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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Kliniksstudenten



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Heerestorte
12.03.2017, 14:18
Doch, in ner Praxis.

Übrigens kommen erstaunlich viele im ärztlichen Bekanntenkreis im Laufe ihres Berufslebens drauf, doch auf die Allgemeinmedizin umzusatteln, hauptsächlich weil der Stress in der Klinik nicht mehr zusagt. Unterschiedlichste Fachrichtungen übrigens.


Ich kann mir in der Ambulanzfamulatur aber die Fachrichtung aussuchen ;-)

Eben. Und vor allem muss man die Ambulanzfamulatur nicht mal zwingend in einer Praxis machen.

davo
12.03.2017, 14:25
Ich hab die Pflichtfamulatur Allgemeinmedizin innerlich eher mit der Pflicht, Chirurgie und Innere im PJ machen zu müssen, verglichen. Dass sie unter den Famulaturen die einzige ist, bei der Fach weitgehend festgelegt ist (wobei man sie ja auch bei einem Pädiater oder bei einem hausärztlichen Internisten absolvieren könnte - von denen viele recht stark internistisch unterwegs sind), ist mir schon klar. Bin ja nicht blöd :-p

Miniwini
13.03.2017, 16:32
Ich freue mich grad ein wenig zu hören, dass es hier viele leidensgenossen gibt , die auch seit dem Studium keine wochenlange frei Zeit mehr haben, Urlaub gemacht haben und eigentlich immer was zu tun haben, ob Doktorarbeit, Nebenjob oder reguläres Studium!

Meine zwei engesten Kommilitoninnen arbeiten beide nämlich nicht nebenher, fahren oft (eig jedes Wochenede) nach Hause, jede Semesterferien in den Urlaub und sind allgemein so ungestresst... da fühle ich mich gleich immer so "schlecht".

Gut ich hab dummerweise eine experimentelle Dokorarbeit... die eine hat keine und möchte auch keine Doktorarbeit machen und die andere eine statistsische, die sich 180 Grad zu meiner Arbeit unterscheidet...

Matzexc1
14.03.2017, 07:21
Ich freue mich grad ein wenig zu hören, dass es hier viele leidensgenossen gibt , die auch seit dem Studium keine wochenlange frei Zeit mehr haben, Urlaub gemacht haben und eigentlich immer was zu tun haben, ob Doktorarbeit, Nebenjob oder reguläres Studium!

Meine zwei engesten Kommilitoninnen arbeiten beide nämlich nicht nebenher, fahren oft (eig jedes Wochenede) nach Hause, jede Semesterferien in den Urlaub und sind allgemein so ungestresst... da fühle ich mich gleich immer so "schlecht".

Gut ich hab dummerweise eine experimentelle Dokorarbeit... die eine hat keine und möchte auch keine Doktorarbeit machen und die andere eine statistsische, die sich 180 Grad zu meiner Arbeit unterscheidet...

Wir sind viele. Urlaube kann ich mir zeitlich und monetär(trotz Nebenjob) nicht leisten. Eine Freundin sitzt jetzt bei Machu Piccu und andere schreiben von Mallorca und sonstwo.

Meine Doktorarbeit ist auch experimentell, ab dieser Woche gibt es Virusversuche

Melina93
14.03.2017, 17:05
Ohne euch Nahe treten zu wollen, aber wer ne experimentelle Diss macht, muss halt damit leben, dass man mehr Zeit aufbringen muss, als die klassischen "rite- Ich schreibe ne statistische Doktorarbeit" Leute. Dafür habt ihr meistens auch ne sinnvolle Arbeit geschrieben :)
Muss auch nebenher arbeiten und hab auch Freunde, die gefühlt jede Semesterferien in den Urlaub fahren. Ist halt so. Ich denke mir, wir holen das dann nach dem Studium nach :)

Absolute Arrhythmie
14.03.2017, 17:07
Mir macht das auch nichts aus, ich habe gerne was zu tun.
Mich stört es nur, wenn Studenten mit weniger Belastungen ihre Situation als allgemeingültig annehmen.

