Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Freuden und Leiden der jungen Vorklinik-Studenten
Bonnerin
18.10.2014, 09:22
Ich bin seit einer Woche im Studium, schreibe in einer weiteren Woche ein Allgemeines Anatomie & Osteo Testat und krieg das einfach nicht alles in meinen Kopf. Ich mache echt viel, setze mich in die Bib, aber den Knochen habe ich nach paar Stunden wieder vergessen. :(
Kann hier jemand ein paar Lernstrategien empfehlen? Habe laut vorlesen, am Knochen selbst und zeichnen bereits versucht..
Besorg dir ein Skelett. Und dann nimm den Prometheus und markiere dir alle relaventen Punkte an den Knochen (z.B. Collum anatomicum am Humerus oder die Linea musculi solei an der Tibia) mit diesen kleinen runden, farbigen Post-it-Dingern. Dann stell dich hin, fass die Punkte an und sag laut den Namen davon.
Ich hab so super und auch schnell die Knochen mit den Punkten für die Anatomie-Klausur gelernt. Und das halt immer und immer wieder machen (mit Pausen dazwischen) bis es sitzt!
@davo: Vielen Dank! :-)
Hey wolkenkranich,
mach dich vor Osteo nicht verrückt ;) Klar, es ist viel, aber Osteo ist echt machbar ;)
Leihe dir ne Knochenkiste aus und frag dich mit anderen ab ;)
Und lass die allgemeine Anatomie nicht außen vor, denn damit kann man noch so einige Punkte holen ;)
Absolute Arrhythmie
18.10.2014, 13:41
Muskeln auswendig lernen macht echt nicht besonders viel Spaß :-((
muskeln hab ich immer gern mit atlas + schlichten tabellen gelernt, das ging eigentlich ganz gut so. und in der bahn dann mit der prometheus-app gequizt ;-)
+ ganz wichtig! -> gegenseitiges testieren während des präppurses :-)
Das ist richtig... fand ich auch nicht so toll. (Aber andererseits fand ich die Muskeln des Bewegungsapparates wieder "leicht" zu lernen im Vergleich zu den ganzen Leitungsbahnen, oder zu den Muskeln des Kopfes/Halses :-oopss )
Drei persönliche Tipps von mir (nicht lachen - mir war das damals nicht klar :-)) ):
1. Die meisten Profs wollen gar keinen genauen Ursprung/Ansatz wissen. Die "wichtigen" Knochenpunkte hab ich schon gelernt, aber die ganzen weniger wichtigen deshalb nicht. Mir haben die Schemata im Prometheus sehr geholfen bei denen man ganz stark vereinfacht sieht von wo nach wo der jeweilige Muskel verläuft - so konnte ich mir die Lage der Muskeln viel schneller merken, und dann verinnerlicht man meist auch halbwegs gut die Funktion.
2. Was sehr wichtig ist, ist die Schichtung von Muskeln. Ich hatte anfangs zu sehr die ganzen Muskeltabellen auswendig gelernt, und war dann an der Leiche völlig ratlos - was deshalb IMHO wirklich wichtig ist, ist zu wissen welcher Muskel z.B. der oberste in einer bestimmten Gruppe ist, usw. Außerdem auch hilfreich, v.a. bei kleineren Muskeln (z.B. Hand): auf den Faserverlauf achten.
3. Ich persönlich hab anfangs VIEL zu viel Zeit mit den Muskeln verbracht - und hatte deshalb dann viel zu wenig Zeit für die Leitungsbahnen. Die Verläufe der Blutgefäße und Nerven sind zwar anfangs sehr schwer zu lernen, aber mit einem Atlas funktioniert das ganz gut. Und die wurden bei uns andauernd gefragt, oft auch viel detaillierter als die Muskeln. Und auch hier ist es wiederum wichtig auf die Schichtung zu achten, um Leitungsbahnen voneinander unterscheiden zu können. Ebenfalls wichtig: diverse Bänder, v.a. beim Handgelenk und den ganzen großen Gelenken.
Ich finde den Photoatlas von Rohen und Yokochi wirklich genial - so kann man sich viel realistischer vorstellen was einen an der Leiche erwartet, als mit einem Atlas, kann besser die Größenverhältnisse, Schichtung, usw. verinnerlichen. Ältere Auflagen kriegt man ziemlich günstig.
Absolute Arrhythmie
18.10.2014, 14:15
Wie ich das lernen soll ist mit schon klar, trotzdem danke für die Tipps. Mir macht es einfach keinen Spaß diese blöden Tabellen stumpfsinnig auswendig zu lernen -.-
mathematicus
18.10.2014, 14:36
+ ganz wichtig! -> gegenseitiges testieren während des präppurses :-)
Meiner Erfahrung nach nutzlos, weil man da (natürlich^^) nicht so streng vorgeht wie der Prüfer im Testat. Ich erlebe das als Präp-HiWi grad selbst, dass die Studenten sich dann zB freuen, wenn sie wissen, dass der M. pectoralis major am Humerus ansetzt, dann aber frustriert sind, wenn ich ihnen sage, dass das nicht reicht und sie schon wissen müssen, dass er an der Crista tuberculi majoris ansetzt. Genauso bei den Bauchmuskeln und ihren Ursprüngen/Ansätzen an der Crista iliaca: schön, wenn man das weiß, aber der Dozent, an dessen Tisch ich bin (und der somit auch die Leute an meinem Tisch prüft), möchte da dann eben auch Labium externum/internum bzw. Linea intermedia hören. Aber klar, sowas ist prüferabhängig, bei manchen Dozenten muss man bei uns auch gar keinen U/A können.
