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Trenn
17.09.2023, 12:54
@ nappy: Die Frage ist doch, ob sie die zweite Konstanzprüfung (im Falle von der KV Hessen zum Beispiel nach 12 Jahren) bestehen, wo man entweder Wartungsprotokolle oder Bildnachweise einreichen muss. Vielleicht haben die Inhaber die Genehmigung erstmal ruhen lassen (hatte mein alter Chef auch gemacht, bis ein neuer Kollege eingestiegen ist, der wieder Sonos machen wollte und sie ein neues Gerät geholt haben) und machen Sonos ohne bei der KV abzurechnen. Wenn regelhaft aber die zweite Konstanzprüfung bestanden wird, hieße es die Geräte hätten eine Laufzeit von 15-18 Jahren und da amortisieren sich die Kosten grade so (1000€/Jahr).

@anignu: Rein im hausärztlichen Setting schafft man meiner Meinung nach vom Niveau her maximal Degum I (wären aber auch 4 Sonos/d), man sieht erstens zu wenige Pathologien, zum anderen wird der Supervisor auch vieles wieder vergessen haben, wenn er selbst auch nicht mehr so viel Pathologien regelmäßig sieht. Dopplern kann man mit den Einsteigergeräte sowieso nicht gut, es sind Welten zwischen den Geräten in einer Akutneurologie und Geräte in der Hausarztpraxis. Ich bin aber davon überzeugt, dass das auch irgendwie softwaretechnisch bedingt ist. Es kann doch nicht nur daran liegen, dass hochwertige Geräte vor Jahrzehnte immer noch besser sind als neue Einsteigermodelle, obwohl die Prozessorenentwicklung etc. in den letzten Jahren einen großen Sprung gemacht hat. Zum anderen hat man auch wenig Möglichkeit die Ultraschallbefunde zu korrelieren. Der Chirurg macht den Körper auf und sieht seinen Verdachtsbefund, der Gastroenterologe oder Nuklearmediziner punktiert den Befund und sieht die Histologie.

nappy
17.09.2023, 19:47
Ja du musst das Gerät ja sowieso regelhaft warten. Also das zu ersetzende Gerät damals war ein Sonoline adara BJ 90 - und damit wurde auch noch über die KV abgerechnet. Die Bilder waren auch nicht soooo schlecht. Für nen Harnstau oder Cholezystolithiasis hat das gereicht 😉

Trenn
19.09.2023, 09:49
Vielen Dank für euren Input. Es wird wahrscheinlich auf ein Mindray-Gerät hinaus laufen. Ob es jetzt ein Consona N6 oder DC30 wird mache ich dann vom Preis abhängig. Amortisieren wird sich's bei 1-2 Sonos am Tag wahrscheinlich beides nicht, aber besser haben als brauchen. :-P
Wisst ihr, ob es eine neue Regelung bezüglich der Messtechnischen Kontrollen und Sicherheitstechnischen Kontrollen gibt? Ein Händler hat mir erklärt, dass die Kontrollen nun jährlich stattfinden muss, ein anderer meint alle zwei Jahre wäre die aktuelle Regelung. Im Internet finde ich leider nix dazu.

MellowMed
19.09.2023, 22:14
Wie läuft das bei euch so ab? Bei uns in Baden-Württemberg ist das interessante an Sono dass man bei entsprechendem qualitätsnachweis bei den Hausarztvertragen zur P1 Pauschale 8 Euro dazubekommt unabhängig irgendeiner Leistung die man erbringt. Bei 1800 HZV pro Quartal sind das knapp 15.000 pro Jahr, dafür kann man keine Einzel-Sonos abrechnen. Hinzu kommen nicht-HZV-KV-Sonos (wenig), IGEL-Sonos (wenig) und Privatsonos (mittel)... auf >25.000 pro Jahr kommt man da rasch (2 Kassensitze). Spass macht es auch noch... wenn man will kann man das ausbauen (bei privten duplexen wie doof etc., machen wir nicht).....man wird nicht reich aber amortiieren tut sich das doch sehr schnell...
Läuft das je nach Bundesland anders?

