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Persönlicher Gewinn: Praktisches Jahr im Ausland

Gut für die Karriere

Redaktion (MEDI-LEARN)

Innere-PJ in der Schweiz
Auch als Uhu gehört man schon zum Team

Die Entscheidung für ein PJ-Tertial in der Schweiz  fiel bei mir recht kurzfristig und ich hatte großes Glück, einen Platz zu ergattern. Ich wollte die Chance nutzen, als Studentin noch einmal unkompliziert Zeit im Ausland zu verbringen. Für die Schweiz entschied ich mich, weil später keine Probleme mit der Anerkennung zu erwarten waren. Ich habe dann vier Monate in der internistischen Abteilung eines mittelgroßen Spitals in der Nähe von Zürich verbracht.

Als UHU war ich dort viel selbständiger als während meiner Tertiale in Deutschland. Ich habe eigene Patienten betreut und in der Notfallambulanz fast wie eine Assistenzärztin gearbeitet. Dadurch habe ich sehr viel lernen können. Als besonders positiv ist mir das freundliche Arbeitsklima aufgefallen. Auch als UHU gehört man schon zum Team. Man wird in Entscheidungen einbezogen, kann Oberärzte direkt ansprechen und fühlt sich dadurch zugehörig.

Um Kollegen und Patienten nicht das Gefühl zu geben, sich „verstellen“ zu müssen, indem sie hochdeutsch sprechen, sollte man sich bemühen, möglichst schnell Schweizerdeutsch zu verstehen. Auch das trägt zu einem größeren Zugehörigkeitsgefühl bei.

Das UHU-Gehalt ist deutlich weniger wert als zunächst gedacht. Einerseits müssen davon die Kosten für Miete, Steuern und Versicherung gedeckt werden, zum anderen ist in der Schweiz alles deutlich teurer als in Deutschland. Je nach Kanton braucht man als UHU, um gut zu leben, etwas mehr Geld zur Verfügung als man verdient.  Wenn man nett zu den Assistenzärzten ist, laden sie einen ab und zu mal ein.

Im Personalwohnheim zu wohnen ist zwar nicht komfortabel, aber lustig. Zu Partys, die man dort  organisiert, kommen alle gern. Wichtiger Tipp: Damit man sich auch in der Schweiz die Haare föhnen kann, sollte man einen Steckdosenadapter dabei haben. Nur die schmalen EU-Stecker kann man dort wie in Deutschland verwenden, die dickeren Schukostecker passen nicht!

Die Schweiz hat sowohl landschaftlich als auch kulturell viel zu bieten, deshalb sollte man sich während des Tertials unbedingt die Zeit nehmen, Ausflüge zu machen und Dinge zu unternehmen. Um innerhalb des Landes günstig zu reisen, empfiehlt sich oft schon bei einem Tertial das sog. Halbtax, ein Abo der Schweizerischen Bundesbahnen, das in etwa der deutschen BahnCard entspricht. Damit kann man auch in Straßenbahnen, S-Bahnen etc. vergünstigt fahren. Die Anerkennung meines Auslandstertials war erwartungsgemäß überhaupt kein Problem. Nachdem der Schweizer Chefarzt mir das Tertial bescheinigt hatte, schickte ich den Beleg an die Universität Zürich, von wo aus mir dann die komplett ausgefüllten Unterlagen nach Deutschland gesandt wurden. Dort benötigte ich nur noch eine Unterschrift des zuständigen Chefarztes meiner Heimatuni und konnte dann alles vollständig an das Landesprüfungsamt weiterleiten.

Abschließend kann ich sagen, dass es sich sehr lohnt, ein PJ-Tertial in der Schweiz zu verbringen. Ich kann diese Erfahrung jedem, der die Chance hat, nur empfehlen!

Gelauscht (Foren)

Informationen rund ums Medizinerdasein in der Schweiz findest Du auch im Unterforum Schweiz im MEDI-LEARN Forum:
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