Verschiedene Uni-Typen für verschiedene Studenten-Typen
Wo studiere ich am besten?
Redaktion (MEDI-LEARN)
Das verschulte Studium mit dem persönlichen Touch: Die kleine Uni
Und was zeichnet die kleine Uni aus? Hier kennt man sich, die Atmosphäre ist oft familiär. Es kann dir durchaus passieren, dass dich die Dozenten beim Namen ansprechen! Durch den engeren Kontakt, auch zu den anderen Studenten, lassen sich viele Probleme des Studienalltags recht einfach lösen. Wegen der übersichtlichen Studentenzahl sind die Dozenten hier eher bereit, ein Gespräch auf dem Gang zu führen (also ohne Terminvereinbarung), die Kommunikationswege sind insgesamt kürzer als an großen Fakultäten. Das Studiensystem ist an den kleinen Standorten häufig verschulter: Zu Anfang des Semesters wird ein Stundenplan veröffentlicht, an den du dich mehr oder weniger zu halten hast. Auch Praktikumsplätze sind in der Regel fest „gebucht“, so dass du dich um diese meist nicht selbst kümmern musst. An den kleineren Standorten hat man als Student meist bessere Chancen, eine gute und günstige Wohnung zu finden, da weniger Studenten um ein und dieselbe Unterkunft buhlen. Da das Freizeitangebot sich meist in überschaubaren Dimensionen abspielt, ist auch hier die Chance, außerhalb der Uni Mitstudenten zu treffen, recht groß. Zu den kleinen Unis zählen zum Beispiel: Regensburg, Mannheim, Dresden, Lübeck und Greifswald.
3x umsteigen oder 3 Schritte bis zur nächsten Veranstaltung? Campus-Uni oder dezentrale Uni?
Übrigens: Große oder kleine Uni, das sagt noch nicht viel über die Strecken aus, die du zwischen einzelnen Veranstaltungsorten zurückzulegen hast. „Alles an einem Fleck“ oder „Weit über die Stadt verstreut“ – getreu diesen Mottos unterscheidet man grob zwei Uni-Typen: die Campus-Uni und der dezentrale Typ einer Uni.
Johann ist Medizinstudent an der Ruhr-Universität in Bochum. „Im Ersten Abschnitt spielt sich fast alles auf dem Campus ab, die Laufwege sind denkbar kurz. Auch zur Mensa oder zur Uni-Verwaltung sind es nur wenige Schritte. Erst später werde ich mehr fahren müssen, weil Bochum keine zentrale Uni-Klinik hat, sondern mehrere Lehrkrankenhäuser.“ Claudia hingegen studiert Medizin in Berlin. Hier sieht es ganz anders aus: „Es gibt hier vier Standorte: Die Charité in Mitte, das Virchow-Klinikum in Wedding, das Universitätsklinikum Benjamin Franklin in Steglitz und das Helios-Klinikum in Buch. Meine Veranstaltungen sind über die ganze Stadt verstreut. Wenn ich von der Charité zum Virchow-Klinikum fahren muss, brauche ich mindestens eine halbe Stunde dafür. Wenn ich ans Klinikum nach Steglitz fahre, dauert es noch länger, weil ich noch in den Bus umsteigen muss, der nur alle 20 Minuten fährt. Mein Stundenplan ist aber nicht auf die Fahrtzeiten abgestimmt, ein Zuspätkommen lässt sich oft überhaupt nicht verhindern. Und für die Mensa fehlt die Zeit sowieso.“ Claudia schätzt, dass sie an einem gewöhnlichen Uni-Tag rund zweieinhalb Stunden in Bus und Bahn unterwegs ist. „Dadurch wird der Tag natürlich sehr lang und die Zeit zum Lernen geht für das Pendeln drauf.“ Hinzu kommt, dass man Kommilitonen bei verstreuten Lehrstätten seltener über den Weg läuft als auf dem Campus. „Jemanden bei der vielen Fahrerei zu treffen, ist ein echtes Highlight“, bemerkt Claudia. „Aber dafür ist Berlin natürlich eine sehr reizvolle Stadt. Und das Unterwegs-Sein gehört hier einfach dazu.“
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