Matzexc1
15.03.2017, 07:15
Mir macht das auch nichts aus, ich habe gerne was zu tun.
Mich stört es nur, wenn Studenten mit weniger Belastungen ihre Situation als allgemeingültig annehmen.

Und dir vor allem noch viele tolle Tipps geben, auch was das Liebesleben betrifft.

Brutus
15.03.2017, 07:19
Muss auch nebenher arbeiten und hab auch Freunde, die gefühlt jede Semesterferien in den Urlaub fahren. Ist halt so. Ich denke mir, wir holen das dann nach dem Studium nach :)
:-)):-oopss:-D:-)):-)):-wow:grins::-)):-))
:-slap:-slap:-slap

WackenDoc
15.03.2017, 07:48
Ich werde ja Allgemeinmediziner, aber ich muss auch sagen, dass ich mich inzwischen explizit gegen eine eigene Praxis entschiedne habe. Wenn das alles so klappt, werde ich mit der hausärztlichen Versorgung auch nichts mehr zu tun haben.

Ich glaube auch nicht, dass die Zwangsfamulatur was an der Hausarztmisere ändert.
Das Fachgebiet leidet unter strukturellen Problemen, auch wenn ich genug Kollegen kenne, die gerne Hausärzte sind und die das halbwegs entspannt organisiert haben. Und es leidet auch unter der universitären Lehre allgemein- da wird die Allgemeinmedizin von anderen Fächern ja geren als "Fachgebiet für leicht erkennbare Krankheiten" belächelt und sie selber verkauft sich auch genau so (war zumindest in meiner Studienzeit so). Nur die hochspezialisierte Universitätsmedizin ist das Maß aller Dinge.

Auf der anderen Seite, sind Blockpraktika in der Allgemeinmedizin, aber sicher auch im Rettungsdienst sinnvoll um ein Verständnis für die Arbeitsbedingungen und Arbeitsweisen dieser Gebiete zu wecken. (Nein, ich hab kein Taschen-CT im RTW und auch kein 24-h-Hochleistungslabor in der Praxis)

davo
15.03.2017, 14:05
Man müsste auch vermitteln, dass Mitarbeiterführung, Gestaltung effizienter Abläufe, betriebswirtschaftliche Aspekte inkl. Statistiken/Controlling und Budgets, usw. sehr wichtig sind. Wer damit kein Problem hat, hat die Chance auf ein sehr gutes Einkommen und einen angenehmen Arbeitsalltag. Wer damit ein Problem hat, wird die Arbeit als unbefriedigend empfinden und läuft Gefahr, finanziell schlechter als in der Klinik auszusteigen. Leider beschränkt sich das Studium ausschließlich auf medizinische Aspekte.

roxolana
15.03.2017, 14:53
Ich werde ja Allgemeinmediziner, aber ich muss auch sagen, dass ich mich inzwischen explizit gegen eine eigene Praxis entschiedne habe. Wenn das alles so klappt, werde ich mit der hausärztlichen Versorgung auch nichts mehr zu tun haben.

Was gibt es denn für Möglichkeiten, als Allgemeinmediziner abseits der hausärzlichen Versorgung zu arbeiten?

WackenDoc
15.03.2017, 15:46
Ihr werde in den öffentlichen Dienst zurückkehren.

Heerestorte
15.03.2017, 15:50
Man könnte doch sicherlich auch Betriebsarzt werden, wenn man die Zusatzbezeichnung macht, oder?
Ich hab zumindest mal über ein paar Ecken gehört, dass es chillig sein soll, wenn man als Betriebsarzt z.B. bei Daimler etc. unterkommt.

Miniwini
15.03.2017, 16:03
Man müsste auch vermitteln, dass Mitarbeiterführung, Gestaltung effizienter Abläufe, betriebswirtschaftliche Aspekte inkl. Statistiken/Controlling und Budgets, usw. sehr wichtig sind. Wer damit kein Problem hat, hat die Chance auf ein sehr gutes Einkommen und einen angenehmen Arbeitsalltag. Wer damit ein Problem hat, wird die Arbeit als unbefriedigend empfinden und läuft Gefahr, finanziell schlechter als in der Klinik auszusteigen. Leider beschränkt sich das Studium ausschließlich auf medizinische Aspekte.

