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mbs
04.07.2021, 17:33
Würde mich auch interessieren. Insbesondere auch im Hinblick auf Stellenwechsel innerhalb des gleichen Fachs. Und auch von Leuten, die eigentlich nicht von Anfang an Allgemeinmedizin geplant hatten sondern wo die Entscheidung erst im Verlauf fiel.

Evil
04.07.2021, 20:25
1,5 Jahre Anästhesie, 1 Jahr Chirurgie, 3 Jahre Innere, 1,5 Jahre Hausarztpraxis. Ich hätte noch 6 Monate Kinderarztpraxis zusätzlich gemacht, aber das wäre nicht bezahlt worden.

Haffi
04.07.2021, 21:02
Bisher 6 Monate Uro (stationär), 6 Monate Chirurgie (Praxis), 6 Monate Allgemeinmedizin. Geplant sind noch 6 Monate Psychiatrie (stationär), 6 Monate Pädiatrie (Praxis), 1 Jahr Innere (Zwangsmaßnahme) und 1,5 weitere Jahre Allgemeinmedizin.

anignu
04.07.2021, 22:50
Auch in der Chirurgie ... Man ist nur in einer sehr engen, straffen Hierarchie gefangen. Keine Wertschätzung, begrenzte Möglichkeiten selbst zu entscheiden. Teilweise werden sogar die Entscheidungen langjähriger Oberärzte hinterfragt und revidiert; inklusive einer Standpauke vor versammelter Mannschaft. Hinterher wissen es immer alle besser. Das ist keine Perspektive die man sich ernsthaft langfristig antun will.
Und wie oft haben wir die schon gesagt dass du in der falschen Abteilung bist? Nochmal: falsche Abteilung, nicht falsches Fach!

ehem-user-02-08-2021-1033
05.07.2021, 09:56
Und wie oft haben wir die schon gesagt dass du in der falschen Abteilung bist? Nochmal: falsche Abteilung, nicht falsches Fach!

Ich melde mich mal von der "Kopfseite" zu Wort.
Egal wie sozial oder asozial die Abteilung ist... mit dem Facharzt einer chirurgischen Fachrichtung hast du eine OA-Stelle deutlich leichter in der Tasche als mit einem Facharzt für Anästhesiologie.

Wie auch immer man die Arbeitsbedingungen in einem Fach bewerten möchte... unterm Strich sollte man diese Tatsache nicht außer Acht lassen.

dgy999
05.07.2021, 16:41
Hallo,

ich bin noch Assistenzarzt in der Chirurgie. Würdet ihr erst den Chirurgen fertig machen dann den Allgemeinmediziner hinterher oder würdet ihr die Weiterbildung abbrechen. Ich bin im 4 . WB-Jahr. Ich komme auf meinen Job klar, jedoch sehe ich mich in der Zukunft nicht in Klinik. dafür bin ich zu Freizeitorientiert.

Ich weiß, dass mir niemand die Entscheidung abnehmen kann, jedoch würde ich gerne noch Meinungen dazu hören.

Wenn alles gut läuft könnte ich in 3 Jahren eine Allgemeinmediziner Praxis übernehmen, wenn ich jetzt wechsle. Aber als ich damals das Studium (!) begonnen habe, wollte ich immer Chirurg sein. Also Knapp die letzten 10 Jahre habe ich nur auf diese Zeit die ich gerade erlebe hingearbeitet und bin aktuell ein wenig enttäuscht, dass es nicht gut läuft, bzw. nicht so ist wie ich es mir vorstelle.

Ich bin in einem super Haus. Man kommt 4 Tage die Woche in den Op und operiert selber. Man kann durch Gutachter Tätigkeiten was dazu verdienen. Die Dienste sind leider so organsisiert, dass man oft am Wochenende arbeitet. (Hierachie). die Stimmung im Team ist teilweise sehr schlecht.

Habt ihr Ideen?

Grüße

davo
05.07.2021, 17:01
Ich würde weitermachen.

Einfache Rechnung:

Du brauchst noch (mindestens) 2,5 Jahre bis zum FA, und dann noch (mindestens) 2 Jahre zum Quereinstieg (zumindest in manchen Bundesländern). Macht (mindestens) 4,5 Jahre.

Wenn du jetzt hingegen auf Allgemeinmedizin wechselst, brauchst du z.B. bei der ÄK Nordrhein noch (mindestens) 3 Jahre.

1,5 Jahre mehr für einen zusätzlichen FA fände ich in Ordnung.

Markian
05.07.2021, 18:51
Bisher 6 Monate Uro (stationär), 6 Monate Chirurgie (Praxis), 6 Monate Allgemeinmedizin. Geplant sind noch 6 Monate Psychiatrie (stationär), 6 Monate Pädiatrie (Praxis), 1 Jahr Innere (Zwangsmaßnahme) und 1,5 weitere Jahre Allgemeinmedizin.