Grüße

Immerweiter90
20.09.2023, 11:45
Was würdet ihr in dieser Situation machen?
Ein Angehöriger von einem privaten Patienten ist gestorben und er musste deswegen wegfahren. Er ruft nicht an, er kommt nicht vorbei. Er schickt seine Frau in die Praxis um eine AU für eine Woche abzuholen. Ich habe nein gesagt. Würdet ihr auch genauso machen?
Er ist sauer und beschwert sich.
Was würdet ihr den Pt. empfehlen? Unbezahlter Urlaub?

drdrdr.
20.09.2023, 12:45
Was würdet ihr in dieser Situation machen?
Ein Angehöriger von einem privaten Patienten ist gestorben und er musste deswegen wegfahren. Er ruft nicht an, er kommt nicht vorbei. Er schickt seine Frau in die Praxis um eine AU für eine Woche abzuholen. Ich habe nein gesagt. Würdet ihr auch genauso machen?
Er ist sauer und beschwert sich.
Was würdet ihr den Pt. empfehlen? Unbezahlter Urlaub?

Krankschreiben.

Frisko
20.09.2023, 12:48
Würde ich auch machen. Lohnt den Unmut nicht.

Feuerblick
20.09.2023, 13:26
Die meisten Hausärzte, die ich so kenne, würden in einer Woche AU bei Tod eines Angehörigen kein Problem sehen. Gerade wenn die Beziehung so nah war, dass man für den Verstorbenen Angelegenheiten regeln muss. :-nix

Absolute Arrhythmie
20.09.2023, 15:47
Was würdet ihr in dieser Situation machen?
Ein Angehöriger von einem privaten Patienten ist gestorben und er musste deswegen wegfahren. Er ruft nicht an, er kommt nicht vorbei. Er schickt seine Frau in die Praxis um eine AU für eine Woche abzuholen. Ich habe nein gesagt. Würdet ihr auch genauso machen?
Er ist sauer und beschwert sich.
Was würdet ihr den Pt. empfehlen? Unbezahlter Urlaub?

Was spricht in deinen Augen dagegen den Patienten krank zu schreiben?

Immerweiter90
20.09.2023, 15:55
Er ist nicht krank. Der Arbeitgeber gibt in der Regel einen Tag frei für sowas. Ich habe ihn nie in meinem Leben gesehen, er hat nicht mal angerufen, er schickt einfach seine Frau zu uns, um die AU abzuholen. Es fühlt sich an, wie ein AU Bestellservice.

Immerweiter90
20.09.2023, 15:56
Wenn ich sowas hätte, würde ich gar nicht auf die Idee kommen, zum Hausarzt zu gehen für eine AU, ich würde einen unbezahlten Urlaub nehmen

Jul4ik
20.09.2023, 17:00
Also ich bzw mein Mann steckte in genau der selben Situation. Vater ist plötzlich verstorben. Wohnort 400km weit weg. Die dortige Hausärztin der Mutter hat sowohl sie, meinen Mann und mich krankgeschrieben. Diagnose akute Belastungsreaktion. Wir mussten selbst nicht hin, mussten nur die KK Karte der Mutter mitgeben und die Ärztin hat für uns die AUs ausgestellt für ich glaube sogar 2 Wochen. In dem Moment hat man so urplötzlich doch sehr viele Sachen zu klären und auch noch wohnortfern… Ich fand das sehr fair und angebracht in der Situation.

JAK1
20.09.2023, 17:01
Er ist nicht krank. Der Arbeitgeber gibt in der Regel einen Tag frei für sowas. Ich habe ihn nie in meinem Leben gesehen, er hat nicht mal angerufen, er schickt einfach seine Frau zu uns, um die AU abzuholen. Es fühlt sich an, wie ein AU Bestellservice.

Herzlos und ohne Fingerspitzengefühl. Natürlich schreibt man da bei akuter Belastungsreaktion eine Woche frei.

Coxy-Baby
20.09.2023, 17:14
Also kann ja jeder machen wie er will, fremde Patienten ohne sie gesehen oder mit Ihnen gesprochen zu haben würde ich auch nicht krankschreiben.
Mal eine Frage dazu, wie rechnet Ihr diesen Patienten denn ab?

rafiki
20.09.2023, 17:31
Abgesehen von der eigentlichen Fragestellung ist die psychiatrische Diagnose einer Akuten Belastungsreaktion meistens falsch. Sie wird häufig intuitiv vergeben (und nicht aus fachlicher Überlegung), ohne dass der Diagnosensteller weiss, welche Kriterien dafür erforderlich sind. Im oben beschriebenen Fall wäre allenfalls eine R45.7 zu vergeben (emotionaler Stress), aber bitte keine psychiatrische Diagnose. So furchtbar ein plötzlicher Todesfall ist, die Reaktion darauf ist in den allermeisten Fällen nicht pathologisch!

