich, sondern auch menschlich konnte ich von diesem „bayerischen Urgestein“ enorm profitieren. Zahlreiche Anekdoten und Erfahrungsberichte von ihm ließen mich über meine Zukunft nachdenken und regten mich an, auch mal über den Tellerrand hinauszusehen.
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