Chirurgiepraxis ist sicher auch eine gute Idee. Ich denke ich mache jetzt erstmal 1 Jahr Innere damit ich es hinter mir habe. Aber dann weiß ich nicht so ganz wie es weitergehen soll und ob ich noch was anderes in der Inneren sehen will.

Fr.Pelz
06.07.2021, 07:33
Ich würde weitermachen.

Einfache Rechnung:

Du brauchst noch (mindestens) 2,5 Jahre bis zum FA, und dann noch (mindestens) 2 Jahre zum Quereinstieg (zumindest in manchen Bundesländern). Macht (mindestens) 4,5 Jahre.

Wenn du jetzt hingegen auf Allgemeinmedizin wechselst, brauchst du z.B. bei der ÄK Nordrhein noch (mindestens) 3 Jahre.

1,5 Jahre mehr für einen zusätzlichen FA fände ich in Ordnung.
Das hängt aber sehr von der ÄK ab, ich kann nur empfehlen, seinen individuellen Fall von der ÄK prüfen zu lassen, so dass die einem sagen, was man noch braucht. Bei mir waren es wie gesagt in WL 2,5 Jahre MIT dem FA für Allgemeinchirurgie.

dgy999: Wenn es dir jetzt schon klar ist, dass du Chirurgie nicht weiter machen willst, würde ich wohl auf die anstrengenden Dienste verzichten, die bringen dich wenig weiter. Ich wollte den FA erstmal zu ende machen, weil mir das 1. nicht so klar war und 2. ich den FA habe und so auch ambulant, wenn sich die Gelegenheit ergibt, in die Chirurgie zurück kann. (Oder eben, wenn ich die Möglichkeit finde, beides mit 50% machen könnte).

urinbeutel
06.07.2021, 14:19
Kurze Frage: Ich wil Hausarzt werden, aber warum bieten so viele Hausärzte esoterischen Unsinn an. Kann man auch ohne so etwas gut auskommen? Das geht komplett gegen meine Prinzipien.

Evil
06.07.2021, 15:14
Ja, man muss keinen Schwurbelkram anbieten.

urinbeutel
06.07.2021, 15:33
warum machen es dann so viele? wegen Geld oder wegen der Nachfrage vonseiten der Patienten. Ich suche gerade eine Weitebildungspraxis aber wenn ich von Sachen wie Hypnosetherapie lese, wird mir direkt schlecht. Studiert man so lange, um am Ende sowas zu machen lol

John Silver
06.07.2021, 16:10
@Fr.Pelz:

Ich wüsste gerne, wie Du Dir eine Kombo aus Chirurgie und Allgemeinmedizin vorstellst. Ambulant ist es eigentlich nicht gestattet, eine solche Kombo zu fahren, da man sich sonst im Grunde selbst die Patienten zuweisen würde. Ohne eine chirurgische Zulassung kannst Du aber keine chirurgischen Ziffern abrechnen. Meines Wissens muss man sich für eine bestimmte Sache entscheiden, zumindest wenn Du einen Sitz übernehmen willst. Oder halt Privatpraxis.

Thomas24
06.07.2021, 17:18
Theoretisch könnte man das machen, es wäre aber Zulassungs- und KV rechtlich schon aufwendig. Man kann z.B. Jobsharing betreiben und auf einer einer Zulassung gemeinsam mit dem Altinhaber der Zulassung arbeiten. Denn das Jobsharing gibt es sowohl für Angestellte und für Selbstständige.

Man könnte sich -theoretisch zumindest- also folgendes Modell basteln: Jobsharing (als Gesellschafterin) in Praxis A (z.B. Allgemeinmedizin), und gleichzeitig Jobsharing (als Angestellte) in Praxis B (z.B. Chirurgie).

Aber:
- Ich kenne aber niemanden, der das so macht, weil es zulassungsrechtlich aufwändig wäre
- Ich nicht weiß, ob das Modell auch Fachübergreifend möglich ist und nicht nur Fachgleich (das macht jede der 17 KVen vemutlich anders)
- wg. Jobsharing so ein Modell auch nicht auf Dauer angelegt wäre, sondern immer nur für eine bestimmte Zeit
- Die Kombination aus mehrfachen Arbeitsstellen (einmal Selbständig, einmal Angestellt) auch steuerliche Implikationen hat (Sozialabgaben usw.), wo man sich sehr genau überlegen muss, ob einem dieser Aufwand das auch wert wäre.

cartablanca
06.07.2021, 17:43
Würde auch gerne den FA Allgemeinmedizin machen. Gibt es eine Möglichkeit die Sachkunde für Strahlenschutz während der Assistenzarztzeit in der Praxis zu erwerben?

