Verschiedene Uni-Typen für verschiedene Studenten-Typen

Leidet die Lehre unter guter Forschung?
Die „renommierten“ Universitäten

Wenn man jemanden fragt, wo man denn Medizin studieren kann, wird man spätestens seit dem Film „Anatomie“ als erstes Heidelberg zu hören bekommen. Weitere namhafte Uni Standorte wie Tübingen, Freiburg, Hannover, München oder die Charité in Berlin werden folgen. Der gute Ruf der Unis basiert entweder darauf, dass diese Standorte schon sehr lange bestehen oder, dass sie sehr gute Forschungsergebnisse publizieren. Für denjenigen, der sich später auf einem Gebiet wie zum Beispiel der Tumorforschung oder in der Molekularmedizin spezialisieren möchte, ist es sicherlich sinnvoll, eine solche Uni mit hoher Reputation anzuvisieren – zumindest zum zweiten Studienabschnitt. Doch was nützen dir als Uni-Anfänger die guten Forschungsergebnisse einer Uni, wenn du vor allem erst mal gut durch das Studium kommen willst und deshalb ein motivierter, didaktisch kompetenter Dozent wichtiger für dich ist als einer, der sich lieber den Laborproben für seine Habilitation als seinen Studenten widmet? Tatsächlich ist es so, dass der Ruf der renommierten Unis manchmal erheblich besser sein kann als ihre Qualität in der Ausbildung. Besonders dann, wenn eine Universität ihr Augenmerk zu stark auf die Forschung legt, bleibt für die eigentliche Ausbildung wenig Zeit und Geld übrig. Ein weiterer Nachteil der renommierteren Unis besteht darin, dass sie in der Regel wegen ihres Rufes sehr überlaufen sind und man nur sehr schwer an einen der begehrten Studienplätze gelangt.

In den Stadtberichten wirst du feststellen, dass viele der so genannten Top-Unis von ihren Studenten gar keine Top-Noten bekommen. Im Gegenzug erhalten viele der Ausbildungsorte, die bei der ZVS-Bewerbung eher weniger beliebt sind, weil sie weniger gute Rankings bekommen, dennoch gute Bewertungen ihrer Studenten. Kurz gesagt: Erst Stadtberichte studieren – dann Ortswunsch platzieren.