Autolyse
20.09.2023, 17:33
Also kann ja jeder machen wie er will, fremde Patienten ohne sie gesehen oder mit Ihnen gesprochen zu haben würde ich auch nicht krankschreiben.
Mal eine Frage dazu, wie rechnet Ihr diesen Patienten denn ab?
Konsequent wäre ja die 4, nicht?

Harvey
20.09.2023, 18:16
Abgesehen von der eigentlichen Fragestellung ist die psychiatrische Diagnose einer Akuten Belastungsreaktion meistens falsch. Sie wird häufig intuitiv vergeben (und nicht aus fachlicher Überlegung), ohne dass der Diagnosensteller weiss, welche Kriterien dafür erforderlich sind. Im oben beschriebenen Fall wäre allenfalls eine R45.7 zu vergeben (emotionaler Stress), aber bitte keine psychiatrische Diagnose. So furchtbar ein plötzlicher Todesfall ist, die Reaktion darauf ist in den allermeisten Fällen nicht pathologisch!

In der Tat. Zumal F-Diagnosen auch bei Wunsch nach zukünftigen Versicherungen viele Nachfragen bedeuten können - R-Diagnosen lieber nehmen, wenn es nur für eine Woche ist, gehen diese ja dann.

JAK1
20.09.2023, 19:15
Es geht ja nicht um F Diagnose oder nicht. Von mir aus kann man da einen Atemweginfekt reinschreiben. Ich denke es gehört sich als Arzt für Allgemein und Familienmedizin, dass man in so einer Situation unterstützt. Das ist ja ein seelischer Schockzustand, der mit einer Erkrankung gleichzusetzen ist. Vielleicht heult er den ganzen Tag zuhause und hat nicht mal die Kraft in die Praxis zu kommen? Wenns eine einmalige Sache ist hätte ich da überhaupt keine Skrupel eine AU auszustellen.

Immerweiter90
20.09.2023, 19:19
Herzlos und ohne Fingerspitzengefühl. Natürlich schreibt man da bei akuter Belastungsreaktion eine Woche frei.

Dafür gibt es doch Regeln. Es gibt Medizin und Leitlinien oder Quatsch. Es gibt Sonderurlaube, die man beim Arbeitgeber beantragen könnte. Einfacher ist naturlich eine AU vom HA. Aber gesetzlich und meiner Meinung nach falsch.

"
Wenn Sie zu den nächsten Verwandten des Verstorbenen gehören, dazu gehören (Ehe-)Partner, Eltern und Kinder, können Sie bezahlten Sonderurlaub beantragen. Entferntere Verwandte wie Enkelkinder, Neffen, Onkels oder Cousins können keinen Sonderurlaub wegen Todesfall beantragen. Auch im Todesfall von Großeltern oder Schwiegereltern gibt es keinen gesetzlichen Anspruch auf Urlaub. In diesen Fällen müssen Sie Rücksprache mit Ihrem Arbeitgeber halten. In den meisten Fällen zeigt sich der Arbeitgeber kulant und gibt dem Arbeitnehmer eine Freistellung bei Todesfall. "

Dies ist im Arbeitsrecht geregelt. Der Sonderurlaub gibt Ihnen die Zeit, sich um Behördengänge, die Bestattung und Erbschaftsangelegenheiten zu kümmern und sich mit dem Verlust auseinanderzusetzen.*

Der Sonderurlaub muss schriftlich beantragt und genehmigt werden. Bleiben Sie der Arbeit unentschuldigt fern, riskieren Sie eine Kündigung. Der Sonderurlaub wird nicht von den vertraglich festgesetzten Urlaubstagen abgezogen. Während der Sonderurlaubstage zahlt der Arbeitgeber weiterhin das volle Gehalt. Genau wie bei Ihrem regulären Urlaub."

denkstdu
20.09.2023, 19:21
Ich auch nicht.Ich kann das aus eigener Erfahrung in der Familie auch voll verstehen, dass man da evtl. auch einfach nicht arbeitsfähig ist.