Fr.Pelz
06.07.2021, 18:16
Theoretisch könnte man das machen, es wäre aber Zulassungs- und KV rechtlich schon aufwendig. Man kann z.B. Jobsharing betreiben und auf einer einer Zulassung gemeinsam mit dem Altinhaber der Zulassung arbeiten. Denn das Jobsharing gibt es sowohl für Angestellte und für Selbstständige.

Man könnte sich -theoretisch zumindest- also folgendes Modell basteln: Jobsharing (als Gesellschafterin) in Praxis A (z.B. Allgemeinmedizin), und gleichzeitig Jobsharing (als Angestellte) in Praxis B (z.B. Chirurgie).

Aber:
- Ich kenne aber niemanden, der das so macht, weil es zulassungsrechtlich aufwändig wäre
- Ich nicht weiß, ob das Modell auch Fachübergreifend möglich ist und nicht nur Fachgleich (das macht jede der 17 KVen vemutlich anders)
- wg. Jobsharing so ein Modell auch nicht auf Dauer angelegt wäre, sondern immer nur für eine bestimmte Zeit
- Die Kombination aus mehrfachen Arbeitsstellen (einmal Selbständig, einmal Angestellt) auch steuerliche Implikationen hat (Sozialabgaben usw.), wo man sich sehr genau überlegen muss, ob einem dieser Aufwand das auch wert wäre.

Ja leider ist das so, ich hoffe noch auf kreative Lösungen in der Zukunft. Vielleicht ein MVZ, dass mehrere Zulassungen hat und die werden dann unter den Angestellten verteilt. Es ist auch mehr so ein ideales Ziel in der Ferne, aber ich werde auch damit leben können, nur Allgmed zu machen.

Urinbeutel: das Problem habe ich auch. Eine WB-Praxis liegt 1km von mir entfernt, das wäre ideal... aber schon bei der Homepage wird einem schlecht...Irisdiagnostik, Homöopathie. Ich will das nicht und mache das nicht.

Mich hat gestern eine Praxis angerufen, die jemanden brauchen. Die lerne ich nächste Woche mal kennen. So eine gewisse "Nachfrage" lässt einen auch selbstbewusster auftreten.

Evil
06.07.2021, 18:22
warum machen es dann so viele? wegen Geld oder wegen der Nachfrage vonseiten der Patienten. Ich suche gerade eine Weitebildungspraxis aber wenn ich von Sachen wie Hypnosetherapie lese, wird mir direkt schlecht. Studiert man so lange, um am Ende sowas zu machen lol
Vielleicht solltest Du erstmal lernen zu differenzieren. Homöopathie ist unwissenschaftlicher Unsinn, dagegen haben Hypnose, Akupunktur und Naturheilverfahren aber eine gewisse belegbare Wirkung.

urinbeutel
06.07.2021, 18:29
Alter Falter. Belegbare Wirkung? Vielleicht in bestimmten Studien gegenüber Placebo. Ist aber nicht die Art von Medizin die ich machen möchte. Ich denke auch nicht, dass der Typ der Blutegel auf die Patienten knallt vorher alle Metaanalysen durchgelesen hat bevor er seinen evidenzbasierten Egel auspackt hahaha
Ich sehe ehrlich gesagt relativ viel ausgeschrieben und denke mal, dass du auch ohne diesen einen Anruf selbstbewusst sein könntest.

ehem-user-25-04-2022-1131
06.07.2021, 18:46
Alter Falter. Belegbare Wirkung? Vielleicht in bestimmten Studien gegenüber Placebo. Ist aber nicht die Art von Medizin die ich machen möchte. Ich denke auch nicht, dass der Typ der Blutegel auf die Patienten knallt vorher alle Metaanalysen durchgelesen hat bevor er seinen evidenzbasierten Egel auspackt hahaha
Ich sehe ehrlich gesagt relativ viel ausgeschrieben und denke mal, dass du auch ohne diesen einen Anruf selbstbewusst sein könntest.

Was hat man davon so zu polarisieren? Die genannten Verfahren sollen ja auch insbesondere unterstützend wirken. Dem Patienten überhaupt noch Angebote zb bei chronischen Schmerzen machen zu können (in Form der Akupunktur ) halte ich für wichtig. Den Patienten wäre wohl mehr geholfen wenn du kein Hausarzt wirst ....

urinbeutel
06.07.2021, 18:49
Ihr seid aber auch schnell darin über Leute zu urteilen. Ich denke 1.) das klar ist, was ich in meinem Eingangspost gemeint habe. Das Thema wurde auch mal im Forum ausgiebig diskutiert 2.) habe ich nicht pauschal gesagt, dass man den Patienten das enthalten sollte, nur dass ich mich nicht daran beteiligen möchte, wenn die Evidenz fraglich ist 3.) ich die Patienten mit dem Behandlungswunsch überweisen kann bzw. meine eigenen Schwerpunkte setzen kann wo ich mit meinen Stärken meinen Patienten helfen kann.

Ihr seid alle bisschen bekloppt