Und ja, die Muskeln haben bei uns auch fast alle gehasst.. im Physikum waren das dafür fast geschenkte Punkte, wenn man die Ursprünge und Ansätze halbwegs drauf hatte und danach gefragt wurde. Stumpfsinnig auswendiglernen wird man in Anatomie aber noch so einiges... bei den Muskeln hilft es, wenn man sie in Gruppen einteilt (zB wie im Prometheus ;)). Ansonsten braucht man halt Zeit und Durchhaltevermögen, aber das ist vor jedem Anatomietestat so :D Die Leitungsbahnen würde ich direkt an der Leiche lernen, da sieht man den Verlauf viel besser als in irgendwelchen Atlanten und kann sie auch in die Hand nehmen und verfolgen, hat mir viel mehr gebracht und ging deshalb auch deutlich schneller als die Muskelsachen^^
Absolute Arrhythmie
18.10.2014, 14:49
Ich bin einfach nur froh dass mein Prüfer schon gesagt hat dass er nicht Ursprung und Ansatz en Detail bei der autochthonen Rückenmuskulatur erwartet. Ansonsten aber schon, und auch ganz genau die Funktion und die Innervation, da muss ich auch mehr wert drauf legen mir den Verlauf v.a. Der Nerven öfter an der Leiche anzugucken.
ehemaliger User_11062015
18.10.2014, 15:58
ich wär froh, wenn ich wieder muskeln zu lernen hätte.
das war ja doch noch das leichteste in Ana ^^
Ich fand Knochen am einfachsten und Muskeln auch doof, weil total uninteressant für mich.
Knochen musste man uns fast nichts wissen... Muskeln fand ich definitiv am einfachsten zu lernen, Leitungsbahnen am schwersten. Sogar noch schwerer als Embryo (aber da muss man bei uns zum Glück nur die Grundlagen wissen :-dafür ) :-))
(Aber mittlerweile finde ich Leitungsbahnen definitiv interessanter als Muskeln oder gar Knochen/Bänder... und auch Embryo ist eigentlich ziemlich cool. Außer wenn man dazu geprüft wird :-)) )
][truba][
18.10.2014, 17:56
Musstet ihr nicht die ganzen"Protuberantia ..." "Fissura..:" etc. lernen an den Knochen?
Ich erinnere mich düster gezwungen worden zu sein, das zu lernen :-P
Bonnerin
18.10.2014, 18:02
Weiß jetzt nicht, wen genau du fragst...aber ich antworte einfach mal.
Doch, im 1. Semester. Das ging aber recht schnell, so mit Skelett und anfassen ;-)
Aber Muskeln find ich persönlich ziemlich dröge und langweilig, vor allem, wenn mans nicht sehen kann weil die neue Präpanleitung zwar toll aussieht, aber organisatorisch ein Alptraum ist :-nix
[truba][;1786705']Musstet ihr nicht die ganzen"Protuberantia ..." "Fissura..:" etc. lernen an den Knochen?
Ich erinnere mich düster gezwungen worden zu sein, das zu lernen :-P
Ich hab nur jene gelernt an denen wichtige Muskeln angesetzt haben. Den ganzen Kleinkram habe ich mir gespart - geht bei uns auch sehr gut, da wir keine separate Osteologie-Prüfung haben, sondern das einfach ein Teil des Bewegungsapparat-Testates (bzw. der anderen Testate) ist.
ehemaliger User_11062015
18.10.2014, 18:05
habt ihr keine fertig gepräpten Körperspender?
Bonnerin
18.10.2014, 18:06
Nein, wir präppen komplett selbst, mit Haut ab und Fett weg und allem - und bis zum Testat muss natürlich alles fertig sein.
Eure Leichen waren schon fertig? O.o
Absolute Arrhythmie
18.10.2014, 18:09
Wir präppen im Schweinsgalopp, man kommt kaum dazu sich in Ruhe irgendwas anzugucken :-\
ehemaliger User_11062015
18.10.2014, 18:15
Eure Leichen waren schon fertig? O.o
ja jedes Präparat ist eigentlich schon fertig.
Als wir im ersten Semester Bewegungsapparat hatten, wurde 'fürs feeling' mal ein bisschen am arm rumgezubbelt, aber das wars auch schon.
Find ich aber um ehrlich zu sein auch besser so. Mit dem fett wegkratzen lernt man letztlich ja nichts außer, dass der Mensch irgendwie eklig ist. :-)) Wir gucken uns im Präpsaal nur noch die sachen an und fragen uns gegenseitig ab.
Werden aber auch alle 5 -6 Wochen an der Leiche geprüft
Bei uns war der Präparierkurs eher gemächlich. Man hat so ganz grob geschätzt 60 Stunden Präparierkurs über die ersten beiden Semester verteilt, in denen man von der Hautpräparation bis zur autochthonen Rückenmuskulatur wirklich alles selbst präpariert. (Gehirn kommt dann separat im 3. Semester.) Wir haben, zusätzlich zu unseren Körperspendern, auch Dauerpräparate (Situs/Retrositus, Arm, Bein, Kopf, und dann noch separat einige innere Organe), aber die haben wir eher selten verwendet da man an der normal fixierten Leiche ja doch mehr erkennt. Es war bei uns tatsächlich etwas lästig, dass wir logischerweise die ersten paar Wochen hauptsächlich mit der Haut- und Fettpräparation verbracht haben, obwohl natürlich die Muskeln und Leitungsbahnen das waren, was wir eigentlich sehen und lernen wollten, aber gut, so ist das halt. War insgesamt eigentlich recht gut organisiert muss ich sagen.
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