Zum Glück beschränkt sich das MEDIZINstudium auf MEDIZINISCHE Aspekte ;-)

Ich finde zB die KV Hessen gibt dazu ganz interessante Seminare, die dann interessierte besuchen können. Da gehts dann um das ganze BWL.

WackenDoc
15.03.2017, 16:04
Betriebsarzt wird ein Teil meiner Tätigkeit sein. Bzw. ich musste beim Bewerbungsgespräch zusagen, dass ich die Zusatzbezeichnung mache. Und sobald ich meinen Dienst angetreten und ich mich eingelebt habe, werde ich in die Ausbildung eingesteuert.

davo
15.03.2017, 16:11
Zum Glück beschränkt sich das MEDIZINstudium auf MEDIZINISCHE Aspekte ;-)

Das ist eben sehr kurzsichtig. Ein BWL-Student lernt ja auch nicht nur BWL, sondern auch für einen Betriebswirt wichtige Aspekte von VWL, Jura, Englisch, usw.

Die Tatsache, dass solche Aspekte im Studium überhaupt nicht vorkommen, sorgt dafür, dass viele Studenten Angst vor der eigenen Praxis und dadurch Angst vor der Allgemeinmedizin haben.

KV-Seminare schön und gut, aber die KV hat nochmal ganz andere Interessen.

WackenDoc
15.03.2017, 16:13
ZUmindest als freiwillige Veranstaltung oder Wahlfach wäre das sicher sinnvoll.

davo
15.03.2017, 16:17
Interessanterweise haben wir sogar ein paar Grundlagen zu DRGs gelernt, aber kein einziges Wort zu Budgets, kein einziges Wort zu Verordnungen außerhalb des Regelfalls, usw. Alles immer nur auf die Klinik ausgelegt.

In einer guten Hausarztfamulatur lernt man solche Dinge dann zum Glück ;-)

Ich bin aber langsam auch froh, wenn sie vorbei ist :-)) Ab Montag dann wieder zurück zur Doktorarbeit ;-)

Bonnerin
15.03.2017, 17:47
Ich bin froh, dass sich die Ärztin in meiner Hausarzt-Famu Zeit genommen hat, mir auch den Bürokratie-Aspekt zu zeigen. Die KVen sind ja eh so komplett an der Wirklichkeit vorbei, zumindest teilweise.

Ich gebe zu, dass ich mir seitdem durchaus vorstellen kann später in eine Praxis zu gehen (wenn auch vllt. nicht in Allgemeinmedizin). Aber auch das noch im Studium zu haben halte ich nicht für zielführend.

Bin jetzt in der 2. Woche der Famu und finde es immer noch super. ^^ Aber der Umgang mit den "richtigen" Ohrmikroskopen ist ja auch ne Kunst für sich :-D Aber langsam wird es besser!

Melina93
17.03.2017, 15:59
Das ist eben sehr kurzsichtig. Ein BWL-Student lernt ja auch nicht nur BWL, sondern auch für einen Betriebswirt wichtige Aspekte von VWL, Jura, Englisch, usw.

Die Tatsache, dass solche Aspekte im Studium überhaupt nicht vorkommen, sorgt dafür, dass viele Studenten Angst vor der eigenen Praxis und dadurch Angst vor der Allgemeinmedizin haben.

KV-Seminare schön und gut, aber die KV hat nochmal ganz andere Interessen.

Naja die Niederlassung an sich ist unter Medizinern ja gar nicht soooo unbeliebt. Dass der Allgemeinmediziner so unbeliebt ist, liegt sicher an vielen Faktoren. Fakt ist, dass man "wenig" verdient und die richtig spannenden Fälle spätestens wenn es ernst wird, auch woanders behandelt werden. Und dass man die Allgemeinmedizin im Studium eher weniger subtil aufgedrängt bekommt, macht es nicht gerade besser.